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Kapitel 6

Langsam, fast zögerlich, schaffte es Mizuki am darauffolgenden Montag, in die Praxis ihres Vaters zu kommen, um ihre gewohnte Arbeit aufzunehmen. Das gesamte Wochenende hatte sie verbracht, um herauszufinden, wie sie mehr über ihren Bruder erfahren oder ihn vielleicht sogar direkt treffen könnte.
Doch je mehr sie versuchte, desto schwieriger wurde es. Es schien, als ob der Weg zu ihm von jeder Richtung versperrt war. In Japan gab es eine ganze Reihe junger Männer in ihrem Alter, die den Namen Miyazaki Kanata trugen.

Zumindest diejenigen, die ihre echten Namen auf Social Media preisgaben – die Zahl derer, die das nicht taten, war sicherlich noch weitaus höher. Und was, wenn ihr Bruder nicht einmal mehr in Japan lebte? Diese Suche, die sie sich selbst auferlegt hatte, begann immer hoffnungsloser zu wirken. Sie hatte nur seinen Namen als einzigen Anhaltspunkt. Und obwohl ihre Reise und ihre Suche gerade erst begonnen hatten, fühlte es sich schon jetzt so an, als sei sie gescheitert. Das Gefühl der Ohnmacht nagte an ihr.

Mizuki war dankbar, dass sie eine so geduldige Freundin wie Yuna hatte, die sich ihr Gejammer anhörte und versuchte, sie in ihrer Verzweiflung zu unterstützen. Mizuki hätte es durchaus verstehen können, wenn Yuna genervt gewesen wäre, doch sie zeigte nur Mitgefühl. Schon am Samstag hatte sie ihre beste Freundin zum Shoppen gezwungen, obwohl Mizuki eigentlich viel lieber weiter nach Hinweisen zu ihrem Bruder gesucht hätte. Und obwohl sie das Einkaufen normalerweise liebte, war heute selbst der Kauf von neuen Sommerkleidern – die sie im Winter nie würde tragen können – nicht in der Lage, ihre düstere Stimmung zu heben.

Die bunten Kleider, die sie förmlich anlächelten und sie fast zum Kauf überreden wollten, schienen völlig bedeutungslos zu sein. Ihre Gedanken kreisten nur um eines: ihren Bruder. Doch anstatt Erleichterung fand Mizuki nur noch mehr Frustration, als sie wieder und wieder feststellte, wie viele junge Männer in ihrem Alter in Japan den Namen „Miyazaki Kanata“ trugen.

Ein einziger Name – und doch ein Meer an Möglichkeiten, das sich wie ein unüberwindbares Labyrinth vor ihr ausbreitete. Schließlich saßen sie beide in ihrem Lieblingscafé, aber anstatt sich zu entspannen, war die Atmosphäre von einer bedrückenden Stille durchzogen. Yuna, die eigentlich immer ein Lächeln auf den Lippen hatte, wirkte ebenfalls nachdenklich. Sie starrten auf ihre Handys, durchforsteten soziale Netzwerke und überlegten verzweifelt, wie sie mehr über den mysteriösen Mann erfahren könnten.

Doch jedes Mal, wenn sie dachten, einen kleinen Anhaltspunkt gefunden zu haben, war er genauso schnell wieder verschwunden. Und obwohl sie noch nicht aufgegeben hatte, fühlte sich Mizuki, als würde ihre Suche sich langsam im Nichts verlieren.

„Es ist zum Verrücktwerden …“, murmelte Mizuki und ließ ihre Tasse auf dem Tisch klirren.

Auch in der vergangenen Nacht hatte Mizuki keinen erholsamen Schlaf gefunden. Ihre Gedanken drehten sich unaufhörlich um dieses eine Thema, wie ein endloser Wirbel, der sie nicht losließ. Jede mögliche Spur, jedes Szenario, jede Frage an ihren Vater – alles spielte sich in ihrem Kopf ab, bis der Morgen graute. Die schlaflose Nacht zeigte deutlich ihre Spuren, und Mizuki hatte Mühe, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren.

Schon zu Beginn der Schicht unterliefen ihr Fehler: Patientenakten wurden vertauscht, Patienten landeten in den falschen Behandlungszimmern, und sie druckte die falschen Rezepte aus. Jeder Missgriff war wie ein kleiner Stich in ihr ohnehin angespanntes Nervenkostüm. Sie spürte die Blicke ihrer Mutter, die an der Anmeldung arbeitete, und der Patienten, die sich über das Chaos wunderten, doch am schlimmsten war die leise Frustration ihres Vaters. Dr. Matsumoto war ein verständnisvoller Mann, und Mizuki war dankbar, dass er versuchte, ihre Situation nachzuvollziehen.

Schließlich fühlte er sich nicht zuletzt selbst schuldig, weil er ihr diese unglaubliche Wahrheit erst jetzt enthüllt hatte. Doch trotz seines Mitgefühls konnte Mizuki sehen, dass er als Arzt und Leiter der Praxis von den ständigen Missgeschicken genervt war. Seine Geduld war groß, aber nicht endlos, und Mizuki konnte es ihm nicht verdenken. Sie hasste es, solche Fehler zu machen – Fehler, die nicht nur ihren Stolz, sondern auch die Abläufe in der Praxis beeinträchtigten.

