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10. Juilliard

"Just beat it (beat it), beat it (beat it)
No one wants to be defeated
Showin' how funky and strong is your fight
It doesn't matter who's wrong or right
Just beat it (beat it)
Just beat it (beat it)
Just beat it (beat it)
Just beat it (beat it, uh)"


Michael Jackson - Beat It


< N I A L L >

Ich sprach mit niemandem über Liams Tattoo.

Vermutlich gab es einen guten Grund, weshalb mein Cousin der Mott Haven Gang beitrat, und ich hatte den Verdacht, dass dies mit den Vorkommnissen im Knast zusammenhing. Wer wusste schon, was Liam dort erlebte? Er hatte nie darüber gesprochen und deshalb war es für mich schwierig, die Sache einzuschätzen.

Für mich würde er immer mein Cousin bleiben. Jemandem, dem ich vertraute und half, wenn er in der Klemme steckte. Egal, ob er nun einer Gang angehörte oder nicht. Jeder von uns ging seinen Weg.

Als der Wecker am Montag klingelte, startete mein neues Leben. Voller Elan schwang ich die Beine aus dem Bett und hörte Großmutter bereits in der Küche rumoren.

„Morgen Nan", rief ich ihr zu, bevor ich das Badezimmer aufsuchte.

Nach einer erfrischenden Dusche vertilgte ich Cornflakes mit Milch, wie ich es jeden Morgen seit Jahren tat und suchte anschließend den Kram für die Uni zusammen. Vor allem den Studentenausweis, den man mir zugeschickte hatte, durfte ich nicht vergessen.

„Viel Glück, Niall und vor allem viel Spaß", verabschiedete sich Nan von mir. „Ich hoffe, du hast heute Abend einiges zu erzählen."

„Das nehme ich stark an."

Sanft drückte ich meine Nan an mich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn: „Bis später und lass dich nicht von Colin ärgern."

„Ganz sicher nicht."

Im Laufschritt spurtete ich zur Subway und mit jedem Schritt verstärkte sich die Aufregung in mir. Was würde mich alles erwarten? Welche Leute würde ich kennenlernen? War ich dem Studium tatsächlich gewachsen?

Um mich ein wenig zu beruhigen, steckte ich die In-Ears in die Ohren und hörte Musik, bis ich die Juilliard fast erreichte. Einige hundert Meter vor dem riesigen Gebäudekomplex schaltete ich die Musik aus und konzentrierte mich auf den bevorstehenden Tag.

Der Studienausweis, im Format einer Scheckkarte, konnte man auch in der Mensa einsetzen und einige Dinge mehr. Das Teil sollte ich besser nicht verlieren. Es verschaffte mir den Eintritt in das Wunderland. Zumindest kam ich mir so vor, als ich planlos durch die Gegend eierte. Wie um Himmels Willen sollte ich mich hier jemals zurechtfinden? Studenten, soweit das Auge reichte und dabei waren heute nur die Erstsemester anwesend. Wie voll würde das zum Studienbeginn werden?

Aufmerksam folgte ich den Schildern nach rechts und obwohl ich mich mit der Masse bewegte, kam ich mir seltsam verloren vor. Ich kannte niemanden und niemand kannte mich. Ein wirklich merkwürdiges Gefühl, denn in der High School war ich praktisch zu Hause gewesen. Jeder Winkel war mir vertraut und ich kannte sämtliche Lehrer. Der einzige Trost bestand darin, dass es jedem anderen hier auch so ging.

Schließlich gelangten wir in einen riesigen Hörsaal, in dem man gut und gerne ein Konzert hätte abhalten können. Zum Glück fand ich noch einen Platz in den hinteren Reihen, denn von dort aus überblickte man alles gut. Der Saal war brechend voll, die Luft schlecht und am Rednerpult stand ein dunkelhaariger Mann, der sogleich mit der Ansprache begann.

„Mein Name ist Russell Brown, ich bin Dekan der Universität und ich heiße alle Erstsemester herzlich willkommen an der Juilliard."

Es dauerte, bis ich verinnerlichte, dass dies alles real war und kein Traum, aus dem ich erwachen würde.

„Es freut mich, dass alle den Weg in diesen Hörsaal gefunden haben", hörte ich Mr Brown sagen.

Aufgrund der gut beschrifteten Schilder war das einigermaßen gegangen, aber ich befürchtete trotzdem, mich in Kürze hier zu verlaufen. Allerdings zerstreute Mr Brown meine Bedenken dahingehend ein wenig. Er erklärte uns, dass wir in den ersten Tagen die Uni kennenlernen würde, also praktisch Führungen stattfanden, die von älteren Studenten übernommen wurden. Auch gäbe es Kurse auf freiwilliger Basis, zum Beispiel, wie man sich in der Bibliothek zurechtfand. Ein wenig in mich hineingrinsen musste ich schon, denn wer lesen konnte, sollte eigentlich auch ein Buch in einer Bibliothek finden.

Eine Menge Informationen flossen in meinen Kopf und ich hatte Mühe, dass er am ersten Tag nicht platzte. Interessant fand ich die Sportauswahl, die man in der Juilliard anbot. Aerobic, Yoga, Halbmarathon und Basketball. Letzteres hatte ich schon in der Schule immer gern gespielt und mich packte die Neugier, wie gut das Team hier wohl war.

Direkt nach der Ansprache des Dekans ging es auch schon mit der Führung los. Man teilte uns in Gruppen ein, wobei sich jede Gruppe in eine andere Richtung zwecks Erkundung ergab. Wir lernten die Wege zu den Hörsälen und zur Mensa kennen. Auch diese war riesig und ich hoffte, dass das Essen genießbar war, obgleich ich mir vorstellen konnte, dass niemand Nans Kochkünste übertraf. Louis vielleicht noch, wenn es um italienische Gerichte ging.

Ebenso zeigte man uns die Räume, die nur dem Spielen der Musikinstrumente vorbehalten waren. Es gab Übungsräume und solche, in denen der praktische Unterreicht stattfand.

Als die Bibliothek an die Reihe kam, schluckte ich zum ersten Mal vor Ehrfurcht. Himmel, die war riesig! So viele Bücher auf einen Haufen hatte ich noch nie gesehen, dabei hielten wir uns lediglich im Eingangsbereich auf.

In der anschließenden Mittagspause durften wir zum ersten Mal unsere Ausweise in der Mensa einsetzen. Brav stellte ich mich in die Schlange, die an den Tabletts anstand und wartete, bis ich an die Reihe kam. Mit dem Tablett in der Hand ging es zur nächsten Schlange, die zur Essensausgabe führte. Man hatte die Wahl zwischen Suppen, Salate, Hauptgerichte und Nachtisch, sowie verschiedenen Getränken.

Mit einem vollen Tablett bahnte ich mir den Weg zwischen den anderen Studenten durch und hielt Ausschau nach einem freien Platz an den langen Tischen. Ich entdeckte mehrere und entschied mich für den hintersten Tisch, den ich zielstrebig ansteuerte. Kurz bevor ich den von mir auserkorenen Platz erreichte, stieß ich fast mit jemandem zusammen, der er kunterbuntes Hemd trug. Wir beide konnten gerade noch stoppen.

„Sorry."

Als unsere Blicke sich trafen, begannen wir synchron zu schmunzeln.

„Harry, was für eine schöne Überraschung."

„Das finde ich auch, Niall. Also, dass wir uns gleich am ersten Tag über den Weg laufen, hätte ich nicht erwartet."

Wie selbstverständlich belegten wir die Plätze am äußeren Rand des Tisches, saßen uns gegenüber und begannen zu plaudern.

„Wie findest du es hier?", wollte Harry wissen, während er ein Stück Fleisch mit seiner Gabel aufspießte.

