Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Z W E I


Ich hatte mehrere Stunden damit verbracht das neue Stück zu üben, sodass mir der Schweiß in Strömen über die Stirn lief. Seufzend legte ich den Bogen beiseite und die Geige gleich daneben in den Kasten, während ich mir mit der anderen Hand die Schweißperlen von der Stirn wischte und einige wilde Haarsträhnen hinter mein linkes Ohr schob. Die Muskeln in meinem Nacken und in meinen Armen brannten von den Stunden der Anstrengung, und mein Herz schlug immer noch im Stakkato.

Mein Blick auf die Uhr sagte mir, wie spät es eigentlich war, denn James sollte in fünfundzwanzig Minuten bereits hier sein. Deodorant unter meinen Armen und das Kämmen meiner Haare musste jetzt reichen, denn für mehr war einfach keine Zeit mehr. Ich war beim Spielen so sehr in meine eigene Welt vertieft, dass ich die Zeit völlig vergessen hatte. Wieder einmal.

Nachdem ich mich beeilt hatte, mich fertig zu machen, warf ich einen letzten, prüfenden Blick in den Spiegel. Ich wurde von ausdruckslosen, durchdringenden blauen Augen und braunen Haaren begrüßt, die sich über meine Schultern kräuselten. Anthony hatte immer dieses geheimnisvolle und warme Funkeln in seinen Augen gehabt, die den meinen so ähnlich waren und doch kein bisschen wie sie. So oft ich meine Augen betrachtete, konnte ich in ihnen nichts anderes sehen als die gleichgültige Kälte, die sich dort hartnäckig festgesetzt hatte. Wenn ich jemals dieses Funkeln besessen habe, muss es längst verblasst sein.

Wütend über meine eigenen Gedanken, den Kopf schüttelnd und die Zähne zusammenbeißend, rannte ich die Treppe hinunter und schlug die Haustür hinter mir zu. Atemlos lehnte ich mich gegen die Tür und sank in zusammen. Ich sog die Luft tief ein und versuchte, das Gefühl der endlosen Leere aus meinem Herzen und die Trauer aus meinen Gedanken zu verbannen. Nach so vielen Monaten war es immer noch nicht einfacher geworden. Als ich die Augen erhob, streiften sie James, der an das Gartentor gelehnt war, und den mitleidigen Ausdruck in seinen Augen.

Seufzend betrat er das Grundstück und glättete sein blaues T-Shirt. Dann setzte er sich schweigend neben mich und nahm meine Hände in seine, so dass sie aufhörten zu zittern. Er stellte keine dummen Fragen, sondern setzte sich schweigend zu mir auf den Boden, während wir darauf warteten, dass das andauernde Zittern aufhörte.

Nach einer Weile beruhigten sich meine Hände wieder, aber James fuhr fort, sie fest zu halten.

"Wird es jemals besser werden?", stellte er leise die Frage, die mich monatelang geplagt hatte. Keiner von uns kannte die Antwort, also schaute ich ihm schweigend in die Augen.

Für einen kurzen Moment sah ich einen traurigen Ausdruck über sein Gesicht huschen, bevor er wieder von Besorgnis ersetzt wurde. Ich konnte ihm ansehen, wie sehr er sich nach der alten, glücklichen Olivia sehnte. Ich ebenfalls. Ein paar Minuten später zog er mich sanft auf meine noch wackeligen Beine.

" Na los. Lass uns dich von ihm ablenken." Schweigend folgte ich ihm zum Auto.

Die Autofahrt verlief in einvernehmlichem Schweigen, bis James Mut fasste und das Schweigen zwischen uns brach.

"Hast du gehört, dass ein neuer Schüler in unsere Klasse an der Belmont High aufgenommen wird? Er ist gerade nach Boston gezogen." Ich könnte nicht uninteressierter an diesem Jungen sein, aber James zuliebe gab ich vor, sehr gespannt darauf zu sein, den neuen Jungen kennen zu lernen.

Der Friedhof zog am Fenster vorbei und ich wandte meinen Blick vom Fenster weg und schenkte James wieder meine Aufmerksamkeit.

Er erzählte mir, dass er sich einen anständigen Basketballspieler für die Belmont High-Mannschaft erhoffte. Das brachte uns zu seinem Lieblingsthema, über das er stundenlang reden konnte. Während James lebhaft über Taktiken und seine neuen Pflichten als Mannschaftskapitän redete, schaute ich aus dem Fenster und lauschte nur dem Geräusch von Regentropfen, die in ihrer eigenen Melodie gegen das Glas prasselten.

Das Kino war voll, und ich hätte mich am liebsten auf dem Absatz umgedreht und mich wieder in meinem Zimmer und meiner Musik vergraben, aber James hielt mich gnadenlos an meinem Jackenärmel fest und schob mich zur Kasse.

"Dein Leben muss endlich weitergehen, Lia", sagte er sanft, aber bestimmt zu mir, bevor er die Filmplakate kritisch betrachtete. Ich wusste, dass mein bester Freund Recht hatte und gab mir nur widerwillig eine Tritt. Wenige Minuten später hatte ich mich für "Five feet apart" mit Cole Sprouse entschieden und zeigte schweigend auf die Werbung, für die ich nur ein gequältes Stöhnen und ein schiefes Grinsen bekam.

"Ganz ehrlich jetzt? Oh Lia! Ich mag den Kerl nicht", wimmerte mein ach so erwachsener bester Freund herum. Natürlich wusste ich das, doch ich zuckte nur mit den Schultern und ließ ihn auf dem Weg zur Kasse stehen.

Kurz darauf folgte James mir unter einem Berg von Popcorn und Taschentüchern in den Kinosaal, wo die Werbung bereits begonnen hatte. So diskret wie möglich suchten wir in der Dunkelheit nach unseren Sitzen und versuchten verzweifelt, nicht über unsere Füße oder die Füße anderer Leute zu fallen. Die Luft war stickig, roch nach Popcorn und Salsasauce und man konnte die freudige Erwartung spüren, die von allen im Saal ausging.

Zufrieden ließ sich James auf den Sitz neben mir fallen und stopfte sich sofort eine Handvoll Popcorn in den Mund. Der Werbespot endete und der Film begann...

Es war spät, als James mich wieder zu Hause absetzte. Der Film war schön, aber traurig gewesen, und ich sehnte mich nach meinem Bett.

Oben in meinem Zimmer machte ich mich gerade bereit, meine Geige wegzupacken, aber sobald meine Finger das kühle, lasierte Holz des Instruments berührten, übte es eine ungeahnte Anziehungskraft auf mich aus, und meine Finger kribbelten. Ich folgte sorgfältig der Wölbung der Schnecke und strich über die Saiten der Geige.

Seit meiner Kindheit hatte ich das Spielen geliebt. Schon in jungen Jahren erzählte ich meinen Eltern, dass ich dieses wunderbare Instrument lernen wollte. Seit ich mit der Grundschule ein Konzert klassischer Musik besucht hatte, hatte mich dieser Wunsch verfolgt. Das Solo der Violinistin war mir wie Zauberei erschienen. Meine Lehrerin hatte meinen Eltern erzählt, wie fasziniert ich war und dass mein Interesse gefördert werden sollte.

Dann, am Weihnachtsmorgen, als ein Geigenkasten unter dem Weihnachtsbaum lag, war ich nicht mehr aufzuhalten. Ich wollte alle Stücke lernen und die beste Violinistin der Welt werden. Ich wollte sofort etwas für meine Eltern und Anthony spielen, aber es war nur ein schreckliches Quietschen zu hören. Tony hatte trotzdem laut geklatscht. So ging es immer weiter und weiter. Er war mein liebster Zuhörer und größter Fan. Ich liebte es, wie ich ihn in eine andere Welt entführen konnte, und er war immer der Erste, dem ich mein neuestes Stück vorspielte. Immer wenn ich wütend oder frustriert war, war er derjenige, der mich ermutigte, weiter zu üben. Es war ein großartiges Gefühl, für Anthony zu spielen. Normalerweise war ich es, die ihn bewunderte, aber wenn ich spielte, schien ich das Einzige zu sein, was zählte. Ich war stolz, die Bewunderung in seinen Augen zu sehen und zu wissen, dass sie nur mir galt.

Hätte ich gewusst, dass es eines Tages das letzte Mal sein würde, hätte ich es mehr genossen. Aber so ist es nun einmal beim letzten Mal. Wir wissen nie, dass das letzte Mal das letzte Mal ist, wenn wir es durchleben. 


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro