Minho POV
Ich konnte einfach nicht aufhören darüber nachzudenken wie er das Aufwiedersehen gemeint hatte. Meinte er das wie ein auf nimmer wieder sehen, aber dann hätte er das auch so gesagt. Oder meinte er es wie Auf ein Wiedersehen also auf das man sich wiedersah. Oder war es ein einfaches Tschüss ohne jegliche Bedeutung gewesen? Ein Tschüss für immer oder nur für den Abend? Nein bei Jisung hatte immer alles Bedeutungen. Ich seuftze. Und noch immer suchte mich meine Familie. Mein Vater hatte mir etliche böse Nachrichten geschrieben. Er hasste mich und war wütend. Meine Mutter versuchte es auf nette Weise. Ich sollte doch mal anrufen. Wir seien alle erwachsen und könnten doch reden. Und Yoon-Chae und der Rest meiner Familie und Hochzeitsgäste waren einfach nur schockiert. Mir war das egal. Da Jisung sich nicht meldete schrieb ich ihm, keine Antwort. Also rief ich ihn an. Auch Keine Antwort. Verzweifelt und deprimiert lies ich mich in mein Bett sinken.

Jisung POV

Ich kam gerade aus der Dusche und sah auf mein Handy. Ich hatte 99 WhatsApp Nachrichten und 56 verpasste Anrufe. Ich entsperrte mein Handy um zu sehen von wem. Aber von wem wohl...

99 WhatsApp Nachrichten: Minholein (Asshole!) ❤️‍🩹
56 verpasste Anrufe von Minholein (Asshole!) ❤️‍🩹

Ich seufzte. Minho gab wirklich nicht nach. Immerhin kämpfte er und das würde er auch noch eine ganze Weile müssen! Kämpfen, wenn er mich wirklich wieder haben wollte. Ich wusste nicht ob ich ihm je wieder vertrauen konnte, ob es je wieder werden konnte wie er einmal war, aber ich merkte das mein Herz, sich schon jetzt nach Minhos Nähe sehnte und ich wusste so verletzt ich auch war, so tief der Schmerz auch saß, ich konnte mich nicht für immer wehren, den mein Herz brauchte Minho wie wir Menschen die Luft zum Atmen. „Ich hasse dich zu lieben, Arschloch..." sagte ich leise und genau in dem Moment rief er wieder an. Ich ging ran. „Hör auf mich zu stalken! Was willst du...." sagte ich dann und musste schmunzeln als Minho nur ein dich~ von sich gab. Das war schon süß, dachte ich mir was ich jedoch sagte war. „Arschloch." damit legte ich auf. Und kicherte. Er hatte mir weh getan. Sehr sogar. Ihn hinzuhalten war nur gerecht. Er rief wieder an, ich ging ran. „Ja?" sagte ich unschuldig und lachte dann als er mich tausende Male fragte ob er mich wiedersehen konnte. „Zufällig hab ich heute Abend Zeit. Wie wärs mit Kino?" fragte ich und Minho sagte er würde mich abholen. So war es beschlossene Sache. „Das ist kein Date Minho!"
„Oh, doch das ist es!" sagte er. „Nein". „Doch!". „Nein!". „Doch". „Arschloch!!" damit legte ich wieder auf. Ich föhnte meine Haare, zog mich um und schminkte mich. Ich brauchte mindestens 2 Stunden um mich für mein Outfit zu entscheiden. Es war kein Date aber ich wollte trotzdem gut aussehen, natürlich nur um Minho weh zu tun, damit wie toll ich aussah und das er mich nicht haben konnte. Minho holte mich pünktlich ab. Ich Verließ das Haus, ich war mir noch nicht sicher ob es eine gute Idee gewesen war, ihm meine/unsere Adresse zu sagen, und ging zu seinem Auto. „Du siehst gut aus." sagte Minho und ich lächelte leicht. „Arschloch." sagte ich dann und er sah mich gespielt verletzt an. Ich verdrehte die Augen. „Okay du siehst auch gut aus." sagte ich und Minho fuhr los. „Für ein Nicht-Date hast du dich ganz schön rausgeputzt." sagte er dann und ich verdrehte die Augen. „Du aber auch Minho" sagte ich dann und er lachte leicht. „Für mich ist das ja auch ein Date" sagte er und ich brummte nur. Im Kino angekommen, kaufte Minho die Karten und dann auch noch Popcorn und Getränke, alles mit Bargeld. Minho war nie der Typ für Bargeld gewesen. Er hasste Kleingeld und benutze immer seine goldene Bankkarte. Das machte mich neugierig, warum er das geändert hatte. Ich kannte Minho und sein Gesichtsausdruck noch immer zu gut um zu erkennen das er Bargeld noch immer nervig fand. Er verzichtete auf das Rückgeld und meinte der Typ an der Theke sollte das Kleingeld als Trinkgeld behalten. Wenig später saßen wir auch schon im Kinosaal. Nur das ich mich weder auf die Werbung noch auf den Film konzentrieren. Auch wenn ich es wirklich versuchte.

