Kapitel 7
Noch immer konnte Mizuki kaum fassen, was Yuna ihr vor ein paar Tagen in der Pause offenbart hatte. Die Worte ihrer besten Freundin hallten immer wieder in ihrem Kopf wider, raubten ihr jede Konzentration. Trotz aller Bemühungen, sich auf die Arbeit zu fokussieren, glitten ihre Gedanken immer wieder zu einer einzigen Sache: Yuna wusste, wer ihr helfen konnte, ihren Zwillingsbruder zu finden. Seitdem war Mizuki wie elektrisiert. Ihre Hände zitterten jedes Mal leicht, wenn sie an der Rezeption saß oder Patienten begrüßte. Der Gedanke, dass sie endlich einen konkreten Ansatzpunkt hatte, ließ ihr Herz schneller schlagen – und gleichzeitig machte es sie nervös. Was, wenn auch das ins Leere lief? Oder schlimmer, was, wenn sie die Wahrheit gar nicht ertragen konnte? Yuna hatte den Namen beiläufig erwähnt, als wäre es die selbstverständlichste Sache der Welt: Hiro. Yunas Cousin und Mizukis bester Freund aus Kindertagen.
Es schien so offensichtlich, dass Mizuki sich ärgerte, nicht selbst auf ihn gekommen zu sein. Hiro war schließlich der Inbegriff eines Computer-Genies – ein wandelndes Lexikon des Internets. Mit seinem kurzen schwarzen Haar, der dicken schwarzen Brille und der Vorliebe für nerdige T-Shirts, die seine schlanke Statur kaum betonten, passte er perfekt in das Bild eines Hackers aus einem Film. Doch unter der nerdigen Fassade schlummerte ein scharfer Verstand, der schon unzählige Male bewiesen hatte, dass er selbst die kompliziertesten Probleme lösen konnte. Als Kinder hatten sie zusammen Geheimnisse gelüftet, Rätsel gelöst und sich geschworen, füreinander da zu sein – egal, was passieren würde.
Aber seitdem er weg war hatte der Kontakt nachgelassen. Mizuki fragte sich jetzt, ob er ihr wirklich helfen wollte. Würde er sich nach all der Zeit noch an ihr Versprechen erinnern? Und selbst wenn, konnte sie es riskieren, ihn mit einem so persönlichen Problem zu belasten? Trotz all dieser Zweifel spürte sie, wie sich in ihr eine Hoffnung regte, die sie seit Tagen nicht mehr empfunden hatte. Vielleicht, nur vielleicht, war dies der erste echte Schritt auf ihrer Suche.
Mizuki konnte es nie ganz verdrängen, wie sehr es sie belastete, dass der Kontakt zu ihrem besten Freund Hiro in den letzten Jahren immer mehr abgeflacht war. Sie hatte ihn nicht mehr gesehen, seit er das Elternhaus in Tokio verlassen und nach Ikeda gezogen war, um zu studieren. Dabei war Hiro so lange ein fester Bestandteil ihres Lebens gewesen – ihr Verbündeter, ihr Vertrauter, fast wie ein Teil ihrer Familie.
Für Mizuki war die Freundschaft immer rein platonisch gewesen, doch Yuna sah das anders. Seit jeher war ihre beste Freundin davon überzeugt, dass Hiro mehr für Mizuki empfand. „Verliebt bis über beide Ohren“, hatte Yuna einmal gesagt, als wäre es eine unbestreitbare Tatsache. Mizuki hatte darüber nur gelacht und Yunas Behauptungen als Unsinn abgetan. Aber jetzt, da der Kontakt zu Hiro auf ein paar sporadische Nachrichten geschrumpft war, fragte sie sich insgeheim, ob es doch einen Funken Wahrheit in Yunas Worten gab.
Als Hiro damals wegzog, hatte Mizuki versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Sie stürzte sich in ihre Arbeit in der Praxis ihres Vaters und tat alles, um die Lücke zu übersehen, die sein Fehlen hinterlassen hatte. Sie wollte es sich nicht eingestehen, aber es fühlte sich an, als hätte sie nicht nur einen Freund, sondern auch einen wichtigen Anker verloren. Für Yuna hingegen war Hiros Weggang eine regelrechte Katastrophe. Sie und Hiro hatten immer eine außergewöhnlich enge Bindung gehabt, fast wie Geschwister.
