15. Synaesthesia
Oh, oh, oh, oh (oh)
Well, this is life in color (color)
Today feels like no other (other)
And the darkest greys
The sun bursts, clouds break
Oh, oh, oh, oh (oh)
Well, this is life in motion (motion)
And just when I couldn't run this racen no more
The sun bursts, clouds break
This is life in color
One Republik - Life In Color
< R O B Y N >
Musik war etwas Wunderbares.
Sie berührte.
Auf unterschiedliche Art und Weisen, auf unterschiedlichen Ebenen.
Das, was gerade erlebte, war jedoch unglaublich.
Ich hatte noch nie geweint, wenn jemand Piano spielte, aber als ich Niall hörte, traten Tränen in meine Augen. Nur mit allergrößter Mühe gelang es mir zu verhindern, dass sich Sturzbäche über meinen Wangen ergossen.
„Du bringst mich zum Weinen, so schön spielst du."
Nialls Blick wirkte, als sei er gerade aus einer anderen Welt zurückgekehrt. Er blinzelte leicht, lächelte und ich schaute auf sein lädiertes, geschwollenes Auge.
„Es ist noch immer blau."
„Was?" Niall blinzelte erneut: „Ich habe Lila und Türkis gesehen."
Stirnrunzelnd erwiderte ich: „Wie meinst du das denn jetzt? Ich sprach von deinem Auge."
„Oh." Niall wirkte überrascht und gleichzeitig ein wenig verlegen. „Also ich habe nicht von meinem Auge geredet."
„Das ist mir jetzt auch klar." Ich trat näher an ihn heran und der Duft seines Aftershaves kroch in meine Nase. Armani Mania Homme. Mein älterer Bruder benutzte das gleiche. Kurz schloss ich meine Augen und wisperte: „Von was hast du denn geredet?"
„Von Farben", kam es zurück.
Argwöhnisch betrachtete ich Niall, der noch immer vor dem Piano saß. „Farben?", horchte ich nach und plötzlich keimte ein Verdacht in mir auf. Waren das etwa die Auswirkungen von Drogenkonsum? Vom Kiffen, vor dem mein Vater mich immer warnte? Oder gar noch härtete Drogen?
Verwirrt stand ich da, wusste nicht, was ich sagen sollte, doch dann begann Niall zu reden.
„Ich höre nicht nur Töne, sondern auch Farben, wenn ich Musik spiele. Das passiert...einfach so. Ich kann das nicht beeinflussen."
„Wow." Mehr fiel mir in diesem Augenblick nicht ein, so geplättet war ich. Irgendwann hatte ich einmal darüber gelesen, aber ich erinnerte mich nicht mehr an die Zeitschrift. Oder war es ein Buch gewesen?
„Dafür gibt es doch einen Begriff, nicht wahr?"
Niall lächelte verschmitzt: „Synästhesie."
„Synästhesie", wiederholte ich und in diesem Moment wurde mir klar, wie besonders Niall war. „Das ist sehr selten, oder?"
„Ja, aber ich weiß nicht genau, wie viele Menschen das haben. Jedenfalls habe ich noch keinen getroffen, dem es so geht wie mir. Als ich klein war, erzählte ich den Leuten immer davon, weil ich dachte, dass ginge jedem so. Aber man guckte mich nur komisch an und einmal sagte jemand, man sollte mit mir zum Arzt gehen. Ich sei nicht normal."
Er lachte kurz: „Meine Mutter hat mich tatsächlich zum Doktor geschleift, aber der meinte, es sei nicht besorgniserregend und dass bei einigen Menschen mehrere Sinne gleichzeitig aktiviert werden können. Da ich aber nicht immer dumm angestarrt werden wollte, habe ich es seitdem verschwiegen. Es wissen nur sehr wenige in meinem Bekanntenkreis."
Für einen Moment herrschte Stille im Raum, die ich jedoch nicht als unangenehm empfand. Vielmehr drückte sie Sicherheit, Komfort und Wärme aus.
„Ich finde das faszinierend", sprach ich und reichte Niall ein Glas Cola, worauf er sich bedankte. „Hast du es Harry eigentlich auch erzählt?", hakte ich nach, doch er schüttelte seinen Kopf.
„Ehrlich nicht? Aber du hast es mir erzählt, warum?"
Niall nahm einen Schluck von seiner Cola und sagte dann: „Du bist meine Lernpartnerin und ich war mir sicher, dass du mich dafür nicht auslachen würdest. Menschen, die Musik studieren, haben ein anderes Verhältnis dazu als jemand, der das nicht tut."
„Das ist wahr."
Nachdenklich ließ ich mich auf dem Sofa nieder und Niall folgte mir. Aufmerksam musterte ich ihn von der Seite. Er trug ein Shirt von Nike und eine schwarze, an den Knien aufgeschlitzte Jeans. Er wirkte so normal doch für mich gehörte mein Lernpartner ab heute zu den außergewöhnlichen Menschen und das machte ihn unheimlich interessant.
„Wie ist das, wenn man Farben hören kann?", wollte ich wissen und prompt begann mein Magen laut zu knurren.
Nialls herzliches Lachen bewirkte, dass ich rot wurde. „Ich würde sagen, da hat jemand Hunger. Aber um deine Frage zu beantworten, es ist abgefahren. Also ob man sich in einer anderen Welt befindet."
„Diesen Eindruck hatte ich auch, als du Piano gespielt hast." Ich griff nach dem Flyer meines Lieblingsasiaten, der auf dem kleinen Couchtisch lag, um die Sushi Platte auszuwählen, die ich gleich zu bestellen gedachte, da hörte ich Nialls Stimme: „Kann ich auch mal schauen?"
„Klar, bestell dir was du magst, wenn du Hunger hast. Ich lade dich heute ein."
„Das kommt nicht in Frage."
Tief seufzte ich: „Du bist genau wie Harry, so stur. Aber wenn du unbedingt willst, bezahlt jeder sein Essen selbst."
Niall wedelte mit dem Flyer vor meinem Gesicht: „Das hört sich schon besser an."
Wir bestellten zwei unterschiedliche Sushi Platten, was den Vorteil hatte, dass jeder bei dem anderen probieren konnte.
„Ich dachte, du machst dir nichts aus Fisch?", meinte ich, nachdem ich die Bestellung aufgegeben hatte.
Seine Antwort war simpel: „Naja, ich möchte es einfach mal probieren. Vielleicht schmeckt es."
„Und wenn nicht, esse ich deine Portion auf und du kannst dir Pizza oder was immer du magst, bestellen", ergänzte ich grinsend.
Während wir auf das Essen warteten, lasen wir den ersten Abschnitt, den Mrs Carrington uns aufgegeben hatte. Musikgeschichte fand ich noch immer schrecklich langweilig, aber Nialls Tipp, mir die Komponisten als Künstler der heutigen Musik vorzustellen, half einigermaßen beim Lernen. Außerdem brachte er mich mit seiner Interpretation von Mozart als Punker zum Lachen.
Wir schafften die Hälfte des Stoffes, ehe das Sushi kam und ich holte ein zweites Paar Stäbchen aus einer der Schubladen in der Einbauküche, das ich Niall überreichte: „Hier, wenn wir schon Sushi essen, dann artgerecht."
„Du meinst standesgemäß", verbesserte er grinsend und ich lachte.
„Stimmt, das meinte ich."
Erwartungsvoll schaute Niall mich an, bis ich begriff, was er damit bezweckte.
„Also, du musst die Stäbchen so halten." Ich zeigte ihm, wie ich es tat und Niall versuchte es nachzumachen. Der erste Anlauf misslang, denn sein Sushi landete prompt wieder auf der Platte. Allerdings fiel der Fisch vom Reis und Niall fluchte laut: „Jesus Christ, ich bin dämlich."
„Nein, bis du nicht. Mir ging es beim ersten Mal genauso."
Nialls Beharrlichkeit zahlte sich am Ende aus, denn er schaffte es tatsächlich, das Sushi mit den Stäbchen zu essen, ohne dass es Stunden dauerte. Er klaute sich sogar etwas von meiner Platte und ich tat es ihm gleich und stibitzte etwas von seiner.
„Das war echt lecker", meinte er, worauf ich zufrieden grinste.
„Sag ich doch."
Direkt nach dem Essen lernten wir weiter und merkten gar nicht, wie die Zeit verging. Es war bereits halb neun, als wir das Buch zuschlugen.
„Meine Güte, es ist spät geworden", ließ ich verlauten.
„Und das alles nur wegen der Carrington, die sich nicht zügeln kann", stimmte Niall zu. „Aber egal, wir müssen da durch."
Er schnappte seine Jacke und verstaute den Laptop im Rucksack.
„Wir sehen uns morgen in der Uni, Robyn", verabschiedete er sich.
„Ja, bis dann."
Der Geruch seines Aftershaves schwebte noch immer in der Luft, nachdem er gegangen war und ich schlosss kurz meine Augen. Er spielte so wundervoll Piano, das war echt ein Traum.
Einige Minuten nach Nialls Verschwinden setzte ich mich selbst an das Instrument und plötzlich hatte ich das Gefühl wie ein blutiger Anfänger zu klingen. Niall spielte viel besser als ich. Gefühlvoller, energischer, leidenschaftlicher. Ich beneidete ihn darum, aber ich war nicht neidisch, sondern eher begeistert von seinem Talent.
Zu realisieren, welch außergewöhnlichen Lernpartner ich hatte, war ein schönes Gefühl. So, wie er Farben wahrnahm, wenn er Musik hörte, brachte er Teile dieser Farben in mein Leben.
Meine nächsten Tage waren vollgestopft mit Vorlesungen, lernen, Piano und Violine, mein zweites Instrument, spielen. Donnerstags malträtierte uns Mrs Carrington wieder mit Unmengen an Lesestoff, den wir aufarbeiten durften.
„Dieses Ungeheuer denkt auch, wir hätten nur ihren Kurs", beschwerte ich mich beim Mittagessen und Niall wusste sofort, wen ich meinte.
„Wir rocken das, Robyn. Egal, wie sie uns zumüllt", sprach er zuversichtlich.
Seufzend strich ich mir das Haar aus der Stirn: „Deine Energie möchte ich gerne haben."
„Eure Probleme möchte ich haben", mischte sich Harry grinsend ein. „Ich muss jetzt lernen, in High Heels zu laufen."
Niall und ich prusteten gleichzeitig los. Diese Vorstellung war einfach zu köstlich.
„Dürfen wir zuschauen?", fragte ich noch immer kichernd.
Harry nahm seinen Burger in die Hand: „Ich wusste schon immer, dass du eine sadistische Ader besitzt, Robyn."
„Echt?" Niall zog seine Augenbrauen nach oben: „Das habe ich noch gar nicht bemerkt. Aber vielleicht muss ihr Klavier leiden, wenn sie allein mit ihm ist."
„Niall!" Ich tat empört, musste aber lachen und die beiden Jungs stimmten mit ein.
„Keine Sorge, Robyn ist die liebste Person, die ich kenne", sprach Harry, nachdem wir uns wieder beruhigt hatten.
Für einen Moment hielt ich inne. Es war nett gemeint von meinem besten Freund, aber wollte ich wirklich nur auf „lieb" reduziert werden? Steckten nicht noch andere Dinge in mir? Kein Wunder, dass die Leute in der Schule mich für langweilig gehalten hatten. Abgesehen von Kani, meiner besten Freundin.
Mit ihr redete ich am Abend darüber, als ich zuhause auf dem Bett saß. Wir führten eine Videounterhaltung und als ich ihr leuchtendes Gesicht vor mir sah, begann ich automatisch zu grinsen. Ihre positive Ausstrahlung ging auf mich über.
„Wir geht es dir, Robyn? Alles fit?"
„Es geht so und bei dir?"
Kani erzählte von den Partys in der Uni, die denkbar langweilig wären.
„Siehst du, ich besuche sie erst gar nicht", erwiderte ich, „außer die Willkommensparty für die Erstsemester. Da war ich dabei."
„Wie war es?"
„Auf jeden Fall nicht langweilig."
Kani krauste ihre süße Nase: „Ich glaube, ich muss das Studienfach und die Uni wechseln." Anschließend stopfte sie sich einen Schokoriegel in den Mund und nuschelte: „Was macht dein Lernpartner?"
„Niall?"
Sie nickte, kaute den Bissen zu Ende und fragte unverblümt: „Hast du eigentlich ein Foto von ihm?"
„Ähm, nein. Wieso sollte ich?"
Erneut biss Kani von ihrem Schokoriegel ab: „Sagtest du nicht, er sieht gut aus? Fotografiere ihn einfach mal."
Entsetzt blickte ich meine beste Freundin an: „Und was soll ich ihm als Grund nennen?"
Die Asiatin zerknüllte die leere Verpackung des Schokoriegels und meinte: „Sei nicht so brav und lass dir was einfallen."
Gequält lachte ich auf: „Du hast immer Ideen, die sind sagenhaft."
„Ja, aber nicht unausführbar."
Ich ging nicht weiter auf das Thema ein, sondern lenkte das Gespräch in eine andere Richtung. Zum Glück ging Kani darauf ein und wir quatschten noch bis halb zwölf. Dann wurde es Zeit zu schlafen, denn die Uni rief am nächsten Morgen wieder.
Obwohl die Woche anstrengend war, freute ich mich auf das gemeinsame Lernen mit Niall am Wochenende. Dieses Mal schien es schwierig, einen Termin zu finden. Am Freitagabend spielten die Yankees im Stadion der Bronx und mein Vater hatte Karten für ihn und mich besorgt.
„Ich bin auch im Stadion", ließ Niall mich wissen, „also fällt Freitagabend flach."
„Wie sieht es denn am Samstag aus?", erkundigte ich mich, als wir gemeinsam durch die Uni liefen.
Niall wirkte plötzlich nervös und antwortete: „Da kann ich nicht. Ich muss jemanden abholen."
Verblüfft schaute ich ihn an: „Den ganzen Tag?"
„Nein, natürlich nicht." Er räusperte sich kurz: „Aber ich habe diese Person schon lange nicht mehr gesehen, praktisch achtzehn Monate."
„Das ist wirklich eine lange Zeit. Dann nehme ich an, dass die Person dir nahesteht."
Niall nickte: „Es ist mein Cousin und wir werden vermutlich den ganzen Tag zusammen verbringen."
„Oh, das verstehe ich sehr gut und es hat auch absoluten Vorrang. Macht ihr mit der Familie ein Willkommensparty?"
„Ähm ja, klar. Da sollen alle dabei sein und es werden auch Freunde kommen."
Automatisch musste ich lächeln: „Ach, ich stelle mir das schön vor. In eurem Haus in Riverdale, inmitten der tollen parkähnlichen Anlagen."
Meine Fantasie ging mit mir durch, doch zum Glück nahm Niall mir das nicht übel. Er schlug den Sonntagnachmittag als Treffen vor und ich willigte schließlich ein. Bevor wir unseren Weg zur nächsten Vorlesung fortsetzen konnten, kam Taylor plötzlich auf uns zu.
„Niall, ich habe dich schon überall gesucht." Sie strahlte meinen Lernpartner an, was ein komisches Gefühl in mir aufkommen ließ. Ich fragte mich schon die ganze Zeit, woher die beiden sich wohl kannten und nahm mir vor, Niall darauf anzusprechen.
„Stell dir vor, ich habe jemanden in der Uni gefunden, der seine gebrauchte klassische Gitarre verkauft."
„Echt?" Jetzt war es nicht nur Taylor, die strahlte, sondern auch Niall. „Was soll sie kosten?"
Die Blondine hielt ihm ihr Handy unter die Nase und als ich Nialls Grinsen erblickte, war mir klar, dass sie wohl einen Volltreffer gelandet hatte.
„Vielleicht können wir uns heute Abend treffen", schlug Taylor vor, aber wie zu erwarten schüttelte Niall seinen Kopf.
„Heute Abend geht es nicht, da spielen die Yankees. Du musst wissen, dass ich ein riesiger Fan bin und im Stadion sein werde."
„Das ist natürlich eine Entschuldigung", sprach sie. „Ich bin am Wochenende nicht da, aber ich rede dann heute mit ihm und sage, dass du Interesse hättest. Wäre das für dich okay?"
„Natürlich. Wir können den Deal dann am Montag über die Bühne bringen." Niall war Feuer und Flamme und ich konnte das sehr gut nachvollziehen. Ein Musikinstrument zu kaufen, gehörte schließlich nicht zu den alltäglichen Dingen. Es war immer besonders.
„Gut, wir sehen uns dann und viel Spaß bei den Yankees."
Taylor verschwand und ich wandte mich Niall zu: „Dann ist wohl klassische Gitarre dein zweites Instrument?"
„Ja, das ist es und deines?"
„Violine."
Ein anerkennendes Nicken von Niall folgte und dann fasste ich mir ein Herz: „Woher kennst du eigentlich Taylor so gut? Wohnt sie auch in Riverdale?"
Für einen Moment zögerte Niall, dann antwortete er: „Ich weiß nicht, ob sie in Riverdale wohnt und kennen tun wir uns eigentlich nicht richtig."
Diesen Eindruck hatte ich zwar nicht, aber ich wollte nicht weiter nachfragen. Komisch fand ich nur, dass er solch ein Geheimnis darum machte und mir regelrecht auswich.
Die letzte Vorlesung des Tages stand an und gleich danach dampfte ich ab zu Harry. Mein Vater hatte ihm, wie üblich, eine Karte geschenkt und ich wartete, bis er sich umgezogen hatte. Anschließend fuhren wir zu mir nach Hause. Der Bus und die Subway waren brechend voll und ich war froh, dass unser Chauffeur uns später zum Stadion brachte. Wir durften den VIP Eingang nutzen und mussten nicht lange anstehen.
