Zoey (p.o.v)

Am nächsten Tag tauchte nur Zac auf.
„Wo ist Luka?", fragte ich ihn verwirrt. Mein bester Freund zuckte nur mit den Schultern und ließ sich auf den weißen Plastikstuhl fallen.

„Luka hat sich geschämt zu kommen"

Ich runzelte meine Stirn. So wie ich meinen Freund kannte, würde er sich nicht schämen. „Zac, wir sind seit fast vier Jahren zusammen. Gib mir mal dein Handy", verlangte ich.

Niemals würde Luka hier wegen eines kleines Streites nicht auftauchen.
Verwirrt und zögerlich fischte Zac sein Smartphone aus der Lederjacke und hielt es mir hin.

„Entsperr", befahl ich. Prüfend sah Zac zu mir auf und gab dann seinen Code ein.

Ich wählte Lukas Nummer. Es piepte nicht lange.
„Ey Bruder ich kann jetzt echt nicht, das weißt du doch. Wir haben eine Rudelversammlung und du solltest eigentlich auch hier sein. Alkohol, Musik und Sex. Wo bleibst du?", ertönte Lukas Stimme aus dem Handy.

Langsam, ganz langsam senkte ich meine Hand vom Ohr und beendete den Anruf. Ich hätte mit vielem gerechnet, aber nicht damit.

Alkohol, Musik, Sex. Wie kleine Messer rammten sich die Wörter in mein Herz und schienen es von jetzt auf gleich zerspringen zu lassen.

Tränen sammelten sich in meinen Augen.

Er ist so ein verlogener Hurensohn!

„Zoey was-"
„DU", schrie ich Zac an, der deutlich zurückwich.
Ich stand vom Bett auf, egal ob ich im Koma lag oder nicht.
„Du verdammtes Miststück! Was bist du nur für ein bester Freund? Du weißt, dass Luka mich betrügt und wagst es trotzdem noch, hier aufzutauchen?"

Klatsch. Verdient.

„Wovon redest du bitte?", stöhnte er auf und rieb sich über die rote Wange.

„Worüber ich rede?" Mittlerweile liefen mir die Tränen über das Gesicht. Wie konnten diese paar Sätze nur mein ganzes Leben in einem Moment in die Tiefe reißen?

„'Wir haben eine Rudelversammlung. Alkohol, Musik, Sex' sagt dir das was, hm?", schrie ich ihn an.

Erschrocken starrte Zac mich an. Sein Kiefer spannte sich an. Wollte er heute noch was sagen?

„Verschwinde einfach, Zac. Ich will dich nie wieder sehen. Und Luka auch nicht. Wagt es bloß nicht, jemals vor meiner Tür aufzutauchen. Ihr seid so- arrg, verdammte vier Jahre war ich mit ihm zusammen! Wie lange geht das schon so? Einen Monat lag ich im Koma, einen Monat, und dieser Hurensohn fickt gleich eine Andere?!", rief ich aus.

Die Tränen brannten auf meiner Haut. Hilflos fuhr ich mir durch meine Haare.

„Luka würde dich niemals betrügen", stammelte Zac. Ich seufzte ironisch auf.

„Klar Zac. Noch so eine konstruktive Bemerkung und ich lass dich aus dem Fenster springen!", zischte ich.

„Zoey hör zu! Luka macht grade eine schwierige Phase durch. Du musst ihm Zeit geben. Dieser Typ liebt dich mehr als sich selbst, niemals würde er auch nur daran denken, mit einer anderen ins Bett zu steigen. Gib ihm Zeit"

„Gib ihm Zeit? Gib ihm Zeit? Sag mal ist hier irgendwo eine versteckte Kamera?", keifte ich. Ich glaub's nicht.

„Ich dachte du seist mein bester Freund, Zac! Du bist nicht besser als Luka!"

„Vertrau mir, Schatz"

„Okay." Ich atmete einmal mürrisch aus und versuchte mir zu beruhigen. Zac zog eine Augenbraue hoch.

„Dann sag mir eins, Zac. Was ist ein Rudel?"

Er sah mich an und biss sich auf die Lippe.

Angespanntes Schweigen.

Du hättst Luka den Schwanz abhacken sollen, bevor es zu spät war!

„Sag es mir oder verschwinde", forderte ich mit Nachdruck.

Er seufzte. „Mach dich fertig, ich bringe dich zu Luka"

„Was? Ich will nicht zu diesem Arsch!", entrüstete ich mich.
„Du hast es so gewollt, Zoey. Mach mich hinterher nicht dafür verantwortlich!", überging er meine Aussage.

Jetzt war ich aber mal gespannt. Vielleicht betrog mein Noch-Freund mich ja mit mehr als nur einer?

Du hättest ihm wirklich den Schwanz abhacken sollen!

»✎«

Zac führte mich schweigend in einen Wald. Das erste Mal fühlte ich mich in seiner Anwesenheit bedroht. Wollte er mich vielleicht ausschalten?

Meine Güte, er ist dein bester Freund!

Ich überging den Kommentar meiner inneren Stimme.
„Wohin bringst du mich?", fragte ich schließlich, als die Sache mir nicht mehr ganz geheuer war.

„In den Wald", antwortete der Größere monoton. Ich stöhnte auf.

„Wir sind im Wald, Zac", erinnerte ich ihn. „Dann gehen wir halt tiefer in den Wald" „Ich geb dir gleich tiefer, wenn du-" „Du willst es mir tiefer geben, Baby? Dann zieh dich mal aus, dann guck ich ob es sich lohnt oder nicht." Das typische ich-bin-Zac-der-Idiot-Grinsen nahm wieder seinen Platz auf Zacs Gesicht ein. Erkannte er nie den ernst der Lage?

„Ich hasse Nirvana", seufzte Zac dann plötzlich. Verdutzt sah ich ihn von der Seite an. Rasanter Themenwechsel.

„Nirvana ist die Spitze der Spitzen, Zac!", verteidigte ich meinen Seelenverwandten, Kurt. Kurt musste einfach mein Seelenverwandter sein.

Wir gingen weiter. Langsam wurde es dunkel und kälter. Zac schien das nicht zu stören. Wohin brachte er mich nur? Luka würde niemals in einem Wald feiern!

Plötzlich hörte ich eine Stimme. Ganz leise. Aber diese Stimme würde ich unter hunderten erkennen.

„As I want you to be, as a friend, as a trend, as an old memorie"

„Wer zur Hölle hört denn bitte in einem Wald Musik? Und warte-Woher wusstest du das mit Nirvana?", verwirrt sah ich auf die Bäume vor mir.

„Zizzy, du stellst viel zu viele Fragen. Auf einer Party hört man Musik, und auf der Party ist Luka. Dein Schatzi, Ehemann, Seelenver- okay da bin ich mir nicht so sicher, Freund und Helfer in der Not", erklärte mir Zac. Dabei sprach er mit mir, als sei ich ein kleines Kind.

Beleidigt stieß ich mit meinem Ellebogen in seine Seite. „Hey, Luka ist mein Seelenverwandter!", rief ich empört.

„Ich dachte Zac Efron, Stephen James und Kurt?", fragte Zac nur amüsiert.

„Ey Zoey, soll ich mal einen Witz bringen?", freute sich Zac.

„Nein! Auf gar keinen Fall, vergiss es Z-"

„Vielleicht bin ich gar nicht Zac Servey, sondern Zac Efron" Mein bester Freund lachte sich schlapp, doch ich hatte nur einen angenervten Blick für ihn übrig. Zacs Witze waren die schlechtsten von allen. Ausnahmslos!

„Hör auf Zac Efron zu beleidigen und sag mir lieber, woher die Musik kommt", meinte ich dann und unterbrach Zac's Lachanfall damit.

Plötzlich blieb er stehen. Verdutzt sah ich ihn an, dann auf das Geschehen vor mir. Oh Gott.

„Willkommen auf der Jahresfeier des Rudels, Zizzy!"

➳Drittes Kapitel :)

ʂƈɧöŋɛŋ ąცɛŋɖ ŋơƈɧ <3