07. Encounters
Baby, look at me and tell me what you see
You ain′t seen the best of me yet
Give me time, I'll make you forget the rest
I got more in me and you can set it free
I can catch the moon in my hand
Don′t you know who I am?
Remember my name
(Fame)
I'm gonna live forever
I'm gonna learn how to fly
(High)
I feel it coming together
People will see me and cry
Irene Cara - Fame
< N I A L L >
Gemeinsam saß ich mit Louis an einem der bunten Bistrotische im Séparée des Calinson.
Er hatte ein wenig Zeit und ich freute mich, dass wir mal wieder in Ruhe quatschen konnten.
„Also, am Freitag kommt deine neue Single, richtig?"
„Exakt." Kurz schaute ich auf, als Eleanor uns zwei Cappuccino sowie Louis' legendäres Tiramisu hinstellte. „Danke", sprach ich und sie grinste.
„Bitte, lasst es euch schmecken."
„Das werden wir", rief Louis seiner Freundin hinterher.
„Ich bin Hölle aufgeregt", gestand ich meinem besten Freund. „Wenn es wieder nichts wird, kündigt man mir womöglich den Vertrag."
„Auch wenn ich deine Nervosität verstehen kann, denke ich nicht, dass deine zweite Single ein Flop wird." Louis nippte an seinem Getränk, während ich seufzte.
„Taylor sagt auch, ich solle positiv denken."
„Genau das solltest du tun."
Einstweilen genoss ich das Tiramisu und beschloss, dass ich im Moment nicht daran denken wollte.
„Wie geht es Liams Schulter", lenkte mich Louis' Frage erfolgreich ab.
„Besser aber noch nicht gut genug", erwiderte ich mit einem fetten Grinsen. „Und ich hoffe, das bleibt noch eine Weile so."
Louis zog seine linke Augenbraue nach oben: „Du wünschst dir also keine rasche Genesung für deinen Cousin?"
Ich stopfte den letzten Bissen Tiramisu in mich hinein, bevor ich antwortete: „Wenn er wieder komplett in Ordnung ist, wird er wieder mit der Gang unterwegs sein."
„Verstehe."
Louis betrachtete mich gründlich: „Du machst dir Sorgen, nicht wahr?"
„Klar. Ich meine, diese Schießerei war schon hart und er hatte irre Glück, dass es nur seine Schulter erwischte und er noch am Leben ist. Die Sache hätte auch anders ausgehen können."
„Das ist wohl wahr." Louis seufzte tief. „Ich hoffe echt, er findet da wieder raus."
Resigniert ließ ich den Kopf hängen: „So einfach ist das nicht. Du kannst nicht nach Belieben aus einer Gang aussteigen, weil dir gerade danach ist. Da gibt es Regeln."
Darüber nachzudenken, drückte auf meine Stimmung.
„Wenn ich einen Weg finden würde, Liam da rauszuholen, dann würde ich das tun. Da kannst du sicher sein", ließ ich Louis wissen.
„Ich auch", sprach er sofort.
„Wie läuft es im Calinson?", wechselte ich das Thema.
Louis reagierte freudig darauf: „Wir können uns nicht beschweren. Seit du mit den Leuten von Atlantic Records zum Essen hier warst, kommen sie regelmäßig und bringen auch andere Kundschaft. Tendenziell haben wir viele Künstler hier."
„Echt? Das finde ich cool."
Ich freute mich, meinem Freund damit etwas Gutes getan zu haben.
„Abends ist immer ziemlich viel los, mittags geht es noch", erklärte Louis. „Aber wie gesagt, wir können uns nicht beschweren."
„Ich mich auch nicht", ertönte plötzlich eine Stimme hinter uns. Liam stand grinsend im Türrahmen und direkt neben ihm Harry.
„Wo kommt ihr beiden denn her?", wollte ich wissen.
„Wir trafen uns zufällig vor dem Calinson", erwiderte Harry mit seinem charmanten Grinsen. Seine dunklen Locken hingen tief in der Stirn, als er sich neben mich setzte.