„Es ist groß, laut und beeindruckend."

„So sehe ich das auch."

„Ist hier noch frei?", vernahm ich plötzlich eine Stimme neben mir und als ich nickte, setzten sich zwei Typen direkt neben Harry und mich. Der eine war groß und schlank, der andere klein und korpulent. Beide trugen teure Designerklamotten, das erkannte ich auf den ersten Blick.

„Leute, ist es nicht stark, dass wir auf einer Eliteuni sind?", meinte der Korpulente, worauf Harry und ich uns kurz anschauten.

„Ist es nicht egal, auf welcher Uni man ist, solange man seine Träume verwirklichen kann?", warf Harry ein.

„Ja, natürlich, aber je besser die Uni, desto mehr Möglichkeiten hat man später", gab der schlanke Kerl zu bedenken. „Ich heiße übrigens Joe und mein Kumpel hier ist Griffin."

„Ich bin Niall und mein Kumpel heißt Harry", erwiderte ich und sah das breite Grinsen meines Gegenübers.

„Fein, wo kommt ihr her?", wollte Joe wissen und als Harry antwortete, fiel ich beinahe vom Stuhl.

„Ich komme aus der Bronx."

Als ich Joes und Griffins leicht entsetzte Gesichter sah, wurde mir komisch zumute und noch seltsamer, als Harry zu lachen begann.

„Dieser Trick klappt immer. Meine Güte, die entsetzen Gesichtszüge sind den Spaß jedes Mal wert", meinte er und klärte dann die Sachlage auf: „Ich bin aus Riverdale und das liegt im Norden der Bronx."

Neben mir atmete Griffin erleichtert auf: „Puh, ich dachte schon, wir müssten uns mit Leuten aus den Slums herumschlagen. Aber eins zu null für dich. Du hast uns gut erschreckt."

„Aber echt", pflichtete Joe seinem Kumpel bei. „Ich meine, die Schulen in der South Bronx sind die schlechtesten in New York und niemand würde es schaffen, auf der Juilliard zu landen. Abgesehen davon, dass die sich das finanziell gar nicht leisten könnten."

„Es gibt Stipendien", sprach ich grinsend.

„Ach komm, wir beide wissen, dass man niemanden aus der South Bronx für ein Stipendium bevorzugen würde", tat Joe kund und Griffin erläuterte seine Ansicht genauer: „Um hier ein Stipendium zu kriegen, musst du der Gott der Musik oder es Schauspiels sein. Nur sechs Prozent der Leute, die sich bewerben, werden angenommen und die Möglichkeit eines Stipendiums liegt bei null Komma null eins Prozent dieser sechs Prozent. Machen wir uns nichts vor, hier sind nur die Kinder reicher Leute."

Für einen Moment blieb ich still, verinnerlichte, dass ich bei gewissen Leuten niemals akzeptiert werden würde und fasste binnen Sekunden einen Entschluss. Das Studium war sicher schon schwer genug, weshalb sollte ich es mir noch schwerer machen?

Meine Antwort fiel ebenso wie Harrys aus, als man mich fragte, woher ich käme: „Auch aus dem Norden der Bronx."

Damit war amtlich, dass sich mein Leben hier auf einer Lüge aufbaute, einer Notlüge, um genau zu sein. Niemand wusste, wo ich wirklich wohnte und weh tat ich damit auch keinem. Es war legitim, dass ich mich selbst schützte, denn das konnte mir niemand zum Vorwurf machen.

Nach dem Mittagessen hatten wir noch einen Moment Zeit, ehe der nächste Rundgang begann und ich spazierte mit Harry nach draußen. Die Sonne lachte vom Himmel und ich war froh, das schöne Wetter ein bisschen genießen zu können, ehe der Unialltag losging.

„Auf welcher Schule warst du in Riverdale?", katapultierte mich Harrys Frage in die brutale Realität. Mist, ich hätte wissen müssen, dass er nachhakte.