Mit jedem kleinen Fauxpas wuchs ihr schlechtes Gewissen. Normalerweise war sie eine der zuverlässigsten Mitarbeiterinnen in der Praxis, doch an diesem Montag schien sie einfach nicht zu hundert Prozent bei der Sache sein zu können. Wie sollte sie auch? Man erfuhr schließlich nicht jeden Tag, dass man einen Zwillingsbruder hatte – ein Bruder, von dem sie fast zwei Jahrzehnte lang nichts gewusst hatte.

Auch in diesem Moment konnte Mizuki ihre Aufgabe nur schwer erfüllen. Vor ihr saß eine ältere Dame, die regelmäßig in die Praxis kam. Sie war eine freundliche Frau, die Mizuki schon seit Jahren kannte. Vor etwa zwei Jahren hatte sie ihren geliebten Ehemann bei einem tragischen Unfall verloren. Der Verlust hatte sie sichtlich verändert, und doch strahlte sie eine stille Stärke aus. Ihr Mann war ebenfalls Patient in der Praxis gewesen, und das Paar hatte stets ihre Termine zusammengelegt. Sie hatten fast alles zusammen gemacht – ihre Leben waren eng miteinander verwoben, und das spürte man bei jeder Begegnung. Mizuki konnte nie ganz nachvollziehen, wie tief diese Liebe zwischen den beiden gewesen sein musste.

Manchmal überkam sie ein Gefühl von Eifersucht, besonders wenn sie hörte, wie die Dame von ihren gemeinsamen Unternehmungen und Erlebnissen sprach. Es war seltsam, sich vorzustellen, wie es gewesen sein musste, so eine Verbindung zu einem anderen Menschen zu haben – etwas, das sie selbst vermisste, vor allem seit ihrem Verlobten sein Jurastudium begonnen hatte. Die lange Zeit, die er für das Studium aufbrachte, hatte eine Kluft zwischen ihnen entstehen lassen, die nicht leicht zu überbrücken war.

Doch trotz des Schmerzes und der Trauer, die die Dame von damals noch immer begleitete, rührte Mizuki jedes Mal, wenn die ältere Frau erzählte, wie sie einmal die Woche mit einem Stück Kuchen und einer Tasse Tee zum Grab ihres Mannes fuhr. Es war ihr kleines Ritual, das ihr half, die Erinnerung zu bewahren, und auch wenn die Trauer nie ganz verschwand, gab es dieser Frau zumindest einen Moment der Ruhe und des Friedens.

Mizuki wusste, dass es nicht nur der Verlust war, der sie so berührte. Es war die Art und Weise, wie diese Frau weiterhin an der Liebe und den Erinnerungen festhielt, selbst nach all den Jahren. Es erinnerte sie an ihre eigene Beziehung zu ihrem Verlobten – an die Zuneigung, die sie früher miteinander geteilt hatten, und daran, wie sehr sie diese Verbindung vermisste. Doch nun saß sie hier, unfähig, ihre Arbeit richtigzumachen, den Kopf voll mit anderen Gedanken. Eigentlich sollte Mizuki der Dame, die seit dem Tod ihres Mannes deutlich öfter zur Untersuchung kam, Blut abnehmen.

Eine Aufgabe, die ihr normalerweise keine Schwierigkeiten bereitet hätte, erwies sich heute als beinahe unüberwindbar. Ihre Unachtsamkeit hatte bereits mehrfach dazu geführt, dass sie die eigentliche Einstichstelle verfehlte – ein Fehler, der ihr nur während der Anfangszeit ihrer Ausbildung passiert war, aber nicht mehr vorkommen sollte. Doch die Patientin, bei der Mizuki eigentlich schon oft Blut abgenommen hatte, bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte.

„Mizuki, Kindchen, erzähl mal, was ist denn los bei dir?“, fragte die ältere Dame mit einem mitfühlenden Blick, der Mizuki den Atem nahm.

Mit einem gezwungenen Lächeln versuchte die junge Frau, ihre Sorgen zu verbergen. „Machen Sie sich keine Sorgen, Nakamura-san. Ich habe einfach nur schlecht geschlafen.“

Doch die ältere Dame schüttelte den Kopf. „Kindchen, ich kenne dich jetzt schon so lange – seit du ein kleines Mädchen warst. Du kannst mich nicht anlügen.“

Mizuki spürte, wie ihre Schultern schwerer wurden. Es war nicht leicht, diese falsche Fassade aufrechtzuerhalten, vor allem nicht bei jemandem, der sie so gut kannte. In diesem Moment öffnete sich die Tür und ihr Vater trat ein.

„Mizuki, wie lange brauchst du denn noch?“ Mizuki atmete tief ein und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen.

