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6

Revali


Mit meinen Flügeln drücke ich meine leichtbekleidete Ehefrau auf's Bett und schnäble ausgiebig ihr Schlüsselbein. Ich höre, wie Shania leise unter mir stöhnt. Ihre Hände kraulen meine unbedeckte Brust, spielen zärtlich mit meinen dunklen Federn. Zufrieden brumme ich vor aufsteigender Lust.

Langsam hebe ich meinen Blick von dem abgöttisch schönen Körper meiner Frau und blicke in die Tiefen ihrer treuherzigen, braunen Augen. Shania lächelt, blinzelt mich liebevoll an. Gemächlich streckt sie die Hand nach meiner Wange aus. Gurrend schließe ich die Augen, als ihre Finger meine Federn an dieser Stelle berühren.

Wie sehr ich diese Hylianerin doch vergöttere! Fünf wundervolle Jahre sind wir nun verheiratet und acht Jahre liiert. Sie ist alles für mich und ich genieße jeden Moment mit ihr. Allerdings sind so innige, intime Augenblicke, wie diese hier, seitdem die Zwillinge auf der Welt sind, eine Seltenheit geworden. Doch trotz dessen schaffen wir es immer wieder, regelmäßig Zeit für uns zu nehmen, wenn die Kinder beim Spielen sind, so wie jetzt gerade...

Shania setzt sich auf, küsst mich äußerst leidenschaftlich. Mein Gefieder plustert sich auf, mein Herz pocht. Das letzte Mal ist schon viel zu lange her. Ich brauche meine Kleine, hier und jetzt. Doch ich will mir Zeit nehmen, will ihren Körper auf's Neue erforschen.

Plötzlich bemerke ich, dass Shania über meine Schulter unsicher in den Raum starrt.

»Was ist los?«, frage ich sie keuchend, als ich meinen Schnabel von ihren verführerischen Lippen löse.

»Die Vorhänge flattern im Wind. Was, wenn Nio und Nakari doch früher vom Spielen zurückkommen...«

Belustigt schüttle ich langsam den Kopf und streiche meinem flügellosen Engel eine lose Strähne hinter das Ohr. Jedes Mal, wenn wir mal alleine sind, äußerst sie solche Bedenken.

»Sie wissen, was die Vorhänge bedeuten. Falls du dich erinnerst, es war so ziemlich das Erste, was ich den beiden beigebracht habe«, erwidere ich meiner Frau und reibe meine dunkle Schnabelspitze an ihrer Nase.

Als ich meinen Schnabel von ihrem Gesicht nehme, sieht Shania mich an. Im Anschluss grinst sie breit, ehe sie mir einen sinnlichen Blick schenkt und verführerisch an meinen Brustfedern zupft. »Und wie hast du es ihnen gleich nochmal erklärt?«

Leise lache ich und führe meinen Schnabel ganz langsam an ihr Ohr, wo ich zärtlich in ihr Ohrläppchen picke und meine Frau erneut zum Stöhnen bringe. »Ich habe ihnen gesagt, dass Mama und Papa sehr beschäftigt sind und Zeit für sich alleine brauchen. So lange die Vorhänge zu sind, dürfen sie die Hütte keines falls betreten.«

»Als würde das die beiden nicht neugierig machen«, höre ich meine Kleine vergnüglich schnurren, als ich meinen Schnabel an ihrem spitzen Ohr wetze.

Zärtlich verspielt picke ich nach den schwarzen, lockigen Strähnen der bezaubernden Hylianerin und berühre ihre geschmeidigen Kurven mit meinen Flügeln. Meine Fingerfedern wandern über den roten Büstenhalter, der die wohlgeformte Oberweite meiner Frau noch vor mir verborgen hält. Im Anschluss berühre ich ihren Bauch, ihre Hüften und knete schließlich ihr süßes, kleines Hinterteil. Im Gegenzug streichelt Shania meinen Rücken und meinen Nacken. Ihre Hände klettern meinen Hinterkopf rauf, gefährlich nah an meine Zöpfe. Ich kann bereits spüren, wie ihre Fingerkuppen das Ende meiner geflochtenen Haare berührt.

»Warum denn solche Bedenken?«, raune ich amüsiert, zwischen unseren zartschmelzenden Küssen und bittersüßen Berührungen. »Bis jetzt hat es prima funktioniert. Oder willst du mir da etwa widersprechen?«

Shania zieht an einen meiner Zöpfe und entlockt mir ein brachiales Stöhnen, als sie mir zuflüstert: »Nun, ich muss Euch zustimmen, oberster Recke! Ihr kümmert Euch wirklich wundervoll um Eure Ehefrau.«

Gütiger Himmel! Selbst nach all den Jahren, weiß sie ganz genau, was sie sagen, beziehungsweise machen muss, um mich wahnsinnig zu machen. Meine Federn zittern unruhig. Meine Atmung stockt. Und ich beginne bereits, leicht zu schwitzen. Ganz zu schweigen von der Reaktion meiner Männlichkeit, die anfängt, sich zu regen. Verbissen versuche ich ruhig zu bleiben und mich zu beherrschen, nicht dass ich doch noch Gebrauch von Urbosas Trank für männliche Ausdauer nehmen muss, der in der Truhe genauso verstaubt, wie dieser kleine Wächter in unserem Bücherregal.

»Mmmmhhh!«, brumme ich erregt und führe mit knallrotem Schnabel meine Fingerfedern ganz nah an den Busen meiner Gattin. »Und wie gedenkt meine Ehefrau, sich um mich zu kümmern?« Meine Stimme klingt ganz rauchig vor Lust.

Mein Mädchen lehnt sich etwas vor, um mir süße, unsittliche Worte ins Ohr zu flüstern, als ich ihre Brüste knete. Meine grünen Augen leuchten, als sie mir von den Dingen erzählt, die sie mit mir anstellen wird. Ganz langsam bewegen sich Shanias Finger auf meine Hose zu, das einzige Kleidungsstück, das ich trage. Ihre Fingerspitzen schlüpfen unter meinen Hosenbund.

Beim großen Okwundu! Ich kann nicht mehr länger warten. Im Nu werde ich sie jetzt von ihrer Unterwäsche befreien. Und dann werde ich...

»MAMA! PAPA!«

Prompt zieht Shania ihre Hände wieder aus meiner Hose heraus. Schockiert schauen wir in unsere tiefroten Gesichter, als wir hochschrecken und unseren gemeinsamen Sohn ins Zimmer rennen sehen. Er schlüpft so geradewegs durch den Vorhang am Haupteingang hindurch. Seine braunen Augen funkeln panisch, als er eilig durch den Raum tapst und immer wieder nach uns schreit, ehe er über ein Kissen, das sich in der Mitte des Zimmers befindet, stolpert und hinfällt.

»Nio!«, schreie ich entsetzt und breite meine rechte Schwinge aus, um ihn die Sicht auf den halbnackten Körper seiner Mutter zu verdecken. »Du weißt, was die zugezogenen Vorhänge bedeuten! Sieh zu, dass du wieder...«

Doch dann sehe ich, wie er weint. Auf allen Vieren hockt er auf dem Boden und schnieft.

»Na-Nakari...«, stammelt mein kleiner Sohn. »Hi-Hilfe... Hil-fe ho-o-len!«

Alarmiert starre ich auf den Eingang. Nakari ist nicht bei ihm. Wo ist meine Tochter? Was ist passiert?

Ehe ich reagieren kann, windet sich Shania blitzschnell unter mir hervor, greift nach dem Jäckchen aus Orni-Federn und zieht es sich geschwind über. Ohne zu zögern eilt sie zu unserem Sohn hinüber, kniet sich neben ihm hin und steckt die Arme nach ihn aus. Heulend lässt er sich von seiner Mutter in die Arme nehmen. Während er seinen Schnabel an Shanias Brust drückt, versucht er uns irgendetwas zu sagen, was allerdings in seinem heftigen Schniefen und dem Meer aus Tränen, das er soeben fabriziert, untergeht.

»Ssssscccchhhhttt...«, flüstert meine Frau und streichelt ihm beruhigend das schwarze Haarbüschel auf dem Kopf. »Ist ja gut. Beruhige dich, mein kleiner Piepsi!« Sie haucht Nio einen Kuss auf die Stirn und drückt ihn enger an sich. »Erzähl Mama und Papa was passiert ist!«

Wieder nuschelt Nio irgendetwas an Shanias Brust, dass ich kaum verstehe. Es klang irgendwie nach Bär. Wurden die beiden etwa von einem Bären angegriffen? Nein, das kann nicht sein, hier gibt es keine Bären. Oder etwa doch?

Ohne den Blick von meiner Frau und meinem weinenden Sohn zu heben, stehe ich vom Bett auf und greife nach meinem leichten Brustpanzer, den ich achtlos auf den Boden geworfen habe, nachdem ich mich ausgezogen habe. Als ich ihn wieder angelegt habe, bewege ich mich auf die beiden zu. Ich setze mich zu neben Shania und blicke sie fragend an. Als Antwort zuckt sie allerdings nur mit den Achseln. Die Hylianerin versucht, ruhig zu bleiben, doch ich merke es ihr an, dass sie mindestens genauso beunruhigt ist, wie ich.

