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27. Hearing

On the floors of Tokyo
Or down in London town to go, go
With a record selection and a mirror's reflection
I'm dancing with myself
When there's no one else in sight
In the crowded lonely night
Well, I wait so long for my love vibration
And I'm dancing with myself
Dancing with myself (ah, oh, oh-oh)
Dancing with myself (ah, oh, oh-oh)
When there's nothing to lose and there's nothing to prove (ah, oh, oh-oh)
Well, I'm dancing with myself, ah, oh, oh-oh


Billy Idol - Dancing With Myself


< L I A M >

Wieder im Knast zu sein, fühlte sich ätzend an.

Zum Glück kannte ich mich aus, wusste, wie ich mit den unterschiedlichen Menschen umzugehen hatte, um möglichst wenig Ärger zu haben. Dass man mich für einen Mord einbuchtete, den ich nicht begangen hatte, stieß mir bitter auf.

Immerhin handelte es sich nicht um Kindesmord oder Vergewaltigung. Diese Täter hatten die Hölle auf Erden im Knast, mit Recht.

Mein Zellengenosse war bereits seit fünf Jahren hier und schnarchte fürchterlich. Nachts lag ich deshalb lange wach und dachte an Sophia. Ich vermisse sie unendlich. Ihr Lachen, ihre sanfte Stimme, ihre Berührungen und ihre Fähigkeit, die Dinge so zu nehmen, wie sie waren.

Sophia nahm es hin, dass sie mit einem Mitglied einer Gang liiert war. Sie verurteilte mich nicht dafür und deswegen funktionierte unsere Beziehung ohne Probleme. Sollte ich jemals wieder aus dem Knast herauskommen, dann würde ich sie heiraten wollen. Komisch, dass mir gerade in einer ausweglosen Situation solche Gedanken kamen. Weshalb hatte ich sie früher darum gebeten? Wenn wir verheiratet gewesen wären, hätte Sophia mich ohne Probleme besuchen dürfen. Zumindest hätte es ihr zugestanden, mich vor der Verhandlung einmal zu sehen.

Ich wusste nicht einmal, wie lange ich warten musste, bis man mich vor Gericht zerrte. Nichts schien zu laufen, denn anstatt einem gescheiten Anwalt, um den Niall sich eigentlich hatte kümmern wollen, vertrat mich ein Pflichtverteidiger. Er wirkte zwar nett, aber ich wusste nicht, wie es um seine Fähigkeiten bestellt war.

Vermutlich verarbeitete ihn der Staatsanwalt zu Brei und ich war somit am Arsch.

Nach einer fast schlaflosen Nacht verrichtete ich am nächsten Tag Dienst im Wäschebereich. Jeder Häftling bekam Arbeiten zugeteilt und wenn es sich nicht verscherzen wollte, sollte man dieser möglichst konsequent nachgehen.

Die anderen Insassen ließen mich in Ruhe, sobald sie mein Tattoo im Nacken erblickten. Die Mott Haven Gang besaß einen Ruf, der ihr selbst im Gefängnis vorauseilte.

Meine Tage fühlten sich mehr als eintönig an. Wenn ich mich in der Zelle aufhielt, machte ich Liegestützen und Sit-Ups, um mir die Zeit zu vertreiben und mich in Form zu halten. Zwar nutzte ich auch den Fitnessraum, aber ich schadete nicht, noch etwas für sich allein zu tun.

Direkt nach dem Mittagessen war meine freie Zeit, die ich meist mit einem kurzen Nickerchen verband. Doch heute fiel dieses aus. Bevor ich mich in Richtung Zellen begeben konnte, pfiff mich einer der Wärter zurück: „Payne, da ist Besuch für dich."

Obwohl ich mir nichts mehr wünschte, als Sophia oder Niall zu sehen, war mir klar, dass es sich nicht um einen von beiden handelte. Und ich lag richtig.

Mein Pflichtverteidiger, Mr Reynolds, begrüßte mich freundlich: „Wie geht es Ihnen, Mr Payne?"

Mr Reynolds reichte mir bis knapp unters Kinn und ich setzte mich auf einen der beiden Stühle, damit der Größenunterschied nicht so brutal hervorkam: „Wie soll es mir hier schon gehen?"

Mein Anwalt nahm seinen Platz gegenüber von mir ein und sprach: „Es gibt Neuigkeiten. Ihre Verhandlung ist für die kommende Woche, Dienstag, angesetzt."

„So bald schon? Die haben es wohl eilig, mich zu verknacken, oder?"