„Jedenfalls nicht auf der, die du besucht hast, sonst wären wir uns dort über den Weg gelaufen", antwortete ich ausweichend und mit klopfendem Herzen.

Harry ließ sein typisches Grinsen sehen, das seine Grübchen zum Vorschein brachte: „Ich habe nicht die High School in Riverdale besucht, nur die Elementary School. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass wir uns nicht von dort kennen."

„Auf welcher Schule warst du?", horchte ich ihn aus.

„Auf der Beekman, die liegt an der Upper East Side."

Harrys Eltern mussten echt Kohle haben, denn Privatschulen verlangten eine Menge Geld für die Ausbildung. Für einen Sprössling aus einer reichen Familie wirkte Harry jedoch nicht abgehoben, sondern erschreckend normal.

„Also, Niall, welche High School hast du besucht?"

Plötzlich wünschte ich mir, dass er einen Namen fallen lassen würde und ich einfach nur zustimmen brauchte. Aber diesen Gefallen tat Harry mir nicht. Stattdessen musterte er mich gründlich und ich hatte das Gefühl, er durchschaute mich mit Leichtigkeit.

„Du wohnst nicht in Riverdale, oder?

Alles in mir spannte sich an. Tief atmete ich durch und wünschte mir plötzlich, ihm gegenüber nicht gelogen zu haben: „Okay, was hat mich verraten?"

„Sagen wir es so. Keines der reichen Kids würde sich jemals als Platzanweiser in das Yankee Stadion begeben."

„Eins zu null für dich, Harry", erwiderte ich schwach. „Und da du mir auf die Schliche gekommen bist, werde ich ehrlich zu dir sein. Ich komme aus der South Bronx und habe ein Stipendium bekommen. Bitte nimm es mir nicht übel, dass ich in der Gegenwart dieser Idioten gelogen habe."

Harrys grüne Augen blitzten vergnügt drein: „Das tue ich keineswegs und wenn du möchtest, erzählen wir jedem, dass wir beide uns aus Riverdale kennen. Dein Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben, versprochen."

Harry streckte mir seine geöffnete Hand entgegen und ich schlug ein: „Deal."

„Guter Deal."

Wir schlenderten durch die Grünanlage und führten unser Gespräch fort: „Was studierst du denn?", wollte der Lockenkopf wissen.

„Musik und du?"

„Schauspiel."

„Oh, da ruft Hollywood, oder?"

„Keine Ahnung, ich weiß nur, dass ich es liebe, in verschiedene Rollen zu schlüpfen." Harry beäugte mich von der Seite: „Welches ist dein Instrument?"

„Piano."

„Wow." Bewundernd starrte er mich an. „Ich würde dich gerne einmal spielen hören."

Leicht verwundert schaute ich zu ihm: „Wieso?"

„Das fragst du jetzt nicht allen Ernstes? Du hast ein Stipendium bekommen, du musst irre gut sein."

„Keine Ahnung, ich weiß nur, dass sie mir eine Chance gegeben haben, obwohl ich aus der South Bronx komme."

Harry zuckte mit den Schultern: „Ich glaube nicht, dass es eine Rolle spielt, woher man kommt. Talent ist wichtig und Fleiß natürlich auch."

Insgeheim stimmte ich ihm zu.

Als ich an diesem Tag nach Hause kehrte, erzählte ich Großmutter und später Louis von der tollen Uni, jedoch nicht von meiner Lüge. Stattdessen freuten sie sich, dass ich bereits einen Freund gefunden hatte. Harry Styles.

Während der nächsten Tage lernte ich gemeinsam mit den anderen Studenten den Rest der Uni kennen. Interessant fand ich die Sportkurse und nahm mir fest vor, Teil des Basketball Teams zu werden. Auch Harry zeigte dahingehend Ambitionen und wir beschlossen, uns nächste Woche dahingehend schlau zu machen.

Es wurde zu einem festen Ritual, dass wir die Mittagspause zusammen verbrachten, was mir ein gutes Gefühl gab. Harry akzeptierte mich, egal aus welcher sozialen Schicht ich stammte.

„Sag mal", fragte ich, als wir gemeinsam beim Mittagessen saßen, „wirst du diesen unsinnigen Kurs, wie man sich in einer Bibliothek zurechtfindet, besuchen?"

„Er ist nicht unsinnig", klärte er mich auf. Meine Schwester hat mir dazu geraten, unbedingt hinzugehen. Sie studiert auch und meinte, es sei der Horror, in der Bibliothek nach einem Buch zu suchen, wenn man das System nicht kennt."

„Okay", sprach ich gedehnt und wenig begeistert. „Machen wir den Kurs zusammen? Er findet am Nachmittag statt."

„Na klar. Schon allein deswegen, weil er von älteren Studenten abgehalten wird. Stell dir mal vor, es wäre eine heiße Frau, die uns das System des Suchens erklärt."

Er wackelte mit den Augenbrauen und ich lachte prompt: „Stehst du auf ältere Frauen?"

Sein Augenzwinkern verriet alles und ich musste gestehen, dass ich Harry von Tag zu Tag mehr mochte. Diese herrliche Unkompliziertheit wirkte sehr sympathisch auf mich.

Pünktlich befanden wir uns an diesem Nachmittag im Hörsaal und auf Harrys Wunsch hin belegten wir Plätze in der ersten Reihe. Somit hatten wir eine gute Sicht auf den oder die Studentin und ich drückte Harry die Daumen, dass es sich um eine heiße Frau handelte.

Mein Wunsch ging in Erfüllung, aber für mich glich es einer Katastrophe, als die blonde junge Frau sich am Rednerpult positionierte.

„Hallo an alle Erstsemester, mein Name ist Taylor und ich werde euch das System der Bibliothek erläutern."

Taylor! Nein!

Die Pianobar tauchte vor mir auf und ich wollte mich am liebsten in das nächste Mausekoch verkriechen. Zu allem Unglück blieb ihr Blick an mir hängen und sie lächelte, als sie sprach: „Es ist immer wieder schön, in einen Kurs zu kommen, in dem man bekannte Gesichter entdeckt. Schön, dich wieder zu sehen, Niall."

Schlagartig kroch die Röte in meinen Nacken, bedeckte vermutlich binnen Sekunden mein komplettes Gesicht. Abwechselnd wurde mir heiß und kalt und dass Harry mich von der Seite ansprach, machte es nicht besser: „Du kennst Sie? Oh mein Gott, die musst du mir vorstellen, ist genau mein Typ."

Irgendwie überstand ich diesen Kurs, obwohl ich mir nicht allzu viel merken konnte, da ich ständig damit beschäftigt war, unsichtbar zu wirken. Aber wie immer war auf Harry Verlass.

„Ich weiß jetzt, nach welchem System das geht und kann dir helfen, deine Bücher zu finden", lautete sein Statement. Danach quetschte er mich aus wie eine Zitrone und ich erzählte ihm alles über den peinlichen Vorfall in der Pianobar.

„Niall, kann es sein, dass du ein Talent hast, dich in schwierige Situationen zu bringen?", zog er mich anschließend auf.

„Vermutlich hast du recht", seufzte ich.

Er schmunzelte leicht: „Auf jeden Fall hat es etwas Gutes. Du kannst mir Taylor irgendwann vorstellen."

„Und mich vollends zum Affen machen", konterte ich, worauf Harry noch lauter lachte.

„Keine Sorge, die nimmt dir das sicher nicht übel."

„Dein Wort in Gottes Ohr."

Bereits am Ende der Woche erhielte jeder Student per E-Mail eine Liste der Bücher, die man für die Pflichtfächer benötigte. Tapfer machte ich mich auf zur Bibliothek, wo Harrys und meine Wege sich trennten, da seine Bücher in einer anderen Abteilung zu finden waren.

