t w e n t y s e v e n
»Yoongi's Sicht«
"Und du bist dir auch wirklich sicher?"
Ich nickte etwas beklommen.
War ich hier beim Verhör gelandet, oder was?
Mein Blick huschte hin und her, weil ich einfach nicht wusste wen oder wohin ich schauen sollte. Die ganze Situation an sich war seltsam.
"Du weißt wie kaputt sie ist..."
Taehyung steckte sich gerade die Hände in die Jackentaschen seines beigen Mantels.
"Das ist mir egal.", antwortete ich wortkarg, versteckte die hälfte meines Gesichts unter meinem dicken Schaal, der mir ein wenig Wärme spendete.
"Nein.", entgenete er daraufhin. "So meinte ich das nicht."
Er klang kühl, nicht so wie sonst.
"Wenn sie nochmal jemand verlässt...wird sie das umbringen. Sie wird...es nicht länger-"
Bedrückt hob ich den Kopf, als er nicht fortfuhr und schluckte gleich darauf den Klos in meinem Hals hinunter, als ich entdeckte wie er hinauf in den bewölkten Himmel sah und mit den Tränen zu kämpfen zu hatte.
Ich wusste ja, dass die beiden sich ziemlich nahe standen, aber ihn so wegen Seul zu sehen brachte mich trotzdem ein wenig aus dem Konzept. Es war, als würde eine komplett andere Person vor mir stehen.
"Aber sag mal.", schniefte er und setzte wieder ein Lächeln auf, ehe sein Augenpaar erneut auf mir lag.
Er dachte wohl, er könne seine Sorge um sie verstecken.
"Weshalb hast du dich eigentlich in sie verliebt?", wollte er wissen.
Bei seiner unvorhergesehenden Frage, legte sich meine Stirn in Falten.
"Worauf willst du hinaus, Taehyung?", auf seine ganzen seltsamen Fragen konnte ich mir einfach keinen Reim bilden.
"Ich meine bloß...gibt es einen bestimmten Grund dafür?"
Nachdenklich legte ich meinen Kopf schief und musterte ihn verwirrt.
"Grund? Ich habe keinen.", meinte ich und zuckte unbedacht mit den Schultern.
"Ist das denn wichtig? Braucht man einen Grund, um jemanden zu mögen?"
Seine Mimik wirkte nun bestürzt, so, als könne er meinen Worten nicht ganz folgen.
"Ich habe mich ohne einen Grund in sie verliebt, Taehyung. Ich liebe Seul...weil sie einfach Seul ist."
Meine Kompetenz meine Gefühle auszudrücken war nie wiklich berauschend gewesen. Schon öfter war genau diese Eigenschaft mir ein großes Hinderniss im Leben gewesen, diesmal würde ich jedoch alles dafür geben, auszudrücken was ich fühlte. Ich wollte nicht wieder den gleichen Fehler machen.
Wortlos beobachtete ich wie er erneut seinen Kopf in den Nacken legte.
"So ist das also...wenn man Seelenverwand ist, hm?"
[...]
»Taehyung's Sicht«
"Ihre Persönlichkeit kommt dir in diesem Sinne ziemlich gelegen, Harabuji.", neckte ich ihn und schürzte gleich darauf die Lippen, um nicht zu lächeln.
Wenn Blicke töten könnten, würde meine Asche jetzt im Wind tanzen.
Doch ich ignoriere dies gekonnt und fuhr fort.
"Sungseul hasst Dates, also geplante Dates. Deshalb müssen wir uns einen Weg überlegen in dem du mit ihr allein sein kannst, ohne, dass sie sich dabei eingeengt fühlt.", versuchte ich ihm die momentane Lage zu schildern, doch Yoongi schien überhaupt nicht bei der Sache zu sein, weshalb ich seufzte.
"Hyung, du kannst sie zutexen soviel du willst, aber das hier ist jetzt echt wichtig, ja?", versuchte ich seine Aufmerksamkeit zu erlangen, doch zwecklos.
Der war komplett weg vom Fenster...
Irgendwie ganz süß ihn so zu sehen.
"Sungseul? Was machst du denn hier?!?", sagte ich gespielt laut, woraufhin sein Blick sich mit sofortiger Wirkung erschrocken hob.
"Habe ich jetzt deine Aufmerksamkeit?", lachte ich amüsiert, während Yoongi genervt seine Augen verdrehte, sich ein peinlich berührtes Schmunzeln allerdings nicht verkneifen konnte.
Wenn wir bei mir waren konnte es immerhin gut möglich sein, dass sie einfach Mal so reingeplatzt kam.
Der Blonde junge Mann, welcher sich in meinem Sessel zurück gezogen hatte, legte endlich sein Handy beiseite, zog dabei seine schlanken Beine an seinen ebenso schlacksigen Körper.
"Bitte?", knurrte er gelangweilt.
"Hyung, es gibt da etwas, das ich dir noch sagen muss. Und bitte nehm es nicht persönlich, aber ich muss es diesmal tun.", fing ich an.
"Spucks schon aus."
Nickend stimmte ich zu, räusperte mich kurz.
"Sungseul ist wie eine kleine Schwester für mich, wenn du ihr wehtust bleibt mir keine andere Wahl, als dir jeden einzelnen Knochen zu brechen.", ließ ich ihn todernst wissen, verzog dabei keinen einzigen Muskel in meinem. Gesicht.
Keine Reaktion.
Natürlich kam meine Ansage ziemlich überraschend, doch was darauf folgte hatte ich noch weniger kommen sehen.
Er widersprach mir rau.
"Wenn es jemals dazu kommen sollte, dass ich sie verletze... dann werde ich sie mir eigenhändig brechen."
Wenige Stunden später setzten wir auch schon die anderen darüber in Kenntnis, nur Jimin ließen wir vorerst raus aus unseren Plänen.
Wir waren dabei das Schicksal unserer besten Freundin zu beeinflussen, was uns allen Angst einjagte. Denn keiner von uns wusste, ob es nun ihre Rettung versprechen würde. Denn im schlimmsten Falle...würden wir für ihren Untergang verantwortlich sein.
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