f i v e
Flashback
"Yah ihr Aliens! Jetzt hört endlich auf mit dem getanzte! Ihr nervt!", meckerte Sooyoong, woraufhin Taehyung und ich uns zu den anderen umdrehten und diese fragend ansahen.
"Sooyoong und ihr Temperament.", sagte Taehyung lachend, während wir uns wieder auf die Stufen, neben die anderen setzten.
Wenn wir uns trafen, saßen wir immer auf den Treppen einer Firma, welche in der Nähe unserer Häuser lag und lungerten dort immer rum, wenn keiner mehr dort war.
"Sind die wirklich immer so?", fragte ein ausgelaugter Yoongi, welcher seit einigen Wochen ständig bei unseren Cliquen Treffen dabei war und eigentlich schon so gesehen mit dazu gehörte.
"Ich dachte Tae hat dir erzählt, dass Seul genauso ist wie er.", Jimin machte ein blödes Gesicht, als wolle er dem älteren auf diese Weise demonstrieren wie ich tickte.
Ich verdrehte bloß die Augen, beachtete den Pabo nicht weiter.
"Doch... Aber ich habe nicht erwartet das sie ihm soo ähnlich ist..."
"Hab ich doch gesagt!", meinte Tae strahlend und legte seinen Arm um meine Schulter.
"Seul ist für mich wie eine kleine Schwester."
Nun fing ich ebenfalls an zu strahlen.
"Aber um ehrlich zu sein finde ich du bist Yoongi auch recht ähnlich.", merkte Minie nachdenklich an.
Mit großen Augen sah ich erst Minie und dann Yoongi an, der mich ebenfalls etwas perplex anblickte.
"Das ist ja wie als würde man Taehyung und ihn vergleichen.", lachte Sooyoong ironisch.
Ich fragte mich wirklich wie Minie auf solch einen absurden Gedanken erst kommen konnte.
Ich meine, abgesehen davon, dass unsere Charakter vollkommen unterschiedlich waren, war Yoongi im Gegensatz zu mir ziemlich selbstbewusst, während ich in dem Punk eher zurückhaltend war.
"Sie hat recht.", stimmte Jin der jüngeren zu und nickte ihr zu.
Nun fing ich wirklich an mich zu wundern. Jin kannte Yoongi schließlich ebenfalls ziemlich gut, weshalb ich mich fragte ob er sich heute irgendwo den Kopf gestoßen hatte.
"Yah, nur, weil wir den gleichen Musikgeschmack haben hei-", fing ich an, wurde jedoch von Jimin unterbrochen.
"Finde ich auch.", bestätigte Jimin die beiden.
"Wie kommt ihr denn bitte darauf?", Yoongi schien genauso verwirrt wie ich zu sein.
"Aish, wenn man euch beide nach eurer Lieblingsbeschäftigung fragen würde... Was würdet ihr sagen?", sagte Taetae und schaute uns abwartend an.
"Schlafen.", entkam es Yoongi und mir gleichzeitig, weshalb die anderen sofort anfingen zu lachen.
Yoongi und ich tauschten einen überraschten Blick aus.
"Wow Jinjja! Seul du bist echt seltsam. Wie kann man gleichzeitig wie ein Alien und ein Opa sein.", meinte Sooyoong beeindruckt.
"Opa?", wiederholte Yoongi streng Sooyoong's Worte, diese grinste ihn jedoch nur belustigt an.
"Jimin und mir ist das schon vorher aufgefallen.", meinte Taetae neben mir.
Mir gefiel nicht in welche Richtung dieses Gespräch ging und langsam hatte ich den Verdacht, Tae hatte mir Yoongi nur vorgestellt um ihn mit mir zu verkuppeln.
Und das passte mir überhaupt nicht in den Kram. Vorallem, weil er wusste wie ich war und ich sowas überhaupt nicht mochte.
"Ich habe übrigens schon einen Teilzeitjob gefunden.", verkündete Yoongi mit dem offensichtlichen Ziel die anderen vom Thema zu abzubringen.
Komischerweise gingen die anderen sofort darauf ein, was mich wirklich wunderte. Sie redeten nicht mehr darüber, texteten dafür den blonden Jungen zu.
Heimlich warf ich dem älteren einen dankbaren Blick zu, welchen er bloß mit einem knappen nicken erwiderte.
Flashback end
Ich musste in letzter Zeit ständig an diesen Tag denken. Immer wieder musste ich an die Worte der anderen denken und fing an mich verrückt zu machen. Das ging nun schon einige Tage so, seitdem wir uns das letzte Mal getroffen hatten.
"Jiějie, ich möchte gar nicht mehr da hin..", erklärte mir kleine Schwester und beförderte mich somit wieder in die Realität.
"Jongmin-ah, du weißt doch das ich es nicht mag so von dir genannt zu werden, also nenn mich Unnie und nicht Jiějie."
"Aber ich mag Jiějie mehr als Unnie!", protestierte die jüngere quengelig.
[A/N; Jiějie und Unnie bedeuten das gleiche!]
Jongmin und ich hatten Chinesische Wurzeln, da beide unserer Elternteile eigentlich aus China stammten. Wir hatten zwar verschiedene Väter, doch unsere Mutter hatte Jongmin's Vater ebenfalls in China kennengelernt.
Als meine Mutter mich damals bekommen hatte, war sie noch nicht lange in Korea und hat im Block über meiner Großtante gelebt, welche ebenfalls nach Südkorea ausgewandert war.
Als ich dann acht Monate alt war hat mein Vater uns im Stich gelassen und meine Mutter hatte mich alleine aufziehen müssen. Der Grund, wieso ich als ich ungefähr vier Jahren alt war, kein einziges Wort Koreanisch konnte. Meine Muttersprache war also demnach Chinesisch.
Erst mit fünf Jahren hatte ich angefangen etwas Koreanisch zu sprechen, da meine Großtante und ihre Töchter mir viel beigebracht hatten.
Heute konnte meine Mutter natürlich Koreanisch, immerhin war sie dieses Jahr schon zwanzig Jahre hier.
Jongmin konnte auch Chinesisch, allerdings nicht so gut wie ich, außerdem sprach sie auch ziemlich undeutlich, wenn sie es mal schaffte einen gescheiten Satz auf Chinesisch hinzubekommen. Aber das war ja schließlich verständlich.
"Taetae Oppa hat nie etwas dagegen wenn ich ihn Gēge nenne!", schmollte sie und verkreuzte die Arme vor der Brust.
[A/N; Gēge=Oppa]
"Der ist ja auch dämlich...", sagte ich augenverdrehend und spürte wie ein Lächeln meine Mundwinkel umspielte.
"Nenn meinen Oppa nicht dämlich! Irgendwann werde ich Taetae Oppa heiraten!"
Ich konnte mir mein Lachen nicht mehr verkneifen, weil der Gedanke einfach so süß und gleichzeitig so unsinnig zugleich war.
"Aber Oppa ist doch viel zu alt für dich."
Jongmin zuckte nur mit den Achseln.
"Ich hab Taetae Oppa trotzdem lieb."
Ich zerzauste das dunkle Haar meiner Schwester und schenkte ihr ein breites Grinsen.
"Du Pabo.", ich nahm sie an die Hand und ging auf diese Weise weiter mit ihr.
Wir waren gerade auf dem Weg zu ihrem Judoverein zu welchem ich sie mannchmal brachte, wenn meine Mutter mich darum bat.
"Unnie, ich möchte nicht mehr zu Appa gehen.", meinte sie nun und da fiel mir ein, dass sie gerade schonmal sowas erwähnt hatte.
"Oi! Seul!", hörte ich eine raue Stimme meinen Namen sagen, noch bevor ich etwas auf die Worte meiner Schwester erwidern konnte.
Meine Augen wanderten von meiner Schwester zu einem jungen Mann mit blasser Haut und blondem Haar, was mich ruckartig zum stehen brachte.
Es dauerte einige Sekunden, bis mein Gehirn schalten konnte, wer da eigentlich mit einem Motorroller und Helm auf dem Kopf vor mir und meiner kleinen Schwester stand.
Meine Brauen hoben sich leicht und ich machte ein verwundertes Gesicht, ehe ich endlich mal den Mund aufbekam.
"Yoongi?", entkam es mir schon beinahe ungläubig.
"Unnie, wer ist das?", flüsterte Jongmin mir zaghaft zu, jedoch so, dass Yoongi es gehört hatte.
"Ich bin ein Freund.", antwortete dieser und lächelte Jongmin freundlich an.
Und wieder einmal stand ich völlig neben mir. Wieder einmal war ich beeindruckt.
Beeindruckt davon, was ein Lächeln alles so bewirken konnte.
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