Für mich stand unter anderem Musikgeschichte auf dem Programm, doch ich ging mit System an die Sache. Ich suchte mir zuerst die Bücher aus den hinteren Abteilungen raus, damit ich nicht den ganzen Kram durch die gesamte Bibliothek schleppen musste, sondern mich von Hinten nach Vorne durcharbeitete.

Glücklicherweise fand ich nach langem Suchen alle Bücher, bis auf das in der ersten Abteilung: Musikgeschichte. Gerade dieses Buch war enorm wichtig und leise begann ich zu fluchen: „So ein verdammter Mist."

Wie konnte es sein, dass sich kein einziges Exemplar mehr in den Regalen befand? Ein weiteres Mal suchte ich alles ab, schaute auch bei den anderen Sprachen nach, um sicher zu gehen, dass das Buch nicht irrtümlich in der falschen Sparte stand. Aber ich hatte Pech, denn es tauchte nicht auf.

„Wie ich sehe, warst du erfolgreich", flachste Harry, als wir uns später draußen trafen.

„Nicht so ganz. Mir fehlt eines der wichtigsten Bücher. Musikgeschichte."

„Oh, das ist schlecht." Sofort holte Harry sein Handy hervor. „Man kann es bei Barnes and Nobles bestellen. Es kostet neunzig Dollar."

Resigniert schüttelte ich den Kopf: „Das kann ich mir zurzeit nicht leisten. Vielleicht nächsten Monat, aber ich brauche es jetzt, verdammt."

„Es ist auch gar nicht vorrätig", begrub Harry meine Hoffnungen, das Teil in naher Zukunft käuflich erwerben zu können. „Erst in sechs Wochen wieder. Aber ich schaue mal auf den gängigen Plattformen, ob man nicht eins gebraucht für weniger Geld bekommt."

Augenblicklich zückte ich mein Handy und begann zu suchen.

„Na toll, da verkauft jemand eines, aber die ersten zwanzig Seiten fehlen."

„Hä? Wieso das?", wunderte sich Harry und ich begann in der nächsten Sekunde zu lachen.

„Da steht dabei, dass er Hund die gefressen hat."

So sehr wir uns bemühten, wir fanden nicht das Buch, das ich benötigte und am Ende war ich sehr frustriert. So toll auch alles hier angefangen hatte, diese Hürde würde ich nicht nehmen können.

„Niall, ich glaube, ich habe eine Idee", sprach Harry unvermittelt. „Warte hier, ich bin gleich zurück."

Im Laufschritt eilte er in das Gebäude, während ich in der Sonne saß und mir Gedanken um das Studium machte. Ich würde sehr viel mehr Geld brauchen als gedacht, das stand fest. Es gab Dinge, auf die ich verzichten musste, wenn ich weiterkommen wollte. Zum Beispiel jeden Freitag und jeden Samstag den Club besuchen. Meine Priorität war das Musikstudium und das würde es auch bleiben.

Es dauerte ungefähr zehn Minuten, bis Harry wieder zurückkehrte. Er strahlte über das ganze Gesicht und sagte: „Gute Nachrichten, Niall. Ich kenne die Person, die sich das letzte Buch ausgeliehen hat. Und ich bin mir sicher, ihr beiden könnt euch irgendwie arrangieren, wenn ich ihr das vorschlage."

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Are you excited for the next chapter?

Ich glaube, jeder kann sich denken, wer die Person sein wird, die Harry da erwähnt.

Könnt ihr Nialls Lüge den beiden Jungs gegenüber verstehen?

Wie findet ihr Harrys Einstellung dazu?

Und wie hat euch die Sache mit Taylor gefallen?

Denkt ihr, Niall wird sie Harry irgendwann vorstellen?

Es hat so viel Spaß gemacht, dieses Kapitel zu schreiben und ich hoffe, ihr hattet auch Spaß beim Lesen. Wenn ja, lasst es mich wissen.

LG, Ambi xxx


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