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28. Mess

When it all melts down I'll be thereTalkin' to yourself in the bathroom
Losin' your mind in the mirror like you have to
Ooh
Screamin' in your car in the driveway
Spinnin' out think your life's going sideways
Ooh
One broken glass turns to total collapse
Just know this too shall pass
I'm tellin' you now, tellin' you now
Woo
When it all melts down I'll be there
Woo, woo
When it all melts down I'll be there
I'm tellin' you now, tellin' you now


Niall Horan - Meltdown

< N I A L L >

Das Gespräch mit meinem Management stand an.

Liam hatte seinen Security-Kurs als Bester und mit Auszeichnung absolviert. Dies machte ich mir zunutze. Ich legte Gregory die Dokumente vor, denn ich hatte ihn bereits telefonisch darüber in Kenntnis gesetzt, dass ich einen persönlichen Security Mitarbeiter für mich gefunden hatte.

Stirnrunzelnd und gründlich studierte Gregory die Dokumente. Seine braunen Haare standen wie üblich nach allen Richtungen ab.

„Er ist mein Cousin", sprach in, „und ich vertraue im zu hundert Prozent."

Tief atmete mein Gegenüber durch: „Er hat im Knast gesessen."

„Ja und? Das war einigen Jahren. Liam saß seine Zeit dort ab und damit sollte das erledigt sein. Oder fangen wir jetzt an das Rechtssystem in Frage zu stellen und selbst zu urteilen?"

Gregory hob seinen Blick, schaute mir in die Augen und meinte: „Nein, so jemand bin ich nicht. Er ist ein ausgebildeter Security, zwar mit null praktischer Erfahrung, aber wenn du es möchtest, Niall, wird er dich begleiten. Allerdings werden wir noch jemanden dazunehmen. Vielleicht nur für den Anfang, wenn das für dich okay ist."

Nachdenklich rieb ich mir das Kinn: „Du meinst so eine Art Ausbilder, also jemand, der ihn einweist?"

„So in etwa. Du weißt, wie es in unserem Business zugeht. Das ist nicht ohne."

„Natürlich weiß ich das." Mein Kaffee war inzwischen kalt, trotzdem leerte ich die Tasse und erhob mich anschließend aus dem bequemen Ledersessel.

„Wir treffen uns dann morgen hier. Liam muss den Vertrag als Security unterzeichnen, außerdem sollte er die Crew kennenlernen", ließ Gregory mich wissen.

Mir fiel ein Stein vom Herzen, denn insgeheim rechnete ich mit Widerstand. Aber manchmal liefen Dinge glatt, bei denen man sich vorher das Schlimmste ausmalte.

Während ich in Richtung South Brooklyn fuhr, checkte ich meine E-Mails und sah, dass das Möbelhaus sich gemeldet hatte. Der Termin für die Lieferung meines Bettes stand endlich fest: Einen Tag bevor ich mich auf Tour begab.

„Na prima", murmelte ich, „für die eine Nacht lohnt es sich nicht, das Bett auszuprobieren."

Aber da machte ich die Rechnung ohne Vanessa.

Als ich sie später anrief, legte sie mir ihre Pläne für unseren gemeinsamen Abend vor der Tour dar: „Wir gehen schön essen und anschließend weihen wir dein Bett ein, Niall. Was sagst du dazu?"

Ein Grinsen formte sich in meinem Gesicht: „Klingt nicht schlecht, aber nur, wenn ich das Restaurant aussuchen darf."

Ihre Antwort war so, wie ich es erwartete: „Dagegen gibt es nichts einzuwenden."

Direkt nach dem Gespräch mit Vanessa überbrachte ich Liam die gute Nachricht.

„Morgen müssen wir um elf beim Management antanzen", bereitete ich ihn auf seinen großen Tag vor. „Sie wollen gerne den Knasti aus der South Bronx kennenlernen."

Laut lachte mein Cousin auf: „Wie hast du das wieder angestellt, Niall? Noch ein dreckiger Deal?"

„Meine Deals sind nicht dreckig", erwiderte ich und öffnete die Kühlschranktür. Außer Eier mit Speck sah ich nichts Essbares und beschloss, dass es das für heute tun musste.

