ஜღ Kapitel 02 - 1. Teil ღஜ
Hektisch hastete ich in den rechten Flur, die vollgepackte Tasche unterm Arm. Mein Blick wanderte für einen Moment an die Wand, beobachtete, wie die Zeiger der Uhr immer schneller hinfort wanderten, dem Anfang der nächsten Stunde entgegen. Meine Schritte wurden zunehmend schneller, hektischer, bis sich mir jemand in den Weg stellte. Meine Bücher fielen zu Boden. Zeit, ich verlor zu viel Zeit! Den Studenten halblaut verfluchend, sammelte ich meine Materialien ein, bevor ich in den nächsten Hörsaal stürmte. Gerade noch rechtzeitig.
Was für ein beschissener Tag. Dabei waren die Tage davor so unendlich schön und entspannt gewesen. Ich hatte fast jede freie Minute mit Timo verbracht. Naja, was hieß jede freie Minute? Es waren eher die Mittagspause und die Pausen zwischen unseren Vorlesungen gewesen, in denen wir uns gesehen hatten. Und genau das frustrierte mich ein wenig. Als ich Timo noch nicht so um mich herumhaben wollte, war es mir herzlich egal gewesen, was er machte, mit wem er sich traf oder wo er seine Pausen verbrachte. Jetzt, da wir zusammen waren, sehnte ich mich immer öfter nach ihm. Fast schmerzlich musste ich mir eingestehen, dass mein Herz sich rettungslos an ihn geklammert hatte und ihn jedes Mal nur schwer gehen ließ, wenn es denn unbedingt notwendig war.
Verdammt, war Liebe denn wirklich so? So ... sehnsüchtig machend? So ... abhängig machend? Die Frage konnte ich mit einem eindeutigen Ja beantworten.
Völlig genervt ließ ich mich auf einen der Sitze ganz weit oben in den Reihen nieder.
Ich wusste auch so, dass ich mit den Gedanken ganz sicher nicht der Vorlesung folgen würde, sondern viel mehr da sein würde, wo ich jetzt gerne wäre. Nämlich bei Timo.
Was mein Liebster jetzt wohl gerade tat? Bestimmt saß er ebenfalls in einer Vorlesung oder hatte Unterricht. Etwas, dass sich sicherlich Zehntausendmal besser anfühlen würde, als hier jetzt in diesem Hörsaal zu sitzen und der langweiligen Rede des Dozenten zuzuhören.
Sicherlich würde ich gleich einschlafen, so langweilig redete der Typ da vorne vor sich her.
Ich fühlte, wie mein Kopf immer schwerer wurde, wie meine Augen langsam zufielen ...
Pling!
Das leise Geräusch meines Handy auf dem Tisch, hielt mich gerade noch so davon ab, wirklich in die Tiefen des Traumlandes hinabzugleiten.
Als ich seinen Namen auf dem Display erkannte, schlich sich ein warmes Lächeln auf meine Lippen. Mein Herz begann einige Takte schneller zu schlagen. Wie jedes Mal, wenn er mir schrieb, wenn wir uns sahen, uns berührten, uns küssten ... ach, eigentlich bei allem, was mit ihm zu tun hatte.
Schnell öffnete ich die Nachricht und begann zu lesen.
Timo
Meine kleine, süße Zuckerschnute ... es ist schon so verdammt lange her, dass wir uns gesehen haben. Die letzten Tage waren immer viel zu kurz. Auch heute werd ich es leider nicht schaffen, mich von meinen Büchern losreißen zu können :(
Dennoch möchte ich dich sehen. Dich spüren. Deinen himmlischen Duft einatmen. Und dich in meine Arme schließen. Doch noch muss ich mich ein bisschen gedulden, auch wenn das wirklich nicht meine Stärke ist. Wir sehen uns, Baby. Ganz bald.
In sehnsuchtsvoller Erwartung, dein Traummann :*
Ach. Seufz. Verliebt lächelte ich.
Gott, ich glaube noch nie in meinem Leben so viel geseufzt und gelächelt zu haben, wie jetzt gerade. Aber Timos Nachricht war auch einfach zu niedlich. Sie war genau das, was das Herz einer Frau zum Schmelzen brachte.
Wie gut, dass ich heute weder mit Kathi noch mit Jasmin diese Vorlesung besuchte. Die beiden hätten mich wegen meines Dauergrinsens bestimmt in die nächstbeste Klinik gesteckt, um mir das auszutreiben. Oder aber sie wären selbst davon angesteckt worden.
Ich musste unbedingt in Erfahrung bringen, wie es Jonas ging. Seitdem wir von der Freizeitfahrt zurück waren, gab es da irgendwie keine wirklichen Informationen dazu. Ob Timo da wohl an welche herankommen würde? Und da ich gerade daran dachte: Ich musste unbedingt mit meinen Eltern über sein bevorstehendes praktisches Jahr reden. Sie mussten ihn einfach dafür nehmen. Ja, ich wusste, dass es nicht meine Aufgabe war, mich darum zu kümmern, aber ich hatte solche Angst, dass es Elena irgendwie schaffen würde, ihn doch noch um den Finger zu wickeln. Mir wurde alleine schon bei dem Gedanken an sie schlecht. Da wollte ich lieber nicht auch noch daran denken, was passieren könnte, wenn er tatsächlich dort arbeiten würde. Und genau deswegen musste ich das möglichst schnell verhindern.
Das, was auf der Skifreizeit passiert war, lag mir immer noch schwer im Magen. Ich konnte das einfach nicht so leicht wegstecken, auch wenn ich es liebend gerne getan hätte. Klar, ich war damals auch nicht ganz die Unschuld vom Lande gewesen, aber Timo hatte immerhin gewusst, dass ich sie bis aufs Blut hasste. Wenn immer ich daran zurückdachte, dass er diese dumme, blonde Schnepfe in die Hütte gebracht hatte, kochte mein Blut heiß über.
Ich konnte ja von Glück reden, dass ich mit ihr bisher keine einzige Vorlesung gemeinsam hatte verbringen müssen und sie daher auch im Unterricht nicht ertragen musste. Dennoch ... allein bei dem Gedanken daran, sie bald wieder an einem unserer Cliquen-Treffs sehen zu müssen, kam mir das Frühstück fast wieder hoch.
Und da ich gerade an eins der kommenden Treffen dachte, musste ich auch sogleich daran denken, dass die anderen ja noch gar nicht wussten, dass Timo und ich nun zusammen waren. Also so richtig zusammen!
Okay, bis auf Kathi, Jasmin und Leon, die ja unmittelbar daran schuld waren, dass Timo und ich nun ein Paar waren. Naja, nicht schuld, das war jetzt das falsche Wort dafür ... sie waren eher daran beteiligt gewesen, dass ich, blindes und störrisches Huhn, endlich zu meinem Hahn gefunden hatte.
Störrisches Huhn ... ich musste schmunzeln, bei dem Gedanken daran. Nicht umsonst gab es ja das Sprichwort »Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn« und ich hatte meines schließlich gefunden, auch wenn ich da etwas länger für gebraucht hatte.
Am meisten bereitete mir jedoch die Frage, was mein Bruderherz wohl dazu sagen würde, wenn er herausfand, dass ich nun wirklich mit Timo zusammen war, Kopfschmerzen. Es ging ihn zwar absolut nichts an, mit wem ich eine Beziehung führte, aber immerhin war Timo sein bester Freund.
Oh weh. Mit was für Gedanken muss ich mich jetzt herumschlagen, fragte ich mich gerade ernsthaft und schüttelte kurz über mich selbst den Kopf. Dann zwang ich mich wieder, der Vorlesung zu folgen. Schließlich musste ich auch an meine Leistungen hier an der Uni denken, denn diese sollten keinesfalls unter irgendetwas leiden. Nach neunzig Minuten, von denen ich gerade einmal die ersten fünfzehn nicht aufgepasst hatte, war die Lesung beendet.
Gemächlich packte ich meine Sachen zusammen, beobachtete die Leute um mich herum und überlegte, was ich nun auf dem Plan hatte.
Missbilligend schnalzte ich mit der Zunge. Herr Wittenberg konnte mich auch ohne seine Anwesenheit ordentlich aus dem Konzept bringen. Wenn ich ihm das nachher unter die Nase rieb, würde er sich sicherlich etwas drauf einbilden. Oder er würde so einen Spruch loslassen wie »Ich wusste schon immer, dass ich das Zeug dazu habe, dich bis in deine Gedanken zu verfolgen, Baby.«
Womit er ja nicht ganz unrecht hatte, wenn ich so darüber nachdachte. Immerhin schwirrten mir, seitdem ich Timo wieder getroffen hatte, unsere gemeinsamen Kindheitserinnerungen im Kopf herum. Anfangs hatten sie mich sogar vom Schlafen abgehalten. Es war schon wirklich verrückt, wenn man bedachte, dass aus einer Kindheitsfreundschaft irgendwann mal Liebe entstanden war und wir nun sogar eine Liebesbeziehung miteinander führten.
Mit diesem Gedanken drängte ich mich zwischen die Massen von Studenten, die alle zum Ausgang strömten.
ஜღ ღஜ
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