12. Help
I need somebody
(Help) not just anybody
(Help) you know I need someone, helpSo much younger than today
(I never need) I never needed anybody's help in any way
(Now) but now these days are gone (these days are gone)
I'm not so self assured
(And now I find) now I find I've changed my mind
And opened up the doorsHelp me if you can, I'm feeling down
And I do appreciate you being 'round
Help me get my feet back on the ground
Won't you please, please help me
The Beatles - Help
< L O U I S >
„Sind die Suppen für Tisch fünf fertig, Marcel?"
„Nein, noch nicht. Ich muss erst die Vorspeise für Tisch sieben fertig machen."
Mit einer müden Handbewegung wischte ich mir den Schweiß von der Stirn. Seit Tagen schufteten wir von morgens bis abends in der Küche und kamen irgendwie auf keinen grünen Zweig. Die Gäste überrollten uns förmlich und ich hatte das Gefühl, dass mir alles über den Kopf wuchs.
Wenn das so weiterging, brauchte ich dringend einen zweiten Chefkoch.
Natürlich freute ich mich darüber, dass mehr Gäste ins Calinson kamen, aber mit diesem Ansturm fertig zu werden, grenzte fast an Selbstmord. Abends war ich so fertig, dass ich ins Bett fiel wie ein nasser Sack. Wie sich Sex anfühlte, wusste ich seit zwei Wochen nicht mehr und trotz der fehlenden körperlichen Betätigung nahm ich zwei Kilo ab.
Zu allem Überfluss marschierte Eleanor in die Küche und verkündete, dass Gäste gekommen seien, nach denen ich schauen sollten.
„Ich habe sie ins Separee gesetzt, alle anderen Tische sind belegt", lauteten ihre ermunternden Worte.
Eleanor schuftete ebenfalls wie ein Tier, dennoch hing der Hauptteil der Arbeit an mir. Da die Suppen sowie sämtlichen Vorspeisen inzwischen servierbereit waren, verließ ich schnell die Küche, um das Separee aufzusuchen. Dafür musste man nicht durch das ganze Lokal laufen, sondern es gab einen kleinen Flur, den man nutzte.
Als ich den Raum erreichte, stutzte ich kurz und mir entwich ein Lächeln. Die junge Frau grinste ebenfalls und auch ihr Begleiter nickte mir freundlich zu.
„Das ist aber eine schöne Überraschung", begrüßte ich die beiden. „Was hat euch hierher verschlagen?"
„Sagen wir es so: Nialls Empfehlung", antwortete die Asiatin.
Kani war Robyns beste Freundin. Ich hatte sie auf einer Geburtstagsparty an der Upper East Side, im pompösen Haus von Robyns Eltern kennengelernt und seitdem erst wieder im Backstagebereich nach Nialls Konzert wiedergesehen. Ihren Freund hatte sie mir bei dieser Gelegenheit kurz vorgestellt.
„Ruben, richtig?", sprach ich und gab dem Mann die Hand, nachdem ich Kani begrüßt hatte.
„Ja, richtig." Er strahlte über das ganze Gesicht: „Ich bin so gespannt auf dein Essen. Niall hat es in den höchsten Tönen gelobt."
„Dann will ich hoffen, dass ihr nicht enttäuscht sein werdet", erwiderte ich. „Mögt ihr einen Aperitif?"
„Gerne." Ruben senkte seine Stimme: „Ich bin echt ein großer Fan von Niall und seiner Musik und ich frage mich, ob du mir vielleicht einen Gefallen tun könntest."
Überrascht zog ich eine Augenbraue nach oben: „Welchen denn?"
„Würdest du mir ein Autogramm besorgen? Ich traute mich nicht zu fragen, als wir im Backstagebereich zusammen waren. Da war seine Familie anwesend und zahlreiche Freunde. Ich hätte das irgendwie nicht passend gefunden."
Mir entfuhr ein lautes Lachen. „Klar mache ich das. Das ist wirklich kein Problem. Schätzungsweise wird er sowieso hier auftauchen, wenn seine Tour zu Ende ist. Schließlich habe ich ihm ein Fünf-Gänge-Menü versprochen."
Kani lachte und meinte: „Ich finde es toll, dass du das deinem besten Freund versprochen hast."
„So ist das bei den Kids aus der South Bronx. Wir halten ein Leben lang zusammen", erklärte ich mit stolz geschwellter Brust.
„Darf ich dazu etwas sagen?", meinte Ruben.
„Gerne."
„Ich ziehe vor euch beiden den Hut, vor Niall und vor dir. Nicht viele Leute schaffen es aus der South Bronx herauszukommen. Die meisten landen leider irgendwann vor einem Staatsanwalt und ich muss dem Richter dann sagen, dass ich eine Verurteilung befürworte."
Langsam zog ich mir einen Stuhl heran und ließ mich darauf nieder: „Jetzt werde ich neugierig. Bist du Staatsanwalt von Beruf?"
„Stellvertretender, ja", antwortete Ruben und blickte mir in die Augen. „Manchmal hasse ich meinen Job, vor allem wenn es junge Menschen sind, die sich ihr Leben vermasseln."
„Dafür kannst du ja nichts", sprach ich ruhig. „Wir alle haben unser Schicksal selbst in der Hand."
„Zumindest bis zu einem gewissen Grad", stimmte Ruben mir zu.
Ich hatte Respekt vor seinem Beruf, denn dieser war sicher nicht einfach. Da es Zeit wurde, in die Küche zu verschwinden, verabschiedete ich mich von den beiden, mit dem Hinweis, dass ich später den Nachtisch höchstpersönlich servieren würde.
Das tat ich dann auch und Ruben ließ sich das Tiramisu auf der Zunge zergehen: „Das ist ein Gedicht. Eine klare Empfehlung, wenn meine Kollegen hier auftauchen."
In der Tat dauerte es nicht lange und wir hatten Gäste, die am Gericht arbeiteten. Richter, Oberstaatsanwälte, Gerichtsdiener und Anwälte gingen plötzlich im Calinson ein und aus. Diesen erneuten Ansturm zu bewältigen, brachte mich an die Grenzen meiner Kräfte.
„Eleanor, wir brauchen dringend einen zweiten Chefkoch", ließ ich meine Freundin an diesem Abend wissen. „Ich schaffe es nicht mehr allein."
Beruhigend legte sie ihre Hand auf meine: „Das weiß ich, Louis und ich war so frei, eine Stellenanzeige aufzugeben."
„Im Internet?"
„Natürlich, wo denn sonst?" Sie schaute mich an, als hätte ich nach dem Weihnachtsmann gefragt.
„Okay, dann warten wir erstmal, was sich tut."
Es tat sich jede Menge. Wir erhielten Bewerbungen und es stellten sich auch Leute vor. Das Problem an der Sache war, dass keiner der Bewerber meinen Ansprüchen genügte. Ich ließ sie Probekochen, doch das, was man mir servierte, war in meinen Augen nicht annehmbar. Zumindest nicht für das Calinson.
Glücklicherweise ließ Eleanor mir bei der Auswahl freie Hand, obwohl das Restaurant uns beiden gehörte. Aber ich war nun mal derjenige, der die Kunst des Kochens zu beurteilen vermochte.
Langsam spitzte sich die Sache für mich zu, denn wenn ich nicht eines Tages einen Herzinfarkt erleiden wollte, wäre es an der Zeit, jemanden einzustellen.
Als sich donnerstags auch noch einer meiner Kellner krankmeldete, hatte ich die Schnauze gestrichen voll. Ich verbarrikadierte mich kurzzeitig in der Vorratskammer, raufte mir die Haare und ging in meinem Telefon die Liste der Leute durch, die ich um Hilfe bitten konnte. Zumindest kurzfristig.
Meine Schwester Lottie fiel aus, denn sie arbeitete selbst. Phoebe und Daisy waren zu jung und Niall auf Tour. Liam wäre eine Option gewesen, aber er konnte seinen Arm aufgrund der Verletzung an der Schulter immer noch nicht voll einsetzen. Berge von Geschirr zu tragen war zu schwer für ihn.
„Louis, bist du da drinnen?", vernahm ich plötzlich Eleanors Stimme.
„Ja, ich musste mal fünf Minuten Luft holen", antwortete ich.
„Okay, wenn du fertig bist mit Luft holen, dann komm bitte raus. Harry ist nämlich hier."
Seufzend steckte ich das Handy in die Hosentasche, schloss die Tür auf und begab mich zur Theke, wo der Lockenkopf mit meiner Freundin stand.
„Hey, Louis, Eleanor hat mir gerade erzählt, dass einer eurer Kellner fehlt", meinte er.
„Ja, leider und einen guten Koch brauche ich auch noch", brummte ich und nahm den Espresso entgegen, den Eleanor mir reichte.
„Möchtest du auch einen, Harry?", erkundigte sie sich bei unserem Freund, worauf er nickte.
„Ich brauche für heute Nachmittag ganz dringend einen Kellner", ließ ich Harry wissen. „Also wenn du jemand kennst, der das machen könnte, wäre ich dir dankbar."
Der Lockenkopf musterte mich und sagte ruhig: „Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne einspringen."
„Du?" Fast fielen mir die Augen aus dem Kopf.
„Klar, warum nicht? Ich kann sogar mit Tellern jonglieren. Das zu lernen, war Teil meines Studiums."
Mein Mund klappte auf und wieder zu, dann sprach ich: „Also, wenn du mir versprichst, nicht alle Teller fallen zu lassen, würde ich mich darauf einlassen."
Harry streckte mir seine Hand entgegen: „Versprochen."
Als ich einschlug, machten wir den Deal perfekt.
Ich wies ihn gründlich ein, denn ein Kellner musste schließlich mehr können, als Geschirr zu transportieren. Bestellungen aufnehmen und diese an die Küche weitergeben gehörte ebenso dazu, wie das Essen zu servieren. Aber ich traute Harry durchaus zu, dass er das auf die Reihe bekam.
„Musst du eigentlich nicht in die Uni?", erkundigte ich mich, während er seinen Espresso trank.
„Nein, ich bin Masterstudium. Da hat man immer Tage, an denen man nicht zur Uni muss."
Mit einem verschwörerischen Grinsen zwinkerte ich ihm zu: „Gut für mich."
Während Harry schnell nach Hause fuhr, um eine schwarze Hose sowie ein weißes Hemd und schwarze Schuhe zu organisieren, machte ich mir erneut Gedanken um einen zusätzlichen Koch. Dieser sollte möglichst Talent haben und einiges allein auf die Reihe kriegen, ohne dass ich eingreifen musste. Und er sollte in der Lage sein, all die Gerichte zu kochen, die das Calinson anbot. Ich musste ihm vertrauen können. Ganz plötzlich tauchte ein Gesicht in meinem Kopf auf: Michele.
Er wäre perfekt für den Job, doch es gab ein Manko. Er hatte seine Prüfung zweimal nicht geschafft. Nicht, weil er dumm, faul oder unbegabt war, sondern die Prüfungsangst saß ihm im Nacken.
Darauf pfiff ich jedoch, denn mein Gefühl sagte mir, dass Michele genau der Richtige sein würde.
Mein ehemaliger Ausbildungskollege staunte nicht schlecht, als ich ihn anrief, um ihm einen Job anzubieten.
„Louis, das ist eine große Überraschung. Bist du dir sicher, dass du mich haben willst?", keuchte er atemlos.
„Wenn du noch so kochst wie früher, dann schon."
„Das hoffe ich doch."
„Also, dann schwing deinen Hintern hierher und wir sehen weiter."
Ich sah mich in der außerordentlich glücklichen Lage, an diesem Nachmittag nicht nur einen Aushilfskellner zu beschäftigen, sondern auch, meinen neuen zukünftigen Chefkoch probekochen zu lassen.
Michele war eine Wucht. Ich brauchte ihm gar nicht viel zu erklären, denn er wusste, worauf es ankam. Ebenso hatte er ein Gespür für die Menge der Zutaten und als er mir die Lachscreme vorsetzte, ließ ich diese genießerisch auf meiner Zunge zergehen.
„Wundervoll", lautete mein Urteil, „wann kannst du anfangen?"
Der Mann mit dem schwarzen Wuschelkopf antwortete: „Sagen wir nächste Woche?"
„Montag?"
„Dienstag."
„Okay."
An dieser Stelle war für mich das Bewerbungsgespräch erfolgreich beendet. Ich hatte einen zusätzlichen Koch, auf den ich mich hundert Prozent verlassen konnte. Dass er kein Ausbildungszertifikat vorweisen konnte, tangierte mich eher nur peripher.
Gut gelaunt beobachtete ich, wie Harry die Gäste bediente. Sie schienen äußerst angetan von seiner netten zuvorkommenden Art. Ich hatte das Gefühl, dass er dabei in eine Rolle schlüpfte, die ihm Spaß machte.
Grinsend marschierte ich in Eleanors Büro und verkündete lautstark: „Wir haben einen neuen Koch. Michele wird am Dienstag hier anfangen."
Meine Freundin schaute mich verwundert an: „Und wo sind die Bewerbungsunterlagen? Du weißt, dass ich diese für meine Akten brauche."
„Es gibt noch keine und eigentlich braucht er die auch nicht einzureichen", erklärte ich selbstbewusst. „Ich kenne Michele von meiner Ausbildungszeit."
Eleanor stützte sich mit den Ellenbogen auf dem Schreibtisch ab und warf mir einen durchdringenden Blick zu: „Louis, er ist zweimal bei der Prüfung durchgefallen. Also ist er kein richtiger Koch."
„Ja und? Das war ich auch nicht, als ich im Fitzgeralds anfing", konterte ich und verschränkte die Arme vor meiner Brust.
Aber Eleanor gab nicht klein bei: „Das war etwas ganz anderes. Du hast deine Ausbildung nachgeholt und die Prüfung bestanden. Etwas, was er nicht mehr tun kann."
Ich wurde ein wenig sauer: „Vertraust du meinem Urteil nicht?"
„Darum geht es doch gar nicht. Wir hatten Regeln, bevor wir das Calinson aufmachten, die wir beide festgelegt haben. Und eine Regel lautete, nur die besten von den besten Köchen zu nehmen."
„Michele ist der Beste. Er kann mir das Wasser reichen." Nach diesen Worten knallte ich die Tür hinter mir zu und verschwand in der Küche, wo reichlich Arbeit auf mich wartete.
Bis zum Ende des Arbeitstages sah ich von Eleanor nichts mehr, aber als ich das Restaurant abschloss, vernahm ich ihre Stimme: „Wir sind noch nicht fertig mit der Diskussion. Ich habe ein Mitspracherecht, was die Angestellten angeht. Oder hast du das vergessen?"
„Nein, das habe ich nicht, aber waren wir uns nicht einig darüber, dass ich die Köche allein aussuche?"
„Das ist der springende Punkt", kam es von meiner Freundin. Ihre Stimme klang äußerst angepisst. „Er ist kein richtiger Koch."
Innerlich platzte ich fast, doch ich versuchte es im Guten: „Er kann alles, was ein ausgelernter Koch können muss und sogar noch sehr viel mehr. Michele ist der Richtige für uns, glaube mir."
Wütend stemmte sie ihre Hände in die Hüften: „Louis Tomlinson, bisher habe ich all deine Entscheidungen mitgetragen, aber das hier geht mir zu weit. Was, wenn das Gewerbeaufsichtsamt kommt und uns kontrolliert?"
Jetzt wurde es echt albern.
„Die interessiert doch nicht, wer welches Zertifikat vorweisen kann. Das Amt überprüft die Abläufe und vor allem die Hygienevorschriften und Arbeitsbedingungen", zischte ich sauer.
„Mit dir kann man einfach nicht normal diskutieren", warf sie mir an den Kopf, worauf ich antwortete: „Mit dir aber auch nicht."
Zum ersten Mal an diesem Abend schwiegen wir uns an, als wir gemeinsam mit dem Wagen nach Hause fuhren. Wir redeten auch vor dem Zubettgehen nicht mehr miteinander. Kurzum: es herrschte dicke Luft. Aber ich war nicht gewillt, klein beizugeben. Michele war ein Schatz, den ich mir von niemandem nehmen ließ. Auch nicht von Eleanor.
Am nächsten Tag ging das große Schweigen weiter. Ich tat so, als interessierte mich das nicht, doch innerlich wurmte mich Eleanors Sturheit sehr. Nach einer Tasse Kaffee setzten wir uns erneut stumm in das Auto und fuhren zum Calinson. Unterwegs hielt ich beim Lebensmittelgroßhandel an, um die benötigten Waren einzukaufen. Mein Tag begann verdammt früh und er endete verdammt spät. Aber ich hatte das so gewollt. Selbstständig zu sein verlangte seinen Preis, jedoch würde es von Vorteil sein, jemanden wie Michele zu haben.
Mein Kellner war noch immer krank, aber glücklicherweise konnte Harry drei Tage lang aushelfen. Es war schön zu sehen, wie zuvorkommend er die Gäste behandelte. Eine alte Dame bedankte sich bei mir bezüglich der guten Bedienung.
„Den jungen Mann sollten Sie behalten", sprach sie und lächelte. „Er kann sehr gut mit Menschen umgehen."
„Das freut mich sehr", erwiderte ich, „aber leider ist er nur eine Aushilfe."
„Und jemand, der Menschen studiert", setzte ich in Gedanken hinzu. Mir war klar, dass Harry auch etwas dabei lernte, was für seine Schauspielausbildung wichtig war.
Während ich in der Küche werkelte, hörte ich mir Rinas Sorgen mit ihren drei Kindern an. Die älteste Tochter war zum ersten Mal verliebt, der Sohn wollte nichts für die Schule lernen und die jüngste, die kleine Mira, lag mit Fieber im Bett.
„Wer schaut denn nach ihr, wenn du auf der Arbeit bist?", wollte ich wissen.
„Meine Nachbarin. Sie liebt meine kleine Tochter."
„Möchtest du heute ein wenig eher nach Hause gehen?", bot ich ihr an.
Rina beäugte mich von der Seite: „Louis, wir haben hier alle Hände voll zu tun. Ich denke nicht, dass sich das machen lässt. Zumindest würde ich ein sehr schlechtes Gewissen haben, wenn ich dich allein lasse. Und wer soll überhaupt den Abwasch erledigen?"
Mir entwich sein Seufzen: „Du hast ja recht, denn habe ich ebenfalls ein schlechtes Gewissen, wenn ich dich nicht eher gehen lasse."
„Den Abwasch kann ich doch machen", ertönte plötzlich eine bekannte Stimme hinter mir.
Schnell drehte ich mich um und ging auf meinen besten Freund zu: „Niall, das ist eine tolle Überraschung. Seit wann bist du zurück?"
Wir umarmten uns brüderlich und ich merkte, wie sehr er mir gefehlt hatte.
„Seit einigen Stunden. Ich habe mich erstmal aufs Ohr gehauen, bevor eine Besprechung mit meinem Management hatte."
Es wurde Zeit für eine Pause. „Erzähl mir alles, Niall. Wir setzen uns ins Separee. Harry kann uns einen Espresso bringen oder was immer du magst."
Ungläubig starrte Niall mich an: „Harry? Willst du mich verarschen?"
„Ganz und gar nicht. Er hilft hier bis morgen aus, weil einer unserer Kellner sich krankgemeldet hat", erklärte ich schmunzeln. „Und er macht das richtig gut."
Davon überzeugte sich Niall in den nächsten Minuten selbst. Harry brachte Kaffee und Espresso für uns und machte dabei seine Späße.
„Alter, du schreckst auch vor nichts zurück", meinte Niall, worauf der Lockenkopf antwortete: „Nein, auch nicht vor Louis' Restaurant. Mir ist nichts heilig."
Wir brachen alle drei in Gelächter aus, denn ließ Harry uns allein, weil er seinem Job nachgehen musste, wie er sich ausdrückte.
„Wie war die Tour?", wollte ich von Niall wissen.
Sofort geriet er ins Schwärmen: „Fantastisch. Ich hätte nie gedacht, dass mir das solch einen Spaß macht. Am liebsten würde ich gar nichts anderes mehr machen, denn auf der Bühne zu stehen und meine Musik den Menschen näher zu bringen, ist genau das, wofür ich lebe."
Grinsend senkte ich meine Stimme: „Und was ist mit Vanessa?"
Nialls Gesicht hellte sich auf: „Die sehe ich morgen. Da kommt sie vom nächsten Fotoshooting zurück."
„Und wo ist das?"
„Hawaii."
„Meine Fresse, sie kommt echt viel rum, oder?"
Niall nippte an seinem Kaffee: „Mehr als ich. Aber ich werde hoffentlich bald auch neue Staaten der USA kennenlernen." Als er mir verschwörerisch zuzwinkerte, roch ich sofort den Braten.
„Na los, welche Neuigkeiten gibt es? Spuck es aus, Niall."
Nialls Grinsen nahm kein Ende: „Man hat mir angeboten, als Voract für James Blunt zu spielen."
Mir fiel buchstäblich die nicht vorhandene Zigarette aus dem Mund: „Echt jetzt?"
„Ja." Er nickte zur Bekräftigung und ich stieß die Luft aus meinen Lungen.
„Alter, das ist fantastisch. Du wirst richtig bekannt werden und allen Weibern den Kopf verdrehen."
„Ach, mir reicht es, wenn ich Vanessa den Kopf verdrehe", gab er schmunzelnd zu.
Schon immer mochte ich Nialls Ehrlichkeit und klopfte ihm auf die Schulter: „Das wird schon. Sie ist ja völlig verrückt nach dir."
„Das hoffe ich doch", sprach er und fragte im nächsten Atemzug: „Wo ist eigentlich Eleanor?"
Nun war es an mir, mit der Wahrheit herauszurücken: „In ihrem Büro und wir reden zurzeit nicht miteinander."
„Willst du mich verarschen?", blaffte Niall mich an, worauf ich meinen Kopf schüttelte, um dann die ganze Geschichte zu erzählen.
Als ich fertig war, da schüttelte er ungläubig den Kopf: „Das kann doch nicht wahr sein. Ich hätte nie gedacht, dass sie so denkt, zumal sie dir damals eine Chance gab."
„Scheinbar möchte sie Michele nicht die gleiche Chance geben", erwiderte ich traurig.
Niall verschränkte seine Arme vor der Brust: „Darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen."
Ich konnte mir denken, was mein bester Freund vorhatte, aber ich bezweifelte, dass er Erfolg haben würde.
______________
Hallöchen, ich habe es tatsächlich im Urlaub geschafft, ein neues Kapitel zu schreiben.
Bei Louis und Eleanor läuft es nicht gerade rund. Denkt ihr, das wird sich geben?
Wird Niall da eventuell etwas tun können?
Wie gefällt es euch, dass Harry als Kellner ausgeholfen hat?
Würdet ihr Michele einstellen, obwohl er die Prüfung zum Koch zweimal vermasselt hat?
Denkt ihr, Louis hat da den richtigen Riecher?
Was sagt ihr dazu, dass Niall als Voract für James Blunt spielen darf?
Danke für die lieben Kommis und die Votes.
LG, Ambi xxx
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