Yuna war diejenige gewesen, die Hiro vor den Hänseleien ihrer Mitschüler verteidigte, während er ihr im Gegenzug geduldig Mathe und Naturwissenschaften erklärte. Es war eine dynamische, beinahe paradoxe Beziehung – die resolute Beschützerin und der schüchterne Bücherwurm. Für Mizuki war es oft amüsant, die beiden zu beobachten. Aber jetzt, Jahre später, schien das alles so weit entfernt. Der Gedanke, Hiro um Hilfe zu bitten, war für Mizuki wie ein doppeltes Schwert: Hoffnung und Schmerz zugleich. Er war der Einzige, der ihr helfen konnte, doch gleichzeitig fürchtete sie, dass die Distanz zwischen ihnen zu groß geworden war. Hatte sie sich zu sehr von ihm entfremdet? Würde er ihr überhaupt zuhören?
Mizuki wusste, dass sie Hiro wirklich etwas schuldig sein würde, falls er es tatsächlich schaffen sollte, ihren Bruder zu finden. Vielleicht ein neues Spiel, das er schon lange haben wollte, oder ein gemeinsamer Anime-Marathon, auch wenn sie kaum verstand, was ihn an diesen bunten Welten so faszinierte. Es war das Mindeste, was sie tun konnte, wenn er sich tatsächlich sofort an die Arbeit gemacht hatte, nachdem Yuna ihm von Mizukis Suche erzählt hatte. Der Moment, in dem Yuna die Idee mit Hiro ins Spiel gebracht hatte, war für Mizuki wie ein Hoffnungsschimmer gewesen. Kaum hatte der letzte Patient an jenem Tag die Praxis verlassen, erzählten die beiden Frauen Mizukis Eltern mit aufgeregten Stimmen von dieser neuen Wendung. Ihre Mutter hörte aufmerksam zu, während ihr Vater, wie immer pragmatisch, sofort eine Entscheidung traf.
„Wenn du mehr weißt, stelle ich dich frei, Mizuki. Du kannst diesen Spuren nachgehen, solange es nötig ist“, hatte er versprochen, seine Stimme ein Mix aus Sorge und Entschlossenheit.
Mizuki war erleichtert, doch das schlechte Gewissen nagte an ihr. Sie wusste genau, was das bedeutete: Yuna würde dadurch doppelt so viel Arbeit übernehmen müssen, während sie selbst abwesend war.
„Yuna, das ist nicht fair dir gegenüber. Ich kann doch nicht einfach—“
Doch ihre beste Freundin winkte ab, ein Lächeln auf den Lippen, das keine Widerrede duldete. „Blödsinn. Was ist schon ein bisschen Extra-Arbeit, wenn es darum geht, deinen Bruder zu finden? Außerdem“, sie zwinkerte, „brauchst du dir über mich keine Sorgen zu machen. Ich schaffe das schon.“
Trotz Yunas Zuversicht fühlte sich Mizuki hin- und hergerissen. Einerseits war die Aussicht, ihrem Bruder endlich näherzukommen, aufregend – wie ein Lichtblick in der Dunkelheit, die sie seit der Enthüllung seiner Existenz umgab. Andererseits war da dieses nagende Gefühl, dass sie andere für ihre Suche belasten würde.
„Hörst du mir überhaupt zu?“ Die Stimme ihres Verlobten riss Mizuki unsanft aus ihren Gedanken.
Sie blinzelte und sah erschrocken zu ihm hoch, direkt in seine dunklen Augen, die vor Ärger funkelten. Sie hatte nicht einmal bemerkt, wie ihre Gedanken wieder zu ihrem Bruder abgeschweift waren.
„Yuya … Entschuldigung, ich—“ begann sie, doch er hob bereits die Hand, um sie zu unterbrechen.