„Deine Deals sind mir suspekt", kam es trocken von Liam, worauf ich lachte.

„Keine Sorge, ich habe weder meine Seele verkauft, noch bin ich einen Pakt mit dem Teufel eingegangen."

„Ruben als Teufel zu bezeichnen wäre auch sehr vermessen. Ich denke, er ist okay."

Darauf gab es nur eine Antwort: „Das ist er."

Tausend Dinge gingen mir in dieser Nacht durch den Kopf. Die Tour rückte immer näher und obwohl ich mich tierisch darauf freute, hatte ich ein kleines bisschen Muffensausen. Hoffentlich passte alles und das Publikum reagierte nicht enttäuscht. Schließlich wusste man das vorher nie.

Am nächsten Morgen traf ich mich mit Liam vor dem Gebäude, in dem mein Management sich befand. Ich hatte ihn gebeten, möglichst nicht in einer labbrigen Jogginghose aufzukreuzen und mein Cousin hielt sich daran. Er trug eine normale schwarze Jeans, Boots und eine schwarze Bomberjacke.

Freudig begrüßten wir uns, bevor ich voranmarschierte. Wie üblich grüßte ich die Dame am Empfang, die mein Lächeln erwiderte. Als wir den Aufzug betraten, hörte ich Liam seufzen.

„Hoffentlich verstehe ich mich mit allen gut", meinte er.

Komischerweise hatte ich da überhaupt keine Bedenken: „Das wird schon. Mach dir keine Sorgen."

In der Tat verstand sich Liam auf Anhieb mit Josh, meinem Tourmanager. Bereits vorher hatte ich das Gefühl, dass die beiden auf einer Wellenlänge lagen und ich jetzt bestätigte sich dies.

Auch Gregory behandelte Liam freundlich und machte ihn mit der restlichen Crew bekannt. Außer mit Liam reiste ich noch mit zwei Security Männern, Andrew und Steve. Beide arbeiteten schon lange in diesem Geschäft. Steve war derjenige, der Liam anfangs ein wenig einarbeiten sollte. Zeit dazu blieb noch genug und auch an den Gelegenheiten fehlte es nicht.

Die Proben für die Tour begannen nächste Woche und ich würde jeden Tag mit der Security dorthin gebracht. In diesem Fall würde das Steve und Liam tun. Beide waren wären der Proben anwesend und gaben ihr Urteil ab, das immer ehrlich ausfiel.

„Das war suboptimal, Niall", rief Liam, als wir den letzten Song beendeten. „Das nächste Mal muss es besser werden."

„Du kannst mich mal", erwiderte ich und wischte mir den Schweiß von der Stirn. Obwohl im Proberaum keine übermäßig warmen Temperaturen herrschten, geriet ich ins Schwitzen. Es fühlte sich anstrengend an, eineinhalb Stunden zu singen, aber meiner Stimme kam dies zugute. Mein Vocal Coach hatte jedenfalls nichts zu meckern, sondern sprach mir ein Lob aus.

Die Proben dauerten drei Wochen, bis dahin musste jeder Ton und jede Note sitzen. Meine Band machten einen guten Job und als wir die allerletzte Probe vor Beginn der Tour beendeten, hatten alle ein gutes Gefühl.

Gregory teilte mir höchstpersönlich mit, dass die Konzerte ausverkauft seien, was den Druck in mir immens erhöhte. Ich wollte dem Publikum nur das Beste bieten, denn nichts anderes verdienten die Menschen, die ihr Geld für mich und meine Musik hinblätterten.

Direkt nach den Proben machte ich mich daran, mich von meinen Freunden und der Familie zu verabschieden, bevor ich für mehrere Wochen verschwand. Mein erster Gang führte mich in die South Bronx, wo Nan und Mum gerade beim Essen saßen, als ich eintraf.

„Magst du mitessen, Niall?", erkundigte sich meine Nan.

„Nein, danke, das ist lieb von dir, aber Louis wird mich gleich mästen", erwiderte ich und nahm auf einem der Stühle Platz.

„Übermorgen geht es also los", stellte meine Mum grinsend fest. „Ich bin so stolz auf dich, Niall, das glaubst du gar nicht."

Diese Worte aus ihrem Mund zu hören, machte mich unheimlich glücklich. Fest drückte ich meine Mum und später meine Nan an mich.

„Wir sehen uns, wenn ich Mexiko hinter mir habe. Dann gibt es eine Woche Pause", ließ ich die beiden wissen. Zwischen den einzelnen Tourabschnitten baute man stets einige freie Tage für die Künstler ein, das war mir inzwischen bekannt. Es tat gut, zwischendurch verschnaufen zu können, das hatte ich am eigenen Leib erfahren.

Von der South Bronx aus fuhr ich direkt ins Calinson, wo ich mit Harry und Taylor verabredet war. Beide saßen schon im Separee, als ich eintraf, und begrüßten mich überschwänglich. Taylor drückte mir einen Kuss auf die Wange und reichte mir einen kleinen Glücksbringer, einen Schlüsselanhänger in Kleeblattform.

„Danke, Blondie", grinste ich und küsste sie ebenfalls auf die Wange.

„Bitte, meine kleine Pop-Diva. Wir wollen doch alle, dass du die Bühne rockst."

„Ich werde mir Mühe geben."

Plötzlich ertönte eine Stimme hinter mir: „Wenn nicht, reißen wir dir den Arsch auf."

Louis grinste über das ganze Gesicht, als ich mich zu ihm drehte.

„Das versuche mal, wenn ich auf der Bühne stehe", foppte ich ihn. „Du kommst gar nicht an mich ran."

„Ach ja? Dein Security ist einer meiner besten Kumpels", schoss er zurück, worauf ich laut seufzte.

„Stimmt, vielleicht hätte ich das besser in meine Überlegungen einbeziehen sollen."

Die Atmosphäre zwischen uns allen war locker, entspannt und wurde noch besser, als Lottie sich zu uns gesellte.

„Wir sehen uns in New York, Niall", meinte sie.

„Oder woanders", kam es von Harry.

Stirnrunzelnd schaute ich ihn an: „Wie meinst du das denn?"

Er tat geheimnisvoll, aber Eleanor ließ die Katze aus dem Sack: „Ganz einfach, wir haben uns überlegt, dass wir dich irgendwann auf der Tour besuchen werden. Jedes Paar an einem anderen Ort, den wir dir natürlich nicht verraten werden."

Ein Grinsen umspielte meine Lippen und ich war froh, solche Freunde zu haben. Ich freute mich jetzt schon auf ihre Überraschungsbesuche.

„Ich danke euch, Leute, ihrseid spitze", verabschiedete ich mich nach einem grandiosen Essen, das Louisfür alle aufgetischt hatte. Seine Kochkünste würden mir fehlen, das war gewiss.


Am Tag bevor die Tour startete, wartete ich zuhause auf die Lieferung meines Bettes. Während ich meine Sachen für die lange Reise packte, hörte ich Musik. Zwischendurch bereitete ich zwei Sandwiches zu, die ich mit Appetit verspeiste. In Anbetracht der Tatsache, dass ich heute Abend mit Vanessa das Broccolino aufsuchen würde, bevor wir das Bett einweihten, reichten die Sandwiches als Mahlzeit.

Kurz besuchte ich Ethel und bat sie, den Briefkasten während meiner Abwesenheit zu leeren.

„Das mache ich, Niall. Ich wünsche dir viel Erfolg für deine Tour", erwiderte sie strahlend. „Geht es morgen los?"

„Ja, richtig. Morgen werde ich gegen elf Uhr abgeholt."

Es fühlte sich surreal an, dies auszusprechen und doch entsprach es der Realität.

Gegen fünf Uhr am Nachmittag traf endlich das Bett ein. Man baute es auf und als ich es begutachtete, stellte ich fest, die richtige Wahl getroffen zu haben. Es passte exakt ins Schlafzimmer und gab diesem eine edle Note.

Eigentlich grenzte es an Zeitverschwendung, das Bettzeug für eine einzige Nacht zu beziehen, aber ich tat es trotzdem. Danach sprang ich unter die Dusche und stylte mich für den letzten Abend vor der großen Tour.

Vanessa und ich waren direkt vor dem Restaurant verabredet, denn dieses lag praktisch bei mir um die Ecke. Als ich sie in einiger Entfernung dort stehen sah, winkte ich ihr zu. Vanessa grinste breit, ging auf mich zu, umarmte mich heftig und küsste mich auf den Mund.

„Du riechst gut, Niall", raunte sie mir ins Ohr.

„Danke, du aber auch." Ich mochte keine aufdringlichen Parfums und Gott sei Dank stand meine Freundin ebenfalls nicht auf einen nuttigen Duft.

Wir ließen uns die italienischen Gerichte schmecken, zu dem ich ein Glas Wein trank. Während des Essens unterhielten wir uns, wobei Vanessa anmerkte, dass sie mich vermissen würde.

„Du gondelst doch bald in der Weltgeschichte umher", zog ich sie schmunzelnd auf. „Und irgendwann treffen wir uns irgendwo in einer Stadt, in einem Hotel."

„Das klingt, als würdest du dich mit einem Groupie verabreden", lachte sie und griff nach meiner Hand.

„Das würde ich niemals tun", sprach ich ernst.

„Das weiß ich doch und gerade das macht dich so wertvoll", lautete ihr Statement.

Nachdem ich bezahlt hatte, bummelten wir Hand in Hand durch South Brooklyn, bis wir mein Zuhause erreichten.

„Bereit für den Kick?", fragte ich grinsend.

„Natürlich, was denkst du denn?"

Wir liefen in den ersten Stock, ich schloss die Wohnungstür auf und ging dann voran in Richtung Schlafzimmer.

„Warte", hörte ich Vanessa sagen, die plötzlich im Wohnzimmer halt machte.

Ich schaute ihr in die Augen: „Was ist? Kriegst du kalte Füße?"

Ihr Blick wirkte seltsam verklärt und plötzlich machte sich ein komisches Gefühl in meinem Bauch breit.

Unruhe.

„Was ist los?", hakte ich erneut nach, als sie keinerlei Anstalten machte, sich vom Fleck zu bewegen.

„Niall, ich wollte mit dir über etwas sehr Wichtiges sprechen", begann sie. Das Grummeln in meinen Eingeweiden wurde stärker, als ich sie so reden hörte. Und beim nächsten Satz fühlte ich mich noch merkwürdiger.

„Ich finde, wir sollten unsere Beziehung vertiefen."

Mein Mund klappte auf: „Vertiefen? Wie meinst du das?"

Sie wusste genau, dass Zusammenziehen für mich im Moment nicht infrage kam, weshalb mich ihre Aussage vollkommen verwirrte.

„Nun, ich weiß, dass dir deine Unabhängigkeit, was die Wohnsituation betrifft, sehr wichtig ist. Ich verstehe und akzeptiere das, Niall. Aber..." Sie machte einen Schritt auf mich zu, legte ihre Arme um meinen Nacken und flüsterte mir etwas ins Ohr.

Ihre Worte trafen mich vollkommen unvorbereitet.

„Ich würde mich gerne mit dir verloben, Niall."

In diesem Moment fiel mir mein ganzes Leben vor die Füße.

Schwindel bereitete sich in meinem Kopf aus und mein Herz schrie einen Namen, während mein Bauch mir zu verstehen gab, dass ich Meister im Verdrängen war. Seit fast fünf Jahren.

Robyn.

„Das...das geht nicht", stammelte ich mit hängenden Schultern.

Vanessa starrte mich an, als sie ich geisteskrank: „Warum nicht?"

Ehrlich kamen die Worte aus meinem Mund: „Weil ich noch nicht dafür bereit bin."

In diesem Augenblick sickerte die Tatsache in mein Bewusstsein, die mir erklärte, dass ich in einer Beziehung nicht weitergehen konnte, solange die Sache mit Robyn nicht geklärt war. Wir hatten niemals die Chance uns richtig auszusprechen, niemals die Gelegenheit dem anderen zu sagen, wie uns zumute war. Auch wenn es wahrscheinlich vorbei war, würde mein Herz nicht eher ruhen, bis ich es aus Robyns Mund hörte. Persönlich. Von Angesicht zu Angesicht.

