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Kapitel 10

Noch immer konnte Mizuki kaum fassen, was sie auf diesem Foto sah. Es brannte sich in ihre Gedanken, raubte ihr den Atem und ließ ihr Herz in tausend Scherben zerspringen. Der Schmerz war so heftig, dass es fast körperlich wehtat. Doch noch schlimmer als der Verrat selbst war die Erkenntnis, dass sie all die Monate über eine Illusion festgehalten hatte. Dass sie sich selbst belogen hatte – aus Hoffnung, aus Liebe.

Yuya war ein selbstverliebter Idiot. Zumindest versuchte sie, sich das einzureden, um nicht an den Erinnerungen zu zerbrechen, die sie mit ihm teilte. An das Lächeln, das er früher nur für sie hatte. An die sanfte Art, mit der er ihr einmal durchs Haar gestrichen hatte. An die unzähligen Nächte, in denen sie eng aneinandergekuschelt eingeschlafen waren. Sie hatte so lange gehofft, dass er wieder der Yuya von früher werden würde – der liebevolle, aufmerksame Mann, in den sie sich verliebt hatte. Doch dieses Foto war der Beweis, dass dieser Yuya vielleicht schon längst nicht mehr existierte. Dass er sie hintergangen hatte. Vielleicht nicht erst seit gestern.

Vielleicht schon viel länger. Und trotzdem … Trotz all dessen, was sie sah, trotz des untrüglichen Beweises, kämpfte ein Teil von ihr noch immer dagegen an. Wollte glauben, dass es ein schlechter Scherz war. Ein Missverständnis. Ein billiger Fake. Doch tief in ihrem Inneren wusste sie es besser. Heiße Tränen liefen über ihre Wangen, tropften auf ihre bebenden Hände. Sie versuchte, sie wegzuwischen, doch sie hörten einfach nicht auf zu fließen. Sie fühlte sich verraten. Dumm. Gebrochen. Und doch war da noch etwas anderes – ein leiser Funke von etwas, das sie längst vergessen hatte. Wut.

Hiro saß mit ihr auf seinem Futon, seine Arme schützend um sie geschlungen, als wollte er sie vor der Welt und all dem Schmerz bewahren, der auf ihr lastete. Er lehnte sich gegen die Wand, damit sie es in seiner Umarmung so bequem wie möglich hatte, doch Mizuki spürte nichts außer die Schwere in ihrer Brust. Ihre Finger krallten sich in den Stoff seines Shirts, als wäre er der einzige Halt, der sie noch davon abhielt, in ihren Gefühlen zu versinken.

Immer wieder strich er ihr sanft über den Rücken, strich mit den Fingerspitzen über ihre Wange und wischte ihre Tränen fort – doch es war sinnlos. Kaum hatte er sie getrocknet, liefen die nächsten nach. Sie konnte nicht aufhören. Konnte nicht fassen, wie sehr es schmerzte, betrogen worden zu sein.

„Shhh … Es ist okay“, murmelte Hiro leise, seine warme Stimme vibrierte an ihrem Ohr. „Lass es raus, Mizu.“ Seine Worte hätten sie trösten sollen, doch stattdessen schnürten sie ihr die Kehle noch fester zu.

All die aufgestauten Emotionen der letzten Monate brachen in ihr auf wie eine Welle, die sie mit sich riss. Ihr Körper bebte gegen ihn, ihr Atem ging stoßweise. Und doch – in all dem Chaos, das in ihr tobte, war Hiro da. Warm, stark, unerschütterlich. Seine Arme hielten sie zusammen, als würde er sie nicht loslassen, egal, wie sehr sie zerbrach.

„Du … Hast sowas nicht verdient. Und er hat deine Tränen nicht verdient. Versuch … Versuch, ihn zu vergessen.“ Hiro flüsterte die Worte mit sanfter Entschlossenheit in ihr Ohr, bevor er ihr einen behutsamen Kuss auf die Stirn drückte.

Seine Lippen verweilten dort einen Moment, warm und tröstend, als könnte er den Schmerz einfach fortküssen. Vergessen? Wie sollte Mizuki das nur tun? Wie konnte sie jemanden vergessen, den sie aus tiefstem Herzen liebte? Selbst jetzt, trotz der brutalen Wahrheit, die sich wie ein Messer in ihre Brust gebohrt hatte, konnte sie ihre Gefühle für Yuya nicht einfach auslöschen. Sie wünschte sich, es wäre so einfach – ein Schalter, den sie umlegen konnte, ein Knopf, der all die Erinnerungen und Emotionen mit einem einzigen Klick auslöschen würde.

Aber so funktionierte das nicht. Genau wie sie dieses Bild nicht einfach aus ihrem Kopf löschen konnte. Hiro hatte es in ihrer Schockstarre zwar sofort gelöscht – ebenso wie die Nummer, von der es kam –, aber das änderte nichts daran, dass es sich in ihr Gedächtnis eingebrannt hatte. Yuya, in einem dampfenden Onsen, die Arme um eine wunderschöne Frau geschlungen, die sich vertrauensvoll gegen ihn lehnte. Sie lachten. Sie küssten sich – leidenschaftlich, innig. Genau in dem Wellnesshotel, für das er Mizuki ein Wochenende geschenkt hatte.

Die Frau … Mizuki erkannte sie sofort. Sie war diejenige, von der Yuya immer behauptet hatte, sie müsse sich keine Sorgen machen. „Nur eine Kommilitonin“, hatte er gesagt. „Jemand, dem ich ab und zu helfe.“ Doch Mizuki hatte es immer gespürt – diese unterschwellige Spannung, die Art, wie diese Frau sie ansah, wie ihre Blicke sich jedes Mal in Mizuki bohrten, wenn sie Yuya von der Uni abholte. Und nun war sie hier. An seiner Seite.

Aber das Schlimmste war nicht die Tatsache, dass er mit ihr im Onsen war. Nicht einmal der leidenschaftliche Kuss, den sie sich gaben. Es war das Lächeln. Dieses Lächeln, das Mizuki seit Monaten nicht mehr gesehen hatte. Ein Lächeln, das früher ihr galt. Und jetzt gehörte es einer anderen.

Dieses eine Foto löste eine Lawine an Gedanken in ihr aus – so viele, dass sie für einen Moment völlig vergaß, warum sie überhaupt nach Ikeda gekommen war. Kanata, ihre Suche nach ihrem Bruder – all das trat in den Hintergrund. Stattdessen nagten quälende Fragen an ihr, ließen ihr Herz rasen und ihre Brust sich eng anfühlen, als würde ihr die Luft zum Atmen genommen. Hatte Yuya wirklich Gefühle für diese Frau?

Liebte er sie mehr, als er Mizuki je geliebt hatte? Oder hatte er sie vielleicht schon lange nicht mehr geliebt? Wie lange lief das schon? War sie von Anfang an nur eine Lügnerin in seinem perfekten Schauspiel gewesen, während er sich hinter ihrem Rücken in die Arme einer anderen flüchtete? Und wie weit waren sie bereits gegangen?
Jede dieser Fragen war ein weiterer Stein, der schwer auf sie niederprasselte, bis sie das Gefühl hatte, unter der Last zusammenzubrechen.

Plötzlich sprang Hiro auf, seine Bewegungen abrupt, aber nicht unfreundlich. Seine dunklen Augen funkelten mit einem entschlossenen Glanz, während er sie ernst ansah. „So geht das nicht!“

Mizuki blinzelte verwirrt und versuchte, das Schluchzen in ihrer Kehle zu unterdrücken – vergeblich. „Was meinst du?“, fragte sie mit brüchiger Stimme, doch anstatt zu antworten, drehte sich Hiro einfach um und verschwand aus dem Zimmer.

Überrumpelt blieb Mizuki zurück, die Stille lastete schwer auf ihr. Um sich von der bohrenden Unruhe abzulenken, ließ sie ihren Blick durch Hiros Zimmer schweifen. Es war nicht groß, eher funktional eingerichtet – ein schlichter Schreibtisch mit seinem alten Laptop, ein Kleiderschrank, eine Kommode und das Futon, auf dem sie eben noch gesessen hatten.

Doch was ihr sofort ins Auge fiel und ein kleines Lächeln auf ihre Lippen zauberte, waren die beiden kleinen Bewohner seines Zimmers. Auf der breiten Kommode stand ein geräumiger Käfig, in dem zwei flauschige Chinchillamännchen saßen. Schon beim Betreten des Zimmers hatte Mizuki sich kaum von ihnen losreißen können.

Jetzt, wo sie allein war, spürte sie erneut den Drang, die kleinen Wesen in ihre Arme zu nehmen und sich einfach in ihr weiches Fell zu vergraben – als könnten sie den Schmerz in ihrer Brust vertreiben. Doch sie wollte ihnen keine Angst machen, also begnügte sie sich damit, sie zu beobachten. Abgesehen von den Chinchillas war Hiros Zimmer genauso, wie sie es sich vorgestellt hatte.

Überall hingen Poster von Videospielen und Animes, sein Schreibtisch war gesäumt von liebevoll aufgereihten Figuren, die ihm offensichtlich viel bedeuteten. An einer Wand befand sich ein Regal, in dem sich zahlreiche Mangas aneinanderreihten. Mizuki atmete tief durch. Ja, Hiro hatte sich verändert – äußerlich, in seiner Ausstrahlung, vielleicht auch in seinem Selbstbewusstsein. Aber hier, in diesem Zimmer, erkannte sie noch immer den Nerd von damals, ihren besten Freund, der ihr einst mit leuchtenden Augen von seinen neuesten Lieblingsgames erzählt hatte.

Ein warmes Gefühl breitete sich in ihr aus. Egal, was sich in all den Jahren verändert hatte – Hiro war noch immer Hiro. Kurz darauf kehrte Hiro ins Zimmer zurück, einen Eisbecher in der einen und zwei Löffel in der anderen Hand. Mit einem sanften Lächeln ließ er sich wieder neben Mizuki auf das Futon sinken, als wäre er nie weg gewesen.

„Das hier“, sagte er grinsend, während er den Deckel des Eisbechers abzog, „ist mein Notfall-Eis. Ich hab’s mir für emotionale Krisen aufgehoben – und wenn das hier keine ist, dann weiß ich auch nicht.“ Seine Augen funkelten schelmisch, als er ihr einen Löffel reichte.

Ungewollt musste Mizuki lächeln. Hiro hatte schon immer diese Gabe gehabt – die Fähigkeit, sie selbst in ihren dunkelsten Momenten aufzumuntern. Und so mies wie jetzt hatte sie sich noch nie gefühlt. Während er seinen Laptop aufklappte und eine Serie startete, ließ sie ihren Blick über sein Gesicht wandern. Die vertrauten Gesichtszüge, das spitzbübische Grinsen, das ihm auch nach all den Jahren geblieben war.
Doch irgendetwas war anders – seine Ausstrahlung wirkte selbstbewusster, reifer. Als er merkte, dass sie ihn ansah, drehte er den Kopf zu ihr. Sein Lächeln wurde noch breiter.

„Ich bin froh, dass deine Tränen getrocknet sind.“ Mizuki spürte, wie sich erneut ein Kloß in ihrer Kehle bildete, wie sich die Traurigkeit wieder ihren Weg bahnen wollte.

Doch bevor sie auch nur daran denken konnte, wieder in Tränen auszubrechen, steckte Hiro ihr frech einen Löffel Eis in den Mund. Überrumpelt blinzelte sie, dann spürte sie die kühle Süße auf ihrer Zunge – und die klebrige Kälte, die sich um ihre Lippen verteilte.

„Hey!“ Sie lachte, während sie sich den Mund abwischte.

„Was denn? Ich hab dich nur vor einer weiteren Heulattacke gerettet“, erwiderte er grinsend und nahm selbst einen Löffel voll.

Mizuki schüttelte den Kopf, doch ihr Lächeln verblasste nicht. Zum ersten Mal an diesem Abend fühlte sie sich ein wenig leichter. Nicht, weil ihr Herz nicht mehr schmerzte, nicht, weil sie vergessen hatte, was passiert war – sondern weil Hiro da war. Und genau in diesem Moment war das alles, was zählte.

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