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Neuanfang

Als ich an diesem Morgen erwachte, war ich unglaublich nervös. Denn heute begann mein neues Leben in einer anderen Stadt. Die Studienzeit in Aviemore startete in drei Wochen und heute Abend schon würde ich auf dem Campus in meinem Bungalow sein. Mein hab und Gut hatte ich bereits vor fünf Tagen Auf ihre Reise nach Schottland gebracht. Ich sprang schnell unter die Dusche. Der feuchte Nebel hüllte mein kleines Badezimmer ein. Mit meiner Hand wusch ich über den Spiegel, um mich besser darin sehen zu können. Meine blonden langen Haare fielen mir in Wellen locker über meine Schulter. Ich zog meine Kontaktlinse an und legte etwas Kajal und Mascara auf. Nie würde ich ohne Kontaktlinse das Haus verlassen. Ich hasste meine zweifarbigen Augen. Eines war Stahlblau und so tief wie die See, das andere leuchtete Smaragdgrün. Laut meiner Mutter erbte ich diese von meinem Vater, welchen ich leider nie kennenlernen durfte. Einen Monat nach meiner Geburt verschwand er und wurde bis dato nie gefunden. Die Polizei hatte die Suche nach ihm eingestellt und ihn für Tod erklärt.

Kaffee Geruch drang zu mir herein. Eilig schlüpfte ich in meine Jeans und zog mir ein Shirt über. Ich lief die Stufen hinab und ging zu Mum in die Küche. Sie war dabei unser vorerst letztes Frühstück vorzubereiten. Als sie mich sah reichte sie mir eine Tasse.

„Guten morgen mein Engel, gut geschlafen.", fragte sie lächelnd.

„Morgen Mum, sehr gut sogar und du? Wie hast du geschlafen?", antwortete ich lächelnd und nippte an meiner Tasse.

Ich sah wie sich ihre Augen füllten. Sie kämpfte erneut mit ihren Tränen. Schnell nahm sie ein Taschentuch aus dem Spender und wandte sich mir erneut zu.

„Isabell, möchtest du es dir nicht noch einmal überlegen? Du kannst doch auch hier studieren und weiterhin hier bei mir wohnen.", fiepte sie und sah mich flehend an.
Ich hasste es wenn sie mich Isabell nannte.

„Mum wir haben mehrere Male darüber gesprochen. Ich möchte etwas von der Welt sehen und lernen auf eigenen Füßen zu stehen. Ich wollte schon immer mal nach Schottland. In sechs Monaten werde ich achtzehn. Ich muss lernen selbstständig zu sein.", versuchte ich ihr erneut zu erklären.

„Ich weiß mein Engel. Es ist nur schwer los zu lassen. Du weißt doch, ich habe sonst niemanden mehr. Ich werde dich schrecklich vermissen.", flüsterte sie und strich mir über meine Wange.

„Ich werde dich auch sehr vermissen Mum!", sprach ich und schloss sie in meine Arme. Mein Herz wog Tonnen und ich blinzelte eine Träne weg.

Nach unserem Frühstück ging ich ein letztes mal in jenen Raum, welchen ich siebzehn Jahre lang mein Zimmer nannte. Schwermütig blickte ich mich um, prägte mir alles genau ein. Mit meinem Koffer in der Hand schritt ich hinaus und schloss die Tür.
Mum hatte bereits ihren Mantel an und nahm ihre Schlüssel in die Hand. Sie fuhr mich zum Flughafen. Den Weg legten wir schweigend zurück. Doch ich sah, dass Mum erneut Tränen in den Augen hatte. Gewissensbisse plagten mich. Da ich sie nun alleine lassen würde. Sie steuerte auf den Parkplatz und stellte den Motor ab. Dann schloss sie mich in ihre Arme. Tränen flossen und auch ich konnte sie nicht länger zurück halten.

„Ich habe dich so lieb mein Engel. Pass gut auf dich auf, ich bin stolz auf dich.", wimmerte sie an mein Ohr.

„Ich hab dich auch lieb Mum. Das werde ich, ich schreibe dir sobald ich angekommen bin.",versprach ich ihr unter Tränen.

Dann ließ sie von mir ab. Mit meinem Koffer in der Hand, schritt ich zur Sicherungskontrolle und wandte mich ein letztes Mal meiner Mum zu. Sie stand winkend am Eingang und ich winkte ihr ein letztes Mal zu, ehe ich ihr den Rücken kehrte und in Richtung neues Leben schritt.
Der Mann, welchem ich meinen Ausweis und meine Boarding Card reichte, musterte mich eingehend. Sein Blick blieb an meinen Augen hängen.
„Ich trage Kontaktlinsen.", fiepte ich.

„In Ordnung. Sie können weiter gehen. Nehmen sie sich bitte eine Kiste und ziehen sie bitte ihren Mantel aus. Angenehmen Flug.", antwortete er mir und begrüßte den nächsten Gast.

Schmunzelnd zog ich meinen Mantel aus. Wie oft er diesen Satz an einem Tag wohl sagen musste? Ich verstaute meinen Koffer und meinen Mantel in der Kiste. Welche ich auf das Laufband stellte. Meine Aufregung wuchs zusehends. Immerhin war es mein erster Flug.
Eine freundliche Dame winkte mich durch den Körperscanner. Da er keine Geräusche von sich gab, durfte ich am Ende des Laufbands mein hab und Gut wieder an mich nehmen. Ich zog meinen Mantel wieder an und bemerkte einen Gegenstand in meiner rechten Tasche. Verblüfft starrte ich auf ein kleines Päckchen, auf dessen ich Mum's Handschrift erkennen konnte.

„Junges Fräulein, kommen sie bitte!", riss mich eine Stimme zurück in die Realität.

Schnell verstaute ich das Päckchen erneut in meiner Tasche. Beschämt nickte ich und ging weiter.
Ich schritt mit pochendem Herzen den schmalen gang zum Flugzeug hindurch. Aufgeregt suchte ich meinen Platz, Reihe neunzehn Sitz A. Es war ein Fensterplatz.
Gerade als ich saß, ertönte eine helle aufgeregte Stimme.

„Oh hey, ich bin Jessy, Ich sitze den Flug über neben dir. Entschuldige, ich bin äußerst aufgeregt, dies ist mein erster Flug.", stotterte sie und nahm beschämt Platz.

„Hey, ich bin Isa. Das ist auch mein erster Flug und aufgeregt ist gar kein Ausdruck, für das was in mir vorgeht.", lächelte ich ihr freundlich entgegen.

„Schön dich kennenzulernen Isa. Meine größte Angst war es, mich vier Stunden lang mit mir selbst zu beschäftigen.", prustete sie los und ich stieg in ihr ansteckendes Lachen mit ein.

Ich fragte sie, weshalb sie nach Schottland flog. Zu meinem Erstaunen, ging sie zur selben Universität. Wir fanden heraus, dass wir im selben Bungalow untergebracht waren. Was mich persönlich sehr erfreute. Denn ich mochte Jessy bereits jetzt schon sehr gerne. Generell mochte ich Leute die mich zum Lachen brachten. Nur hatten wir dadurch auch gleich sämtliche Aufmerksamkeit aller Passagiere an Bord. Jessy stand wohl gerne im Mittelpunkt.
Den Flug über redeten wir über alles mögliche, wir lernten uns kennen.
Nach der etwas holprigen Landung, schlug mein Herz mehrere Takte schneller.

„Sollen wir uns ein Taxi teilen?", fragte mich Jessy erwartungsvoll.

„Aber klar doch. Komm, Taxis gibt es hier sicher zu genügend.", lächelte ich ihr nickend entgegen.

Eine Gruppe Jungs kreuzte unseren Weg, Jessy sah ihnen nach.
„Hast du sie gesehen? Der linke war doch echt heiß?!", flüsterte sie mir zu.

Zu meinem Glück war unser Geschmack zumindest nicht der selbe. Grinsend stupste ich ihr in die Seite.

„Was denn? Ich finde den echt heiß.", grinste sie.

Ihre Blicke verfolgten uns. Zumindest Jessy, denn sie war wirklich hübsch. Ihre Nussbraunen Haare waren zu einem Zopf geflochten und hoch gesteckt. Ihre wunderschönen grauen Augen waren groß und ausdrucksvoll. Sie war ein wenig größer als ich, schlank und hatte tolle Kurven. Neben ihr wirkte ich wie ein Waisenkind. Wir schritten Richtung Ausgang. Mit pochendem Herzen blieb ich vor der Tür stehen.

„Die ersten Schritte in ein neues Leben.", flüsterte ich ehrfürchtig.

„Genau und es wird fantastisch werden! Da sieh nur ein Taxi. Komm, dass nehmen wir!", sprach sie und wir schritten hinaus.

Jessy übernahm das reden, wofür ich ihr echt dankbar war. Sie war nicht ganz so schüchtern als ich. Ich sah mir derweil die vorüberziehende Umgebung an und ließ sie auf mich Wirken. Es sah aus wie in einem Märchenwald. Wunderschöne Wälder, Wiesen und Seen zogen an uns vorüber. Aviemore war eine kleine Stadt in mitten der Highlands. Ihre Universität lag am äußersten Rand, abgelegen in Mitte eines Waldes. Dies war der Grund weshalb ich dort hin wollte. Ich liebte die Natur. Wir fuhren mehrere Meilen durch den Wald hindurch, bis endlich das Universitätsgelände zum Vorschein kam. Jessy bezahlte den Fahrer und wir stiegen aus.
Meine Nervosität war auf einen Schlag zurückgekehrt.

„Sollen wir gleich unsere Wohnung besichtigen? Wir müssen nur zuerst unsere Schlüssel beim Wärter abholen.", gab sie aufgeregt von sich.

„Dann los Miss Jones.", grinste ich mit einem leichten Zittern in meiner Stimme.

Mit unseren Koffern im Schlepptau, machten wir uns auf den Weg zum Wärter. Erstaunt ließ ich meinen Blick schweifen. Das Gelände war von einer drakonischen Mauer umsäumt. Daraus schlussfolgerte ich, dass es hier in den Wäldern wilde Tiere geben musste. Warum sonst hatte man solch eine Mauer errichtet? Ich schrieb meiner Mum, dass ich gut angekommen war.
Jessy redete derweil ununterbrochen mit dem Wärter, welcher unsere Ausweise sehen wollte.
Danach händigte er uns unsere Schlüssel und Uniausweise aus.
Mir war Jessy's Blick nicht entgangen, als sie mein Foto gesehen hatte. Es brannte bereits auf ihren Lippen.

„Ich konnte dein Foto eben sehen. Du hast verschiedenfarbige Augen! Das ist abgefahren, so etwas habe ich noch nie gesehen.", brach es aus ihr heraus.

„Ja, ich bin ein Freak. Das habe ich wohl von meinem Vater geerbt. Ich trage Kontaktlinsen.", nuschelte ich beschämt.

„Was?! Warum bist du deshalb ein Freak?! Ich finde es jedenfalls cool und kann nicht verstehen, dass du Kontaktlinsen trägst. Ich kann mir vorstellen das Typen darauf stehen.", gab sie entsetzt von sich und versuchte mich aufzuheitern.

Erneut brachte sie mich zum Lachen. Sie war die erste Person, welche mich so nahm wie ich war.

„Viel los ist hier aber noch nicht.", stellte ich fest und sah über den Campus.

„Isa du kleines Dummerchen, es sind noch drei Wochen bis das Semester beginnt. Wir sind eben sehr früh angereist.", grinste sie und zwinkerte mir zu.

Grinsend rollte ich mit meinen Augen. Sie hatte recht.
Nach zwanzig Minuten Fußweg bogen wir rechts auf einen mit Kieselsteinen angelegten Weg ab, wo am Ende dieses Weges ein kleiner Bungalow stand. Es sah wunderschön aus. Links stand eine große Trauerweide und es gab einen kleinen Vorgarten. Rechts befand sich eine Bank, die zum Relaxen einlud in mitten von einem Blumenmeer. Es war soviel schöner, als ich es mir vorgestellt hatte.

„Lass uns rein gehen, ich möchte wissen ob es innen auch so schön ist.", gab Jessy aufgeregt von sich.

Nickend trat ich vor und sperrte die Tür auf. Wir schritten in einen Flur, welcher so lang wie der gesamte Bungalow war. An beiden Seiten gab es eine Tür. Jessy's Schlüssel gehörte zur linken Seite des Bungalow's. Mit pochendem Herzen ging ich zur Rechten Tür.

„Lass und gleichzeitig aufsperren!", gab sie aufgeregt von sich. Was mir erneut ein Lachen entlockte.

„Du bist verrückt, das mag ich! Dann los.", kicherte ich und drehte den Schlüssel im Schloss.

Ich öffnete die Tür, umgehend schlug mir ein blumiger Duft entgegen. Ich befand mich in meinem Wohnzimmer. Hier war alles in einem Kontrast aus dunklen und hellen Brauntönen gehalten. Das große Bücherregal stach mir umgehend ins Auge.
Ich ging durch den Rundbogen in einen kleinen Flur, von wo aus ich in meine kleine Küche gelangte. Hier fehlte es an nichts.
Zurück in dem kleinen Flur, war zur rechten Seite eine weiter Tür. Sie führte in mein Schlafzimmer. Ein großes gemütliches Bett stand an dem Fenster. Ich blickte hinaus und sah auf das Blumenmeer. Neugierig suchte ich mein Badezimmer und fand es gegenüber der Küche. Ich trat hinein und freute mich ungemein.

„Ich besitze eine Badewanne!", freute ich mich lautstark und hörte Jessy's Schritte.

Ja! Wie cool ist das denn bitte?! Unsere Wohnungen sind identisch! Ich Liebe sie!", schrie sie und führte ein Tänzchen auf.

Lachend stellte ich Kaffee auf und Jessy nahm Platz. Nach zweit Tassen Kaffee und tollen Gesprächen stand sie gähnend auf.

„So meine Liebe, ich werde nun schlafen gehen. Sollen wir morgen auf Erkundungstour gehen? Vielleicht sind unsere neuen Nachbarn auch schon angereist.", lächelte sie mir entgegen.

„Sehr gerne. Ich werde mir jetzt noch ein Bad einlassen und meine Mum anrufen. Danach werde ich schlafen gehen.", nickte ich und stellte die Tassen auf die Spüle.

„Das werde ich auch tun, ein schönes heißes Bad. Morgen früh dann um neun Uhr?", fragte sie und gähnte erneut.

„Ja das geht in Ordnung.", entgegnete ich ihr lächelnd und begleitete sie zur Tür. Wo sie sich ein weiteres Mal zu mir wandte.

„Ich bin sehr glücklich mit Dir hier zu sein. Ich mag dich Isa!", lächelte sie und nahm mich in ihren Arm, ehe sie in ihre Tür verschwand.

Lächelnd schließe ich die Tür. Mir fällt das Päckchen wieder ein, welches sich noch in meinem Mantel befand. Ich nahm es heraus und laß folgende Zeilen "erst an deinem Geburtstag öffnen"
Lächelnd stellte ich es in mein Bücherregal. Euphorisch schlenderte ich in mein Badezimmer und ließ mir Wasser ein. Währenddessen rief ich Mum an. Ich erzählte ihr von Jessy und meiner Wohnung. Von meiner Badewanne und ich bedanke mich für mein Geschenk.
Nach dem Telefonat schnappte ich mir mein Nachthemd und lief ins Bad. Ich ließ mich ins dampfende Wasser gleiten. Meine Muskulatur erfreute sich darüber. Allmählich entspannte sich mein gesamter Körper. Gähnend stieg ich aus der Wanne trocknete mich ab und ging zum Bücherregal. Dort überflog ich etliche Buchrücken. Mythos oder Wahrheit, Herr der Ringe, Astrologie heute. Ich blieb jedoch an einem schmalen Buch hängen. Sein Titel lautete Die Wälder der Highlands. Das musste für heute genügen. Im Bett angekommen kuschelte ich mich in meine Decke und laß die ersten zwanzig Seiten ehe ich vor Müdigkeit einschlief.
In dieser Nacht träumte ich Wäldern, Wasserfällen und Seen, welche friedlich wie im Märchen vor mir lagen. Ich spazierte über Wege und lauschte dem Gesang der Vögel und dem Rauschen des Wassers. Wispern umgab mich, ich vernahm meinen Namen. Plötzlich zogen Wolken auf und der Wind begann zu Peitschen, er zerrte an mir. Die schöne Umgebung wirkte auf einmal bedrohlich auf mich. Das Zwitschern der Vögel verstummte und ich fühlte mich beobachtet. Die Dunkelheit breitete sich aus und nahm jedes Sonnenlicht ein. Ängstlich begann ich zu laufen, denn ich wusste, dass mich jemand verfolgte. Ich spürte einen Griff, welcher mich unsanft zurück riss. Schreiend fiel ich zu Boden.

Mit stockendem Atem wachte ich auf und fuhr hoch. Orientierungslos sah ich mich um und wusch mir meinen kalten Schweiß von meiner Stirn. Meine Hand tastete zittrig nach dem Schalter der Lampe und schaltete sie ein. Mein Herz schlug viel zu schnell. Ich musste mich erst mal beruhigen.
Komm mal wieder runter Isa. Du hast schlecht geträumt. Sprach ich in Gedanken zu mir selbst.
Mit weichen Knien stand ich auf und ging ins Badezimmer. Eine heiße Dusche musste her, ich fror des Schweißes wegen.
Es war erst sechs Uhr, schlafen konnte ich jedoch nicht mehr. Also beschloss ich etwas spazieren zu gehen. Ich zog meine Jogginghose an und warf mir meinen Mantel über. Leise öffnete ich die Tür zu unseren gemeinsamen Flur, zog meine Schuhe an und schritt hinaus in die frische Morgenluft. Ich atmete sie tief ein. Mein Blick schweifte über das Gelände. In zwei der vielen Bungalows brannte ebenfalls schon Licht. Ich fragte mich ob die auch schlecht geschlafen hatten, so wie ich. Dann öffnete sich eine Tür und ein Junge kam hinaus. Fasziniert blieb ich stehen und starrte ihn an. Mein Herz stockte, als er auf mich zu kam.

„Hey was machst du so früh hier draußen? Und dann auch noch ganz alleine? Wir dürfen nur in Gruppen hinaus, wenn es noch dunkelt.", sprach er und sah mich wartend an. Er zog eine Braue hoch. „Hallo? Kannst du sprechen?!", fügte er hinzu.

Hitze stieg mir ins Gesicht und mein Herz begann wie wild zu Hämmern.
„Ähm... hey. Ich bin gestern erst angereist, das wusste ich nicht. Der Wärter hat davon nichts erwähnt. Ich bin Isa.", stotterte ich vor mich hin.

„Okay Isa. Du hättest die Campusregeln, welche übrigens in deiner Küche liegen, lesen sollen.
Ich bin Ian und du solltest wirklich nicht alleine hier draußen sein. Wo wolltest du denn so früh schon hin?", fragte er lächelnd und sah mir in die Augen.

Er war gut einen Kopf größer als ich und muskulös gebaut. Seine schwarzen strubbeligen Haare fielen ihm wild ins Gesicht. Graublaue Augen blickten mich forschend an. Mein Blick glitt zu seinen vollen Lippen, beschämt blickte ich zu Boden.

„Ich konnte nicht mehr schlafen und wollte mir etwas die Füße vertreten. In meiner Küche konnte ich keine Regeln sehen. Tut mir leid.", nuschelte ich vor mich hin.

Ian fixierte mich noch immer und suchte meinen Blick. Entsetzt stellte ich fest, dass ich meine Kontaktlinse nicht trug und ich hoffte, dass es noch dunkel genug war. Ich wollte nicht, das er meine zweifarbigen Augen sah. Die meisten hielten mich auf Grund dessen für einen Freak.

„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen Isa, freut mich dich kennenzulernen. Hier gibt es wilde Tiere in den Wäldern. Deshalb sollen wir uns nur in Gruppen bewegen, zumindest in der Dunkelheit..", gab er mir freundlich zu verstehen.

„Danke, ich werde nun wieder rein gehen. Ich bin mit meiner Freundin verabredet, sie wird wohl gleich aufstehen. Bis dann Ian.", fiepte ich.

„Dann wünsche ich euch viel Spaß, bis bald Isa.", raunte er mit zusammengekniffenen Augen.

Ich wandte mich um und ging mit weichen knien in Richtung unseres Bungalow. Jedoch konnte ich seine Blicke in meinem Rücken deutlich spüren. Ich wandte mich um und er sah mich an. Unbehagen ging ich einen Schritt schneller. Ich schloss unsere Tür auf und schlüpfte in den Flur hinein. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Schnell lief ich in mein Bad und zog meine Kontaktlinse an.

„Isa? Bist du wach?!", hörte ich Jessy rufen.

„Einen Moment noch, ich komme!", rief ich und schloss für einen Moment meine Augen. Ich atmete tief ein und aus, um meine Nerven etwas zu beruhigen. Was mir auch gelang. Ich lief zur Tür und öffnete ihr.

„Na, hast du auch so gut geschlafen?", fragte sie gähnend.

Obwohl sie noch müde zu sein schien, war Jessy top gestylt. Was gäbe ich dafür, einmal so auszusehen.

„Na ja, gut ist anders... sag mal, hast du die Campusregeln gelesen?", fragte ich und gähnte ebenfalls.

„Na klar, gestern Abend noch. Du etwa nicht?", entgegnete sie mir und sah mich fragend an.

„Hmm. Ich habe keine bekommen. Anscheinend wurden sie vergessen.", gab ich Schulterzuckend von mir.

Meine Gedanken schweiften ab. Ich dachte an Ian. Wie er mich angesehen hatte. Seine großen graublauen Augen. Ich hoffte ich würde ihn wiedersehen.
Gemeinsam schlenderten wir über das Gelände und sahen uns um. Leider war das Hauptgebäude noch geschlossen. Doch die Mensa war bereits geöffnet.

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