Es war nicht die Norm, dass mein Vater mich zum Spiel der Yankees begleitete, obwohl er ein großer Fan war, aber da er oftmals lange und praktisch im ganzen Land arbeitete, blieb es unausweichlich, dass er seine Karte oftmals verschenkte. Meist an irgendeinen Geschäftspartner. Harry profitierte stets von den Beziehungen meines Vaters zum Yankee Club und das war mir nur recht. Wir beide hatten immer viel Spaß zusammen, doch für das heutige Spiel waren wir zu dritt. Es war ausverkauft und dementsprechend platzte das Stadion aus den Nähten.
Der VIP Bereich hatte seine eigenen Getränke- und Essensstände, an denen man freundlich bedient wurde. Ebenso gab es einen eigenen Bereich für die Toiletten, die ich in der Halbzeitpause aufsuchte. Die Yankees führten und dementsprechend gut fühlte sich die Stimmung im Stadion an.
„Soll ich euch noch was zu trinken mitbringen?", erkundigte sich Harry, der sich ebenfalls erhob.
„Für mich bitte ein Bier", sprach mein Dad.
„Für mich eine Cola", antwortete ich und Harry nickte.
„Wird gemacht."
Mit der Karte in meiner Handtasche ging ich zu den Toiletten. Es war immer besser, man steckte das Ding ein, denn die Platzanweiser kontrollierten auch zwischendurch oder halfen den Leuten, die ihre Sitzplätze nicht mehr fanden. Ich wusste jedoch genau, wohin ich zu gehen hatte, denn der VIP Bereich war nicht so groß, dass man sich dort hätte verlaufen können.
Als ich meine Hände an einem der Waschbecken wusch, traten prompt zwei ehemalige Schulkameradinnen aus der High School in den Raum.
„Oh, Robyn, du bist auch hier."
„Hi, Marsha, hi, Christine", erwiderte ich. Die beiden hatten mich in der Schule nie sonderlich beachtet, deshalb wunderte es mich, dass sie mich grüßten und nicht taten, als hätten sie mich nicht gesehen.
Das war es dann aber auch schon mit unserer Unterhaltung, denn Marsha und Christine vertieften sich in ein Gespräch. Offensichtlich ging es dabei um einen Typen.
„Oh mein Gott, hast du seine Augen gesehen?", seufzte Marsha. Sie klang wie ein läufiges Lama, das gleich besprungen werden wollte.
„Ja, dieses Blau ist ein Traum." Christine hatte keine Ahnung, dass es keine Augen gab, die Nialls toppten. „Der Typ ist echt heiß, von dem würde ich mich flachlegen lassen, auch wenn er nur ein Platzanweiser ist", plapperte sie weiter. Mich ödete das so sehr an, wie sie über Jungs redeten und ich wünschte mir, die beiden aufgeblasenen Tussen würden sich in Luft auflösen.
Gelangweilt drehte ich das Wasser ab und hielt meine Hände kurz unter den Trockner, der an der Wand angebracht war.
„Robyn, wenn du nach draußen gehst, schau mal nach links", rief Marsha mir zu. „Da kannst du mal einen heißen Typen sehen."
Obwohl ich es nicht wollte, tat ich doch. Ich blickte nach links, verrenkte mir fast den Hals und sah nur auf den Rücken des Platzanweisers. Konnte er sich bitte mal umdrehen, damit ich meine Bestätigung erhielt, dass seine Augen nicht schöner waren als Nialls. Dafür war ich auch gewillt, eine Minute stehenzubleiben.
So lange brauchte ich jedoch nicht zu warten, denn ganz plötzlich drehte er sich um. In diesem Moment blieb mir fast das Herz stehen.
Der Platzanweiser war kein Geringerer als Niall.
_____
Oho! Robyn hat Niall als Platzanweiser gesehen. Ob sie jetzt wohl ein wenig misstrauisch wird?
Mochtet ihr die Szene als Niall Robyn von seiner Synästhesie erzählt hat? Und wie sie darauf reagierte?
Das gibt es übrigens wirklich, ich habe mir das nicht ausgedacht. Es gibt Menschen die hören die Musik in Farben. Ob das beim echten Niall Horan der Fall ist, weiß ich allerdings nicht. Aber das kriege ich irgendwann raus.
Ich mag Niall und Taylor als Freunde echt gerne, aber Robyn scheint ein bisschen eifersüchtig zu sein. Könnt ihr das nachvollziehen?
Und Niall hat Robyn schon wieder angelogen... was Liam betrifft...zumindest ein wenig. Ob er da wohl noch in Teufels Küche gerät?
Danke für all euren Support, die lieben Kommis und dass ihr so fleißig lest. Kommis sind Motivation.
LG, Ambi xxx
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro