39. Surprises
Strange light revolves around you
You float across the room
Your touch is made of something
Heaven can't hold a candle too
You're made of somethin' newLet's not get complicated
Let's just enjoy the view
It's hard to be a human
So much to put an answer to
But that's just what we doGod only knows where this could go
And even if our love starts to grow outta control
And you and me go up in flames
Heaven won't be the same
Niall Horan - Heaven
< R O B Y N >
Die Aufregung ergriff von mir Besitz.
Niall klopfte fünfmal an die Tür und nahm anschließend meine freie Hand in seine. Mit angehaltenem Atem stand ich da, plötzlich vernahmen wir Schritte und die Tür wurde mit einem heftigen Ruck aufgerissen.
„Niall, natürlich bist du wieder..." Eleanor blieben die Worte im Hals stecken, als sie mich erblickte. Sie stieß einen spitzen Schrei aus und rief: „Louis! Komm sofort!"
Sekunden später lagen wir uns in den Armen. Eleanor drückte mich so fest an sich, dass ich kaum noch Luft bekam. Ich spürte, wie sie zitterte und konnte selbst das Beben meines Körpers nicht kontrollieren.
„Oh mein Gott, das glaube ich einfach nicht", schniefte sie, da war auch schon Louis' Stimme zu hören: „Was geht denn hier ab?"
Eleanor löste sich von mir und somit hatte Louis den freien Blick auf mich.
„Was zum Teufel...?" Fassungslos schaute er von mir zu Niall, der einfach nur dastand und breit grinste.
„Alter, du hast uns gewaltig verarscht!", pflaumte Louis seinen Freund an, bevor er sich mir näherte und mich fest umarmte. „Willkommen im Calinson, Robyn." Er drückte mir einen Kuss auf die Wange und wandte sich noch kurz an Niall: „Das wird ein Nachspiel haben, dass du uns so hinters Licht geführt hast. Und jetzt kommt rein, ihr beiden."
„Ist Niall endlich da? Ich verhungere fast", vernahm ich Liams Stimme.
„Ja, mit seiner neuen Freundin", rief Louis zurück und zwinkerte mir zu. „Dann wollen wir mal", flüsterte er uns zu und ließ Niall und mich vorgehen.
Für einen Moment genoss ich die Aufmerksamkeit, die auf uns lag, dann stürzte jemand auf mich zu.
„Robyn! Oh mein Gott!" Harrys Arme wirkten fast wie Schraubstöcke, als er mich fest umklammerte. „Ich freue mich so, dich zu sehen."
Er wollte mich gar nicht mehr loslassen, doch dann schubste Liam ihn zur Seite: „Es reicht jetzt. Nun bin ich dran mit der Begrüßung."
Die Herzlichkeit, mit der man mich empfing, machte mich melancholisch. Obwohl ich in LA neue Freunde fand, vermisste ich die Clique aus New York gewaltig. Alle redeten wild durcheinander, fielen verbal über Niall her, der sich seine gute Laune jedoch nicht verderben ließ.
„Wie konntest du nur! Bist wieder mit Robyn zusammen und sagst uns nichts", beschwerte sich Taylor lautstark, bevor sie mich umarmte. „Gut siehst du aus, Robyn."
„Danke, du auch", erwiderte ich lächelnd.
Eine dunkelhaarige junge Frau reichte mir die Hand: „Hallo, ich bin Sophia."
Das war also Liams Freundin. Sie wirkte unheimlich lieb, ich mochte sie sofort.
„Schön, dich endlich kennenzulernen", sprach ich. „Liam hat schon viel von dir erzählt."
„Er hat auch viel von dir erzählt", gestand Sophia.
Die Nächste, die auf mich zukam, war eine blonde junge Frau und als ich ihr ins Gesicht schaute, traf es mich hart. Louis' kleine Schwester Lottie war erwachsen geworden und unglaublich hübsch noch dazu.
„Erinnerst du dich noch an mich, Robyn?", fragte sie schelmisch.
„Natürlich!" Wir umarmten uns und sie stellte mir ihren Freund Marco vor.