Ihr Vater bemerkte die angespannte Atmosphäre und schickte einen schnellen Blick zur Patientin, doch ohne ein weiteres Wort drehte er sich wieder zur Tochter. Mizuki wusste, dass ihre Unachtsamkeit auffiel, und dass sie nun nicht nur mit ihrer eigenen Unruhe kämpfte, sondern auch mit der Enttäuschung ihres Vaters. Sie musste sich zusammenreißen, aber in ihrem Inneren fühlte sie sich von all den ungelösten Fragen, die sie quälten, überwältigt.

Mit einem enttäuschten, aber zugleich entschuldigenden Lächeln sah Mizuki ihren Vater an, als er die zahlreichen Einstichpunkte an dem Arm seiner langjährigen Patientin bemerkte. Sofort wusste er, was los war. Ein vielsagender Blick deutete an, dass seine Tochter mit ihm kommen sollte.

„Yuna“, rief er dann, und Mizuki hörte, wie ihre beste Freundin hereinkam, um ihre Arbeit zu übernehmen.

Yuna schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, doch Mizuki konnte sich bereits denken, was jetzt auf sie zukommen würde. Mit einem leichten, genervten Seufzen schloss ihr Vater die Bürotür und setzte sich ihr gegenüber. Ein Moment der Stille folgte. Er sah sie nur schweigend an, als überlegte er, wie er seine Worte wählen sollte. Mizuki spürte, wie der Blick ihres Vaters sie durchbohrte, und ihr Herz begann schneller zu schlagen.
Sie versuchte, seinem Blick standzuhalten, doch je länger sie es tat, desto unangenehmer wurde es. Ihr Vater konnte sie in solchen Momenten immer aus der Fassung bringen.

Nach einigen quälenden Minuten der Stille seufzte er tief und nahm seine Brille ab. „Mizuki, hör mal … Ich kann dich durchaus verstehen, diese ganze Situation ist wirklich nicht einfach für dich. Aber bitte … Versuch dich hier auf der Arbeit zusammenzureißen. Ich kann dich so nicht in meiner Praxis gebrauchen. Ich weiß, dass du eine gute Arzthelferin bist, aber wenn du dich nicht zusammenreißt, musst du diese Woche zu Hause bleiben.“

Mizuki sagte nichts. Sie wagte es nicht einmal, ihren Kopf zu heben, um ihm in die Augen zu sehen, aus Angst, die Enttäuschung in seinem Blick zu ertragen. Stattdessen starrte sie schuldbewusst auf die Kante des Schreibtisches. „Es tut mir leid, Vater“, flüsterte sie schließlich. „Ich weiß, ich sollte mich zusammenreißen, und ich versuche es auch, wirklich. Aber diese Sache … Sie beschäftigt einfach alle meine Gedanken.“

Ihr Vater seufzte erneut und blickte sie an, als wollte er ihr etwas sagen, das sie noch nicht wusste. „Ich weiß, Mizuki. Es war der falsche Zeitpunkt, dir das zu sagen. Aber wir haben beschlossen, dass es an der Zeit ist. Aber Mizuki …“

Verwirrt hob sie den Kopf und sah ihn an. Statt des erwarteten enttäuschten Blickes traf ihr der Ausdruck auf seinem Gesicht, der Mitgefühl ausstrahlte. Mizuki war immer wieder überrascht, wie er sich verhielt, wenn es um seine Praxis und seine Arbeit ging. Normalerweise war er streng und hasste es, wenn Fehler gemacht wurden. Sie war sich sicher, dass sie in diesem Moment nur einen „Tochter-Bonus“ bekam.

„Wenn du irgendwelche Anhaltspunkte zu deinem Bruder hast“, fuhr er fort, „werden deine Mutter und ich alles tun, um dich zu unterstützen. Und jetzt … Iss erstmal etwas und Ruh dich einen Moment aus.“

„Danke, Vater“, flüsterte Mizuki, erleichtert und zugleich voller Unsicherheit.

Es war das erste Mal, dass er ihr diese Art von Unterstützung anbot, und sie wusste, dass es mehr bedeutete als nur ein paar tröstende Worte. Als Mizuki den Pausenraum betrat, wartete schon ihre beste Freundin Yuna auf sie. Sie sah sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht an, das fast ein wenig beängstigend wirkte. Mizuki wusste sofort: Etwas Gutes musste passiert sein, und sie würde es gleich erfahren.

„Mizuki, ich habe absolut fantastomatsiche Neuigkeiten für dich!“, rief Yuna und sprang regelrecht auf sie zu.

Mizuki hob eine Augenbraue. „Wirklich? Fantastomatisch?“

„JA! Fantastomatisch! Das sind noch bessere Neuigkeiten als nur fantastisch!“ Yuna war kaum zu bremsen, ihre Augen funkelten vor Aufregung.

„Na dann erzähl mal deine fantastomatischen Neuigkeiten“, murmelte Mizuki, während sie sich eine Tasse Kaffee einschenkte.

Sie versuchte, ihre Neugier zu zügeln, doch sie konnte nicht anders, als sich zu fragen, was ihre Freundin so in Wallung versetzte.

„Ich kenne jemanden, der dir dabei helfen kann, deinen Bruder zu finden!“ Yunas Worte ließen Mizuki innehalten.

Sie starrte ihre Freundin mit großen Augen an. „Und wen?“

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