Mr Reynolds rückte die Brille auf seiner Nase zurecht: „So würde ich das nicht sehen, Mr Payne."

Das klang interessant.

Mein Anwalt informierte mich über die neuesten Erkenntnisse und schloss seinen Bericht mit folgenden Worten: „Sie werden dem Gericht genau das erzählen, was Sie auch mir erzählt haben, verstanden? Wir dichten nichts dazu oder lassen etwas weg. Und bitte sehen Sie davon ab, den Staatsanwalt zu provozieren, denn mit ihm ist nicht gut Kirschenessen. Das ist einer von der harten Sorte, jung, dynamisch und er muss sich seine Lorbeeren noch verdienen, da er den Posten noch nicht lange innehat. Mit dem alten Staatsanwalt wären wir sicherlich besser bedient gewesen."

Na klasse, das klang so richtig aufmunternd.

„Was ist mit dem alten passiert?", wollte ich wissen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Hat man ihn abgemurkst?"

Mr Reynolds schüttelte seinen Kopf: „Er ging in Rente."

„Es sei ihm gegönnt."

Ich war noch nicht einmal verurteilt und dachte bereits jetzt über einen Ausbruch nach. Verdammt, ich wollte nicht für eine Tat im Knast verrotten, die ich nicht begangen hatte.

Seufzend lehnte ich mich auf dem harten Stuhl zurück: „Gibt es sonst noch etwas, was Sie mir ans Herz legen möchten, Mr Reynolds?"

Leicht schüttelte er seinen Kopf: „Nein, das war es vorerst. Wir sehen uns vermutlich erst am Tag der Verhandlung, es sei denn, es würde sich etwas Neues ergeben."

Die nächsten Tage fühlten sich wie der blanke Horror an. Schlaflose Nächte, ätzende Tage, schreckliches Essen und immer wieder der Gedanke daran, dass ich hier vielleicht nie wieder rauskam.

Verdammt, warum hatte Niall sich nicht um einen anständigen Anwalt gekümmert? Leere Versprechungen waren eigentlich nicht sein Ding. Irgendetwas musste ihn davon abgehalten haben. Vielleicht sein Management. Sicher lag es nicht in ihrem Interesse, die Öffentlichkeit wissen zu lassen, dass ein aufstrebender Sänger und Songwriter einen kriminellen Cousin hatte. Dieser Fakt würde Nialls Image unter Umständen großen Schaden zufügen.

Resigniert zählte ich zuerst die Tage, dann die Stunden und schließlich die Minuten, bis man mich abholte und zur Schlachtbank führte.

Am Morgen der Verhandlung rasierte ich mich gründlich, bevor man mich zum Gericht brachte. Die Verhandlung war öffentlich und somit ging ich davon aus, dass zumindest Teile meiner Familie plus Sophia durch ihre Anwesenheit glänzten.

Als man mich in den Saal führte, schaute ich mich kurz um. Prompt entdeckte ich meine Freundin, meinen Vater und Nialls Mum. Erst beim zweiten Hinsehen bemerkte ich meinen Cousin in der letzten Reihe. Niall hatte sich mit einem dunkelblauen Beanie sowie einer komischen Brille getarnt. Keine Sonnenbrille, aber eine, deren Gläser getönt wirkten.

Sekunden später hatte ich keine Zeit mehr, mich damit auseinanderzusetzen, denn der Richter erwartete meine volle Aufmerksamkeit. Allerdings blieb mir kurz die Luft weg, als ich sah, wer den Posten des Staatsanwaltes einnahm. Ruben, Kanis Freund.

Wir hatten uns im Backstagebereich von Nialls Konzert in New York getroffen und sein Gesicht war derart markant, dass ich es mir gut einprägte. Gut genug, um ihn wieder zu erkennen.

Das war also der harte Staatsanwalt, vor dem Mr Reynolds mich warnte. Bestimmt konnte ich keine Gnade erwarten, weil Niall mein Cousin war. Vielleicht erkannte Ruben mich auch gar nicht, wer wusste das schon?

Nach der Feststellung meiner Personalien, las Ruben die Anklageschrift vor. Ich wurde beschuldigt, einen Mann in der South Bronx erstochen zu haben. Zeugen für den Tathergang gab es jedoch keine. Lediglich die Aussage der Polizisten und Rettungssanitäter, die ich telefonisch alarmiert hatte, kamen bei der Verhandlung zu Wort. Als sie eintrafen, war das Opfer jedoch bereits tot und man wollte mir die Schuld in die Schuhe schieben.

Als Nebenklägerin des Mannes, den man angestochen hatte, trat seine Frau auf. Logischerweise wurde sie nicht zum Tathergang befragt. Dafür nahm mich der Staatsanwalt gründlich unter die Lupe. Auf seine Frage, weshalb ich in dieser Nacht Handschuhe trug, antwortete ich ruhig: „Es waren zehn Grad Minus. Ich wollte mir nicht die Finger abfrieren."

Dank der modernen Technik konnte man Nachvollziehen, dass einem in New York in dieser Nacht die Eiszapfen an der Nase klebten, wenn man nieste. Fragen, ob ich den Mann kannte, weshalb ich mich um diese Uhrzeit in der Gegend aufhielt, all das beantwortete ich wahrheitsgemäß, wie ich es mit meinem Anwalt angesprochen hatte.

Nachdem Ruben fertig war, stellte Mr Reynolds seine Fragen und wandte sich anschließend an den Richter: „Die Tatwaffe wurde nach Fingerabdrücken untersucht."

„Was sagt die Beweislage, Mr Gabriel?", erkundigte sich der Richter.

Ruben räusperte sich kurz. Er wirkte unglaublich ruhig und sachlich. Wie jemand, der keinerlei Emotionen kannte.

„Die Tatwaffe wurde auf Fingerabdrücke untersucht, das ist richtig. Es befanden sich welche darauf, die jedoch nicht mit den Fingerabdrücken des Angeklagten übereinstimmen."

Moment? Was faselte er da? Fingerabdrücke?

Mein Herz klopfte wie wahnsinnig und mir wurde abwechselnd heiß und kalt.

„Wir haben die Abdrücke durch den Fahndungscomputer gejagt, jedoch ohne Ergebnis."

Es entzog sich meiner Kenntnis, ob sich dies nun gut oder schlecht auf meinen Urteilsspruch auswirkte. Erneut geriet ich ins Schwitzen, vor allem, als der Richter Ruben dazu aufforderte, seine abschließenden Worte zu formulieren.

„Die Staatsanwaltschaft beantragt, die Klage fallen zu lassen. Es gab kein Tatmotiv und keinen Beweis, dass der Angeklagte das Messer irgendwo gefunden oder es jemandem entwendete, um das Opfer zu erstechen. Die Staatsanwaltschaft stützt sich bei der Anklage niemals auf reine Spekulationen."

Ich glaubte mich verhört zu haben und alles, was bei mir haften blieb, waren die Worte Klage fallen lassen. Träumte ich das?

„Die Verteidigung schließt sich der Aussage der Staatsanwaltschaft an", vernahm ich Mr Reynolds Stimme.

Alles wirkte wie ein irrer Traum. Ich verließ den Gerichtssaal als freier Mann, Sophia stürzte auf mich zu und ich sah ihre Tränen. Mein Vater war da und Nialls Mum, aber von meinem Cousin fehlte jede Spur. Er schien sich in Luft aufgelöst zu haben.

Bevor ich nach Hause fuhr, händigte man mir im Gefängnis meine persönlichen Dinge wie Klamotten, Schuhe und Handy aus. Nur zu gerne zog ich mich um und rannte förmlich aus dem Gebäude.

Mein Vater, Sophia und Nialls Mum warteten draußen auf mich und gemeinsam fuhren wir mit der Subway in die South Bronx. Ich ließ Sophia nicht los und spürte, wie sehr ihr die Sache zugesetzt hatte. Im Moment war sie die wichtigste Person für mich, weshalb ich davon absah, die Nachrichten auf meinem Handy zu checken. Bei Jace konnte ich mich später noch melden, er würde das verstehen.

In der South Bronx angekommen, betraten wir das Haus meiner Nan und dort wartete eine Überraschung auf mich. Niall saß in der Küche, eine Tasse Kaffee in der Hand und mit einem breiten Grinsen.

„Willkommen zuhause, Liam."

Er erhob sich und wir fielen uns in die Arme, bevor unsere Nan das Essen auftischte.

„Was hättet ihr gemacht, wenn ich verurteilt worden wäre?", erkundigte ich mich grinsend.

Prompt antwortete Niall: „Dann hätten wir deine Portion auch noch verdrückt."

Lachend boxte ich ihn in die Seite: „Du Vielfraß."

Nach dem Essen verabschiedete sich Sophia, da sie zum Dienst musste.

„Wir sehen uns später", flüsterte ich ihr ins Ohr und gab ihr einen Kuss. Anschließend nahm Niall mich zur Seite: „Komm, lass uns nach draußen gehen."