Film Jisung. Film Film Film Film... konzentriert dich auf den Film. Hand an meinem Bein. Was? Ich sah auf Minhos Hand die er auf meinen Oberschenkel gelegt hatte. Die warme Hand auf meinem Bein fühlte sich so gut an. Ich sah zu Minho, der leicht grinste. Okay Film Film Film. Leg deine Hand nicht auf seine. Mach... Man! Warum tue ich das! Ich sah zu meiner Hand, die wie ein eigenen Leben entwickelt hatte und nun auf der von Minho lag. Er schob seine Finger ein wenig in meine und ich lächelte leicht. Ich liebte es. Ich hasse das. Zieh die Hand weg. Ich... warum wehre ich mich überhaupt... das wird eh nicht funktionieren... Anstatt mich weiter zu wehren, gab ich einfach nach. Als Minho dann gähnte und dabei ganz smooth seinen anderen Arm um mich legte, musste ich kichernd. Ich lies ihn und lehnte mich sogar ein wenig an ihn als er den Arm um meine Schulter gelegt hatte, versuchte dann aber mich wieder auf dem Film zu konzentrieren.  Zu gut tat seine Nähe, seine Wärme, sein Geruch... in seinen Armen zu liegen und mich an ihn zu lehnen, Gott ich hatte das so vermisst! Worum geht es eigentlich in dem Film? Ich hatte den Anfang nicht wirklich mitbekommen. Ich war viel zu konzentriert, mich auf etwas anderes als Minho zu konzentrieren. Wir schauten den Film weiter. Es war eine Liebesgeschichte über zwei die sich nicht ineinander verlieben durften. „Verlass mich nicht... ich liebe dich. Ich brauche dich." „ich liebe dich auch. Aber ich muss gehen. Ich komme wieder. Was zusammen gehört kommt zusammen" Der Film war so kitschig aber wunderschön. Dieser Moment war so romantisch, traurig und wunderschön zu gleich. Nur das, das Leben so nicht lief. Ich sah zu Minho rüber, der im selben Moment zu mir sah. Und ich wusste nicht was mich überkam, aber ich zog meine Hand aus seiner, die aus unserem Bein ruhten, legte sie an seine Wange und küsste ihn. Es war das erste mal das wir uns küssten. Minho war sichtlich überrascht, er spannte für eine Sekunde seinen Körper an, bevor er den Kuss dann erwiderte und sich wieder entspannte. Er schob seine Hand in meine Haare und vertiefte den Kuss. Der Film war schnell vergessen. Ich löste mich nach einer Weile und hauchte. „Sollten wir nicht den Film weiter schauen?" Minho schmunzelte. „Du hast doch sowieso nicht mitbekomme worum es geht Ji." sagte er leise und ich sah ihn gespielt empört an. „Stimmt nicht. Es geht um verbotene Liebe und äh..." „Ja worum? Sprich weiter...." sagte Minho und ich sah ihn nur planlos an. „Es sind 2 Typen die..." „es sind beides Männer?" fragte ich nun überrascht. „Echt jetzt?" fragte Minho nun leise lachend und ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf. Ich hatte wirklich nicht sehr viel mitbekommen. „Sollen wir gehen?" fragte er leise und ich nickte. „Tschuldigung" sagte ich kleinlaut als wir den Kinosaal verlassen hatten und stopfte mir mehr von dem Popcorn in den Mund. Ich war nervös und essen half! „Schon okay Jisung, du bist alles was zählt" Ich boxte ihn darauf nur. „Ich hasse dich..." sagte ich und Minho zog eine Augenbraue hoch. „Das ist okay, hass mich ruhig. Ich versteh das. Solange du trotzdem Zeit mit mir verbringst und mir eine Chance gibst kann ich damit leben." sagte er. „Arschloch" sagte ich leise nur um mir Popcorn in den Mund zu stopfen.

Anstatt des Kinofilms liefen wir jetzt also noch ein wenig durch den Park und redeten. „Du arbeitest jetzt in einem Café und lebst bei Hyunjin und Felix?" fragte Minho mich und ich nickte nur. „jap" sagte ich dann kurz angebunden und Minho nickte nur. „Wie gehts YoonChae, deiner Frau..." fragte ich ihn und er zog eine Augenbraue hoch. „Verlobte, Ex-Verlobte. Die Verlobung ist gelöst und keine Ahnung, aber selbst wenn würdest du das nicht wirklich wissen wollen oder?" fragte er mich und ich schmunzelte. Dann nickte ich. „Nein nicht wirklich. Deine Eltern lassen dich in Ruhe?" fragte ich und er schüttelte den Kopf. „Nein sie wollen mich zwingen zurück zu kommen. Sie haben mir den Geldhahn zugedreht und sowas." sagte er und ich sah ihn fragend und verwirrt an. „Wovon lebst du im Moment den dann?" „Ich hab Rücklagen. Geld wovon meine Eltern nichts wissen" sagte er. Das machte mich neugierig. „Woher?" „Verdient." sagte er knapp und ich merkte das er darüber nicht reden wollte, also fragte ich nicht mehr nach. Es wurde still, nur die Geräusche des Windes und ein paar Tierchen waren zu hören und natürlich das knacken von dem Popcorn was ich aß, auch wenn die Tüte nun leer war und ich sie in einen Mülleimer warf. Als ich mich zurück zu Minho drehte, sah ich wie er mich anstarre. „Starr nicht so, Arschloch..." sagte ich leise. „Warum nennst du mich immer Arschloch und sagst das du mich hasst, hasst du mich wirklich so sehr?" Darauf hin schwieg ich, das einzige was von mir zu hören war, war das ich laut schluckte. „Ja... Nein... Naja... dich zu hassen war der einzige Weg, das es nicht so sehr weh tat..." sagte ich und sah ihn mit einem gebrochenen Lächeln und voller Schmerz in den Augen an. Aish! Ich liebte Minho so sehr, ich wollte ihn und seine Nähe, so sehr! Und doch war ich verletzend, traurig, wütend und hatte Angst. Ich brach den Blick. Minho nahm meine Hände in seine und ich sah auf diese. „Sieh mich an, Ji.." sagte er leise und ich sah ihn an. Wieder mit meinem gequälten braunen Augen. Es tat so gut und doch so weh bei ihm zu sein. „Jisung ich Ertrag das nicht... in deiner Nähe zu sein aber dich nicht halten und küssen zu können... ich hab das damals schon nicht ertragen aber jetzt ist das noch so viel schwerer. Ich ..." "dann küss mich" sagte ich sofort uns unterbrach ihn einfach. Ich wollte das, ich brauchte das und Minho lies sich das nicht zweimal sagen. Er küsste mich. Zärtlich und dennoch leidenschaftlich. Ich erwiderte den Kuss und schlang die Arme um seinen Hals. Minho steckte alle seine Gefühle in den Kuss und auch ich tat genau das. Und auch wenn er mich verletzt hatte, nach so vielen Jahren von unerwiderte Liebe war es so ein schönes Gefühl seine Lippen auf meinem spüren. Gott ich wusste wieder welchen Sinn mein Leben hatte... Ich war verrückt nach Minho und endlich nach all der Zeit, nach dieser langen Zeit konnte ich ihn bei mir haben. Auch wenn die Angst und der Schmerz der letzten Jahre in mir schrie, das es falsch war, wie konnte etwas das sich so gut anfühlte, so richtig anfühlte, so falsch sein? Es war Ein Gefühl, das wir beide nicht mehr vergessen würde . Minhos Lippen auf meinen war wie ein neues Versprechen nur ohne Worte. Ein Versprechen durch einem Kuss besiegelt. Versprechen waren zum brechen da. Aber ein Versprechen ohne Worte, in der Stille war für alle Ewigkeit bestimmt. Minho löste den Kuss, legte seine Stirn an meine und lächelte gegen meine Lippen. „Ich würd am liebsten nie wieder damit aufhören, dich zu küssen...." hauchte er leise. Zog mich noch enger an sich. Wenn das noch möglich war. „Und dich nie wieder loslassen." hauchte er und ich lächelte. „Dann tue es nicht." darauf hin küsste ich ihn wieder, was Minho mit einem Grinsen erwiderte. Ich lies meine Hand in seine Haare fahren, seine Hand lag an meinem Kreuz. Er drückte mich sanft an sich und ich vertiefte den Kuss.

Minho POV
Jisung endlich nah bei mir haben und küssen zu können, war so ein schönes Gefühl und ich begriff langsam das ich viel zu lange das getan hatte was andere von mir erwarteten. Nun tat ich was gut für
Mich war, was ich wollte und Jisungie würde die Priorität in meinem Leben sein. Als wir uns wieder lösten lächelte ich ihn an. „Soll ich dich dann heim fahren?" fragte ich leise und Jisung nickte sofort. „Das wäre toll." Ich nickte wieder und gemeinsam liefen wir zurück zum Kinoparkplatz, wo mein Auto stand. Naja mein Leihwagen aber im Moment mein Auto! Ich hielt Jisung die Tür auf, was er mit einem grinsen und Augen rollen kommentierte und wenig später fuhren wir los. Während der Fahrt, sah Jisung aus dem Fenster und ich sang leise die Musik im Radio mit. Ich hielt vor dem Haus von Hyunlix. „Ich muss Hyunjin bald mal besuchen kommen. Im Moment ist er ja geschäftlich verreist und weis nicht das ich schon hier bin. Aber ich will ihn überraschen." sagte ich und Jisung kicherte. „Sei froh das du es nicht getan hast. Felix ist immer noch... eher mäßig auf dich zu sprechen." sagte er dann und ich sah ihn für eine Sekunde verlegen an. „Verständlich..." Ich hielt vor dem Haus von Hyunlix und Wir wurden still, erneut, aber keine unangenehme Stille, wir sahen einander tief in die Augen.

Jisung POV
„Danke für Abend." sagte ich dann nach einer kurzen Weile. „JederZeit wieder." sagte er sofort und ich lächelte. „Ich melde mich bei dir okay?" sagte ich dann und er nickte. Ich konnte nicht anders. Ich beugte mich zu ihm und küsste ihn erneut, was er sofort erwiderte. 2 Finger hatte er an mein Kinn gelegt und hielt es fest, so das ich mich nicht lösen konnte, was ich auch garnicht wollte. Wir lösten uns erst als plötzlich das Licht an der Tür und auf dem Hof, auf dem wir standen anging. Und blickten beide zur Tür. „Felix..." sagte Minho leise und ich nickte. Minho wank ihm und Felix wank zurück, jedoch mit einem misstrauischen Gesichtsausdruck. „Ich sollte..." sagte ich leise und Minho nickte. Mit einem Kuss auf seine Nase, stieg ich aus und lief zu Felix, während ich hörte wie das Auto wieder vom Hof fuhr. „Minho und du?" fragte er mich und ich grinste und schüttelte den Kopf. „Eigentlich nicht, nein." sagte ich und er legte den Kopf fragend schief. „Aber ihr habt euch geküsst... und du wirkst glücklich... das erste Mal seit langem" Und in diesem Moment merkte ich, ich war es auch. Glücklich für diesem Moment. „Morgen okay? Ich bin müde." sagte ich und hüpfte an ihm vorbei in mein Zimmer.