„Spar dir die Entschuldigung“, fauchte er. „Seit Tagen bist du mit dem Kopf nicht mehr bei der Sache. Immer nur dein Bruder, dein Bruder … Hörst du dich überhaupt noch reden? Du bist wie besessen davon!“
Mizuki spürte, wie sich ihre Kehle zuschnürte. Sie wollte etwas entgegnen, aber die Worte blieben ihr im Hals stecken. Yuyas Miene verdüsterte sich weiter, seine Stimme wurde lauter, härter.
„Wie wäre es, wenn du dich mal wieder um mich kümmern würdest, statt um irgendeinen Fremden, von dem du gerade erst erfahren hast, dass er existiert?“
„Versteh das bitte nicht falsch, Yuya“, murmelte sie leise, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Sie hoffte, ihn zu beruhigen, aber seine Augen verrieten, dass es längst zu spät dafür war. „Aber das hier … das ist einfach sehr wichtig für mich.“
„Wichtiger als ich, oder was?“, fragte er scharf, sein Ton ein Stich in ihre Brust. Mizuki atmete tief durch, versuchte die aufsteigende Panik zu unterdrücken.
„Natürlich bist du mir wichtig. Aber …“ Sie senkte den Blick, suchte nach den richtigen Worten. „Es geht hier um meinen Bruder. Ich habe ihn noch nie getroffen, aber—“
„Aber was?“, fiel er ihr ins Wort, seine Stimme jetzt schneidend. „Einen Bruder, von dem du nie etwas wusstest, Mizuki. Nie! Und jetzt drehst du durch, als wäre er das Zentrum deines Lebens?“
„Ich weiß, das klingt verrückt“, gab sie zu, ihre Hände nervös ineinander verschränkt. „Aber auch wenn ich nichts von ihm wusste, hatte ich immer dieses Gefühl. Als würde etwas fehlen. Als wäre da jemand, der zu mir gehört … und ich wusste nur nicht, wer.“
Yuya lachte bitter auf, seine Hände in die Hüften gestemmt. „Hörst du dir eigentlich selbst zu? Das ist doch totaler Unsinn, Mizuki. Du hast mich, du hast deine Familie, du hast alles, was du brauchst. Und jetzt riskierst du all das für eine Person, die du nicht einmal kennst?“
„Das ist nicht fair, Yuya“, sagte sie leise, doch ihre Stimme zitterte.
„Nicht fair?“ Er trat einen Schritt auf sie zu, sein Blick bohrend. „Weißt du, was nicht fair ist? Dass ich seit Tagen nur noch Luft für dich bin. Dass du mich nicht mehr ansiehst, weil du in deinem Kopf längst irgendwo anders bist. Wie wäre es, wenn du dich mal um mich kümmern würdest? Also lass mich dir eines klarmachen: Du solltest dir gut überlegen, wer dir wirklich wichtig ist. Eine Person, die du in deinem ganzen Leben noch nie gesehen hast, oder ich!“
„Yuya … bitte“, flüsterte sie leise, schon fast den Tränen nahe. Mizuki hob den Kopf und suchte seinen Blick, doch Yuya schien absichtlich an ihr vorbeizusehen, als wollte er ihrer Nähe entfliehen.
Ein brennender Kloß bildete sich in ihrer Kehle, doch sie zwang sich, ruhig zu bleiben. Seine Worte hallten immer noch in ihrem Kopf wider, jede Silbe wie ein kleiner Stich: „Wie wäre es, wenn du dich mal um mich kümmern würdest?“
Das war der Moment, in dem sie die Kontrolle über ihre Emotionen verlor. Sie hatte ihm zugehört, seine Vorwürfe geschluckt, doch jetzt konnte sie nicht mehr schweigen.
„Du beschwerst dich, dass ich keine Zeit für dich habe?“ Ihre Stimme war leise, aber scharf wie eine Klinge.
Er sah sie endlich an, seine Augen verengt. „Ja, genau das mache ich. Seit du von deinem Bruder erfahren hast, dreht sich bei dir alles nur noch um ihn.“
„Yuya …“ Sie schüttelte den Kopf, ein bitteres Lächeln auf den Lippen. „Du machst mir Vorwürfe, aber … wann hattest du das letzte Mal wirklich Zeit für mich?“
Seine Stirn legte sich in Falten, als ob er ihre Worte nicht verstand. „Wovon redest du?“
„Von dir, Yuya“, sagte sie eindringlich. „Von deinem Studium, das dir immer wichtiger war als alles andere. Von all den Wochen, in denen ich gewartet habe, dass du mir wenigstens eine Nachricht schreibst. Und jetzt stehst du hier und tust so, als wäre ich diejenige, die sich distanziert hätte?“
Er schien aus dem Konzept gebracht, suchte nach Worten. „Das … das ist etwas anderes. Ich studiere für unsere Zukunft, Mizuki.“
„Unsere Zukunft?“ Ein bitteres Lachen entkam ihr, ehe sie es zurückhalten konnte. „Yuya, du hast dich verändert. Du bist so kühl geworden, so distanziert. Es fühlt sich nicht mehr an, als wären wir ein Team. Du verschwindest in deiner Welt und erwartest, dass ich einfach warte, immer da bin, wenn du mal Zeit hast. Und jetzt, wo ich etwas habe, das mir wichtig ist, bist du verletzt?“
Er wollte etwas erwidern, doch sie ließ ihm keine Gelegenheit. „Ich habe monatelang versucht, dich zu erreichen, Yuya. Dich an unsere Beziehung zu erinnern. Aber jetzt, wo ich mich mal auf etwas anderes konzentriere, machst du mir Vorwürfe? Ist dir bewusst, wie unfair das ist?“
Er presste die Lippen zusammen, sein Blick verhärtet. „Also ist das jetzt meine Schuld?“ Mizuki sah ihn lange an, ihre Augen voller Enttäuschung.
„Vielleicht nicht allein. Aber wenn du mir nur Vorwürfe machen kannst, statt zu sehen, wie sehr mich das alles belastet, dann frage ich mich, ob wir überhaupt noch dieselben Ziele haben.“
Stille. Eine bedrückende, erstickende Stille, die sich wie ein schwerer Mantel auf die beiden legte. Mizuki konnte den Schmerz in ihrer Brust kaum ertragen, aber sie wusste, dass sie recht hatte. Und tief in seinem Inneren wusste er es vermutlich auch. Mizuki wollte gerade etwas sagen, als ihr Handy in ihrer Tasche vibrierte.
Sie zog es heraus und sah eine Nachricht von Yuna, die in Großbuchstaben und voller Ausrufezeichen verkündete: „HIRO HAT EINE SPUR! ER WILL, DASS DU AM WOCHENENDE NACH IKEDA KOMMST!“
Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Eine Spur? Das könnte bedeuten, dass sie ihrem Zwillingsbruder endlich näherkommen würde. Sofort tippte sie zurück: „Ich komme!“ Die Gedanken an die Streitigkeiten mit Yuya verblassten in diesem Moment fast vollständig. Sie würde fahren – sie musste einfach.
„Dieses Wochenende“, flüsterte sie mehr zu sich selbst, während sie das Handy in ihre Tasche zurücksteckte.
Yuya, der sie währenddessen beobachtet hatte, verschränkte die Arme. „Dieses Wochenende?“ Seine Stimme klang seltsam ruhig, doch ein Unterton von Ärger war nicht zu überhören.
Mizuki nickte vorsichtig. „Hiro hat eine Spur gefunden. Eine, die zu Kanata führen könnte.“
Trotz des angespannten Gesprächs spürte sie, wie sich ein Funken Hoffnung und Aufregung in ihr regte.
Doch Yuyas Reaktion erstickte diesen Funken fast augenblicklich. Er zog eine Augenbraue hoch, sein Gesicht verschloss sich. „Weißt du überhaupt, was dieses Wochenende ist?“
Mizuki blinzelte verwirrt und suchte in ihren Gedanken nach einer Antwort – bis es ihr plötzlich dämmerte. Das Wellnesswochenende. Das Geburtstagsgeschenk, das er ihr überreicht hatte, um Zeit miteinander zu verbringen und ihrer kriselnden Beziehung etwas Gutes zu tun. Der aufkeimende Sturm in ihrem Inneren wurde nur noch heftiger. In ihrem Kopf tobte ein Krieg zwischen Pflichtgefühl und Sehnsucht.
Ihr Verstand flüsterte ihr zu, dass sie bei Yuya bleiben sollte. Schließlich war dieses Wochenende eine Gelegenheit, ihre Beziehung zu retten. Es war ein Versuch, einander wieder näherzukommen, und es war längst überfällig. Doch ihr Herz rief etwas ganz anderes. Es schrie nach der Chance, endlich Antworten zu finden, die sie so lange gesucht hatte.
Sie musste nach Ikeda fahren. Was, wenn das die einzige Spur war? Was, wenn sie Kanata nie wieder so nah wäre wie jetzt? Mit einem flehenden Blick sah sie Yuya an, in der verzweifelten Hoffnung, dass er diesen inneren Kampf beenden könnte. Dass er sie verstehen würde. Aber stattdessen begegneten ihr seine Augen, die vor Wut und einer verletzten Eifersucht brannten.
„Wenn du jetzt gehst“, begann er langsam, jedes Wort wie ein Dolch, der sich in ihre Brust bohrte, „nur um dein Wochenende mit der Suche nach deinem dämlichen Bruder zu verbringen, dann will ich dich nie wieder sehen.“
Mizuki zuckte zurück, als hätte er sie geschlagen.
„Dann bist du es nicht wert, an meiner Seite zu sein“, fügte er hinzu, seine Stimme eiskalt.
Tränen schimmerten in Mizukis verschiedenfarbigen Augen, drohten jeden Moment über die Ränder zu laufen. Ihr Herz fühlte sich an, als würde es von Dutzenden Messerstichen durchbohrt. Der Schmerz, den Yuyas Worte auslösten, schnürte ihr die Kehle zu und ließ sie verstummen. Sie brachte kein einziges Wort hervor, starrte ihn nur an, während er sie mit finsterem Blick musterte.
Doch da war etwas in seinen Augen, etwas, das sie nicht sofort deuten konnte. Hoffnung? Ein Funken Erwartung, dass sie sich für ihn entscheiden würde? Dass sie ihre Suche nach ihrem Bruder aufgeben würde, um bei ihm zu bleiben? Mizuki spürte, wie ihr Magen sich zusammenzog.
Ihre Gedanken rasten. Bleiben. Das wollte er. Er wollte, dass sie sich für ihn entschied, so wie sie es schon so oft getan hatte.
Doch diesmal … diesmal konnte sie es nicht. Seit Monaten hast du mich vergessen, Yuya, dachte sie bitter. Und jetzt erwartest du, dass ich mich selbst wieder vergesse? Ihre Entscheidung fiel schwer, ließ sie fast unter ihrem Gewicht zusammenbrechen, doch sie wusste, was sie tun musste.
Tief atmete sie ein, um die Tränen zurückzudrängen, und richtete sich auf. Sie klammerte sich an die wenigen Fetzen Entschlossenheit, die sie in diesem Moment noch besaß.
„Es tut mir leid“, flüsterte sie, ihre Stimme kaum mehr als ein Hauch. Die Worte waren für ihn, für sie selbst, vielleicht für beide. Ohne auf seine Reaktion zu warten, schnappte sie sich ihre Tasche, wich seinem Blick aus und ging zur Tür. Ihre Schritte waren fest, auch wenn ihre Knie sich anfühlten, als würden sie jeden Moment nachgeben. Als sie die Wohnungstür öffnete und hinaustrat, hielt sie für einen Moment inne.
Ein Teil von ihr hoffte, dass Yuya ihr hinterherrufen würde, dass er sie aufhalten würde. Doch nur die kalte Stille der Wohnung lag hinter ihr. Mizuki ging. Sie wusste nicht, dass dies das letzte Mal sein würde, dass sie diese Wohnung betrat – und das letzte Mal, dass sie sie als seine Verlobte verließ.
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