13. Claims
The right stuff
The right stuff First time was a great time
Second time was a blast
Third time I fell in love
Now I hope it lasts
I can see it in your walk
Tell 'em when you talk
See it in everything you do
Even in your thoughtsYou got the right stuff, baby
Love the way you turn me on
You got the right stuff, baby
You're the reason why I sing this song
New Kids On The Block - You Got It (The Right Stuff)
< N I A L L >
Mit meinem besten Freund quatschen zu können war toll. Ihm meine Hilfe anbieten zu dürfen, noch viel besser.
Louis und ich redeten Rina so lange gut zu, bis sie schließlich einwilligte eher zu gehen. Wir schmissen sie förmlich aus der Spülküche und ich zog mir eine Schürze über, die Louis mir reichte: „Hier, Niall. Jetzt darfst du zeigen, dass du nicht nur Musik machen kannst."
Das versuchte ich gewissenhaft zu erledigen. Große Töpfe und Bratpfannen mit empfindlicher Beschichtung wurden grundsätzlich mit der Hand gespült. Ebenso die scharfen Messer. Der Rest landete in der Spülmaschine, die ich später ausräumen durfte.
„Vom Star zum Tellerwäscher", zog Harry mich auf, als er kurz in der Küche vorbeischaute.
„Da können wir uns die Hand geben. Immerhin bist du zum Kellner aufgestiegen", scherzte ich, während ich einen der großen Töpfe abtrocknete. Dabei fragte ich mich, wie Rina das alles hinbekam, denn die riesigen Töpfe besaßen ein ordentliches Gewicht.
Während ich mich dem Geschirr widmete, gingen mir zahlreiche Gedanken durch den Kopf. Das Leben auf Tour war definitiv anders als zuhause. So schön es sich anfühlte, jeden Abend auf der Bühne zu stehen, ich vermisste die Normalität, in der ich mich gerade befand. Bodenständige Freunde zu haben, sollte man nie unterschätzen und ich war dankbar für diese besonderen Freundschaften.
Um zehn Uhr schloss das Bistro und bis um elf stand ich in der Spülküche, um alles zu säubern. Auch Harry blieb länger als er musste und leistete Louis an der Theke Gesellschaft. Da alle anderen Angestellten bereits verschwunden waren, nutzte ich die Gelegenheit, um bei Eleanor im Büro vorbeizuschauen. Vorhin hatten wir uns nur kurz begrüßt, doch mir lag aus mehreren Gründen viel daran, ausführlich mit ihr zu reden.
„Hey, Niall, du bist ja immer noch da", sprach sie überrascht.
„Natürlich, oder denkst du, ich gehe, ohne mich zu verabschieden?" Sanft schloss ich die Tür hinter mir und ging auf den Schreibtisch zu, auf dem sich ein Papierwust türmte.
„Setz dich doch", forderte Eleanor mich auf und prompt kam ich ihrer Bitte nach.
„Wie war die Tour?"
Mit dieser Frage stiegen wir in das Gespräch ein, aber ich brachte die Unterhaltung recht schnell auf den Punkt, der mir wichtig erschien.
„Sag mal, zwischen dir und Louis herrscht ziemlich dicke Luft, oder?"
Die Brünette verschränkte ihre Arme vor der Brust: „Was genau hat er dir erzählt?"
„Die Wahrheit", entfuhr es mir. „Also die Sache mit Michele."
„Hat er mich als das Biest hingestellt?", lautete ihre nächste Frage, worauf ich den Kopf schüttelte.
„Nein, nur gesagt, dass er nicht versteht, weshalb du Michele keine Chance geben möchtest, zumal Louis damals die Chance von dir bekam."
„Das Fitzgeralds war nicht mein Restaurant, das Calinson hingegen gehört ihm und mir. Und da handele ich anders."
Ich musterte sie gründlich: „Warum? Was vergibst du dir dabei? Ihr könnt ihn ohne Probleme rauswerfen, wenn er nicht das bringt, was er soll."
Eleanor seufzte: „Das natürlich schon."
„Hör mal", sprach ich, „ich habe zwar keine Ahnung vom Kochen, aber ich weiß, dass ein Stück Papier manchmal nicht ausschlaggebend ist, ob jemand eine Sache beherrscht oder nicht."
Die Brünette spielte mit ihrem Kugelschreiber, während sie offensichtlich nach den richtigen Worten suchte. Ich ließ mich jedoch nicht beirren und redete weiter.
„Sieh mal, ich traf im letzten Jahr die Entscheidung, ob ich meinen Master in der Uni weitermachen möchte, oder ob nach dem Bachelorexamen aufhöre. Eigentlich war es immer mein Traum, mit einem Masterabschluss von der Juilliard abzugehen, aber dann bot Atlantic Records mir den Vertrag an. Es war und ist noch immer ein Risiko, denn es kann sehr leicht schiefgehen."
Ich machte eine kurze Pause, um dann zu sagen: „Ich habe meine Entscheidung entsprechend meinem Bauchgefühl getroffen und bisher nichts bereut. Louis trifft diese Entscheidungen auch mit dem Bauch. Vielleicht solltest du einfach seinem Bauchgefühl den Vorzug geben. Ich weiß, das ist manchmal schwer, aber einen Versuch ist es doch Wert."
Eleanor antwortete nicht, doch ich hatte das Gefühl, dass sie nachdachte. Nichts anderes wollte ich an diesem Abend erreichen.
Am nächsten Morgen frühstückte ich gemeinsam mit Taylor. Ich servierte Pancakes mit Blaubeeren, auf die sie sich stürzte, als hätte sie wochenlang nichts zu essen bekommen.
„Die schind köschtlich", nuschelte sie mit vollem Mund. Anschließend schluckte sie den Bissen hinunter und sprach: „Es war grausam ohne dich. Ich habe dich echt vermisst."
Bedächtig füllte ich meine Kaffeetasse auf: „Du wirst leider öfter ohne mich auskommen müssen. Man hat mich als Voract für James Blunt angeheuert."
Taylors Mund klappte auf und sie keuchte: „Ernsthaft? Da kann ich dir nur gratulieren! Das wird Bombe werden. Wann geht es los?"
„In zwei Monaten."
Als ich diesen Satz aussprach, wurde mir bewusst, dass ich nicht viel Zeit hatte, um mich darauf vorzubereiten. Hinzu kam, dass mich zwei weitere Musiker unterstützen würden. Zu Buck und Rian gesellten sich ein Schlagzeuger und ein Bassist. Beide lernte ich in der nächsten Woche kennen, wenn die ersten Proben begannen. Außerdem wurde meine dritte Single in drei Wochen veröffentlicht. Davor hatte ich schon wieder Bammel. Was, wenn der Song es nicht in die Top 20 schaffte? Das war das Minimum der Ziele.
Jede Menge Termine warteten also auf mich. Einstweilen genoss ich jedoch meine freie Zeit und freute mich auf Vanessa. Sie war letzte Nacht in New York gelandet und ich wartete auf eine Nachricht. Nur ungern wollte ich sie aus dem Bett werfen, denn sie litt bestimmt unter einem heftigen Jetlag.
Freddie hopste auf meinen Schoss, seine Streicheleinheiten einfordernd, die ich ihm gerne gewährte.
„Er hat dich auch vermisst", seufzte Taylor theatralisch.
„Leider wird er mich bald wieder vermissen." Insgeheim machte ich mir keine Sorgen um die Tiere, wohl aber um meine beste Freundin. Hoffentlich vereinsamte sie nicht, wenn ich wieder durch die Weltgeschichte tourte.
„Also meine kleine Pop Diva, was liegt heute an?", mischte sich die Stimme der Blondine in meine Gedanken.
„Ich warte auf eine Nachricht von Vanessa."
„Verstehe." Taylor schmunzelte süffisant. „Du musst deine Hormone ausgleichen."
Kurz wuschelte ich mit der linken Hand durch ihr langes Haar: „Nenne es, wie du es willst, aber ich habe echt Sehnsucht nach ihr."
Zum Glück dauerte es nicht lange, bis Vanessa sich bei mir meldete. Sie fragte direkt, wann ich bei ihr sein könnte, und ich erwiderte: „Gib mir eine dreiviertel Stunde."
Schnell packte ich meine Sachen zusammen, denn mir war klar, dass ich die Nacht bei ihr verbrachte.
„Wann kommst du wieder?", horchte Taylor mich aus. Sie hatte Janis auf dem Arm, die laut schnurrte.
„Ehrlich gesagt weiß ich das nicht genau. Es kann morgen sein oder auch übermorgen."
„Okay, dann weiß ich Bescheid." Sie grinste breit. „Ich wünsche dir viel Spaß und hätte gerne wieder Pancakes, wenn du zurück bist."
„Keine Sorge, die serviere ich dir sogar ans Bett, wenn du magst", erwiderte ich mit einem Augenzwinkern, bevor ich meine Tasche schnappte.
Mit der Subway fuhr ich zur Upper East Side, versuchte dabei zu verdrängen, wie oft ich früher hier gewesen war. Diese Zeit war vorbei, abgelaufen und nun warteten neue Abenteuer auf mich. Ein komplett anderes Leben, als ich es damals führte.
Ich brauchte kaum fünf Minuten zu laufen, da stand ich vor dem Haus, in dem Vanessa wohnte und kaum zwei Minuten später hatte ich sie im Arm. Wir küssten uns heftig und ich spürte, dass sie sich genauso auf mich freute, wie ich mich auf sie.
So sollte es in einer guten Beziehung auch laufen.
„Du siehst müde aus", stellte ich fest, als ich ihr hübsches Gesicht betrachtete.
„Danke, du aber nicht", antwortete sie mit einem frechen Grinsen. „Magst du was trinken, Niall?"
„Nur einen Schluck Wasser. Ich hatte meinen morgendlichen Kaffee schon."
„Okay, aber ich pfeife mir einen Espresso rein."
Ihr schlanker Körper schob sich an meinem vorbei und sie ging in Richtung Küchenzeile. Vanessa trug nur einen Bademantel, die langen Haare waren nach oben gesteckt. Ich mochte ihren natürlichen Look, ganz ohne Make-Up und beobachtete, wie sie den Espresso zubereitete.
„Wie war dein Fotoshooting?", erkundigte ich mich, als sie sich mit der kleinen Tasse zu mir gesellte.
„Anstrengend, aber auch spaßig. Ich habe unendlich viele neue Klamotten mitgebracht. Wir kriegen die ja nach den Fotoshootings geschenkt."
„Dein Kleiderschrank muss aus allen Nähten platzen", zog ich sie liebevoll auf, worauf sie mir einen Kuss auf den Mund hauchte.
„Hin und wieder miste ich aus und verschenke die Klamotten in der Familie. Meine jüngeren Cousinen freuen sich immer darüber."
„Das kann ich mir gut vorstellen."
Mode war nie mein Ding gewesen, aber jetzt, da ich in absehbarer Zeit wieder auf einer Bühne stand, galt es, sich zwangsläufig mit dieser Sache auseinanderzusetzen. Meinem Look, Jeans, Hemd und Boots wollte ich jedoch gerne treubleiben. Bisher hatte auch niemand etwas daran auszusetzen.
Nachdem meine Freundin ihren Espresso ausgetrunken hatte, zog ich sie in eine feste Umarmung und öffnete anschließend langsam den Gürtel ihres Bademantels. Der flauschige weiße Stoff klaffte auseinander und gab den Blick auf ihren makellosen, leicht gebräunten Körper frei. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, hob ich sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer. Dort setzte ich sie auf dem Bett ab, wo Vanessa sich an meinem T-Shirt zu schaffen machte.
Es dauerte nicht lange und unsere Kleidung lag verstreut auf dem Fußboden vor dem Bett. Sie nahm sich, was sie brauchte, und ich genoss es heute verführt zu werden. Früher, als ich mich noch beweisen musste, hätte ich damit ein echtes Problem gehabt. Jetzt genoss ich ganz entspannt den Blowjob, den sie mir gab und revanchierte mich später selbstverständlich. Unser Sex fühlte sich aufregend an. Vanessa war genau die Frau, die jetzt in mein Leben passte.
Später lagen wir nebeneinander und Vanessa kuschelte sich in meinen Arm.
„Also, in zwei Monaten gehst du wieder auf Tour", stellte sie fest.
„Ja und dazwischen kommt meine dritte Single auf den Markt. Außerdem stehen täglich Proben für die Tour an."
„Klingt nach Arbeit aber auch nach Spaß."
„Genauso wie bei dir", antwortete ich und küsste sie sanft.
Vanessa richtete sich ein wenig auf: „Nur mit dem Unterschied, dass ich nicht die nächsten beiden Monate am Stück in New York sein werde."
„Wann fliegst du wieder weg?", lautete meine Frage.
„Ende nächster Woche geht es nach Alaska. Wir machen dort ein Shooting in der Nähe von Fairbanks."
Ein wenig neidisch war ich schon, als ich das hörte. Gerne wäre ich einmal nach Alaska gereist, aber das blieb ein Wunschtraum.
„Du glaubst gar nicht, wie gerne ich dich da besuchen kommen würde", seufzte ich.
Sie ließ ihren Kopf auf meine Brust sinken: „Das heben wir uns für einen wärmeren Ort auf, Niall."
Damit war ich restlos einverstanden.
Insgesamt blieb ich drei Tage bei Vanessa. Wir gingen nicht aus, sondern bestellten Essen beim Japaner sowie Mexikaner und verbrachten die Zeit zwischen Couch, Bett und Dusche. Es fühlte sich relaxed an, mit ihr zusammen zu sein. Da gab es keine kindischen Streitereien über irrelevante Dinge, sondern Verständnis für die Belange des anderen.
Mittwochs nachmittags hatte ich einen Termin bei Atlantic Records, bei dem ich die beiden Musiker kennenlernte, die mich zukünftig ebenfalls unterstützten. Warren, der Bassist und Linus, der Schlagzeuger, vervollständigten die Band, die mich ab jetzt begleitete.
Beiden kamen lässig rüber, lagen altersmäßig zwischen Rian und mir und konnten es kaum erwarten, auf Tour zu gehen. Beide hatten sich meine Songs mehrfach angehört und Warren meinte: „Das wird sich irre anhören, wenn da Bass und Schlagzeug mit dazu kommen."
„Ja, wir haben Videos von deiner Tour durch die Clubs auf YouTube gesehen und waren begeistert", setzte Linus hinzu. „Und als man uns vorschlug, für dich zu spielen, da haben wir gerne ja gesagt."
„Ich glaube, ihr werdet eine große Bereicherung sein", meinte ich. „Nächste Woche gehen die Proben los und ich freue mich echt darauf."
„Wir uns auch", kam es von beiden zurück.
Als ich an diesem Abend in die WG zurückkehrte, fand ich Taylor auf der Couch liegend vor. Sie las auf ihrem Tablet und zuckte kurz zusammen, als ich sie ansprach.
„Hey, Taylor, alles klar bei dir?"
„Himmel, hast du mich erschreckt! Ich lese gerade eine tolle Geschichte."
„Sorry, ich wollte dich nicht stören oder gar erschrecken", entschuldigte ich mich und gesellte mich zu ihr.
„Wie war es bei Vanessa?"
„Super, wir hatten Spaß und alles war gechillt." Neugierig schaute ich über ihre Schulter: „Was liest du da?"
„Eine Story über eine hörbehinderte junge Frau, die sich in einen Musiker verknallt. Ist mega interessant und es gibt drei Teile."
„In der Tat stelle ich es mir schwer vor, eine Freundin zu haben, die nichts oder nur bedingt hört", gab ich offen zu.
„Es ist super geschrieben", schwärmte meine beste Freundin. „Ich bin gleich mit Teil eins fertig. Und dann gehe ich zu Teil zwei über."
Vorsichtig legte ich mein Kinn auf ihrer Schulter ab: „Wie heißt das Buch?"
„Flüsternde Hände ist der erste Teil und der zweite heißt Jenseits der Stille. Leider muss ich dann auf den dritten Teil warten, der kommt erst nächstes Jahr raus."
„Das sind irgendwie sehr passende Titel." Sanft strich ich eine Haarsträhne aus Taylors Gesicht und küsste sie auf die Wange und wisperte: „Ich vermisse es, etwas mit dir zu unternehmen. So, wie wir es früher taten."
Sie ließ ihr Tablet auf das Sofa gleiten, vergrub ihr Gesicht in meiner Brust und murmelte: „Ich vermisse das auch. Du bist der beste Freund, den man sich nur wünschen kann."
„Und du die beste Freundin. Du hast mir so sehr geholfen, als ich jemanden brauchte, der mich aufrichtet. Das werde ich dir nie vergessen."
„Ich dir auch nicht, Niall. Denn du warst auch für mich da."
Taylor war ein wundervoller Mensch und eine verdammt hübsche Frau. Fast täglich fragte ich mich, weshalb sie noch immer keine feste Beziehung hatte, aber vielleicht benötigte sie noch Zeit. Zu jemandem Vertrauen aufzubauen kostete manchmal Kraft und gerade Taylor war da ein gebranntes Kind. Wie immer dachte in diesem Zusammenhang auch an Harry. Mein Gefühl sagte mir, dass er sie auf Händen tragen würde, wenn sie dies nur zuließe.
„Also, wann und wo wollen wir was gemeinsam unternehmen?", mischte sich Taylors Stimme in meine Gedanken.
„Ich hätte morgen Zeit. Du darfst dir aussuchen, was wir machen", erklärte ich schmunzelnd.
„Gut, dann gehen wir morgen Abend Pizza essen und anschließend ins Kino."
„Wo wir uns mit Popcorn vollstopfen", vervollständigte ich ihren Satz. Ein Grinsen kam als Antwort und somit war es eine beschlossene Sache.
Ich freute mich tierisch auf den Abend mit Taylor. Gemeinsam suchten wir einen Film aus. Da Taylor kitschige Liebeskomödien ablehnte, wurde es ein Action Streifen, den wir uns reinzogen. Vorher aßen wir eine große Familienpizza zu zweit und während des Films stopften wir gesüßtes Popcorn in uns rein.
„Ich platze gleich", schnaufte meine beste Freundin, als wir das Kino verließen.
„Dann wird es Zeit für einen kleinen Run." Ich zog sie mit mir und wir rannten zur nächsten Subway Station. Lachend und keuchend hielt Taylor sich an mir fest und ich zog sie in eine Umarmung, als wir das Ziel erreichten.
„Bisschen Sport schadet nicht, oder?", gluckste ich.
„Immerhin hast du zurzeit mehr körperliche Betätigung als ich", meinte sie."
„Wie kommst du darauf?"
Ihre Antwort traf es auf den Punkt: „Vanessa."
Nachdenklich musterte ich sie von der Seite: „Fehlt dir der Sex nicht?"
„Nicht unbedingt. Ich glaube wir Frauen können da eher darauf verzichten als Männer", sprach sie.
„Das kann gut sein."
Unser Abend endete mit antialkoholischem Bier auf dem Sofa und jede Menge Gelächter. Obwohl Taylor am nächsten Tag arbeiten musste, ging sie nicht vor zwölf Uhr ins Bett. Ich hingegen konnte ausschlafen und traf mich am Nachmittag mit Vanessa. Bis zum Samstag würde ich wieder bei ihr sein, denn dann ging es für sie nach Alaska.
Inzwischen hatte sie mir ihre Shooting Termine zukommen lassen, sodass ich gut planen konnte, was unsere nächsten Treffen anging. Wir nahmen uns so gut es ging Zeit füreinander und dies erachtete ich als wichtig.
Freitagabend gingen wir aus, wobei ich bei dieser Gelegenheit einige ihrer Freunde kennenlernte. Wir aßen in einem chinesischen Restaurant und anschließend ging es in eine Bar. Alle ihre Freunde besaßen reichlich Kohle, das bekam ich bei den Gesprächen mit. Dennoch fühlte ich mich nicht unwohl.
Als ich mich am nächsten Morgen von Vanessa verabschiedete, kündigte sie an, mich wieder während der Tour besuchen zu wollen.
„Dieses Mal werde ich dir vorher Bescheid sagen, nicht dass du wieder Ärger kriegst", meinte sie.
„Darum würde ich dich auch bitten", grinste ich.
Wir verabschiedeten und mit einem ultralangen Kuss auf der Straße. Dann stieg Vanessa in das Taxi, das sie zum Flughafen kutschierte, während ich zur Subway lief. Mein Ziel war die South Bronx. Dort hatte ich mich bei Nan und Mum zum Mittagessen eingeladen.
Pünktlich schloss ich die Tür auf, denn Nan bestand nach wie vor darauf, dass ich einen Schlüssel besaß. Für den Notfall, wie sie sich ausdrückte.
„Niall, wie schön, dich zu sehen", begrüßte sie mich und ich umarmte sie fest.
„Ich bin auch froh, mal wieder bei euch zu sein."
Mum tauchte auf der Bildfläche auf: „Schade, dass deine Freundin nicht mitkommen konnte. Ich hoffe, wir lernen sie bald einmal kennen."
„Das hoffe ich auch", sprach ich und nahm Mum den großen Topf ab, um ihn auf dem Tisch zu platzieren.
Schnell öffnete ich den Deckel und grinste breit: „Irish Stew, mein Leibgericht. Nan, ich liebe dich."
„Lass es dir schmecken, mein Junge", sprach Nan schmunzelnd.
Wir langten alle tüchtig zu und als wir aufgegessen hatten, half ich Mum das Geschirr in die Spülmaschine einzuräumen. Bei ihrem nächsten Satz zuckte ich allerdings zusammen: „Liam ist wieder voll einsatzfähig. Er fährt wieder Auto."
Ihr Blick sprach Bände, denn sie wusste über die Gang Bescheid.
„Shit", murmelte ich und Mum wisperte: „Ich hoffe, er macht keinen Blödsinn."
Das hoffte ich auch.
Ich versuchte Liam anzurufen, aber erreichte ihn nicht. Stattdessen schrieb er mir zurück: „Bin mit Jace unterwegs. Melde mich später."
Sofort machte sich ein flaues Gefühl in meinem Magen breit. Hoffentlich baute er keine Scheiße. Ich hatte keine Lust, ihn wieder im Knast zu besuchen und fand es schade, wie er sein Leben gegen die Wand fuhr.
Seufzend scrollte ich durch meine Kontakte und schrieb Louis an. Mit großer Wahrscheinlichkeit stand er in der Küche, aber die Chancen, dass er sich zwischendurch meldete, standen gut. Allerdings rechnete ich nicht damit, dass er mich umgehend zurückrief.
„Hey, Niall", erklang seine Stimme, die sich wie ein Reibeisen anhörte.
„Was ist denn mit dir passiert?", erkundigte ich mich erstaunt.
„Frage nicht, ich habe mir eine saftige Erkältung angefangen und liege mit Fieber im Bett."
„Mit Fieber? Sieht sie gut aus? Und was sagt Eleanor dazu?", zog ich ihn auf.
„Du Arschgesicht", schnaufte mein bester Freund, lachte jedoch dabei.
„Was ist mit dem Calinson?", hakte ich nach.
„Das läuft und ich wollte mich deswegen auch bei dir bedanken, Niall."
„Bedanken? Für was?"
„Dafür, dass du mit Eleanor gesprochen hast. Sie hat eingewilligt, dass Michele zur Probe eingestellt wird und nun kocht er und schmeißt den Laden, während ich mich auskuriere. Eleanor ist begeistert von ihm."
Als ich sein Lachen hörte, fiel mir ein Stein vom Herzen.
„Das finde ich toll. Dann hat es doch geholfen."
„Und wie."
Wenigstens diese Sache ging gut aus.
Ich blieb noch eine Weile bei meiner Familie, textete zwischendurch mit Taylor und wir beschlossen, uns später im Groove zu treffen. Harry wollte ebenfalls kommen und ich schrieb Liam nochmals an, ob er vielleicht Zeit und Lust hätte, uns Gesellschaft zu leisten.
Seine Antwort ließ mir das Blut in den Adern gefrieren.
_____________
Ein Cliffhanger zum Schluss, den konnte ich mir nicht verkneifen.
Was mag wohl bei Liam los sein?
Wie hat euch das Gespräch zwischen Niall und Eleanor gefallen?
Niall und Vanessa, mögt ihr die beiden zusammen?
Denkt ihr, Michele wird eine Festanstellung im Calinson erhalten?
Wie haben euch die Naylor-Szenen gefallen? Ich fand das musste mal wieder sein, dass die beiden was zusammen unternehmen.
Wer kennt die Bücher, die Taylor gerade liest? Ihr findet sie auf Wattpad.
Gut erholt aus Irland zurück, habe ich heute das Kapitel fertig geschrieben und freue mich auf eure Kommentare.
LG, Ambi xxx
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