Auch Liam zog sich einen Stuhl vom Nachbartisch heran.
„Was sagt der Physiotherapeut?", erkundigte sich Louis.
„Sie ist zufrieden mit meinen Fortschritten. Es wird aber noch eine Weile dauern, bis ich wieder ganz fit bin."
Liam schien positiv gestimmt und schlug mir auf die Schulter: „Hey Kleiner, bald kommt deine zweite Single und die wird rocken."
„Dein Wort in Gottes Ohr", seufzte ich.
Im Studio hatte ich fleißig mit Chance geackert, die Strophen und den Refrain perfektioniert. Dennoch saß mir die Angst im Nacken. Ich wollte nicht schon wieder einen Flop, sondern einen Hit landen. Ein wenig Anerkennung für meine Arbeit wäre schön, aber wer wusste schon, was die Leute gerne hörten. Das Musikgeschäft zeichnete sich durch Wankelmütigkeit aus. Heute ein Star und morgen redet keiner mehr über dich.
Das waren die Worte von Chance, die ich mir hinter die Ohren schrieb. Nie auf der Stelle treten und stets die eigene Authentizität bewahren.
Nervös zückte ich mein Handy und scrollte mich durch Instagram. Auch die Profile der sozialen Mediensollten gepflegt werden. Zumindest gab mein Management mir das auf den Weg. Mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt und zählte Chance und die komplette Führungsriege von Atlantic Records zu meinen Followern. Immerhin machte das ein bisschen was her.
„Gibt's was Neues auf Instagram?", erkundigte sich Harry neugierig. Er besaß ebenfalls ein Profil dort und wir folgten uns natürlich gegenseitig. Selbst Louis und Liam hatten sich private Instagram Accounts angelegt. Den Geschäftlichen des Calinson verwaltete Eleanor nach wie vor. Sie lud Bilder des Bistros und auch von dem liebevoll angerichteten Essen hoch. Jedes Mal gab es ein „like" von mir und manchmal schrieb ich auch etwas dazu.
„Nein, nichts Neues", brummte ich. „Außer, dass meine Pizza meinen neuesten Post mochte."
„Welche Pizza?" Liam riss mir das Handy aus der Hand und sofort stürzten sich Harry und Louis darauf.
Ich blieb entspannt: „Mir folgt ein Pizza Account."
„Oh, männlich oder weiblich?", wollte Harry wissen.
„Es heißt 'die Pizza', also wird sie wohl weiblich sein", kam es von Louis.
„Das heißt gar nichts", sprach Liam. „Vielleicht ist es ein Typ, der auf Niall steht und der sich als Pizza tarnt."
Lauthals begann ich zu lachen: „Ich werde trotzdem nicht schwul werden. Auch wenn die Pizza lecker aussieht."
Neugierig schnüffelten sich meine Freunde durch das Profil meines Fans und ich ließ sie gewähren. Gelassen ertrug ich ihre Frotzeleien und als mein Handy klingelte, übergab Louis mir dieses sofort.
„Hey Marvin", sprach ich mit klopfendem Herzen. Wenn der Talent Coach von Atlantic Records mich anrief, musste es dringend sein. Hoffentlich hatte er keine schlechten Nachrichten.
Wie so oft glänzte Marvin jedoch mit guter Laune: „Hey, Niall, wie geht es dir? Freust du dich schon auf Freitag?"
„Ich werde mich erst freuen, wenn meine Single in den Charts landet", gab ich ehrlich zu, worauf Marvin meinte: „Das wird schon, keine Sorge. Eigentlich rufe ich wegen was anderem an."
„Wegen was denn?" Mir ging noch immer der Hintern auf Grundeis, aber in der nächsten Minute stellte ich fest, dass es dafür im Moment keinen Grund gab.
„Bitte halte dir den siebzehnten Dezember frei, Niall. Da findet die Weihnachtsfeier von Atlantic Records statt. Jeder unserer Künstler, die wir betreuen, wird dort anwesend sein."
Innerlich schrie ich vor Freude auf, denn das bedeutete, dass ich die Größen des Showgeschäftes persönlich kennenlernte.
„Es kommen auch einige andere Leute, die mit Atlantic Records in Verbindung stehen. Also richte dich auf einen langen und feuchtfröhlichen Abend ein", plapperte Marvin weiter. „Du kriegst noch eine E-Mail, also eine offizielle Einladung, aber ich wollte schon mal alles klarmachen."
„Danke, Marvin. Ich freue mich echt darauf."
Als ich meinen Freunden davon berichtete, reagierten sie euphorisch.
„Meine Fresse, du lernst Ed Sheeran kennen", meinte Louis.
„Also ich wäre ja mehr auf Cardi B. scharf", kam es von Liam.
„Nein, nein, Bruno Mars ist der King", grinste Harry.
Ich nahm ihnen ihre Illusionen: „Leute, ich werde Kelly Clarkson sehen und das reicht mir voll und ganz."
Mein Cousin wusste, was Sache war: „Auf die warst du mal scharf, da kann ich mich noch gut daran erinnern."
Alle lachten und ich stimmte mit ein.
Einstweilen geriet die Sache mit der Weihnachtsfeier aus meinem Fokus, denn das Erscheinen meiner neuen Single rückte näher. Insgesamt hatte ich zehn Songs mit Chance aufgenommen, die alle auf meinem zukünftigen Album erscheinen würden. Ich war mächtig aufgeregt, als der Freitag nahte und schlief in der Nacht sehr schlecht.
Morgens begegnete ich Taylor im Flur. Sie hielt ihr Handy in der Hand und mein Song lief.
„Guten Morgen, Niall. Das Lied macht gute Laune", begrüßte sie mich. Anschließend küsste sie mich auf die rechte Wange. „Der Song rockt."
„Danke, ich hoffe es."
Das mulmige Gefühl in meinem Bauch ließ sich nicht vertreiben, aber ich wollte positiv denken. Vielleicht sah ich wirklich zu schwarz.
Meine Freunde wünschten mir via WhatsApp viel Glück und ich bedankte mich dafür. Auch Chance schrieb mir. Seine Worte waren kurz und bündig: „Habe Vertrauen in dich, Niall. Du schaffst das."
Obwohl Chance an dem Song mitgearbeitet hatte und mir viel Input gab, war es trotzdem mein Song. Ein Lied, das aus meinem Herzen und aus meiner Seele kam.
An diesem Freitag hatte ich nichts weiter zu tun, weswegen ich beschloss, in die South Bronx zu fahren. Wie üblich nahm ich die Subway und hörte Musik. Heute war mir nach Eminem zumute. Ich vergötterte den weißen Rapper, denn auch er kam aus den Slums und hatte es nach oben geschafft. Und genau das wollte ich auch.
Nan freute sich riesig mich zu sehen und servierte mir ein echtes irisches Frühstück.
„Was hast du heute noch vor?", erkundigte sie sich.
„Nichts, ich wollte einfach in die South Bronx", erwiderte ich und legte die Gabel zur Seite. Den leeren Teller stellte ich in die Spülmaschine, die meine Mum neuerdings angeschafft hatte. Sie hatte sie gebraucht, zu einem guten Preis gekauft.
Als Nan erwähnte, dass sie einkaufen müsste, bot ich an, sie zu fahren. Ich besaß Liams Autoschlüssel und hatte jederzeit die Erlaubnis, mir seinen Wagen auszuleihen, da er selbst noch nicht fahren durfte.
Gemeinsam stöberten wir im Supermarkt nach den Dingen, die auf der Einkaufsliste standen. Ein bisschen fühlte es sich wie früher an, als ich Nan bei den Einkäufen begleitete und groß genug war, die schweren Sachen zu tragen.
„Diese Cornflakes hast du immer besonders gerne gegessen", sprach Nan und nahm die Packung in die Hand.
„Das stimmt. Die liebte ich abgöttisch."
Der Einkaufwagen war fast voll, als wir an der Kasse standen und plötzlich flüsterte Nan: „Kommt heute nicht deine neue Single raus?"
„Ja, man kann sie schon downloaden", wisperte ich zurück.
„Zeigst du mir wie das geht?"
„Klar."
Zuhause angekommen, verstaute ich zunächst die Einkäufe, bevor Nan mir ihr Handy in die Hand drückte. Sie besaß ein Smartphone, nutzte jedoch nicht das gesamte Potenzial des Gerätes. Immerhin schaffte sie es, über WhatsApp einen Videoanruf zu starten oder diesen entgegenzunehmen.
Ich zeigte ihr, wie man den Song kaufte und sie hörte das Lied sofort an.
„Das ist wunderschön, Niall. Wenn das die Leute nicht mögen, dann weiß ich auch nicht."
„Dann haben sie einfach keinen Geschmack", ertönte Mums Stimme plötzlich hinter mir.
„Hey", sprach ich erfreut, „was machst du denn hier? Solltest du nicht arbeiten?"
„Schau mal auf die Uhr, ich habe Mittagspause und bin hungrig", erwiderte sie grinsend. „Außerdem wollte ich mir deinen Song noch genauer anhören. Meine Kollegen haben ihn alle schon runtergeladen."
Grinsend meinte ich: „Hast du sie dazu gezwungen?"
Mum goss sich eine Tasse Kaffee ein: „Nein, sie haben es freiwillig getan, als ich erzählte, dass deine neue Single draußen ist."
Mum war nicht die Einzige, die mich an diesem Tag überraschte. Liam bat mich, ihn aus der Reha abzuholen, als ich ihm schrieb, dass ich bei Nan sei. Mit seinem Wagen machte ich mich auf den Weg zum Rehazentrum und hörte dabei Radio.
Plötzlich ertönte eine Melodie. Ich brauchte fast zehn Sekunden, um zu realisieren, um welchen Song es sich dabei handelte.
Völlig perplex und überwältig zugleich, fuhr ich rechts ran und trat auf die Bremse. Meine Augen wurden feucht und ich fing an zu zittern.
Seinen eigenen Song im Radio zu hören, fühlte sich überwältigend an.
„Scheiße", sprach ich, „das kann nicht wahr sein."
Tränen liefen meine Wangen hinab und meine Finger umklammerten das Lenkrad. Es fühlte sich an, als könnte ich nach den Wolken greifen.
Just in diesem Moment meldete sich mein Handy, das zum Glück an die Freisprecheinrichtung gekoppelt war.
„Hey, Chance." Meine Stimme klang rau und ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte.
„Hey, Niall, alles fit? Rate mal, welchen Song ich gerade im Radio höre."
„Doch nicht etwa meinen?", presste ich hervor.
„Natürlich deinen, du alter Sack."
„Echt? In Chicago?"
„Nein, ich bin gerade in LA. Aber meine Freundin hat mir gesagt, dass sie ihn auch in Chicago gespielt haben. Also alles paletti. Du wirst das Ding rocken, Niall."
Ich fasste es einfach nicht.
Chicago.
Los Angeles.
New York.
Es schien, als würde endlich alles ins Rollen geraten.
Mit dem Versprechen, sich nächste Woche bei mir zu melden, beendete Chance das Gespräch mit mir. Viel Zeit blieb mir nicht, das alles zu verdauen, denn Liam wartete bereits auf mich.
Leicht ungeduldig stieg er ins Auto: „Meine Güte, was hast du so lange gemacht? Dir im Auto einen runtergeholt?"
„Nein, aber fast. Mein Song wurde im Radio gespielt", entgegnete ich ruhig, obwohl ich innerlich noch immer zitterte.
Liam strahlte über das ganze Gesicht: „Glückwunsch, Niall. Dieses Mal packst du es."
~~~
Meine zweite Single schaffte es in die Top 20. Ich hatte keine Ahnung, wie das geschah, aber man spielte meinen Song regelmäßig im Radio. In Louis' Bistro lief er ebenfalls und auch im Broccolino, als ich mich mit Miriam dort zum Essen traf.