Warum ist Nakari nicht bei Nio? Er bekommt kein vernünftiges Wort heraus und hört nicht auf zu weinen. Irgendetwas muss doch passiert sein. Hoffentlich ist sie nicht in den See gestürzt. Haben die beiden etwa nicht auf mich gehört? Zu oft habe ich betont, sie sollen nicht in der Nähe der Klippen spielen. Haben sie etwa meine Warnungen missachtet?

»Wo ist Nakari?«, frage ich meinen Sohn, darum bemüht, eine väterlich ruhige Stimme anzunehmen, was mir im Angesicht der aufkommenden Panik nur schleppend gelingt.

Außer ein paar gebrochenen Worten, die in seinem gequälten Jammern untergehen, verstehe ich überhaupt nichts. Frustriert schaue ich meiner Frau in die Augen, die es erneut versucht, indem Nio sie dieselbe Frage stellt.

»Nio, sag uns, wo deine Schwester ist! Hör auf zu weinen! Es ist doch alles gut.« Beschwichtigend reibt sie ihr Gesicht an Nios Köpfchen.

»Nein!«, piepst der Kleine. »Nichts gut! Na-Nakari... Baum... Beeren...«

Von dem Wortsalat, den er uns vorwirft, kann ich keinerlei Zusammenhang erkennen. Mein Geduldsfaden reißt langsam. Hoffentlich gelingt es uns bald, Nio zu beruhigen, sonst mausere ich mich noch vor Sorge.

»Was denn für Beeren?« Entsetzt drückt Shania unseren Sohn ein kleines Stück von sich und sieht ihn an. »Was meinst du damit, Nio?«

Doch der kleine Orni antwortet uns nicht. Er drückt seine winzigen Flügel gegen seine Augen und heult unaufhörlich weiter. Aufgebracht klappere ich mit dem Schnabel und verdrehe die Augen. So kommen wir nicht weiter. Da stoße ich hörbar die Luft aus und vollziehe mit meinem Flügel eine heranwinkende Bewegung, als Zeichen, dass Shania mir unseren Sohn geben soll. Augenblicklich drückt sie mir ihn in den Flügel. Dort veranstaltet er das gleiche Szenario und quengelt unaufhörlich an meiner Brust.

»Hey, Nio, mein Söhnchen!«, spreche ich zu ihm, während ich ihn sanft in meinen Flügeln schaukle und meine Shania dabei ansehe. »Jetzt zeig uns, dass du ein tapferer, kleiner Orni bist und hör auf, zu weinen. Sag uns doch endlich, wo deine Schwester ist! Bitte!«

»Wir gespielt. Da waren rote Kugeln. Hab ich genascht. Nakari auch. Hustet komisch. Nakari umgefallen.«

Endlich habe ich verstanden. Shania und ich tauschen prompt schockierte Blicke. Beeren? Rote Kugeln? Meint er etwa...

»Habt ihr etwa Vogelbeeren gegessen!?!«, herrsche ich ihn ungewollt an, weil ich so aufgebracht bin.

Vor Schreck zuckt Nio zusammen. Mein aufgebrachter Blick bringt ihn zum Zittern. Augenblicklich vergräbt der Kleine sein Gesicht in seinem Flügel und heult weiter.

Verärgert über mich selbst, grummle ich. Ich hätte besser auf meinen Ton achten sollen, jetzt hat er sich halbwegs beruhigt und nun heult er wegen mir schon wieder.

Shania rutscht näher an uns heran. Sie streichelt unseren Sohn, während ich ihn weiter in meinen Flügeln halte.

»Papa hat es nicht so gemeint, Nio!«, flüstert die Hylianerin ihm sanft zu, während sie mich etwas zerknirscht anblickt.

»Ist ja schon gut...« Fest drücke ich meinen Spross an mich und sehe ihn entschuldigend an, während ich verzweifelt versuche, ihn mit meinem Geschaukel vom Weinen abzuhalten.

Geschwind steht Shania auf, um ein Taschentuch aus der Schublade meines Schreibtisches zu holen.

»Hilfe holen!«, piepst der Kleine nach jedem Schniefen und deutet mit seinem Flügel wild nach draußen, während seine Augen schon ganz geschwollen sind vom Weinen. »Baum! Baum! Draußen! Kugeln böse! Papa...« Gequält sieht mich der Arme an. »Nakari sterben? Nio auch sterben? Nio auch von bösen Beeren genascht.«

Überfordert starre ich meinen Sohn an. »Was?!? Nein! Keiner von euch wird sterben! Sag uns einfach, wo ihr gespielt habt und wo Nakari ist!« Wieder klinge ich ein wenig harsch, dabei mache ich mir nur schreckliche Sorgen um seine Schwester.

»Tut leid!«, piepst mein Kleiner nur, anstatt mir eine Antwort zu geben.

Neben mir geht Shania in die Knie und putzt Nio seinen kleinen Schnabel. Er schnäuzt ein paar Mal kräftig.

»Wir müssen Nakari finden«, sagt Shania zu mir und wirkt dabei viel gefasster, als ich mich gerade fühle. »Die beiden haben wohl Vogelbeeren gegessen und da Nakari mehr Hylianer-Gene hat...«

Sie braucht den Satz nicht zu beenden, denn ich verstehe sehr gut.

»Nio«, rede ich mit meinem Sohn, während seine Mama ihm die Tränen eifrig von den klebrigen Gesichtsfedern wischt. »Bitte zeig uns, wo ihr gespielt habt!« Diesmal klinge ich viel sanfter.

Als meine Gattin damit fertig ist, unseren Sohn zu säubern, hebe ich mit einer Fingerfeder sein Kinn an und zwinge ihn dazu, mir in die Augen zu sehen. Dort findet er keinen Zorn, keinen Vorwurf, sondern lediglich Sorge und Zuspruch.

»Mama und Papa jetzt böse?« Mit seinen großen, braunen Augen blickt er mich herzzerreißend an und schnieft immer zu.

»Nein, ich bin nicht böse«, antworte ich ihm ehrlich mit einfühlsamen Ton.

»Und ich auch nicht«, fügt Shania hinzu und streichelt gemeinsam mit mir unser Küken, das sich langsam wieder beruhigt. »Sag uns einfach, wo Nakari ist, damit wir ihr helfen können.«

»Pfiff-Pfiff-Steine!«, brabbelt der Kleine und zeigt wieder in irgendeine Richtung.

Shania und ich blicken uns an. Unsere Zwillinge nennen die Brüder-Felsen immer Pfiff-Pfiff-Steine, weil, wenn der Wind durch die löchrigen Felsen weht, Pfeiftöne entstehen. Aber ich habe ihnen verboten dort alleine hinzugehen. Es ist für die beiden einfach noch zu weit weg von unserer Hütte. Nio zu schimpfen, wird allerdings nichts bringen. Der Kleine hat das einzig Richtige getan und hat Hilfe geholt, obwohl es mir bei dem Gedanken schaudert, dass meine Tochter nun irgendwo vergiftet und alleine bei den Brüder-Felsen liegt. Wir haben genug Zeit vertrödelt. Mein kleines Engelchen braucht uns.

Bevor ich etwas zu Shania sagen kann, ist sie auch schon aufgesprungen und rennt zum Bett. Dort greift sie sich ihre Kleidung und zieht sich geschwind an, während sie sich bereits in Richtung Küche bewegt. Wäre ich nicht so in Sorge, würde ich über den Anblick meiner Frau lachen, die gerade in ihre Hose schlüpft und gleichzeitig den Schrank über der Kochnische öffnet, wo sie neben ein paar Kräutern etwas Medizin lagert. Als sie sich auch noch ihr Hemd anzieht, greift sie auch schon nach dem einer Flasche voll mit Wasser, das sie einst gesegnet hat. Als sie sich streckt, wirft sie dabei eine leere Tonschale zu Boden, die augenblicklich zu Bruch geht.

Ich höre, wie meine Kleine genervt aufseufzt und murmelt: »Das räume ich später auf.«

Mit Nio in den Flügeln warte ich bereits im Eingang auf meine Frau. Sie hängt sich nur noch schnell eine Tasche um und verstaut das gesegnete Wasser darin. Im Anschluss eilt sie auf mich zu. Beide verlassen wir geschwind unsere Hütte. Während wir uns hurtig auf den Steg zubewegen, nimmt mir Shania Nio ab und drückt ihn eng an ihre Brust.

»Halte dich an Mama fest!«, sagt sie zu unserem Sohn, der ihr ohne Widerworte gehorcht und seine kleinen Flügel um ihren Hals schlingt.

Am Steg angekommen springt Shania auf meinen Rücken auf. Kaum spüre ich sie an mir, beschwöre ich einen Sturm herauf, der uns blitzschnell zum Himmel hinaufbringt.

So schnell es mir möglich ist, tragen mich meine Flügel über den Orni-See. Nach wenigen Augenblicken kommen die Brüder-Felsen auch schon in Sicht. Kaum bin ich der Nähe, spähen meine scharfen Augen bereits nach meiner Tochter.

Während ich unaufhörlich mit den Flügeln schlage, plagen mich meine Gedanken. Schon als ich klein war, hat mein Vater mir beigebracht, dass Vogelbeeren nur für uns Orni schmackhaft sind und dass sich die anderen Völker Hyrules daran vergiften können. Obwohl Nio und Nakari Zwillinge sind, könnten die beiden nicht unterschiedlicher sein. Mein Sohn gleicht beinahe einem vollblütigen Orni, während meine Tochter mehr Hylianer-Züge aufweist, bis auf ihre Flügel und ein paar Federn, die sie am Körper trägt. Shania und ich wissen noch so wenig über unsere Kinder und wie bestimmte Substanzen auf sie einwirken, wie die Vogelbeeren zum Beispiel. Nio scheint außer einem Schock nichts zu fehlen, während sich Nakari wahrscheinlich vergiftet hat. Dabei habe ich keine Ahnung, wie eine Vogelbeeren-Vergiftung bei Hylianern abläuft.

In diesem Augenblick erspähe ich einen einsamen Vogelbeerbaum. Das muss der Baum sein, den Nio gemeint hat. Aber wo ist Nakari? Wo ist meine Tochter? Wo ist mein kleines, armes Baby-Engelchen?

Nio und Shania müssen es gespürt haben, als ich plötzlich im Flug zusammenzucke. Ich kann zwei winzige Füße erkennen, die unter einem Busch hervorlugen. Nakari scheint dort am Boden zu liegen.

»Oh, nein...«, grummle ich kaum hörbar und setze zum Landeanflug an.

Durch meine anhaltende Panik verläuft die Landung etwas holprig. Ich spüre, wie Shania unseren Sohn enger an sich drückt, als ich stolpernd am Boden aufsetze.

»Himmel, Nakari!«, höre ich meine Frau schreien, als von meinen Rücken herunterspringt und unsere Tochter neben dem Busch liegen sieht.

Beide rennen wir auf unser Mädchen zu, während Shania Nio im Arm hält. Nakari liegt auf der Seite. Sie röchelt und drückt ihren Arm unter schmerzverzerrtem Gesicht gegen ihren Bauch. Als ich mein kleines Töchterchen jammern und wimmern höre, wird mir das Herz schwer. Am liebsten möchte ich meine arme, kleine Seidenfeder in den Flügel schließen und sie so lange festhalten, bis es ihr wieder besser geht. Vor Sorge und Entsetzen spüre ich, wie meine Federn zittern. Shania und ich knieen uns neben Nakari auf die Erde. Mit sorgenvollen Gesichtern blicken wir beide auf unsere Tochter hinab. An dem Busch, unter dem sich Nakari halb drunter befindet, kann ich etwas Erbrochenes erkennen. Unser kleines Mädchen hat sich wohl übergeben. Ihr Körper hat das einzig Richtige getan.

Während ich den Flügel auf den winzigen Kopf meiner Tochter lege und beruhigend ihr Haar streichle, berührt Shania Wange und Stirn der Kleinen.

Ich höre, wie Shania raunt: »Sie glüht ja...«

»Mein kleines Engelchen...«, flüstere ich meinem Töchterchen zu, das leise vor sich hinwimmert und sich nur noch mehr verkrampft. »Keine Sorge, Mama und Papa kriegen das wieder hin!«

Mein Herz setzt einen Moment aus, als ich Nakaris vom Schmerz geplagte Stimme höre. »Mein Bauch tut so aua!«

Es schmerzt so entsetzlich, das kleine, unschuldige Mädchen so zu sehen. Sie muss ja furchtbare Schmerzen haben.

»Wir sind ja da«, vernehme ich die sanfte Stimme meiner Frau, die von Nakari zu mir hochblickt und gleich wieder zurück, um unserer kleinen Halb-Orni die schweißverklebten Strähnen aus dem Gesicht zu streichen. »Mama nimmt dir dein Bauchweh. Komm her!«

Beim Anblick seiner kranken Schwester wirft Nio den Schnabel in die Höhe und heult los. Shania und ich zucken erschrocken zusammen, als er entsetzlich laut zu schreien beginnt und immer wieder den Namen seiner Zwillingsschwester piepst. Meine Gattin setzt ein mütterlich mitleidiges Gesicht auf, streichelt unseren Sohn kurz, ehe sie in von ihrem Schoß nimmt und ihn mir gibt.

»Kümmere dich um Nio!«, sagt sie. »Ich heile Nakari!«

Ohne den Blick von meinem kranken Engelchen zu nehmen, nehme ich Nio unter einem Nicken an mich. Kaum spürt er meine Federn, drückt er sich in mein Gefieder und weint hinein. Vorsichtig tätschle ich seinen Rücken und beobachte Shania dabei, wie sich über unsere Tochter beugt, ihr ganz sachte den winzigen Oberarm streichelt und ihr dabei beruhigende Wort zuflüstert. Zunächst legt die Hylianerin ihr eine Hand auf den Bauch und die andere auf die Stirn.

Während ich dabei zusehe, wie sich ein grüner Schimmer über den Körper meiner Tochter ausbreitet, der sie hoffentlich von ihrem Leid losspricht, mache ich mir schreckliche Vorwürfe. Die beiden sind gerade mal vier Jahre alt. Vielleicht war es doch nicht so eine gute Idee, Nio und Nakari alleine zum Spielen loszuschicken. Womöglich habe ich einen Fehler gemacht. Die beiden waren bereits ein paar Mal alleine draußen, bisher ist noch nie so etwas passiert. Ich dachte, es wäre kein schlechter Plan, unsere Kinder so früh wie möglich eigene Erfahrungen machen zu lassen. Aber da habe ich mich wohl geirrt. So etwas darf kein weiteres Mal passieren. Am Tag ihrer Geburt habe ich mir geschworen, die beiden mit meinem Leben zu beschützen und dafür zu sorgen, dass es ihnen stets gutgeht und nun...

»Nakari... Nakari... Nakari nicht sterben! Nio braucht Nakari doch! Nicht... Nicht...«, jammert der Kleine unaufhörlich in meinen Federn.

Prompt blicke ich auf den armen, kleinen Halb-Orni hinab, der sein winziges Schnäbelchen in meinem Gefieder vergräbt und sich die Augen aus dem Kopf heult. Ganz behutsam drücke ich meinen Jungen an meine Brust und schmiege meinen Schnabel an seinen Kopf.

»Nun hör schon auf...«, beruhige ich meinen Sohn. »Alles wird wieder gut! Das verspreche ich dir! Mama macht Nakari wieder heile. Deine Schwester hat nur Bauchweh. Das vergeht wieder. Sie wird nicht sterben. Warum denkst du überhaupt so etwas?«

»Nakari... Meine Schuld... Meine Schuld... Nio böse, ganz, ganz böse!«, winselt der Kleine unaufhörlich. Es sieht nicht so aus, als würde er sich so schnell wieder beruhigen. Mein Junge tut mir unendlich leid. Er hat noch nie so viel geweint. Es wundert mich, dass seine Tränendrüsen überhaupt noch Tränen produzieren können. Er muss ja schon ganz erschöpft sein von der ganzen Heulerei.

So schaukle ihn unentwegt, hoffe dabei, ihn doch irgendwie damit beruhigen zu können.

» Sssschhhttt ... Sssschhhttt... Gleich geht es Nakari wieder besser. Hör auf, dir Vorwürfe zu machen. Das ist nicht deine Schuld. Selbst wir wussten nicht, dass Nakari keine Vogelbeeren essen darf. Woher sollst du es also wissen? Also... Alles wird wieder gut. Schau, Mama kann zaubern!«

Als Nio ganz zögerlich sein kleines Köpfchen hebt, sehen wir beide dabei zu, wie das grüne Leuchten von Nakaris Körper verschwindet. Zaghaft regt sich meine kleine Seidenfeder unter ihrer Mutter. Ich höre wie Nakari ächzt.

»M-Mami?« Ich kann erkennen, wie Nakari ihren Kopf leicht hebt und in Shanias Gesicht schaut.

»Alles gut«, versichert ihr meine Frau und streichelt ihren Kopf. »Tut dir dein Bauch noch weh?«

Mit glasigen Augen und wehklagender Schmolllippe nickt sie. »Hmhm...«

Sofort öffnet Shania ihre Tasche und kramt die Flasche hervor, die sie zuvor hineingesteckt hat. Sie öffnet den Korken. Kurz danach hebt sie den Kopf unserer Tochter leicht an und hält ihr Fläschchen hin.

»Dann trink das, mein kleines Mädchen!«, wispert Shania ihr zu und hilft ihr das gesegnete Wasser zu trinken, in dem sie die Flasche ganz vorsichtig an Nakaris Lippen führt und das Gefäß neigt. »Gleich spürst du gar nichts mehr!«

Ohne zu zögern trinkt Nakari. Überrascht stelle ich fest, dass Nio aufgehört hat zu weinen. Der Kleine schluchzt nur noch in regelmäßigen Abständen. Während ich mit wachsender Erleichterung dabei zusehe, wie meine Tochter sich Schluck für Schluck von der Vergiftung erholt, zerre ich das Taschentuch hervor, das ich vorhin eingesteckt habe und fordere meinen Sohn auf, erneut zu schnäuzen. Ohne Wiederworte pustet er Laut in das Tuch. Im Anschluss putze ich ihm ausgiebig den verklebten Schnabel und das durchnässte Gesicht.

Nio hockt auf meinem Knie, als er zu mir aufblickt und mit mich mit seinen großen Küken-Augen anblickt. Ich glaube, er will sich bei mir bedanken, bekommt aber kein Wort heraus. So legt er sein Köpfchen schief und blinzelt mich einfach nur an.

»Schon gut, mein Kleiner!« Lächelnd tätschle ich den Kopf meines Sohnes. »Den Schock wirst du schon verdauen. Da mach dir keine Sorgen. Aber ich bin mir sicher, in Zukunft werdet ihr einen großen Bogen, um den Vogelbeerbaum machen.«

Kaum habe ich die Worte ausgesprochen, blicke ich zu dem besagten Baum hinüber. Skeptisch betrachte ich die hochhängenden Äste und frage mich, wie meine Kinder bloß da rangkommen sind. Als ich zu Boden schaue, bekomme ich meine Antwort. Da liegt ein Ast, so schwer mit Beeren beladen, dass er wohl abgebrochen und heruntergefallen ist.

Erst als Nakari alles ausgetrunken hat, zieht Shania die Flasche von ihr zurück. Ich höre, wie mein kleines Mädchen laut die Luft ausstößt. Nachdem meine Frau das leere Fläschchen zurück in die Tasche gestopft hat, hilft sie Nakari vorsichtig dabei, sich aufzusetzen. Mit ihren grünen Augen blinzelt sie ihre Mutter an. Ohne ein Wort drückt sie sich an Shania und schmiegt ihr Gesicht ganz fest an sie. Die Hylianerin nimmt sie im Anschluss ganz doll in den Arm. Shania steht auf, trägt Nakari zu mir herüber. Als auch ich aufstehe und dabei ein flatterndes Geräusch mit meinen Federn vollziehe, erregt das die Aufmerksamkeit meiner Tochter. Als sie sich nach mir umdreht, reißt sie ganz plötzlich ihre Hände von ihrer Mutter und streckt ihre Arme nach mir aus.

»Papsi...«, murmelt die Kleine und schaut mich dabei ganz mitleidserregend an.

»Komm her!«, sage ich zu ihr und nehme sie augenblicklich an mich.

Als meine Tochter bei mir ist, herze ich sie überschwänglich mit dem Schnabel und raune: »Mein kleines Engelchen, jage mir nie wieder so einen bösen Schrecken ein! Und nasch bloß nie mehr Vogelbeeren! Hast du gehört?«

»M-Ja!«, brabbelt mein süßes Töchterchen und reibt ihre winzige Nase an ihrem Schnabel.

Ein erwärmtes Schmunzeln setzt sich in meinem Gesicht fest, als ich zusehe, wie sich Nio, der sich ebenfalls in meinen Flügeln befindet, an seine Schwester drückt. Nakari geht es gut, mein Spross wirkt überglücklich. Es ist wirklich niedlich mitanzusehen, wie wichtig sich die beiden sind. Es muss wohl stimmen, was man sich über Zwillinge erzählt, dass die Bindung zwischen den beiden stärker ist, als zwischen gewöhnlichen Geschwistern.

Ich sehe von meinen Kindern auf, blicke in das bewegte Gesicht meiner Frau. Da ich keinen Flügel mehr frei habe, lächle ich sie an und bedeute ihr mit einem Schnabelzucken herzukommen. Shania kichert leise. Schon bewegt sie sich den einen Schritt auf mich zu, der noch zwischen uns stand. Ich spüre, wie sie ihre Arme um mich schlingt und uns alle drei umarmt.

»Ab sofort meidet ihr die Pfiff-Pfiff-Steine aber«, höre ich Shania sagen, als sie an uns kuschelt. »Und keine Vogelbeeren mehr!«

Als meine Frau sich leicht von uns löst, haucht sie mir einen sanften Kuss auf den Schnabel. Milde schmunzle ich zu ihr zurück. Plötzlich spüre ich, wie sich meine Kinder in meinen Flügeln regen. Als ich zu ihnen hinunterblicke, erkenne ich ihre schuldbewussten Gesichter.

»Bekommen wir jetzt Strafe?«, fragt mich Nakari mit einem solch niedlichen Blick, dass ich gar nicht anders kann, als aufzulachen und die beiden erneut an mich zu drücken.

»Nun...«, meine ich mit gespielter Strenge, denn ich bin so erleichtert, dass es den beiden gutgeht, dass ich gar nicht sauer sein kann. »Ich habe euch zwar verboten, alleine zu den Brüderfelsen zu gehen, aber ich glaube das Bauchweh, das du gerade hattest, war Strafe genug.«

Später liegen die beiden völlig fertig in ihren Hängematten. Ich sitze in der Mitte des Raumes auf einem Sitzkissen und sehe dabei zu, wie Shania jedem von ihnen einen Gute-Nacht-Kuss auf die Stirn gibt.

Unter einem letzten mütterlichen Blick wendet sich meine Frau von den von unseren Kindern ab und begibt sich zu mir. Prompt breite ich einen meiner Flügel aus und warte unter einem Lächeln darauf, dass sie sich zu mir setzt. Kaum spüre ich die Hylianerin an meinem Gefieder, schlinge ich meine Schwinge um ihre Gestalt und drücke sie ganz fest an mich, während ich meine Stirn gegen ihre presse.

Lange schweigen wir beide. Ich höre nichts als den Wind und den ruhigen Atem meiner Kinder, die nun friedlich schlummern.

»Tut mir leid...«, höre ich Shania plötzlich wispern.

Perplex hebe ich meinen Kopf und schaue meine Ehefrau an. »Warum entschuldigst du dich bei mir?«, frage ich sie irritiert.

Besorgt schielt Shania zu unseren kleinen Schätzen hinüber. »Ich hätte wissen sollen, dass Nakari keine Vogelbeeren essen darf. Schließlich hat sie mehr Hylianer-Gene.« Ihr Satz endet mit einem dramatischen Seufzen.

Unter einem aufmunternden Blick stupse ich Shanias Nase mit dem Schnabel an. »Nein, das konntest du nicht wissen, das konnten wir beide nicht. Sieh her...« Nun strecke ich den Hals und sehe ebenfalls zu den beiden Halb-Orni hinüber. »Wir wissen noch so wenig über die beiden. Es wird noch Jahre dauern, bis sie uns zeigen, wer sie wirklich sind. In ihnen schlummern so viele Gene, Kräfte, von denen wir noch nichts wissen, alle ihre Stärken, alle ihre Schwächen... Das braucht seine Zeit, bis das alles an die Oberfläche tritt.«

Meine kleine, süße Ehefrau atmet schwer die Luft aus, legt sich hin und schmiegt ihren Kopf an meinen Schoß. Augenblicklich beginne ich, ihren Körper der Länge nach zu streicheln.

»Das ist mir durchaus bewusst. Aber als ihre Mama würde ich es gerne vorher schon wissen, dass Vogelbeeren für Nakari giftig sind und für Nio nicht.«

»Ist schon gut«, flüstere ich meinem Täubchen zu und schaue sie verliebt an. »Ich fühle mit dir. Aber gegen unsere Unwissenheit werden wir wohl vorläufig nichts tun können, als alles auf uns zukommen zu lassen.«

»Hm...« Shania hebt leicht ihren Kopf und sieht mich an. Ein bezauberndes Lächeln befindet sich auf ihren Lippen. »Weißt du eigentlich, dass du ein wundervoller Vater bist. Es war wirklich rührend, wie du versucht hast, Nio zu beruhigen.«

»Naja... Zugegeben, unser Kleiner hat mich ziemlich gefordert. Ich dachte schon, er hört nie wieder auf zu weinen. Aber, ich denke, im Großen und Ganzen haben wir das Beste aus der Situation gemacht.«

Mit leicht rotem Oberschnabel beuge ich mich zu meiner Frau hinunter und suche ihre Lippen. Zärtlich picke ich in ihre Oberlippe und schnäble sie im Anschluss. Shania erwidert meinen Kuss.

Als unsere Zärtlichkeit endet, schaut mich Shania ganz vernarrt an und meint ganz leise zu mir: »Unsere traute Zweisamkeit von heute Nachmittag holen wir bald nach, versprochen!«

Leise lache ich, reibe meine Schnabelspitze an ihrer Nase. »Mach dir darüber keine Sorgen! Ich bin nur froh, dass es Nio und Nakari gut geht.«

Plötzlich spüre ich Shanias Hand auf der Seite meines Schnabels. Liebevoll sieht sie mich an, ehe sie ihre sanften Lippen auf die Stelle drückt und mich die Schnabelseite entlang küsst. Gurrend schließe ich die Augen und genieße ihre Zärtlichkeit, während ich froh darüber bin, diesen Tag heil überstanden zu haben. Solche Sorgen wie heute, will ich mir so schnell nicht mehr machen.

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