Doch zu einer weiteren Unterhaltung kamen wir nicht, denn Louis kündigte lautstark an: „Das Essen steht bereit! Bedient euch!"
Fast fühlte es sich an wie unsere ersten Mal. Als Niall und ich im Headquarter der Mott Haven Gang zu Abend speisten. Nur, dass wir dies dieses Mal in einer anderen Umgebung, gemeinsam mit unseren Freunden taten.
„Gib mir mal die Soße", meinte Liam und ich reichte ihm das Gefäß, das direkt vor mir stand. Fröhlich zwinkerte er mir zu, wobei ich ahnte, dass er wohl der Einzige hier war, der wusste, dass Niall mich in LA besucht hatte.
Mein Gedanke wurde zum Stichwort für Eleanor: „Und nun erzählt mal bitte, wie und wo ihr in Kontakt gekommen seid."
Dabei schaute sie erst zu Niall und dann zu mir. Mein Freund grinste unverschämt drein: „Das ist eine längere Geschichte."
„Die wir sehr gerne hören würden", mischte sich Harry ein. „Also los, wir sind ganz Ohr."
Abwechselnd erzählten Niall und ich, wobei ich mit der Story begann. Gespannt hörten unsere Freunde zu, bekamen hin und wieder große Augen und einige Lachsalven folgten, als Niall die Begegnung mit Lester erwähnte. Auch ich konnte mir bildlich vorstellen, wie mein Kumpel aus LA meinen Freund aus der Fassung brachte, als er meinen Namen erwähnte.
„Robyn, du hattest echt Eier in der Hose, Niall einen Brief zu schreiben", meinte Lottie.
„Aber das war genau richtig, das hat er gebraucht, um aus seinem Dornröschenschlaf zu erwachen", zog Liam meinen Freund auf.
„Du", Louis zeigte anklagend mit dem Finger auf Liam, „hast das alles gewusst und uns nichts verraten."
Liams Lippen verzogen sich zu einem Grinsen: „Das konnte ich nicht. Ich habe Niall mein Wort gegeben."
„Und somit ist meine schöne Überraschung dahin", sprach Harry fast weinerlich, während er sich am Nachtisch bediente.
„Welche Überraschung?", fragten Niall und ich gleichzeitig.
„Och", meinte Louis, „er hat doch für alle Karten für seine Vorstellung besorgt. Und unter uns war es kein Geheimnis, dass er auch eine für dich hat, Robyn und du neben Niall sitzt."
„Was? Oh mein Gott! Wir sehen Harry auf der Bühne!" Ich freute mich irre darauf, meinen besten Freund in Aktion zu sehen und dann noch gemeinsam mit Niall und all den anderen.
„Das wäre was geworden", hörte ich Niall sagen. „Ich wäre innerlich ausgeflippt, wenn ich festgestellt hätte, dass Robyn neben mir sitzt."
„Womöglich hättest du dich nicht auf die Vorstellung konzentrieren können", kam es von mir.
„Ja, weil er andauernd überlegt hätte, wie er dich dazu kriegen soll, mit ihm nach draußen zu gehen", frotzelte Eleanor. Anschließend griff sie nach der Champagnerflasche, die in einem Kübel mit Eis lag: „Also, Leute, der muss all werden. Wer will noch was?"
Prompt streckten alle ihre Gläser entgegen und die Flasche wurde schneller leer als gedacht. Louis holte eine neue, während wir die letzten Reste des Essens vertilgten.
„Wir sitzt eigentlich auf meiner anderen Seite?", wandte Niall sich an Harry.
„Keine Sorge, da habe ich dir einen Herrn zur Verfügung gestellt, den du kennst."
Niall hatte an diesem Abend eine spitze Zunge: „Hoffentlich nicht Liam oder Louis."
„Ich bin doch nicht lebensmüde. Ihr sollt ja die Vorstellung genießen und euch nicht gegenseitig ablenken. Du wirst neben Ruben sitzen."
Kurzzeitig wirkten Nialls Gesichtszüge etwas überrascht, doch ich jubelte: „Du hast Kani und Ruben auch eingeladen? Das finde ich großartig."
Taylor reichte einen Teller mit selbstgebackenen Plätzchen herum und Louis brachte seine Retourkutsche für Nialls Bemerkung bezüglich seines Sitznachbarn bei Harrys Vorstellung: „Sag mal, Niall, wie lange hast du in Robyns Gästezimmer geschlafen?"
„Er hat es bestimmt gar nicht benutzt", kam es von Taylor.
„Okay", Niall hob abwehrend seine Hände: „Ihr erwartet jetzt echt keine Antwort von mir, oder?"
Unkontrolliert prustete ich los, denn ich fand die Situation einfach zu witzig. Allerdings hatte ich keine Probleme damit, die Wahrheit zu gestehen: „Eine Nacht."
Laut schlug Liam sich auf die Schenkel: „Ich habe gerade mit Sophia gewettet und gewonnen."
Gelächter brach am Tisch aus, als Sophia sagte: „Ich sagte keine Nacht."
Sofort brach Lottie in Gelächter aus und als sie nach ihrem Weinglas langte, fiel dieses um und er ganze Rotwein landete auf Sophias hellblauem Kleid.
„Shit, das wollte ich nicht", entschuldigte sich Lottie bestürzt, doch Louis reagierte geistesgegenwärtig. Er schnappte sich das Weinglas von Eleanor und kippte den Weißwein über Sophias Schoß, auf den Rotweinfleck.
„Was zur Hölle machst du da?" Liam schaute entgeistert drein.
„Bleib ruhig, das habe ich während meiner Ausbildung zum Koch gelernt", erklärte Louis schmunzelnd. „Weißwein neutralisiert Rotweinflecken."
Jeder versuchte einen Blick auf Sophias Kleid zu erhaschen und schließlich stand sie auf, damit wir Zeuge wurden, wie der Rotwein langsam verblasste.
„Du überraschst mich immer wieder", meinte Niall und nickte Louis anerkennend zu. Dieser zuckte nur mit den Schultern: „Gelernt ist gelernt."
Anschließend erhob Louis sich und bat mich, ihm zu folgen. Er zeigte mir das Calinson und ich merkte, wie stolz er war. Von der Küche, über die Vorratskammer und den eigentlichen Gastraum inspizierte ich alles, einschließlich der von Niall signierten Servierte, die Eleanor aufgehangen hatte.
„Du hast es geschafft und darauf kannst du stolz sein", meinte ich. „Das Calinson ist ein tolles Restaurant."
„Danke", kam es vonLouis zurück, wobei er mir zuzwinkerte. Nialls bester Freund hatte sich nichtverändert und es tat unheimlich gut, mit Menschen zusammen zu sein, die man vonfrüher kannte und schätzte.
Es wurde ein feuchtfröhlicher Abend, der erst gegen halb zwei endete. Niall und ich fuhren mit einem Taxi nach Brooklyn und ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Es tat so gut, in seiner Nähe zu sein, ihn bei mir zu haben und einfach die Zeit zu genießen, ohne dass jemand uns daran hinderte.
Als ich das Taxi vor einem alten Brownstone Haus stoppte, bezahlte Niall den Fahrer und half mir aus dem Wagen. Aufmerksam betrachtete ich das Gebäude, dann griff Niall nach meiner Hand. Gemeinsam schritten wir die Stufen noch oben, bis zur Haustür und als er diese öffnete, schaute ich gespannt hinein.
„Das Haus ist über hundert Jahre alt", flüsterte Niall und nahm meinen kleinen Trolley.
Automatisch flüsterte ich zurück: „Es ist sehr beeindruckend."
Wie außergewöhnlich es wirklich war, stellte ich fest, als ich seine Wohnung betrat.
„Oh, wow, ist das cool hier."
Parkettböden, Gardinen, die farblich zur Einrichtung passten und Möbel, die eine gewisse Persönlichkeit ausstrahlten. Neugierig schaute ich mich um, stellte fest, dass das Sofa total gemütlich aussah, die Küche was hermachte und dann fiel mein Blick auf das Piano. Mit langsamen Schritten ging ich darauf zu, legte meine Hand auf das Holz und sprach: „Das ist ein schönes Instrument."
Niall ging auf mich zu, legte seine Arme um meinen Körper und küsste mich sanft auf den Mund. Bei der Sanftheit blieb es jedoch nicht, denn sein Kuss wurde fordernder und ich ging darauf ein. Ohne Hemmungen drückte ich meinen Körper gegen seinen und vernahm sein Wispern: „Dein Kleid ist verdammt sexy."
Spielerisch legte ich meine Arme um seinen Nacken: „Wolltest du deswegen, dass ich es anziehe?"
„Vielleicht." Seine Stimme besaß einen leicht anzüglichen Ton, der verführerisch wirkte. „Es wird Zeit für dein Weihnachtsgeschenk."
„Oh, redest du von dir?", hauchte ich ihm ins Ohr.
„Nicht direkt, ich bin vielleicht der Nachtisch."
Niall ließ mich los, fummelte in seiner Hosentasche herum und überreichte mir ein kleines Päckchen, das in rotem Glanzpapier eingewickelt war. „Frohe Weihnachten, Robs. Mach es auf."
Ungeduldig zerrte ich an der goldenen Schleife und als ich sah, was er mir zum Geschenk machte, grinste ich freudig: „Mein Parfum! Coco Chanel!"
Stürmisch küsste ich ihn: „Danke. Das ist echt lieb von dir."
Auch ich hatte ein Geschenk für Niall besorgt, natürlich ohne sein Wissen. Es befand sich noch in meinem Trolley, der mitten im Zimmer stand. Als ich es hervorholte, machte Niall große Augen.
„Du hast auch was für mich?"
„Frohe Weihnachten." Ich überreichte ihm das Präsent und Niall öffnete es vorsichtig. Als er erblickte, was ich für ihn gekauft hatte, grinste er: „Sieh mal an, das passende Hemd zu meiner Krawatte. Und auch von Hugo Boss. Danke, Robs."
Erneut versanken wir in einem Kuss, doch als ich Niall zur Couch drängen wollte, wehrte er sich erfolgreich und hob mich hoch: „Das kannst du vergessen. Heute wird das Bett eingeweiht."
Irritiert schaute ich ihn an: „Wie? Eingeweiht?"
Seine Erklärung, dass er noch nie in seinem Bett geschlafen hätte, haute mich fast um.
„Wieso nicht?", wollte ich wissen.
„Wahrscheinlich, weil es auf dich gewartet hat."
Niall trug mich bis ins Schlafzimmer und als ich das anthrazitfarbene Bett erblickte, konnte ich es kaum erwarten, mit ihm darin zu liegen und die Matratze zu testen. Mit klopfendem Herzen schloss ich meine Augen, fühlte wie er meine Schuhe auszog und seine Hände dann nach oben wanderten. Unter mein dunkelrotes Kleid, bis hoch zu meiner Strumpfhose, die er vorsichtig nach unten streifte.
Mein Atem ging rascher und ich hatte das Gefühl, innerlich zu verglühen, als ich seine Lippen an der Innenseite meines rechten Oberschenkels spürte. Mir wurde heiß und ich keuchte, während Niall das Kleid nach oben schob. Die Berührung seiner Lippen durch meinen Slip machte mich heftig an. Mir entwich ein Stöhnen.
Automatisch krallten sich meine Finger in die Bettdecke, als Niall meinen Slip nach unten zog.
Innerlich zitternd lag ich da und es brauchte nur die Berührungen seiner Zunge an der empfindlichsten Stelle meines Körpers, um mich fast an den Rand der Klippe zu bringen. Ich atmete schneller, heiße Wellen durchzogen meinen Unterleib und das Gefühl, jeden Moment zu kommen, raubte mir fast die Sinne. Zuerst sanft, dann immer stärker rauschten die Wellen durch meine untere Region, während ich lustvoll stöhnte. Mein Höhepunkt glich einer Explosion, die über meinen Körper hineinbrach. Schweiß drang aus allen meinen Poren, doch das Glücksgefühl erwischte mich so hart wie noch nie.
Es ließ mich innerlich beben.
Zeit für Erholung blieb mir jedoch nicht. Niall entledigte sich seiner Kleidung, während meine Atmung sich nur zögerlich normalisierte. Energisch streifte ich mir das Kleid endgültig über den Kopf und auch der BH landete auf dem Fußboden. Keine Sekunde zu spät, denn Nialls Körper drückte sich auf meinen.
Ich war noch immer bereit für ihn und er verlor keine Zeit mit irgendwelchen Liebesschwüren, die wir nicht brauchten. Als er in mich eindrang, schloss ich meine Augen, während unser Rhythmus schneller wurde. Mit jedem Stoß katapultierte er uns beide näher an den Abgrund. Ein Strudel voller Gefühle umfing mich, hüllte mich ein und ließ mich nicht los.
„Niall", keuchte ich und dann überrollte uns beide die Welle.
Schweißgebadet langen wir da, mein Kopf auf seinem Brustkorb, der sich noch immer heftig hob und sank. Seine Finger spielten mit meinen Haaren und ich entspannte mich vollkommen.
„Der Sex war heftig", hörte ich ihn murmeln. „Jetzt bin ich platt."
„Nach einem Mal?", zog ich ihn auf.
Niall lachte leise: „Meine Zunge stand kurz vor einem Krampf, das wird wohl nicht honoriert?"
Nun war ich es, die lachte: „Doch, das wird es. Beim nächsten Mal revanchiere ich mich."
Vollkommen relaxed kuschelten wir zusammen, bis uns die Augen zufielen. Ich schlief wie ein Stein, wurde am nächsten Morgen aber vor Niall wach. Nach dem Gang ins Bad, schlich ich mich zum Fenster und zog die Gardinen vorsichtig zurück. Der Anblick, der sich mir bot, überwältigte mich.
„Ist das schön", hauchte ich, nicht darauf gefasst, dass Niall bereits erwacht war.
„Ich weiß, der Prospect Park ist wundervoll, sogar im Winter."
Ehe ich mich versah, stand der hinter mir, umfasste mich mit seinen Armen, drehte mich und drückte mir einen herzhaften Kuss auf den Mund.
„Guten Morgen, Robs. Ich hoffe, du hast gut geschlafen."
„Oh ja, dein Bett hat den Test bestanden", erwiderte ich und kuschelte mich an ihn.
„Dann bin ich beruhigt."
„Jetzt bist du es, der in einer Wohnung lebt, die einen Ausblick auf den Park hat", sinnierte ich melancholisch. „Da wird man glatt neidisch."
„Wenn du das willst, lässt es sich ändern", flüsterte er mir ins Ohr. Ich wusste, dass er das vollkommen ernst meinte, und im Moment konnte ich nur hoffen, dass ich so schnell wie möglich eine Stelle als Lehrkraft in New York fand.
„Lass uns darüber reden, wenn das mit meinem Job akut wird", sprach ich und sogleich versanken wir in einem innigen Kuss. Dann trug Niall mich zurück ins Bett, wo wir in den weichen Kissen versanken. Alles kam mir vor wie ein Traum, doch es war die Realität. Eine, die ich mir mehr als alles andere gewünscht hatte.
Plötzlich kam mir eine Frage durch den Sinn, die ich ihm schon in LA hatte stellen wollen, es jedoch vergaß.
„Sag mal, hattest du eigentlich mal was mit Groupies?"
Prompt prustete Niall los: „Nein, nie. Das ist nicht mein Stil."
Ich zog eine Schnute: „Jetzt enttäuschst du mich aber. Ein Kerl deines Kalibers sollte wenigsten ein Groupie gehabt haben."
Sein Schmunzeln wurde breit, als er gestand: „Also ich kann mit einer Affäre dienen, falls dich das beruhigt."
„Oh, jetzt wird es interessant." Ich richtete mich auf und schaute ihm in die Augen. „Leg los, ich bin ganz Ohr."
Seine Offenheit mochte ich seit jeher und auch jetzt kniff er nicht: „Sie war oder beziehungsweise ist zehn Jahre älter als ich und heißt Miriam."
Bei diesem Namen klingelte es bei mir. Niall hatte sei bei seinem Konzert erwähnt und ich wurde neugierig: „Miriam also. Wo hast du sie kennengelernt?"
„Im Brandy's. Als ich dort während meines Studiums spielte, um ein wenig Geld nebenbei zu verdienen."
Meine Neugier war noch nicht gestillt: „Hast du ein Foto von ihr?"
Niall griff nach seinem Handy und öffnete eines der Fotoalben: „Hier ist sie."
„Rotes, wallendes Haar, nicht unbedingt dein Typ, aber sie hat Ausstrahlung", kommentierte ich das Bild der hübschen Frau.
„Die hat sie. Unsere Affäre lief ungefähr ein Jahr und die Trennung erfolgte ohne Stress. Wir sind heute noch befreundet und gehen manchmal zusammen Essen. Du brauchst aber nicht eifersüchtig zu sein."
Wir blickten uns die Augen und ich wusste, dass er ehrlich zu mir war: „Das bin ich auch nicht. Aber ich glaube, ich würde sie gerne mal kennenlernen."
Grinsend zog Niall mich näher zu sich: „Das lässt sich bestimmt mal arrangieren. Miri kennt unsere Story und würde sich hundert Prozent freuen, dass wir wieder zusammen sind."
Überrascht schaute ich in seine blauen Augen: „Du hast ihr von uns erzählt?"
„Ich hatte Vertrauen zu ihr", lautete sein Kommentar.
„Das sagt viel über sie aus", meinte ich und beließ es dann bei der Thematik, sondern genoss unsere Zweisamkeit.
Wir sparten uns das Frühstück, tranken nur Kaffee, denn in der South Bronx wartete das Mittagessen auf uns. Ein wenig nervös war ich schon, als wir in der Subway saßen, denn ich wusste nicht, wie Nialls Mum auf mich reagierte. Allerdings freute ich mich sehr auf seine Nan, die ein total herzlicher Mensch war.
„Bereit für den Auftritt?" Niall grinste, während er den Hausschlüssel aus seiner Jackentasche fummelte.
„Mit dir an meiner Seite immer", erwiderte ich und trat einen Schritt nach vorne.
Ehe ich mich versah, drängte Niall mich in den Flur, in dem es herrlich nach Essen duftete. Wie gut seine Nan kochte, war mir noch immer in Erinnerung geblieben.
„Mum, Nan, wir sind da", rief er und half mir gleichzeitig aus dem Mantel, den er anschließend an der kleinen Garderobe aufhängte. Seine Jacke kam dazu, dann nahm er mich an die Hand und zog mich in den Wohnraum. Dort stand eine Frau, in einem bequemen schwarzen Jogginganzug gekleidet, die mich neugierig musterte. Niall sah ihr ähnlich, bis auf die Augenfarbe. Ihre Augen waren braun, wie meine. Also musste er die Augen von seinem Vater geerbt haben.
„Mum, das ist Robyn, Robyn, das ist meine Mum."
Seine Mutter ging einen Schritt auf mich zu, verschränkte ihre Arme vor der Brust und sprach: „Du bist also das Mädchen, das meinem Jungen vor Jahren das Herz gebrochen hat."
In meiner Kehle formte sich ein großer Kloß und mein Herz sackte eine Etage tiefer.
„Mum!", hörte ich Nialls Stimme neben mir, doch seine Mutter fiel ihm ins Wort.
„Lass mich ausreden, Junge." Ihr Blick ging wieder zu mir: „Und wie ich sehe, hast du es Gott sei Dank wieder zusammengesetzt. Jedenfalls habe ich ihn lange nicht mehr so glücklich und dämlich grinsen sehen wie heute."
Sie machte erneut einen Schritt auf mich zu und bevor ich es realisierte, umarmte sie mich: „Willkommen in der South Bronx, Robyn. Ich freue mich, dich endlich kennenzulernen. Allerdings hätte ich nicht darauf getippt, dass Niall dich heute mitbringt. Er tat so geheimnisvoll."
„Ich bin auch froh, wieder hier zu sein", entfuhr es mir.
„Mum, du hast mir echt einen Schrecken eingejagt", beschwerte sich Niall bei seiner Mutter, die laut lachte.
„Das war meine Rache für deine Verarsche."
„Was ist denn das für ein Tumult hier?" Nialls Nan kam aus der Küche, doch als sie mich sah, ließ sie die Topflappen fallen.
„Oh mein Gott, Robyn! Ich muss das gerade träumen!"
„Nein, du träumst nicht", stellte Niall flapsig fest. „Sie ist real."
Nan und ich umarmten uns herzlich, wobei bei uns beiden Tränen flossen. Ich liebte Nialls Nan fast so wie meine eigene Großmutter.
Seine Großmutter wischte sich die Tränen aus den Augen: „Das ich das noch erleben darf. Dass ihr beiden wieder zusammen seid, ist wundervoll."
„Das finden wir auch", meinte Niall und half seiner Nan sogleich, das Essen aufzutragen.
Es gab einen Braten mit Gemüse und Kartoffeln, Schokoladenpudding als Nachtisch und Nialls Mum öffnete die Flasche Wein, die ich mitgebracht hatte. Wir stießen an und sie fragte: „Und wie geht es jetzt weiter mit euch beiden?"
Sanft legte Niall seine Hand auf meine, doch ich antwortete, bevor er etwas sagen konnte: „Ich werde mir einen Job in New York suchen und wenn ich den habe, ziehe ich hierher."
Seine Mum wollte es genau wissen: „Zu Niall?"
Darauf gab es nur eine Antwort: „Das ist der Plan."
Ich spürte, wie Niall meine Hand drückte und mir ins Ohr wisperte: „Guter Plan."
Bis zum Abend blieben wir in der South Bronx, dann ging es wieder zurück nach Brooklyn. In seiner Wohnung machten wir es uns gemütlich, tranken heißen Kakao mit Marshmallows und kuschelten unter einer Decke auf dem Sofa.
„Ich finde es super, dass du zu mir ziehen willst", meinte Niall.
Kurz reckte ich mich in seinen Armen: „Ja, weißt du, ich habe eine ganze Zeit allein in einer Wohnung gelebt. Das habe ich durch."
Niall sah das ebenso: „Mir geht es genauso, auch wenn ich nicht oft hier war, sondern auf Tour."
„Trotzdem hast du die Erfahrung gemacht, was es heißt, für alles selbst verantwortlich zu sein."
Ich kuschelte mich enger an ihn, spürte seine Wärme, die Sicherheit und Geborgenheit für mich ausstrahlte. Schon immer vertraute ich Niall und dieses Gefühl kam jetzt noch stärker als früher hervor.
Gerade als er mich küssen wollte, meldete sich sein Handy, das auf dem Tisch vor ihm lag.
„Das ist Liam, ich gehe mal kurz ran."
„Mach das."
Während Niall telefonierte, trank ich von meinem Kakao, doch ich verschluckte mich fast bei seinen Worten.
„Ach du scheiße! Wann ist das passiert?"
____
Cliffhanger! Und ihr müsst leider warten, bis er aufgelöst wird, denn ich werde ab Dienstag für 2 Wochen im Urlaub in Florida sein.
Wie hat euch das Kapitel gefallen?
Mir hat es Spaß gemacht, es zu schreiben, schon alleine wegen der Thematik um Nialls Freundin, von der keiner wusste, dass es Robyn ist.
Ich finde, sie hat sich gut geschlagen, vor allem bei seiner Mum.
Seid ihr auch erschrocken, als sie den Satz mit dem gebrochenen Herz brachte und sowohl Niall und Robyn bestimmt damit erschreckt hat.
Robyn weiß nun über Miriam Bescheid. Ob die beiden sich mal kennenlernen?
Und was sagt ihr dazu, dass Robyn zu Niall ziehen möchte, sobald sie einen Job in New York hat?
Die Frage aller Fragen, was ist bei Liam schon wieder los?
Danke für die lieben Kommentare beim letzten Kapitel.
Das nächste Kapitel kommt nach meinem Urlaub.
LG, Ambi xxx
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