Noch immer ließ mich South Brooklyn nicht los, ich liebte die Gegend und wollte unbedingt eines Tages dort eine Wohnung haben. Ob gemietet oder gekauft war mir egal.
Miriam beglückwünschte mich zu meinem Erfolg, bevor wir uns in die Speisekarte vertieften. Sie wirkte irgendwie sehr entspannt und glücklich, weshalb ich sie direkt darauf ansprach.
„Ich habe jemanden kennengelernt", sprach sie mit einem verschmitzten Grinsen. „Du wirst ihn auf der Weihnachtsfeier sehen."
„Oh, du bist auch dabei?"
„Natürlich, mein Vater lädt mich immer ein. Ich bin ja in diesem Business großgeworden und als Teenager war das eine tolle Sache, die Stars aus der Nähe zu sehen und mit ihnen reden zu dürfen. Bis heute finde ich das interessant."
Schmunzelnd betrachtete ich ihr hübsches Gesicht: „Wie ist dein neuer Freund?"
„Älter als ich und sehr liebevoll."
„Weiß er, dass du mal einen jüngeren Lover hattest?"
„Ja, aber er weiß nicht, wer das war. Das bleibt unter uns, Niall."
Sie lächelte und zwinkerte mir verschwörerisch zu. Das war so typisch Miriam, aber genau das mochte ich an ihr.
„Also, was ziehst du auf der Feier an?", erkundigte sie sich.
„Gibt's ne Kleiderordnung?", wollte ich wissen.
Sie neigte ihren Kopf zur Seite, wobei ihre langen roten Locken über ihre Schuler fielen: „Ja, also leicht formell."
„Shit, einen passenden Anzug habe ich nicht", sprach ich ehrlich.
„Dann gehen wir einen kaufen. Gleich nach dem Essen. Er muss ja nicht überteuert sein." Auch das war typisch Miriam. Spontan und praktisch zugleich. Sie kannte meinen Geschmack und tatsächlich fanden wir bei Macy's einen Anzug im Sonderangebot. Ich mochte die Farbe, die gar nicht spießig wirkte und auch, dass ich mich gut darin bewegen konnte. Da ich etwas gespart hatte, riss der Kauf des Anzugs auch kein gigantisches Loch in meine Finanzen. Ein passendes Hemd hatte ich zuhause und somit sah ich der Weihnachtsfeier gut ausgestattet entgegen.
Zuvor kontaktierte mich jedoch der stellvertretende CEO, Miriams Vater. Er hatte einen Gesprächstermin anberaumt, zu dem ich mich pünktlich einfand. Wenn Michael Kushner rief, dann sprang man.
„Guten Morgen, Niall", begrüßte mich der große schlanke Mann, der nicht allein in seinem Büro saß. „Du hast unsere Erwartungen voll und ganz erfüllt. Deswegen geht es nun mit schnellen Schritten weiter."
Sogleich stellte er mir den dunkelblonden Mann vor, der neben mir saß: „Das ist Josh, dein Tourmanager."
„Tourmanager", wiederholte ich leicht perplex.
„Ja, denn im Januar geht es auf Tour für dich. Nichts Wildes, kleine, auserwählte Clubs, in denen du deine Musik vorstellst."
Überwältigung machte sich in mir breit. Zuerst einen Top Twenty Hit und nun eine Tour. Das Leben meinte es gut mit mir.
Josh wirkte ziemlich relaxed, aber auch gut organisiert. Wahrscheinlich musste ein Tourmanager das auch sein. Ich schätzte ihn auf Ende Dreißig und er besaß einige Erfahrung, wie ich im weiteren Verlauf des Gesprächs feststellte. Wir klärten essenzielle Dinge und er speicherte meine Handynummer sowie meine E-Mail Adresse ab.
„Du darfst übrigens jeden Abend fünfzehn Personen auf die Gästeliste setzen", ließ er mich wissen.
„Du meinst, Freunde und Familie?"
„Ja, ich denke sie würden dich gerne sehen."
„Hoffen wir, dass ich ein paar Konzerttickets verkaufe", sprach ich und entlockte Josh ein Lachen.
„Ich habe dein Album gehört. Die Rohfassung und das gemasterte Stück. Es wird laufen, Niall."
Auch Josh befand sich auf der Weihnachtsfeier, die eine Woche nach unserem Gespräch in einem Hotel stattfand. Atlantic Records ließ sich das etwas kosten. Das Essen war spitze und die Getränkeauswahl ebenso. Immer wieder hielt ich Ausschau nach den Größen des Showgeschäftes und als ich Kelly Clarkson entdeckte, wurde mir ganz mulmig zumute. Ich konnte sie schlecht um ein Autogramm bitten, denn jetzt waren wir Kollegen. Aus diesem Grund sprach aber nichts dagegen, sich mit ihr zu unterhalten.
Fokussiert bahnte ich mir den Weg zu ihr durch und stieß prompt mit einer jungen Frau zusammen. Lange, dunkle Haare, schlanke Figur, High Heels und ein hübsches Gesicht blitzten mir entgegen.
„Sorry", sagten wir beide gleichzeitig.
Ihr entwich ein Lächeln und auch ich musste grinsen. Neugierig musterte ich sie und sie fragte: „Darf ich wissen, wem ich da gerade in die Arme gelaufen bin?"
„Mein Name ist Niall."
Angestrengt blickte sie mich an: „Niall, also. Ich habe dich hier noch nie gesehen. Aber das heißt ja nichts, denn ich bin immer nur zur Weihnachtsfeier hier."
„Oh, du arbeitest nicht bei oder für Atlantic Records?", entwich es mir, während ich mich sinnbildlich gesprochen an mein Sektglas klammerte.
„Nein, ich bin als Model tätig."
Scheiße, in dieser Szene kannte ich mich nicht unbedingt aus. Zwar sagten mir gewisse Namen etwas, aber die Gesichter brachte ich immer durcheinander. Das fiel mehr in Eleanors Metier.
Etwas peinlich war es mir schon, als ich sie nach ihrem Namen fragte.
„Vanessa", antwortete sie und prostete mir zu.
Wir stießen an und ich nahm einen kleinen Schluck Sekt.
„Okay," sprach ich, „Vanessa, wie lautet dein voller Name?"
„Vanessa Earhart."
„So wie Amelia Earhart?"
„Ja, aber leider sind wir nicht verwandt. Diese Frau ist oder war eine Ikone ihrer Zeit."
„Das stimmt allerdings."
„Also, Niall, nachdem du mich nicht kennst, muss ich auch nach deinem Nachnamen fragen." Vanessa grinste mich an und plötzlich fühlte ich mich gar nicht mehr unwohl.
„Niall Horan."
„Warte." Sie schlug kurz die Hand vor den Mund. „Du hast kürzlich einen Song rausgebracht."
Nun kam die Coolness aus mir hervor: „Das stimmt."
„Er ist wunderschön und wenn ich dich so anschaue, dann passt er zu dir."
„Danke, das höre ich gerne."
Aus meinem Plan, mit Kelly Clarkson zu reden, wurde an diesem Abend nichts mehr. Stattdessen verabredete ich mich mit Vanessa für den übernächsten Tag zum Essen.
Ein weiteres Indiz, dassdas Leben es scheinbar gut mit mir meinte.
________________
Endlich hat Niall es geschafft, einen Hit zu landen. Die Top 20 können sich doch sehen lassen, oder?
Denkt ihr, ihr schafft es noch höher? Vielleicht mit der nächsten Single?
Was sagt ihr dazu, dass er bald auf Tour gehen wird?
Wird diese erfolgreich sein?
Könnt ihr seine große Sorge um Liam nachvollziehen?
Ein neuer Charakter ist aufgetaucht: Vanessa. Ich bin gespannt, wie ihr darüber denkt.
Alle, die nicht wissen, wer Amelia Earhart war: Sie überquerte als erste Frau der Welt den Atlantik im Alleinflug.
Ich bin gespannt auf eure Kommis und wünsche euch ein schönes Wochenende.
LG, Ambi xxx
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