ஜღ Kapitel 03 - 3. Teil ღஜ
»Manchmal würde ich ja auch gerne hier wohnen wollen. Aber dann denke ich mir: Nee, so bei Mutti daheim ist's auch ganz schön.«
Jasmin war, als ich nach dem wunderschönen Nachmittag und dem anschließenden Abendessen mit Timo wieder zurückkam, bei mir und Kathi im Wohnheim. Die beiden brüteten gerade über irgendwelche Unterlagen, als ich ins Zimmer kam.
»Na, hat dein Angebeteter dich endlich gehen lassen?«, stichelte Kathi. Als Antwort schmiss ich ihr meinen Schal entgegen.
»Neidisch wie eh und je«, war mein Kommentar dazu, während ich mich aus meinen Sachen schälte.
»Nee, nee. Bestimmt nicht«, winkte sie ab und ich schüttelte den Kopf.
»Irgendwann melde ich dich wirklich bei einem Dating Portal an, verlass dich drauf!«
Kathi zeigte mir den Vogel. »Machst du eh nicht!«
Ich verdrehte die Augen. »Was gibt's denn so bei euch, Mädels?«
Nachdem ich mir eine Jogginghose und ein bequemes T-Shirt, es war eins von Timo, das ich ihm vor einigen Tagen aus seiner WG gemopst – vermissen würde er es sicherlich nicht und wenn, dann wusste ich schon, was ich sagen musste – und angezogen hatte, setzte ich mich zu den beiden.
»Eigentlich nichts Besonderes. Ich habe vorhin noch mit Jonas' Mutter telefoniert. Er wird wohl in den nächsten zwei-drei Tagen aus dem Koma geholt. Besuchen dürfen wir ihn dann wohl ab Sonntag. Ich freue mich so, aber ... ich habe auch Angst. Ich habe vor einigen Tagen Berichte gelesen, in denen stand, dass Komapatienten nicht immer in ihre alte Verfassung zurückfinden und ... ich weiß nicht. Was ist, wenn er mich oder seine Mutter, seine Freunde nicht wiedererkennt? Was ist, wenn er sich an rein gar nichts mehr erinnern kann? Was ist, wenn er gelähmt ist, oder ...«
Ich atmete tief durch, um die Neuigkeiten zu verarbeiten. Freude, aber auch Angst vor der Ungewissheit durchströmten mich gleichzeitig. Jonas würde endlich aus dem Koma erwachen... Ich konnte Jasmins Angst so gut nachempfinden. Denn genau dieselben Gedanken hatte ich auch schon gehabt. Ihr zu erzählen, was ich für Alpträume hatte, wollte ich nicht. Sie sollte sich auf keinen Fall noch mehr Sorgen machen. Es reichte, dass sie Angst um eine Person hatte, die ihr am Herzen lag.
»Ich denke, dass das nicht der Fall sein wird«, beruhigte sie Kathi und legte ihr eine Hand auf die Schulter, »kein Mensch weiß natürlich, was jemand, der im Koma gelegen hat, währenddessen durchgemacht hat, aber ich kann dir mit Sicherheit sagen, dass Jonas das schaffen wird. Schau mal: Er wird sicherlich im Unterbewusstsein gespürt haben, dass du da bist, ebenso wie seine Eltern bei ihm sind. Und ich denke auch, dass er, wenn er aufwachen wird, wieder ganz der Alte sein wird, so wie wir ihn kennen und lieben. Also mach dir da bitte nicht so viele Gedanken, ja? Er wird es schaffen, weil er ein Kämpfer ist.«
Kathis Worte waren aufrichtig und ehrlich. Das wusste ich. Sie wollte Jasmin Mut machen, aber auch mir und ihr selbst. Ich wollte, dass alles wieder so würde, wie vor dem Unfall. Dass Jasmin und er glücklich würden, wie Timo und ich hoffentlich weiterhin.
»Danke. Ich ... ihr seid die besten Freundinnen, die man sich wünschen kann.«
Jasmin lächelte uns an. Ich wusste, dass es ihr schwerfiel, diese Fröhlichkeit aufzusetzen und dennoch tat sie es. Für sich und für uns.
»Was haltet ihr davon, wenn wir uns alle mal wieder gemeinsam auf einen Abend treffen. Nur wir untereinander und alles mal vergessen, was bisher so passiert ist?«, fragte ich.
»Du meinst, wie damals, als wir bei dir zum Sit-in waren?«, hakte Kati nach.
Ich nickte.
»Gute Idee. Aber nicht, dass du wieder so zerstreut aus der Küche kommst und du und Timo euch die ganze Zeit wie kleine Kinder verhaltet, denen es peinlich ist miteinander zu reden.«
»Hey... so schlimm waren wir damals gar nicht«, rechtfertigte ich mich, erhielt von ihnen jedoch nur ein Prusten.
»Nein. Schlimmer!«
Ich ließ das lieber unkommentiert stehen. Kathi zog ihr Handy hervor und begann darauf etwas einzutippen. Wenige Minuten später vibrierten Jasmins und mein Handy. Ich zog meins hervor und kicherte.
Wir hatten seit der Skifreizeit ja immer noch unsere WhatsApp-Gruppe, die keine von uns gelöscht hatte.
Kathinka ❤
Morgen Abend Grillparty bei Rena daheim. Wer Bock hat, bitte antworten und schreiben, was er/sie zum Abendschmaus beisteuert.
MFG, die Gastgeberin ;)
Ich las die Nachricht, die Kathi in meinem Namen verfasst hatte.
»Danke dir, dass ich jetzt als Gastgeberin drinstehe. Dafür machst du den Abwasch vom Grill – alleine. Du hast mir die Suppe eingebrockt, jetzt musst du sie auch wieder auslöffeln.«
Sarkastisch sah ich Kathi an, die jedoch nur die Achseln zuckte. »Ist ja nicht weiter tragisch.«
Na, wenn sie wüsste ... Kaum war die Nachricht vom Grillen online, flogen die Kommentare.
Stefan
Geile Idee. Ich bin dabei. Sorge dann für die perfekte Musik.
Bruderherz Simon
Wie gut, dass Mama & Papa nicht da sind, was? ;) Bin eh daheim und bleibe auch daheim.
Pascal
Jo, bin auch dabei. Bring 'nen Sixer Bier mit.
Leon
Komm etwas später dazu. Muss vorher noch für eine Klausur büffeln. Aber fett, dass ihr wieder eine Grillparty schmeißt :D
Elena
Ist Timo auch da?
Ich
Ja! Aber der hat keine Zeit für dich!
Elena
Das wollen wir ja mal sehen. Tiimoo ... kannst du mich abholen?
Bitte? Tickte die Frau noch ganz richtig?
Ich schnaubte und war gerade dabei einen Text einzutippen, als Timos Antwort auch schon im Chat auftauchte.
Timo
Ja, klar bin ich dabei. Und nein, Elena, tut mir leid, ich kann dich nicht abholen. Mein Baby ist in der Werkstatt und ich muss, wie jeder andere Mensch auch, den Bus nehmen, um zu Simon und Rena zu kommen. Also wirst du den entweder auch nehmen müssen oder du läufst zu Fuß. Oder du fragst deine Eltern, obwohl ... wie reagieren die eigentlich drauf, dass du bei der Konkurrenz rumhängst? Haben die keine Angst, dass du dich verplappern könntest? ;)
Elena
Dann kommen Maren und ich nicht!
Na Gott sei Dank, hätte ich fast geschrieben, als mein Bruder dazwischenfunkte.
Bruderherz Simon
Stell dich nicht so an. Du bist doch sonst immer so scharf darauf bei uns zu sein.
Was hatte das nun wieder zu bedeuten?
Kathi hob den Kopf und sah mich fragend an, doch ich zuckte nur die Schultern, da ich nicht den geringsten Schimmer hatte, was Simon mit seiner Nachricht andeuten wollte.
»Alles klar. Dann wäre das ja verbucht.« Jasmin klatschte freudig in die Hände.
Jetzt hieß es erst einmal fertig machen und mich so langsam in Richtung Bett bewegen. Morgen hatte ich den ganzen Tag frei und den würde ich für einige Besorgungen in der Stadt nutzen, bevor es abends zum Grillen zu meinen Eltern ging.
Kathi schlief schon tief und fest, als bei mir um kurz nach 23:00 Uhr noch eine WhatsApp Nachricht auf dem Handy eintrudelte. Da ich eh nicht schlafen konnte, aus Gründen, die ich nicht nennen konnte, störte es mich nicht sonderlich.
Timo
Schlaf gut, mein Engel ❤
Freue mich auf dich. Morgen sehen wir uns schon wieder. Der Tag mit dir war heute wunderschön. Ich werde den Vor- und Nachmittag nicht in der Uni sein, habe einige Gespräche in der Klinik wegen des Jahrespraktikums. Melde mich, sobald ich Näheres weiß. Liebe dich unendlich doll, Zuckerschnute ❤
Ich lächelte und tippte schnell zurück:
Ich
Schlaf du auch gut, Timo.
Ich mich auch. Und ja, er war sehr sehr schön. Vor allem auf dem Spielplatz *kicher*
Meine Daumen sind gedrückt. Erzähl mir doch dann, wie sie gelaufen sind, ja?
Ich liebe dich zehn Mal mehr als du mich ❤
Ich schickte die Nachricht ab. Keine zwei Minuten später kam eine neue Nachricht von Timo.
Timo
❤❤❤❤
Er war und blieb einfach mein süßer Spinner.
Und mit einem Lächeln auf den Lippen, das Handy an meine Brust gepresst und seinem Shirt an meinem Körper, schlief ich schließlich ein.
Ganze zwölf Stunden später wurde es schon wieder etwas dunkler in Heidelberg.
Ich befand mich mit Kathi und Jasmin gerade dabei, die Einkäufe, die wir letztendlich doch alle übernommen hatten, von der Diele in die Küche des Hauses meiner Eltern zu schleppen.
»Junge, Junge. Ich hoffe nur, dass die Jungs ihr Bier selbst tragen, sonst habe ich's bald mit einem Hexenschuss zu tun.«
Jasmin ächzte und hielt sich den unteren Rücken.
Da kam Timo zur Tür herein. Ich sprang vom Tresen, auf dem ich bis eben gesessen hatte und fiel ihm direkt in die Arme.
Er lachte. »So viel Sehnsucht, mein Bunnyhäschen?«
Verlegen lachte ich und strich mir eine Haarsträhne hinter das Ohr.
Timo zwinkerte mir zu und wollte sich gerade vorbeugen, als hinter uns ein lautes Räuspern und ein »Simon ist im Anmarsch!« zu hören war.
Etwas gequält unterbrachen wir unser Vorhaben. Doch die Sehnsucht nach Timo war zu groß, als dass ich mich ihm lange entziehen würde können.
Verdammt noch mal.
Wenn das so weiter ging, dann würden Timo und ich uns beim Grillen sicherlich mit den Augen auffressen und jeder Idiot würde sehen, was Sache war. Naja, fast jeder. Nahm man mal meinen Bruder außen vor.
Ich konnte ja nur hoffen, dass Elena ihre dumme Klappe hielt. Denn die war, entgegen ihrer eigenen, gestrigen Aussage, doch noch aufgetaucht.
Ob auf sie Verlass war, wagte ich zu bezweifeln. Immerhin hatte sie bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass sie zu allem fähig war und nur so mit Intrigen um sich schmiss.
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