„Du bist nicht bereit dafür?", mischte sich Vanessas Stimme in meine Gedanken. „Was zum Teufel soll das heißen? Dass du dir nicht sicher bist, was deine Gefühle zu mir betrifft?"

Verdammt, sie traf ins Schwarze und ich stand einfach nur da und schwieg wie ein Idiot.

„Ich kann nicht, Vanessa", brachte ich knapp hervor. „Ich kann mich jetzt nicht verloben. Es ist der völlig falsche Zeitpunkt."

Ich hörte, wie sie nach Luft schnappte und setzte hinzu: „Bevor ich das kann, muss ich einige Dinge in meinem Leben klären."

Fassungslos fixierte sie mich mit einem durchdringenden Blick: „Was willst du mir damit sagen? Dass irgendwo Kinder von dir herumlaufen und du erst die Höhe der Alimente klären musst?"

Ihre Aussage machte mich wütend: „Nein, und es ist scheiße von dir, dass du mir sowas zutraust. Wenn ich wüsste, dass ich uneheliche Kinder hätte, würde ich dir das nie verschweigen."

„Dann sag mir die verdammt nochmal die Wahrheit", schmetterte sie mir entgegen.

Alles in meinem Kopf schrie. Es war so einfach und doch so kompliziert.

Robyn.

Robyn.

Robyn.

„Es hat mit meiner Vergangenheit zu tun", würgte ich hervor. „Mit meiner ersten großen Liebe."

„Bitte was?!" Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen: „Weißt du was, Niall? Mir reicht es mit dir und deinen Hirngespinsten."

Sie zog die Ohrringe aus, die ich ihr zu Weihnachten geschenkt hatte und warf mir die Schmuckstücke vor die Füße: „Das war es mit uns! Ciao!"

Als sie sich umdrehte und durch die Tür marschierte, bückte ich mich, um die Ohrringe aufzuheben. Krachend fiel die Wohnungstür hinter ihr zu, ich zuckte nicht einmal zusammen, sondern ließ mich seufzend auf dem Boden nieder.

Ich hasste Stress, wenn ich mich auf die Musik konzentrieren musste, und im Moment versuchte ich genau das zu tun. Trotzdem machte mir das Leben einen Strich durch die Rechnung. Einen Tag vor Tourbeginn.

„Scheiße", murmelte ich und stützte mich auf dem Boden ab. Ich hatte keine Ahnung, wie ich die Tour überstehen sollte, ohne verrückt zu werden. Meine Freundin hatte gerade unsere Beziehung beendet. Berechtigterweise, das musste ich zugeben.

Seufzend legte ich die Ohrringe auf dem Beistelltisch im Wohnzimmer ab und schlenderte ins Schlafzimmer. Ohne darüber nachzudenken, nahm ich das Bettzeug, trug es zur Couch und richtete dort mein Lager für die Nacht.

Vielleicht war das Bett doch nicht für mich bestimmt und ich sollte es umtauschen.

Obwohl ich mich hundemüde fühlte, konnte ich nicht einschlafen. Mein Körper wirkte wie taub und das tat auch meine Seele. Wieso streckte die Vergangenheit gerade jetzt ihre Fühler nach mir aus? Weshalb nicht nach der Tour?

Stunde um Stunde verging, doch ich schlief nicht, sondern fand mich in einem Gedankenkarussell, das raste, mich mit sich zog und jeden einzelnen Nerv in meinem Körper zerlegte.

Als die ersten Sonnenstrahlen den Weg durch die Jalousien fanden, stand ich schließlich auf. Ein starker Kaffee und eine lauwarme Dusche weckten die Lebensgeister in mir. Automatisch zog ich mich an, überprüfte kurz, ob ich Pass und Geldbeutel eingepackt hatte und zog meine Schuhe an.

Während ich auf meine Security wartete, zog ich den Block hervor, auf dem sich meine Notizen zu Liedern befanden. Sofort fand ich den Song für Robyn. Es wurde Zeit, ihn endlich fertig zu stellen und der Welt zu präsentieren.

Die Klingel erschreckte mich mächtig, denn ich hatte nicht gemerkt, wie die Zeit verging.

„Hey, Kleiner", begrüßte mich Liam strahlend. Er wirkte frisch und ausgeruht, was man von mir nicht behaupten konnte. „Wie siehst du denn aus?", meinte er mit sorgenvollem Blick.

„Später", winkte ich ab.

Liam zuckte nur kurz mit den Schultern und nahm sich eine der beiden Reisetaschen. Steve schnappte sich die andere, während ich mein Handgepäck trug.

Der Wagen, eine große Limousine, stand schon bereit und nachdem wir alles eingeladen hatten, setzte ich mich auf die Rückbank. Liam gesellte sich zu mir und als er mich fragend anschaute, flüsterte ich ihm ins Ohr: „Vanessa hat gestern Abend unsere Beziehung beendet."

„Fuck", murmelte er, „das ist nicht gut."

Einstweilen führten wir unsere Unterhaltung nicht fort, denn im Wagen bekam jeder etwas mit. Im Moment wollte ich das nicht breittreten, es reichte, wenn mein Cousin informiert war.

Ohne Umweg ging es zum Flughafen, wo Josh und die Band auf mich warteten. Die Roadies befanden sich bereits seit einigen Tagen auf dem Weg, um das Equipment nach Mexiko zu schaffen. Dort startete meine Tour und ich war froh, das warme Wetter in diesem Teil der Welt genießen zu können, den ich noch niemals bereist hatte.

Der Flug dauerte fast sechs Stunden und Gott sei Dank saß Liam neben mir.

„Also, was genau ist passiert, Kleiner?", wollte er wissen und nippte an seinem Tomatensaft.

„Sie wollte sich mit mir verloben", klärte ich ihn wahrheitsgemäß auf.

„Und du hast dahingehend keine Ambitionen", schlussfolgerte er.

„Korrekt."

Mein Cousin schaute mich an, aber sprach keinen Ton. Er beließ es einfach bei meiner Aussage. Insgeheim hatte ich das Gefühl, dass er wusste, was in mir vorging, aber zu diskret war, um die Sache anzusprechen.

„Morgen geht es los, Niall. Heute gewöhnen wir uns an das warme Klima, damit du morgen die Bühne rocken kannst", wandte sich Josh an mich, der hinter mir saß.

Ich hatte keine Ahnung, ob ich das brachte, was man von mir erwartete, was ich selbst von mir erwartete und wie ich die ersten vierzehn Konzerte überstehen sollte.

Im Flugzeug nahm ich das WiFi in Anspruch und stellte fest, dass Vanessa mir auf sämtlichen Social Media Plattformen entfolgt war.

Die Schlammschlacht würde beginnen, gleich am Anfang der Tournee.

______

Uhhh, ob das wohl ein schlechtes Omen ist, die Tour auf diese Art und Weise zu beginnen?

Was sagt ihr dazu, dass Vanessa mit Niall Schluss gemacht hat?

Und was sagt ihr zu Niall Gedanken und Gefühlen bezüglich Robyn?

Wie gefällt es euch, dass das Management und Nialls Crew mit Liam einverstanden sind und sich offensichtlich gut mit ihm verstehen?

Was wird wohl während der Tour alles passieren?

Wird Niall sich ein oder gar mehrere Groupies anlachen?

Wie findet ihr die Idee, dass Nialls Freunde Überraschungsbesuche während der Tour machen wollen?

Hat jemand von euch Karten für die Niall Tour im echten Leben? Ich habe ihn jetzt zweimal in Dublin gesehen und muss sagen, er ist unfassbar gut geworden, noch besser als 2018. Ihr werdet nicht enttäuscht sein, falls ihr hingehen solltet. Niall hat es einfach gerockt.

Danke an alle, die mich unterstützen. Das nächste Update kommt erst, wenn ich wieder zuhause bin. Wir fliegen am 7.3. heim.

LG aus Irland, Ambi xxx






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