Wir standen vor dem Haus und ich beobachte überrascht, dass mein Cousin sich eine Kippe ansteckte.

„Seit wann rauchst du denn wieder?", wollte ich wissen.

„Seit ein paar Wochen. Aber ich werde damit aufhören. Im Moment brauche ich das, um meine Nerven zu beruhigen."

„Wenn es wegen mir ist, Kleiner, kannst du jetzt beruhigt sein", beschwichtigte ich ihn.

Niall nahm einen tiefen Zug und begann zu husten.

„Siehst du, das ist ein Zeichen, du solltest aufhören. Ist sowieso nicht gut für deine Stimme. Außerdem gehst du schon bald auf Tour."

In diesem Augenblick grinste er verschwörerisch drein: „Ich würde dich gerne wohin entführen, Liam."

Perplex starrte ich ihn an: „Wohin denn?"

„Das wirst du dann sehen."

Wir liefen zur Subway und ich hatte noch immer keine Ahnung, was Niall mit mir vorhatte.

„Jace weiß übrigens Bescheid, was passiert ist. Ich war bei ihm", erklärte mein Cousin ruhig. „Du brauchst dich also heute dort nicht zu melden."

„Das hätte ich sowieso nicht getan. Sophia ist mir wichtiger", erklärte ich ehrlich.

Niall zog einen Fahrschein für mich und kaum eine Minute später fuhr der Zug ein. Dass es Richtung Manhattan ging, wunderte mich nicht wirklich. Vielleicht wollte er mit mir ins Calinson fahren, dagegen hätte ich nichts einzuwenden.

Aber Niall überraschte mich. Wir stiegen an der 51. Straße aus und liefen von dort aus in Richtung Empire State Building. Schließlich blieben wir vor einem Gebäude stehen. Verwirrt studierte ich die Schrift auf dem Schild: Security Academy of New York.

„Niall", wandte ich mich an meinen Cousin, „was machen wir hier?"

Die Hände in den Taschen seines Parkas vergraben, antwortete er selbstsicher: „Hier wirst du zehn Tage zu einer Schulung antreten, die du mit einer Prüfung abschließen wirst."

„Was soll das?", herrsche ich ihn an.

Niall hob seine Augenbrauen: „Ich war so frei, dich anzumelden und den Kurs zu bezahlen." In aller Seelenruhe steckte er sich eine Kippe an, während ich kurz vorm Ausrasten war.

„Und du denkst, ein Knasti wie ich kriegt jemals einen Security Job? Wer würde mich denn einstellen? Außerdem wir die Gang da niemals zustimmen."

Unsere Augen trafen sich und ich erkannte ein Glimmen in seinen: „Ich werde dich einstellen. Du wirst mein persönlicher Security, der mich auf der Tour begleiten wird."

Meine Kinnlade klappte nach unten und ich starrte ihn an, als hätte er mir offenbart, dass ich nun der Präsident der Vereinigten Staaten sei.

„Niall", stammelte ich, „was ist mit Marlene?"

„Mach dir keine Sorgen, sie ist schwanger."

Langsam begriff ich, dass das kein Spaß war, was er veranstaltete. Nur fehlten mir diverse Puzzleteile, um alles zu verstehen.

„Das geht nicht, Jace würde ausrasten", sprach ich ruhig, doch Niall lachte nur.

„Mit dem habe ich alles schon geklärt. Die Gang hat demokratisch darüber abgestimmt, dass du mir für ein Jahr zur Verfügung stehst. Du kannst gerne bei Jace anrufen und ihn fragen."

„Aber..." Ich wusste nicht mehr, was ich sagen sollte, so sehr war ich von der Rolle. Tief atmete ich durch: „Was sagt dein Management dazu?"

Niall schnickte seine Kippe in den nächsten Gulli: „Das kläre ich dann mit denen, sobald du den Kurs angefangen hast."

Der hatte vielleicht Nerven.

„Und wenn sie nicht zustimmen?"

„Dann gibt es immer noch die Möglichkeit, dass ich dich aus eigener Tasche bezahle. Dagegen kann niemand etwas sagen."

Niall klang dermaßen abgebrüht, dass es mir fast Angst machte. Seit wann war mein Cousin auf diesem Trip? Er wirkte plötzlich so schrecklich erwachsen, aber etwas in meinem Innersten sagte mir, dass da noch mehr war. Dass er mir etwas verschwieg.

„Okay", meinte ich, „ich werde diesen Kurs absolvieren, aber unter einer Bedingung. Du sagst mir die volle Wahrheit."

In diesem Moment sah ich an seinem Gesicht, dass ich einen Nerv traf.

„Was ist los, Kleiner?", wisperte ich. „Sag es mir."

Niall ging ein Stück nach vorne und ich folgte ihm.

„Du musst mir schwören, dass das unter uns bleibt, okay?"

Darauf gab es nur eine Antwort: „Ich schwöre es beim Leben unserer Nan."

In den nächsten Minuten erfuhr ich, was Niall getan hatte. Einen Deal mit einem Staatsanwalt abzuschließen, gehörte bisher nicht zu den Dingen, die ich meinem Cousin zutraute, aber seit heute sah ich das anders.

„Hast du mir deshalb keinen Anwalt besorgt?", hakte ich nach.

„Ruben hat es mir verboten", erwiderte er. „Und ich musste mich auf ihn verlassen."

Langsam nickte ich, ließ die Informationen in meinen Kopf sickern.

„Weiß außer euch beiden noch jemand darüber Bescheid?"

Vehement schüttelte Niall seinen Kopf: „Keiner. Naja, Louis ahnt was, denn er fungierte als Poststelle für Ruben und mich. Es wäre zu gefährlich auf WhatsApp oder den Social-Media-Kanälen zu chatten. Das könnte man zurückverfolgen, selbst wenn man die Nachrichten löscht. Aber Louis weiß nicht, über was ich mit Ruben geschrieben habe. Da er aber nicht doof ist, konnte er sich sofort denken, dass es mit dir zu tun hatte."

„Verstehe."

Wir liefen weiter zur Subway und ich wusste, dass es ins Calinson ging.

Kurz packte ich Niall am Arm: „Danke, Kleiner, das werde ich dir nie vergessen. Ohne dich, wäre ich verloren gewesen."

Abrupt blieb Niall stehen und Sekunden später fielen wir uns in die Arme.

„Ich werde der beste Security sein und auf dich achten wie auf meinen Augapfel", versprach ich ihm leise.

Seine Antwort war typisch für ihn: „Ich wusste, dass du mich nicht hängen lässt."

Im Calinson war die Hölle los. Eleanor verfrachtete uns sofort in das Separee, wo sie mich fest umarmte.

„Himmel, bin ich froh, dich zu sehen. Dann ist die Verhandlung also gut ausgegangen?"

„Sieht wohl so aus", grinste ich.

„Darauf müssen wir Champagner trinken." Es war Louis' Stimme, die ich hörte und sofort drehte ich mich um.

Lachend fielen wir uns in die Arme und Louis sprach: „Das muss gefeiert werden. Was möchtet ihr essen?"

„Ist mir egal", grinste ich, „bei dir ist alles top, also gib uns, was du hast."

Nach dem ausgezeichneten Essen gesellte sich Louis später zu uns. ER servierte uns seinen legendären Nachtisch und Niall ließ ihn gleich wissen, dass ich sein zukünftiger Security sei, der ihn auf der Tour begleiten würde.

„Das klingt super. Ihr beiden zusammen unterwegs, ich wünschte, ich könnte mitkommen", seufzte Louis und klaute sich ein Stück Tiramisu von meinem Teller.

„Wir schicken dir Bilder von den verwüsteten Zimmern, den Groupies und dem Backstagebereich", meinte ich.

Niall lachte leise: „Es wird keine verwüsteten Zimmer und auch keine Groupies geben. Schließlich habe ich eine Freundin."

„Ach komm, du klingst wie ein Mönch", zog Louis ihn auf, worauf wir alle drei in Gelächter ausbrachen.

Der Abend endete friedlich. Ich wartete in Sophias und meiner Wohnung, bis sie von ihrer Schicht zurückkehrte und genoss die Nacht mir ihr, als sei es unsere erste. Keine Rollenspiele, sondern leidenschaftlicher Sex.

Am nächsten Morgen berichtete ich ihr von meinen Zukunftsplänen. Sophia reagierte begeistert.

„Auch wenn du lange weg sein wirst, weiß ich, dass du bei Niall in Sicherheit bist. Ihr werdet bestimmt eine schöne Zeit haben."

„Davon gehe ich aus."

Bevor mein neues Leben startete, arbeitete ich mich durch die unzähligen WhatsApp Nachrichten, die eingingen, während ich im Knast saß. Jace rief ich direkt an und wir vereinbarten, dass ich am frühen Abend ins Headquarter der Gang kommen sollte. Da Sophia Dienst hatte, passte mir das ausgezeichnet in den Kram.

Auf dem Weg zum Headquarter schrieb ich eine Nachricht an Robyn. Sie hatte mir unzählige Male getextet und ich wissen lassen, dass sie sich große Sorgen um mich machte. In LA war es früher Nachmittag und somit ging ich davon aus, dass sie sich erst später bei mir meldete.

Ich freute mich darauf, die Jungs zu sehen und wurde empfangen wie ein König.

„Liam, das ist echt klasse, dass sie dich nicht verknackt haben." Narbengesicht schlug mir auf die Schulter und ich gab ihm den Schlag zurück.

„Wir wünschen dir viel Glück mit Niall", meinte Jace. „Das wird sicher cool, auch wenn wir ein Jahr auf dich verzichten müssen. Aber Deal ist Deal."

„Ja", sprach ich, „Deal ist Deal."

In meinem Kopf klang es noch immer verrückt, dass mein Cousin sowohl einen Deal mit dem Staatsanwalt als auch mit der Gang einging. Auf dem Nachhauseweg dachte ich an nichts anderes, so lange, bis mein Handy sich meldete.

Robyn.

Mein Gesicht hellte sich auf und ich nahm den Anruf entgegen: „Hey, wie geht es dir?"

„Mir geht es gut, aber sag mal, was ist passiert? Ich habe so lange nichts von dir gehört und Harry gefragt. Er meinte, er dürfte nicht darüber reden, aber es ginge dir gut."

„Dieser Feigling", schnaubte ich, „er hätte dir ruhig sagen können, dass ich im Knast saß."

„Bitte was?" Ich hörte, wie Robyn sich aufregte, aber nahm ihr gleich den Wind aus den Segeln.

„Alles ist gut. Ich beginne nächste Woche einen Kurs als Security und werde dann mit Niall auf Tour gehen."

„Was? Oh mein Gott, das ist fantastisch!" Robyn freute sich wirklich für mich und ich war froh, ihr diese gute Nachricht überbringen zu können. Dann sprach sie leise: „Ich habe eine Karte für das Konzert in LA und freue mich riesig darauf."

„Es wird sicher toll und vielleicht können wir uns treffen. Nur du und ich."

Niall war noch immer ein sensibles Thema für sie und ich wollte sie nicht in eine unangenehme Situation bringen.

„Das wäre schön", seufzte Robyn.

„Gut, ich checke den Tourplan, sobald ich kann und melde mich wieder bei dir."

Montags begann mein neues Leben. Pünktlich um acht Uhr stand ich bei der Security Schule auf der Matte. Schießen üben gehörte genauso dazu, wie Kampfsport. Man musste Theorie büffeln und ich strengte mich mächtig an, so gut wie möglich abzuschneiden. Ich wollte Niall nicht enttäuschen und auch mich selbst nicht.

Mein Leben außerhalb der Gang, auch wenn es nur für ein Jahr sein würde, konnte mir keiner nehmen.

Letztendlich bestand ich meine Prüfung sogar mit Auszeichnung und konnte es kaum erwarten, meinen Cousin auf seiner Tournee zu begleiten. Eines stand fest: ich würde das tun, was man von einem Security erwartete. Mein Leben für seines geben.

_____

Uff, ein Kapitel aus Liams Sicht.

Es war nicht leicht, das zu schreiben, aber ich dachte es wäre besser, dies aus seiner Sicht zu lesen. Er wusste einiges nicht, was passiert ist und ist natürlich überrascht.

Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Liam wird Nialls neuer Personal Security. Wie gefällt euch das?

Werden die beiden Spaß auf der Tour haben?

Und was sagt ihr dazu, dass Niall Liams Security Kurs bezahlt?

Ob Liam und Robyn sich wohl in LA treffen werden?

Die Tour kommt immer näher und das nicht nur in der Geschichte. Nialls Tour im echten Leben startet nächste Woche in Irland und ihr könnt euch sicher denken, dass ich dabei sein werde. Insgesamt werde ich 14 Tage in Irland verbringen und das nächste Kapitel wird erst übernächste Woche hochgeladen. Wie üblich in der Nacht vom Donnerstag auf Freitag. Dann sind wir in unserem Haus in West Cork und ich habe auch Zeit, auf die Kommentare zu antworten.

Bis dahin wünsche ich euch eine schöne Zeit und freue mich auf eure Kommis zu diesen Kapitel.

LG, Ambi xxx



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