Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 36: Sol

Noch immer erlebte ich alles wie durch einen verschwommenen Schwarz-Weiß-Filter, als steckte ich mittendrinnen in einem Fiebertraum, aus dem ich nicht erwachen konnte. Mein Körper funktionierte nur noch auf Autopilot, während ich hinter Kain herlief, der noch immer Eliah fest im Arm hielt. Gerade schrie er eine junge Schwester mit blonden, langen Locken an und wies sie an, uns in ein Zimmer zu bringen. Die Frau zuckte unter seinem Gebrüll zusammen, doch sie tat, was er verlangte.

Als sie uns durch die Notaufnahme manövrierte, bemerkte ich bei einigen Patienten, die wir passierten, graue, sich windende und wabernde Geschwüre zwischen ihren Augen. Ich schluckte schwer und drückte Atlas' Hand noch fester.

All diese Menschen hatten etwas mit mir gemeinsam. Wir starben. Jeden Tag ein bisschen mehr. Ich würde sie nicht retten können und sie mich nicht. Denn so war der Lauf des Lebens.

,,Wollen Sie uns eine Roomtour geben oder zeigen Sie uns endlich ein beschissenes Zimmer, in dem er behandelt werden kann?'', schrie Kain die junge Krankenschwester an.

Wieder zuckte sie unter seinem großen Schatten zusammen, der sich gefährlich über ihr aufgebaut hatte. Sein kurzer Militärschnitt und das Gesicht, das von lauter Narben übersäht war, mussten auf die Frau mehr als bedrohlich wirken. Ich konnte ihre Angst förmlich spüren, als sie mit zitternder Hand auf eine Tür zu ihrer linken zeigte. Stocksteif und mit geweiteten Pupillen stand sie da und gab keinen Mucks von sich.

Kains Aura verdunkelte sich. Es war, als würden seine Schatten ihn von innen auffressen. Seine Schultern bebten und ich glaubte, der Knochenmann würde wieder die Kontrolle über seinen Körper übernehmen, aber plötzlich war Atlas an seiner Seite und flüsterte ihm etwas zu, dass ich nicht verstehen konnte. Daraufhin schien er sich zu beruhigen. Schon länger fragte ich mich, welche Verbindung die beiden miteinander hatten. Doch jedes Mal, wenn ich Atlas danach fragte, blockte er ab.

In dem Moment, als Atlas die Tür öffnete und Kain hineinstürmte, blickte ich überraschenderweise in die ebenfalls vor Erstaunen aufgerissenen Augen meiner kleinen Schwester. Sofort wanderte mein Blick zu ihrer Hand, die mit Dantes Hand eng umschlungen war.

Atlas stöhnte neben mir auf und betrat ebenfalls das Zimmer.

,,Warum wundert es mich nicht, dass du hier bist?''

,,Da ist etwas, dass meine Aufmerksamkeit erregt hat'', erwiderte der Schicksalsgott, der sich heute für einen besonders einfallsreichen Pullover entschieden hatte. Er sah mit den gelben Streifen und den roten Punkten darauf aus, wie eine Hummel, die gerade ein Massaker überlebt hatte.

Ich ignorierte die beiden, die plötzlich leise anfingen, miteinander zu tuscheln und steuerte geradewegs auf meine kleine Schwester zu. ,,Was machst du denn hier?'', fragte ich sie und schaute dabei mit hochgezogenen Augenbrauen abwechselnd zwischen ihren noch immer verschlungenen Händen und ihren vor Schreck geweiteten Augen hin und her.

Ich würde mal sagen: auf frischer Tat ertappt, schmunzelte Amy.

Aber sowas von, antworte ich meinem Gehirntumor und zog dabei anzüglich die Mundwinkel nach oben. Erst vor ein paar Tagen hatte ich mit Hailee ein Gespräch geführt, dass anscheinend schon jetzt Früchte trug. Dante war mir etwas schuldig, wenn unsere kleine Auseinandersetzung dazu geführt hatte, dass Hailee sich nun wirklich auf ihn einließ. Mein Mundwinkel zuckte verräterisch, als ich in diesem Moment an das Gespräch mit ihr dachte.

,,Er ist einfach überall'', ningelte meine kleine Schwester, während sie auf meinem Sofa lag, den Kopf auf meinen Beinen und dabei wild mit ihren Füßen strampelte. Ich strich ihr eine verirrte Strähne aus dem Gesicht und lächelte.

,,Ach komm. So schlimm ist er doch gar nicht. Er ist schon mal viel besser als Leo.''

Hailee verdrehte die Augen und stöhnte auf. ,,Ja, weil Leo nicht mal die erste Markierung auf einer Messlatte erreicht, deshalb.''

,,Was hat Dante denn nun wieder angestellt?''

,,Er ist einfach unausstehlich. Erst gestern war ich mit einem Kollegen von der Arbeit einen Kaffee trinken und er kam ohne Vorankündigung mit seinem dämlichen Dauergrinsen im Gesicht und seinem kreuz und quer gestreiften Pullover durch die Tür spaziert und hat sich ernsthaft als meinen Verlobten vorgestellt. Ich dachte, ich muss ihn persönlich zurück in die Hölle schicken. Er hat Josh solche Angst gemacht, obwohl das in diesem Moment völlig unbegründet war.''

Ich prustete los, da ich mir schon vorstellen konnte, dass der blonde Lockenkopf jegliche Konkurrenz ausschalten wollte. Wenn es stimmte, was Atlas mir über ihn erzählt hatte, dann würde er wohl alles geben, um das Herz meiner Schwester für sich zu gewinnen.

,,Lach nicht!'', warnte sie mich und plusterte ihre geröteten Wangen auf. ,,Er ist auf jedes männliche Wesen eifersüchtig, das auch nur die gleiche Luft atmet wie ich. Obwohl er dazu nicht einmal berechtigt ist. Zwischen uns beiden ist nichts, absolut gar nichts.''

,,Bist du dir da ganz sicher?''

Ein verräterischer Glanz schlich sich in ihre mintgrünen Augen. Sie zögerte einen Moment zu lange mit ihrer Antwort.

,,Natürlich! Er...er ist absolut nicht mein Typ. Und seine Kleiderwahl – das ist...du weißt schon'', stotterte sie ein wenig unbeholfen.

,,Welcher Mann hat es jemals geschafft, dieses Feuer in dir zu entfachen? Normalerweise bist du eher ruhig und in dich gekehrt. Aber gleich bei eurer ersten Begegnung hast du ihm Dinge an den Kopf geworfen, die du unter normalen Umständen niemals gesagt hättest. Und ich habe gesehen, wie du ihn angeschaut hast, als du geglaubt hast, es sieht keiner hin. Niemand sagt, dass du ihn gleich heiraten musst. Aber gib ihm wenigstens eine Chance. Er hat Jahrtausende darauf gewartet, dir zu begegnen.''

Hailee zog die Stirn in Falten.

,,Jahrtausende? Wie meinst du das?''

Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, denn ich wusste, dass meine Schwester in guten Händen war, wenn ich kein Teil dieser Welt mehr sein würde. Auch wenn mein Herz bei diesem Gedanken ein wenig schmerzte, pochte es doch voller Glück.

,,Er hat immer nur dich geliebt. Seine gesamte Existenz lang. Du glaubst nicht, was er alles auf sich genommen hat, um zu garantieren, dass du lebst.''

Atlas hatte mir eines Abends davon erzählt, als ich mehr über Dante wissen wollte. Auch wenn ich dem Schicksalsgott erst zwei Mal begegnet war, vertraute ich ihm. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er nach all der Zeit, die er auf sie gewartet hatte, ihr jemals das Herz brechen könnte. Und diese Gewissheit beruhigte mich, sodass ich bereit war, zu gehen und mein Versprechen Athanasios gegenüber einzulösen.

,,Aber er kennt mich doch gar nicht'', stotterte sie.

,,Er vielleicht nicht, aber seine Seele schon.''

,,Was ist, wenn es nicht echt ist? Wenn diese ... Gefühle, die er in mir hervorruft, nur eine Illusion ist?'' Ihre Stimme zitterte leicht.

,,Alles, was du empfindest, ist real. Aber am Ende ist es deine freie Entscheidung, eure Verbindung zu akzeptieren oder nicht.''

Eine lange Pause entstand, in der wir beide unseren Gedanken nachhingen.

,,Und wenn er wie all die anderen ist? Wenn er am Ende sich auch dazu entscheidet, mich zu verlassen?''

Als sie meinen Blick bemerkte, löste sie schnell ihre Hand aus seiner und ließ sie in ihrer Jackentasche verschwinden. Dabei nahmen ihre Wangen eine leichte rote Färbung an.

,,Es ist nicht das, wonach es aussieht'', antworte sie zähneknirschend.

Ich lehnte mich ein Stück zu ihr heran und schaute sie mit einem anzüglichen Grinsen an. ,,Ach wirklich?''

Plötzlich schob sich Dantes sonnengetränkter Lockenkopf zwischen uns.

,,Es ist genau das, wonach es aussieht.''

,,Halt die Klappe'', zischte Hailee und versetzte ihm einen Hieb gegen den Hinterkopf.

,,Ich liebe es, wenn du die Krallen für mich ausfährst, Kätzchen'', knurrte er, sodass Hailee noch röter wurde.

,,Und ich würde es bevorzugen, wenn ihr solche Gespräche nicht in meiner Gegenwart führen würdet'', seufzte Atlas, ehe er an meine Seite trat und den Arm und meine Taille legte. Das Gefühl, als krabbelten tausend Ameisen über meine Haut, erfüllte meinen gesamten Körper. Die Stelle, an der seine eiskalte Hand oberhalb meines Hüftknochens ruhte, erhitzte sich schlagartig. Kleine Stromschläge züngelten durch meine Blutbahn und ließen mich wie neu geboren fühlen. So war es jedes Mal, wenn Atlas mich berührte. Seine Nähe heilte mich. Er schenkte mir die nötige Kraft, wenn ich drohte, auseinanderzubrechen.

Schlagartig fiel mein Blick auf Kains durchtrainierten Rücken und die Blase um mich herum zerplatzte. Für wenige Augenblicke hatte ich vergessen, weshalb wir überhaupt hier waren. Sofort überkam mich das schlechte Gewissen. Ganz langsam erstarb mein Lächeln, als ich Kain dabei beobachtete, wie er Eliah behutsam ablegte.

,,Was ist mir ihm passiert?'', wisperte Hailee, da sie erst jetzt so richtig wahrzunehmen schien, weshalb sie hier war.

Sie kannte die Antwort darauf bereits.

,,Waren das die gleichen Typen, wie beim letzten Mal?'', fragte sie mit bebender Stimme.

Ich nickte nur benommen, während ich Kain dabei beobachtete, wie er dem bewusstlosen Eliah sanft über die Wange strich.

,,Dafür werden sie büßen'', zischte Hailee und ballte die Hände zu Fäusten.

,,Das musst du nicht. Dafür hat er schon gesorgt'', erwiderte ich und deutete auf Kain, der daraufhin mitten in der Bewegung erstarrte. Die Muskeln an seinem Rücken versteiften sich. Als hätte er sich an Eliah verbrannt, zog er die Hand zurück und kehrte ihm mit einer einzigen, schnellen Bewegung den Rücken zu. Sein Kiefer war angespannt, sein Blick ohne jegliche Gefühlsregung.

,,Es ist also wahr'', durchbrach Dante die Stille und starrte mit schmalen Augen zu Kain, der ihn konsequent ignorierte. Der Schattenmann stand nun mit verschränkten Armen in der hintersten Ecke des Zimmers und sagte kein Wort. Doch ich sah, wie er in diesem Moment mit sich zu kämpfen hatte. Er atmete schwer und sein Blick war geradewegs auf den Fußboden gerichtet.

,,Du hast es gewusst, habe ich recht?'', fragte Atlas mit scharfer Stimme, doch Dante ließ sich nicht beirren. Immer wieder wechselte seine Augenfarbe zwischen schimmerndem Gold und milchigem Weiß.

,,Nicht wirklich. Es war eher eine Vermutung. Doch dieser Umstand verändert alles.''

Gerade als ich fragen wollte, was er damit meinte, durchschnitt Kains dunkle Stimme die darauf eintretenden Stille.

,,Es verändert gar nichts, Schicksalsgott'', erwiderte er entschieden. Die Arroganz war förmlich aus seiner Stimme herauszuhören.

,,Du willst es nur nicht wahrhaben, Erstgeborener. Aber dieser Junge da ist dein Schicksal. Ob du es nun willst oder nicht'', entgegnete Dante mit dieser unheimlichen Stimme, die seinem wahren Wesen entsprach.

,,Ich scheiß auf das Schicksal'', donnerte Kain und verzog wutentbrannt die Mundwinkel zur Seite, sodass seine Zähne zum Vorschein kamen. ,,Ich verschwinde.''

Plötzlich machte es bei mir Klick und ich erwachte aus meiner Trance, in der ich mich die letzte Minute befunden haben musste.

,,Du willst einfach abhauen? Ausgerechnet jetzt?'', rief ich und deutete auf Eliah.

Doch Kain schaute ihn nicht an. Stattdessen waren seine dunkelroten, fast schwarzen Iriden auf mich gerichtet. Er schien mich für mein Einmischen verbrennen zu wollen, doch es war mir gleich. Je länger ich auf seine Antwort wartete, umso mehr stieg die Wut in mir. Ein Gefühl, das ich normalerweise nicht von mir kannte.

,,Hier gibt es nichts mehr für mich zu holen'', antwortete er kurz angebunden. Für einen Sekundenbruchteil fiel mein Blick auf seine zur Faust geballten Hände. Warum log er?

,,Ach? Dein Seelenpartner ist für dich nur ein Witz? Wie kannst du es wagen, ihn nach diesem Erlebnis so zu behandeln? Es wird ihm noch größere Schmerzen zufügen, wenn er erkennt, dass du gegangen bist, bevor er aufgewacht ist!''

Er presste seinen Kiefer zusammen. Das Mal an seinem Unterarm leuchtete hellrot auf und verbrannte seine Haut, doch er zuckte nicht einmal mit der Wimper.

,,Ich wollte ihn nie, klar? Und ich brauche ihn nicht!'', brüllte Kain so laut, dass es jeder auf der Station gehört haben musste.

Für einen Moment blieb mir die Luft weg. Mein Herz brach, als mein Blick zu meinem besten Freund flog und ich feststellen musste, dass er alles mitangehört hatte. Eine einzelne Träne rann seine Wange hinab. Und als er ein Lächeln aufsetzte, um mir zu zeigen, dass es okay war, atmete ich erstickt aus.

Warum musste es ausgerechnet Kain sein? Dieses Schicksal hatte Eliah nicht verdient.

Meine Sicht verschwamm und mein Körper versteifte sich, während die blanke Wut durch meine Adern floss. Ich ignorierte dabei die federleichte Berührung an meinem Handgelenk und die Ameisen, die meine Haut hinaufkrabbelten.

,,Du bist grausam, Kain. Ich dachte, du wärst mehr als deine Maske, die du der Welt präsentierst. Aber vielleicht stimmt es, was die alten Geschichten über dich sagen: Du bist ein Monster ohne Gefühle. Du verdienst es nicht, auch nur die gleiche Luft zu atmen wie er.''

Dieses Mal folgte Kain meiner Bewegung. Als seine dunklen Augen sich mit Eliahs kristallblauen Iriden verflocht, konnte ich deutlich erkennen, wie Kain für einen Moment schwach wurde.

Doch es waren Eliahs Worte, die seine Gefühle für ihn mit einem Schlag verblassen ließen.

,,Lass ihn gehen'', wisperte er schwach.

Kurz flackerte etwas Undefinierbares über Kains Gesicht. War das Schmerz?

,,Ich brauche ihn genau so wenig, wie er mich.''

Kain starrte in die Augen des einzigen Menschen, den er wohl im Stande war, zu lieben. Doch statt Zuneigung und Wärme spiegelte sich nun Zurückweisung und hohler Schmerz in ihnen wider, als hätte ihm das Schicksal einen miesen Streich gespielt.

Eliahs Zurückweisung traf Kain mehr, als er jemals zugeben würde. Doch ich wusste selbst, wie es sich anfühlte, wenn der eigene Seelenpartner sich gegen einen selbst entschied. Es hinterließ eine tiefe Wunde, die er selbst nicht heilen konnte.

,,Aber Eliah...'', versuchte ich ihn zur Vernunft zu bringen, obwohl mir bewusst war, dass es längst zu spät war.

Ich wusste, dass Eliah sich tief in seinem Inneren nach Verständnis und Trost sehnte, doch die Angst vor Ablehnung hielt ihn gefangen und zwang ihn, seine wahren Gefühle zu verbergen. Seine Augen verrieten mir alles, was ich wissen musste. Er wollte nicht, dass Kain ging, doch er würde ihn nicht aufhalten.

,,Du hast es gehört, Seelenmädchen. Er braucht mich nicht, also werde ich gehen'', sagte der Schattenmann aus zusammengebissenen Zähnen.

,,Kain...tu das nicht'', flüsterte ich und wollte nach ihm greifen, doch ich hatte keine Chance gegen seine undurchdringbare Maske.

,,Eigentlich war ich heute nur hier, um dir eine Botschaft von Athanasios zu übermitteln.''

Sein Gesicht verhärtete sich. Dabei flog sein Blick kurz zu Atlas, ehe sich wieder dieses fiese, unnachgiebige Grinsen auf seinen Lippen ausbreitete. Er trat auf mich zu, ehe er sich leicht vor mir verbeugte.

,,Herzlichen Glückwunsch. Du hast es als erster Mensch geschafft, den Tod zu überwinden. Lebe von nun an mit den Konsequenzen, die dein Handeln zur Folge hat. Und komme nicht zu mir, wenn du realisierst, welchen Fehler du begangen hast. Ich frage mich, wie viel dir deine Freiheit am Ende wert ist.''

Und mit diesen Worten, die mich erstarren ließen, löste er sich hämisch lachend im Nebel auf. Doch der Nebel blieb und setzte sich in meinem Kopf fest und lähmte mich. Mein Herzschlag verlangsamte sich und meine Atmung wurde immer flacher.

Jetzt wissen wir, warum er dich nicht getötet hat. Er kann es nicht mehr, weil es längst zu spät ist.

Plötzlich begann sich alles in meinem Kopf zu drehen. Die Ereignisse der letzten Wochen stürzten flutwellenartig auf mich ein, doch es ergab keinen Sinn. Ich suchte nach Antworten, die bereits vor mir lagen, doch ich konnte sie nicht zusammenfügen.

Im nächsten Augenblick berührten mich zwei Hände im Gesicht, die ich kaum wahrnahm. Ich verstand nicht, was Kain gemeint hatte, doch ich spürte es in jeder Faser meiner Knochen, dass es zu spät war. Egal, was es auch war, ich konnte es nicht aufhalten.

Als sich ein silbernes Augenpaar in mein Blickfeld schob, explodierte meine Seele, während mein Herz in zwei brach. Mein Blick wanderte zu seinem Hals, an dem das Rabentattoo kaum noch sichtbar war.

,,Hör nicht auf ihn, hast du gehört? Das ist eines von Athanasios' Spielchen. Er will dich brechen.''

Es war, als würde ich ihn nur durch Watte hören. Und plötzlich war ich wieder da, an diesem Ort, in diesem weißen, schimmernden Nichts.

Aber was war, wenn er nicht spielte? Wenn das, was ich all die vergangen Nächte geträumt hatte, zur Realität wurde?

Was passierte, wenn der Traum gar keiner war, sondern die Zukunft, die ich nicht wahrhaben wollte?

Was war, wenn Athanasios mich warnte?

Ganz langsam hob ich meinen Blick und schaute in das Gesicht des Mannes, dem mein Herz gehörte.

,,Du lügst.''

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro