t h i r t y f i v e
Da hatte mich doch tatsächlich das Grippe Virus erwischt.
Mit meinen Medikamenten, welche mir mein Arzt verschrieben hatte, schlurfte ich zur Tür der Apotheke, verließ diese und zischte, als ein kräftiger Windstoß mich überraschte.
Ich war doch tatsächlich so blöd gewesen, dass ich meinen Schal zu Hause hatte liegen lassen und seufzte, da ich unweigerlich an Soju denken musste.
'Deine Dummheit tut selbst mir weh'
Das hatte sie mir schon mal gesagt, als ich meine Jacke zuhause gelassen hatte, weil ich fest damit gerechnet habe, dass es nun etwas wärmer sein würde und ich mir dann eine Jacke von ihr leihen musste. Zum Glück hatte ich eine Freundin mit der gleichen Größe wie ich...
Ich fühlte mich wie ein Eis am Stiel, so sehr fror ich. Kein Wunder, dass ich krank geworden war. Immerhin gab ich auch nicht wirklich auf meine Gesundheit acht.
Auf dem Display meines Handys entdeckte ich eine Nachricht von Hoseok, welche mir ein mulmiges Gefühl bereitete.
Hobi ♡; Ich habe mir Gedanken darüber gemacht wegen der Sache mit mir und Minie... Kann ich dich später mal anrufen?
Bei seiner Rückfahrt hatte er am Bahnhof schon so etwas in der Art erwähnt. Darüber gesprochen hatten wir allerdings bis jetzt noch nicht. Und um ehrlich zu sein hatte ich nun etwas Angst deswegen.
In Gedanken versunken bemerkte ich nicht einmal mehr die Person, die mir entgegen kam und realisierte erst wer es war, als er bereits vor mir stand.
"Wirst du mich ab jetzt etwa ignorieren?", fragte er mich mit einem nichtssagenden Ausdruck in den Augen.
Perplex blieb ich angewurzelt stehen, starrte den hellhaarigen jungen Mann sprachlos an.
Nach dem Geständnis waren wir stillschweigend nebeneinander her gelaufen und hatten seitdem auch nicht mehr miteinander gesprochen oder geschrieben.
Ich wusste einfach nicht was ich hätte sagen, oder tun sollen. Was, wenn er es doch gar nicht so gemeint hatte, wie ich es verstanden habe? Zu allererst musste ich meine Gedanken sortieren. Denn was meine Gefühle anging... Diese standen bereits fest. Ich mochte ihn. Ich mochte ihn mehr, als ich es ursprünglich geplant hatte. Mehr, als ich ertragen konnte. Und es machte mir Angst.
"Yah? Bist du etwa auch krank?!", Yoongis Blick fiel auf die kleine Tüte in meiner linken Hand, ehe er mich innig beäugte und laut seufzte.
"Halmoni hat es auch ganz schön erwischt. Und wie ich sehe seid ihr euch ganz schön ähnlich.", während er dies sagte, striff er sich seinen schwarzen Wollschal vom Hals.
"Du bist ganz schön leichtsinnig, weißt du das eigentlich?", der Klang seiner Stimme klang schroff und kühl, doch in seinen Augen lag eine Sanftheit, die mir vollkommen fremd war.
Wie kam es eigentlich dazu, dass er immer vor mir auftauchte? Immer wenn ich mich in Schwierigkeiten befand, stand er plötzlich vor mir.
Mein Herz schlug wild gegen meinen Brustkorb, als ich ihm dabei zusah, wie er seinen Schal um meinen Hals band.
"Ich bin voller Keime. Ekelst du dich nicht vor mir? ", heiser und mit gerunzelter Stirn, sah ich hinauf zu ihm.
Sollte ich nicht eigentlich nicht sowas wie 'danke' sagen, weshalb benahm ich mich jetzt so schrecklich?
Er antwortete mir nicht, seufzte stattdessen matt und packte mich bei seinem Schal, um mich ruckartig näher an sich heran ziehen zu können, sodass sich unsere Lippen schließlich berührten.
Er küsste mich innig, während er mir tief in meine weit aufgesperrten Augen sah.
Ich kannte Yoongis Küsse, doch dieser fühlte sich komplett neu an. Ganz anders, als die bisherigen. In meiner Magenregion spürte ich die Schmetterlinge herumschwirren und obwohl ich so stark erkältet war, dass ich nichts schmecken konnte... so entging mir der süße Geschmack seiner Lippen nicht.
Mein Gesicht war bestimmt puterrot, nachdem Yoongi sich von mir löste und mir ein schiefes Lächeln schenkte.
"Glaubst du mir jetzt?", er fuhr mir nochmal kurz durch mein langes schwarzes Haar, ehe er fortfuhr.
"Ich werde mich nicht mehr zurückhalten, Seul. Nur damit du Bescheid weißt. Ach, und gute Besserung."
Mit amüsierter Miene zum bösen Spiel, ließ er mich dort stehen und verschwand in die Richtung aus der ich gekommen war. Achja... Wahrscheinlich musste er ebenfalls in die Apotheke. Halmoni...
Erötet lugte ich über meine Schulter hinweg, versuchte meinen Puls zu regulieren.
Min Yoongi, du Penner. Wieso stellst du meine Welt plötzlich wieder so sehr auf den Kopf??
[...]
"Ich hab mich in sie verliebt, Sungseul...", die peinlich berührte Stimme meines Freundes in Gwangju entfachte bei mir eine Gänsehaut.
Bei dem Wort 'verliebt' wurde ich sofort nervös.
"Aber ich möchte ihr keine Fernbeziehung antun. Ihr nicht und mir auch nicht.", Hoseok klang betrübt, was ich so gar nicht von ihm gewohnt war.
"Du wolltest doch herziehen.... Bleibst du jetzt doch drüben?"
Mit dem Smartphone am Ohr und dem Blick an die kahle Decke über mir gerichtet, hörte ich dem älteren aufmerksam zu.
"Ja, aber meine große Schwester ist schwanger geworden und ich kann und werde ihr nicht auch noch unsere Mutter überlassen... Das könnte ich mit meinem Gewissen einfach nicht vereinbaren. Und mein Vater wird wahrscheinlich auch nicht mehr lange da sein."
Ich versuchte die Tränen in meinen Augen zu unterdrücken, seufzte resigniert, da ich kein Wort mehr herausbekam. Meine Kehle wirkte wie zugeschnürt. Er trug solch eine Last auf seinen Schultern, dass er Minie nicht auch noch verletzen wollte.
"Ich möchte nicht so eine Beziehung führen in der ich sie nicht sehen, nicht umarmen oder für sie sorgen kann. Und sollten Männer nicht fähig sein sich um das Mädchen zu kümmern, dass sie lieben?", seine Stimme zitterte und ich hörte deutlich wie schwer es ihm fiel darüber zu sprechen.
Kein Wunder das er so so sehr hinausgezögert hatte..
"Am Ende nimmt sie mir jemand weg und ich werde sie nicht einmal davon abhalten können mich zu verlassen. Schlussendlich wird es uns beiden wehtun."
Wir Menschen waren törichte Lebenwesen, die sich stets wegen ihres eigenen Lebens beschwerten, dabei allerdings nie an andere dachten. Andere, die es noch schwieriger hatten.
Wir Menschen waren selbstzerstörerisch und fragil. Wir unterdrückten unsere Gefühle, selbst wenn wir dadurch für immer unglücklich werden würden. Und das nur, weil wir feige Wesen waren.
Wir vergaßen schlicht und ergreifend, dass Sterne ohne die Dunkelheit niemals zu sehen sein würden.
Und wenn man nicht wollte, dass einem das Herz nicht gebrochen wurde, tat man so, als hätte man keins.
Aber es war ein Schmerz, den wir im stillen ertrugen, damit wir die Person die wir liebten nicht auch damit weh taten.
Das hatte ich später von Park Jimin lernen müssen...
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Sorrrryyy falls ich irgendwelche Flüchtigkeitsfehler mache, aber ich möchte immer so schnell wie möglich Updaten und euch nicht länger warten lassen (ㄒoㄒ)
Außerdem wollte ich ankündigen, dass der Mist jetzt erst losgeht und ihr euch auf puren Kitsch gefasst machen könnt!!
Xoxo Nai ♡
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