6
Revali
Mein Blick hat sich auf den Zora-Goronen-Bogen geheftet, der vor mir auf dem überfüllten Tisch liegt. Vorsichtig streiche ich mit meinem Flügel darüber und betrachte ihn. Ein wahrlich bemerkenswertes Geschenk! Zugegeben, da haben sich Daruk und der Fischkopf ziemlich ins Zeug gelegt. Der Bogen ist von hervorragender Qualität und die Tatsache, dass sich die Waffe zu einem Schwert transformieren kann, ist wahrlich ansehnlich. Daneben befindet sich ein weiteres Prachtstück, der antike Bogen. Nun... auch wenn ich diese nervige Purah nicht besonders wertschätze, die Fernwaffe ist ein durchaus gelungenes Geschenk.
»Kashiwa! Ich danke dir vielmals, dass du heute auf unserer Hochzeit spielst«, reißt mich die süße Stimme meiner Ehefrau aus meinen Gedanken.
Als ich aufblicke, sehe ich den Barden und seine Familie vor unserem Tisch stehen. Vergnüglich schwingt der Papagei sein Musikinstrument in seinen Flügeln hin und her.
»Als ich deinen Brief erhalten habe, habe ich mich sehr über deine Bitte gefreut. Es ist mir eine Ehre, auf eurer Hochzeit musizieren zu dürfen«, bedankt sich Kashiwa bei meiner Frau.
Ich verschränke die Flügel vor meiner Brust und werfe dem treulosen Barden einen missbilligenden Blick zu. Also bei mir braucht er sich definitiv nicht zu bedanken. Den Papagei einzuladen war einzig und allein Shanias Idee. Kashiwa und ich waren nie dicke Freunde. Eigentlich besitzt Kashiwa im ganzen Dorf kein besonders gutes Ansehen. Schließlich hat er seine Familie verlassen, um seine Liedchen in Hyrule zu verbreiten. Dann und wann kam er zwar nach Hause, doch seine Frau war ständig mit ihren fünf Kindern auf sich allein gestellt. Trotz dessen hat seine Familie stets zu dem umherziehenden Orni gehalten, eine Tatsache, die ich nicht nachvollziehen kann.
»Auch wir haben ein Geschenk für euch zum Hochzeitstage«, meint der Papagei plötzlich und beginnt augenblicklich, eine Melodie auf seinem Akkordeon zu spielen. »Es handelt sich hierbei um selbstverfasste Verse, ein Lied, das von eurer Liebe erzählt.«
Regungslos starre ich den Barden an. Beim großen Okwundu, muss das sein? Nun ja, wenigstens nimmt sein Geschenk keinen weiteren Platz auf unserem Tisch ein, der vermutlich bald unter Last der Gegenstände zusammenbrechen wird. Während Shanias Augen bereits vor Vorfreude funkeln, kann ich es kaum erwarten, bis Kashiwas Darbietung wieder vorbei ist.
Der Papagei schließt seine Augen, gibt sich seiner Musik hin. Die Melodie, die er vorgibt, klingt weich und euphonisch. Plötzlich tritt seine Frau vor und fängt zu singen an.
»Einst vor vielen Jahren, an einem verschneiten Tag,
Federn und Haar, das bekannteste Paar,
sich gefunden mag.«
Mit einem Mal spielt die blaue Tochter Kashiwas auf einer Flöte. Das kleine, rote Orni-Mädchen singt die nächste Strophe.
»Er getragen von Wind, fliegt er geschwind.
Sie bewacht die Seelen.«
Wieder wird die Melodie gewechselt. Nun begleiten zarten Harfen-Klänge, gespielt von der größeren Gelben, den Gesang der pinken Schwester.
»Im Schnee er versank, gab sie ihm die Hand.
Liebe war geboren.«
Nun tritt die Grüne vor, das Ebenbild von Kashiwas Frau Amali, und singt den Refrain.
Bogen und Schwert, große Mächte euch ehrt, das Böse ihr bezwangt.«
Sprachlos sitze ich da und starre Kashiwa und seinen Chor an. Meine abwehrende Haltung habe ich längst aufgegeben. Beeindruckt lausche ich den nächsten Versen mit großem Interesse. Nun spielt Kashiwa ein Solo, während zwei seiner Töchter die Musik mit ihrem wunderschönen Gesang begleiten.
»Eine Reise steht bevor, zu dem Todesberg-Chor.
Ihre Heimat in seinem Schoße dort lag, nicht verzag.
Großer Revali seine Liebste er beschützt, von Daruks Schirm er gestützt.
Gemeinsam trotzen sie dem finstren Schwarz.«
Die nächste Strophe wird klangvoll von der Gelben und der Pinken vorgetragen.
»Groll, der verfliegt, denn die Liebe obsiegt,
als Shania erfuhr, dass sie mit einem Prinzen leiert.
Zwar waren sie und der Held eine kurze Zeit lang getrennt,
doch fanden sie wieder zusamm.«
Die Mutter trällert die nächste Strophe mit ganz gefühlvoller Stimme.
Ich vermiss dich so sehr,
dich zu lieben, ist nicht schwer.
Finde zu mir zurück!
Die kleine Grüne übernimmt die nächsten Sätze in derselben empfindsamen Tonlage.
»Jigga, Dämonen-Bann, Leid.
Es Trauer bald schneid.
Dennoch sind wir nun vereint.«
Kashiwas Frau und alle fünf Töchter wiederholen die Hauptstrophe im Chor.
»Dies ist die Geschichte von Rivali und Shania.
Bogen und Schwert, große Mächte euch ehrt, das Böse ihr bezwangt.«
Die Zeilen enden, die Musik verstummt. Erst als ich die Lider öffne, wird mir klar, dass ich unbewusst die Augen geschlossen hatte, um die Ballade zu genießen. Nun erkenne ich plötzlich die strahlenden, erwartungsvollen Blicke der bunten Orni-Mädchen, die gebannt auf uns gerichtet sind. Offenbar erhoffen sie sich etwas Lob für diese hervorragende Gesangseinlage. Nun, obwohl ich Kashiwa immer noch nicht besonders schätze, finde ich, dass ihm durchaus ein Meisterstück gelungen ist. Seine Frau und seine Kinder haben darüber hinaus gesangstechnisch ihr Bestes geleistet. Vermutlich wäre tatsächlich ein Wort des Lobes angebracht.
Doch bevor ich irgendetwas erwidern kann, steht meine Frau neben mir auf. Ich wende ihr mein Gesicht zu, erkenne, dass sie vor Bewegtheit Tränen in den Augen hat.
»Danke, Kashiwa!« Nacheinander sieht sie die Frau des Barden und seine Töchter an. »Auch euch, Kinder, Amali, danke, danke! Das war ein wirklich schönes Lied. Habt ihr lange gebraucht, um das einzustudieren?«
»Nein!«, piepst die kleine Pinke, die Vorlauteste von seinen Töchtern. »Wir waren alle so fleißig, dass wir in wenigen Tagen jede Strophe auswendig konnten.«
»Ja, ja, ja!«, stimmt ihr die rote Schwester zu. »Wir waren ganz fleißig.«
»Und ich habe am schönsten gesungen,« meint die Blaue und nickt überzeugt.
»Hast du gar nicht!«, widerspricht ihr die Gelbe verärgert.
»Du schönste Stimme habe immer noch ich!«, zetert die Pinke.
»Hört auf, zu streiten, Kinder!« Seufzend schüttelt Amali den Kopf. »Jeder von euch hat schön gesungen.«
»Wohl wahr...« Alle Blicke heften sich auf mich, als ich meine entspannte Haltung aufgebe und mich aufrichte. »Und wenn du schon unbedingt in die Welt hinausziehen muss, Kashiwa...« Vermessen hebe ich den Schnabel, als ich den Barden ansehe. »... wäre es in meinem Sinne, wenn du unsere Ballade verbreiten würdest.«
Der Papagei verbeugt sich vor mir und meint: »Es wäre mir eine Ehre, großer Revali!«
Nachdem auch die letzten Orni uns ihre Glückwünsche und Geschenke überreicht haben, ist es endlich soweit. Endlich kann ich meine Braut zum Tanz auffordern. Auf unseren gemeinsamen Hochzeitsflug habe ich mich ewig gefreut. Nun ja, wir haben auch lange genug dafür geprobt.
Ich genieße unseren Tanz, in der Luft, sowie auf dem Boden. Dabei verliere ich mich in Shanias warmen, braunen Augen. Als unser Hochzeitsflug endet und Kashiwa eine neue Musik anstimmt, frage ich meine Kleine, ob sie noch eine weitere Runde tanzen möchte.
»Später! Jetzt würde ich gerne etwas essen. Ich habe einen riesigen Hunger«, antwortet mir meine Schönheit in Weiß.
»Du und dein unverbesserlicher Appetit.« Lächelnd ergreife ich ihre Hand und ziehe sie von der Tanzfläche, um gemeinsam mit ihr zum festlichen Buffett zu schreiten.
Überrascht schaut mich meine frischgebackene Ehefrau an. »Hast du denn keinen Hunger?«
»Nicht wirklich...« Ernüchtert betrachte ich das viele Essen auf dem langen Tisch.
Die Nervosität, die mich die gesamte Hochzeitszeremonie über geplagt hat, hat mir den Appetit verdorben.
»Also ich könnte allein das gesamte Buffett verdrücken!« Shania strahlt über das ganze Gesicht, als sie sich einen Teller nimmt und mich dabei ansieht.
»Hm!« Vergnügt schmunzle ich sie an. »Das glaube ich dir sogar. Aber bitte sei so freundlich und lass unseren Gästen auch noch etwas übrig.«
Lachend belädt Shania ihr Teller mit einem Stück Fleischkürbis, einem Pilzspieß, etwas Knusperlachs, einer Körnerstange und zwei Löffel voll gemischtem Gemüse. Ich hebe meinen Blick von ihrem vollen Teller und betrachte ihr hübsches Gesicht.
Dieses Mädchen, ich liebe sie ja so sehr. Alles an ihr ist so perfekt, ihr niedliches Lächeln, ihre treuherzigen Augen, ihr schönes Lachen, ihr gesunder Appetit, ihr Humor und ihre liebevolle Art. Am liebsten würde ich diese entzückende, kleine Hylianerin jeden Tag heiraten.
»W-was siehst du mich so an?«, stammelt Shania plötzlich und errötet unter meinem weichen Blick.
Zärtlich streichle ich ihre Wangen. »Mir ist gerade wieder einmal klar geworden, wie sehr ich dich liebe«, flüstere ich ihr zu, sodass nur sie mich hören kann.
Meine Kleine erwidert mir nichts darauf, doch der geschmeichelte, gefühlvolle Blick, den sie mir schenkt, sagen mehr als tausend Worte.
Im Anschluss ergreife ich ihren Ellbogen, um meine Braut zu unserem Tisch zu geleiten. Nachdem ich ihr zugesehen habe, wie sie ihr Mahl verputzt hat und wir erneut über die übertrieben viele Geschenke reden, die wir erhalten haben, tanzen wir noch einmal ehe wir uns unter die Gäste mischen.
Zunächst schreite ich mit Shania an meiner Seite auf Kaneli zu, der uns nochmal alles Gute wünscht. Unser Häuptling fragt meine Braut über ihre Großmutter aus. Dem Anschein nach scheint er sich sehr für Shika zu interessieren. Die Hylianerin gibt ihm einige Antworten, um anschließend dem Eulen-Orni vorzuschlagen, ihn persönlich mit Impa bekanntzumachen. Das machen wir schließlich auch. Nachdem wir die beiden einander vorgestellt und sie allein zurückgelassen haben, halten wir ein Pläuschen mit Masuli und seiner Frau, anschließend reden wir mit den Schneiderinnen, die Shanias bezauberndes Kleid geschneidert haben und schließlich werden wir einige Zeit von Hertis und seiner Tochter aufgehalten.
Der Nachmittag vergeht wie im Flug und schließlich bricht die Nacht über uns herein. Ich veranlasse, dass einige Orni Lichter entzündet und die Leuchtwürmchen aus den Gläsern gelassen werden. Schon bald erstrahlen das ganze Dorf und der Hochzeitsplatz in einem funkelnden Lichterglanz. Vor allem die Orni-Kinder sind ganz angetan von der märchenhaften Kulisse.
Gerade huschen einige Kinder angeführt von Tulin und Molly an mir und Shania vorbei. Einer von ihnen trampelt sogar über Shanias Hochzeitskleid.
»Hey!«, rufe ich den rücksichtlosen Bengeln und Gören hinterher, doch diese nehmen keine Notiz von mir.
»Lass sie doch!«, meint meine Braut mit sanfter Stimme zu mir und krault mir dabei hauchzart meinen Flügel. »Das sind doch nur Kinder. Du warst bestimmt auch mal so.«
Verspielt lächle ich und zeige anmaßend auf meine Brust. »Hmpf! Daran kann ich mich nicht erinnern. Ich war schon immer so klug und diszipliniert, wie in diesem Moment.«
Sofort kichert Shania. »Warum überrascht mich deine Antwort nicht? Aber jetzt mal im Ernst. Ich wüsste zu gern, wie du so als Küken warst.«
Nun, in Wahrheit war ich wie jedes andere Küken auch, unbeschwert und naiv. Aber ich war auch etwas in mich gekehrt und außer meinem Bruder hatte ich kaum Freunde. Die anderen Orni-Kinder haben mich oft geärgert, weil ich so klein war. Aber da fällt mir gerade etwas ein, eine vergessene Erinnerung. Da war mal jemand in meinem Leben, jemand, der mir sehr wichtig war. Es ist schon lange her, es war, bevor meine Mutter uns verlassen hat. Da gab es mal eine Hylianerin. Dem Anschein nach war sie eine Freundin meiner Eltern. Doch ich weiß weder, wie diese Frau hieß, noch wie sie aussah. Doch ich kann mich noch gut daran erinnern, dass sie mir Kraft gegeben hat. Außerdem hat sie mit mir gespielt und sich um mich gekümmert. Hmmm... Nachdenklich gestimmt schaue ich vom Boden zu meiner Frau zurück. Ob das Interesse zu Shania daher rührt? Nein, ich denke nicht! Schließlich erinnere ich mich noch kaum an diese Hylianerin von damals. Eigentlich denke ich seit meiner Kindheit nun das erste Mal an sie.
»Was ist?«, will meine Frau von mir wissen, nachdem sie meinen abwesenden Gesichtsausdruck bemerkt hat.
»Nichts...«, erwidere ich ihr. »Ich habe mich nur an etwas erinnert.«
Leise lacht Shania. »Dieser Spruch könnte glatt von mir stammen.«
Prompt heben sich meine Schnabelwinkel. »Oh, große Hylia! Du hast recht. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft ich diesen Satz von dir bereits gehört habe.«
Shanias Gedächtnisverlust... Ja, es war ein langer Weg, all ihre Erinnerungsstücke zusammenzusetzen. Aber letztendlich hat sich die Hylianerin wieder an alles erinnert.
»Nur dir habe ich es zu verdanken, dass ich mein Gedächtnis wiedergefunden habe. Ich danke dir sehr dafür, Revali! Danke!«
Mein Gefieder plustert sich augenblicklich auf, als Shania meine Flügel in ihre zierlichen Hände nimmt und mir einen äußerst verliebten Blick zuwirft. Verlegen räuspere ich mich und versuche erfolgslos, mein Augenmerk von meiner reizenden Braut abzuwenden.
»Es war mir eine Ehre, dir zur Seite zu stehen, mein Täubchen! Doch du hast mir genug Dankbarkeit gezeigt, indem du mich heute geheiratet hast«, wispere ich meiner Kleinen zu.
»Ich bin auch sehr froh, dass du mich gefragt hast, ob ich dich heiraten will.«
Selbstverherrlichend hebe ich den Schnabel. »Nun welche Frau wäre nicht gerne meine Gattin geworden.«
»Pfft, du schon wieder!« Shania verdreht die Augen, dann ändert sich plötzlich ihre Haltung. Ihre Stimme klingt nun keck, ihr Blick wirkt schelmisch. »Du tust ja geradeso, als würden die Frauen bei dir Schlange stehen.«
»Dem war auch so, du freches Ding!«, erwidere ich ihr in demselben neckischen Ton. »Doch dann hast du mich einfach so weggeschnappt. Die Frauenwelt wird dir das niemals verzeihen.«
Beide lachen wir, während wir uns nach wie vor an Flügel und Händen halten. Und schon spüre ich wieder dieses angenehme Kribbeln an der Wurzel meiner Federn, das verhindert, dass mein Gefieder sich senkt. In diesem Moment ist mir mein plüschiges Federkleid allerdings mehr als gleichgültig. Ich bin einfach nur froh, dass die Hylianerin meine Ehe-Reife trägt und sie von nun an stets bei mir ist.
Plötzlich höre ich jemanden hinter mir räuspern. Shania schaut an mir vorbei und hält in ihrem Lachen inne. Langsam drehe ich mein Gesicht um. Kaum merklich zucke ich zusammen, als ich meinen Bruder, Hertis und Daruk hinter mir stehen sehe.
»Dem Anschein nach genießt das Brautpaar das Fest. Habe ich recht?« Teba wirft mir dabei einen vergnüglichen Blick zu.
Räuspernd lasse ich die Hände meiner Frau los und streife über mein Gefieder, um meine Federn zu glätten.
»Ja, das haben wir... bis wir gestört wurden.« Prompt setze ich einen gespielt vorwurfsvollen Blick auf und verschränke die Flügel hinter meinen Rücken, während ich mich um eine erhabene Haltung bemühe.
»Hey, Bruder!« Erschrocken weiche ich mit Shania etwas zurück, als Daruk mir mit einem Fass Wein zuprostet und dabei etwas von der tiefroten Flüssigkeit verschüttet. »Trink doch nen Schluck mit uns! Das wär doch ne Sache, was?«
Als ich nicht gerade begeistert dreinblicke, nicht aus dem Grund, weil ich mich nicht zu ihnen gesellen möchte, sondern weil der übergroße Tölpel fast das Kleid meiner Frau versaut hätte, meint Teba zu mir: »Sag bloß dem großen Revali lüstet es sogar an seinem großen Tag nicht nach etwas Spaß!«
Ergebend seufze ich auf und wende mich an meine Braut. »Meinst du, du kommst auch ein paar Minuten ohne mich zurecht?«
»Sicher!«, meint Shania und tätschelt mir heiter meinen Oberarm. »Ich wollte gerade sowieso noch ein letztes Mal das Buffett heimsuchen.«
Heimlich schiele ich auf Shanias Bauch. »Schon wieder? Offenbar ist es wirklich dein Wunsch, unseren Gästen alles wegzuessen.«
»Über das Essen wollte ich sowieso noch mit dir reden«, höre ich plötzlich Daruk sagen, als dieser sich etwas zu mir herunterbeugt. »Warum habt ihr denn so wenig Fleisch aufgetischt? Esst ihr Orni denn kein Fleisch.«
»Nicht viel«, erwidere ich dem Großen und stemme einen Flügel gegen meine Hüfte. »Jedenfalls bei weitem nicht so viel, wie ihr Goronen. Ich verstehe immer noch nicht, wie man ununterbrochen nur Fleisch in sich reinschaufeln kann.«
»Hahaha!« Es geht mir nur durch Bein und Mark, als der Gorone mir einen ordentlichen Klapps auf den Rücken verpasst. »Davon wird man groß und stark. Solltest das vielleicht auch mal versuchen.«
»Nein, danke!«, meine ich unter zusammengepressten Schnabel, da ich mich immer noch von seinem schweren Schlag erhole. »Ein übergewichtiger Orni hält sich nicht lange in der Luft.«
Ich höre Shania kichern, als mich der übergroße Brocken von mir wegzieht und sich mit einem unsicheren Gesichtsausdruck an die Wampe greift. »Findest du mich etwa zu dick?«
»Oh, Daruk! Willst du wirklich eine Antwort darauf?« Seufzend blicke ich zu den Sternen hoch und schüttle den Kopf.
Daruk nimmt seinen Arm von mir und verschränkt seine Hände hinter dem Kopf.
»Also ich finde euch Orni ziemlich mager. Er seht ja alle aus, wie ausgehungerte Hühner.«
Während Teba und Hertis über Daruks Kommentar lachen, verdrehe ich nur die Augen.
Die drei führen mich zu einer Feuerstelle, wo bereits Daruks Junge auf uns wartet. Der halbwüchsige Gorone stochert mit einem Ast im Feuer herum. Irgendetwas scheint, an dem großen Stock aufgespießt zu sein und nun grillt er es offenbar. Als ich näherkomme stelle ich fest, dass es sich um ein Stück Fleisch handelt.
»Du beschwerst dich bei mir über das Essen?« Mit hochgezogenen Augenbrauen sehe ich Daruk an. »Und dabei habt ihr euch längst selbst bedient.«
»Tschuldige!« Daruk zuckt entschuldigend mit den Achseln.
»Wo habt ihr das eigentlich her?«, frage ich an den Jungen gewandt.
»Die beiden Orni waren für uns jagen«, nuschelt Yunobo zwischen zwei Bissen.
Ächzend schaue ich meinen Bruder an, der nur lacht und meint: »Irgendjemand muss ja dafür sorgen, dass deine Gäste glücklich sind.«
Bevor ich Teba irgendetwas erwidern kann, drückt mir Hertis einen Kelch Wein in den Flügel.
»Hier! Trink und setz dich!«, lädt er mich ein.
Im Schneidersitz setze ich mich ans Feuer. Teba und Hertis lassen sich links von mir nieder, während Daruk sich zwischen mir und seinem Sohn hockt. Langsam nippe ich an meinem Kelch, während ich den beiden Goronen dabei zusehen, wie sie sich das gebratene Filet teilen. Einmal beißt der eine von dem Fleisch ab, mal der andere. Goronen und ihre Tischmanieren!
»Und wie fühlt man sich so, als frischverheirateter Gemahl?«, fragt mich Teba plötzlich und schielt auf meine glänzend grünen Fußringe.
Seinem Blick folgend betrachte ich die Symbole meiner Ehe. Der Ringschmied hat sie für mich gefertigt, dabei dienten die Fußringe meines Vaters ihm als Vorlage. Ich wollte, dass sie so aussehen, wie die meines größten Vorbilds. Argus war lange Zeit der Leitstein in meinem Leben, als mein Mentor. Doch dann kam der Tag, an dem uns die Schatten überfielen. Inzwischen habe ich meinen Frieden damit geschlossen, dass ich ihn als halbstarker Orni nicht retten konnte, aber dennoch, mein Vater fehlt mir. Ganz im Gegensatz zu unserer Mutter, sie vermisse ich nicht im Geringsten. Sie hat uns verlassen, als Teba noch ein nestliegerisches Küken war. Aus dem Tagebuch meines Vaters habe ich entnommen, dass Argus es nie wirklich verkraftet war, dass meine Mutter ohne ein Wort verschwunden war. Sie hat ihm einzig und allein einen Zettel mit dem Worten hinterlassen: „Lebe wohl und gebe gut auf unsere Kinder Acht!" Ich habe sie nie verstanden. Was für eine Frau und Mutter tut so etwas?
»Das fragst du mich? Du müsstest es doch selbst wissen, wie das so ist. Oder hast du das etwas nach so vielen Jahren Ehe vergessen«, erwidere ich meinem Bruder amüsiert und lasse ihn über meine Gedanken im Unklaren.
»Nun... Das habe ich nicht, nein.« Sein Blick schweift durch das rege Festtreiben, bis er schließlich seine Frau in der Menge gefunden hat. Sein Gesichtsausdruck wirkt gefühlvoll und fröhlich. »Ich habe die wundervollste Orni geheiratet, die es je geben wird.«
»Hm!«, grunzt Daruk und schaut zu meiner Schwägerin hinüber, die mit Sita im Arm mit Paya und Prinzessin Zelda spricht. »Und du hast eine Tochter?«
»Und einen Sohn!« Mit dem Schnabel zeigt Teba in eine Richtung.
Tulin ist gerade beschäftigt ein paar Glühwürmchen hinterherzujagen. Molly, die ihn tatkräftig unterstützt, springt in die Luft. Ihr gelingt es tatsächlich, einen der leuchtenden Käfer zu fangen. Mit funkelnden Augen betrachten die beiden kleinen Orni das schwebende Licht in Mollys Flügeln.
»Oh ja, das kann man ja kaum übersehen!«, bemerkt der Gorone überschwänglich. »Der Kleine sieht dir richtig ähnlich.
»Und das Mädchen neben ihm ist meine Tochter Molly!«, erklärt Hertis stolz.
»Die kleine Violette da mit dem kurzen Schnabel?«, fragt Daruk nachdem er seinem Sohn den Rest des Filets gereicht hat.
Der schwarze Orni nickt.
»Huh?« Der Gorone kämmt mit zwei Fingern durch seinen Bart und setzt einen ungläubigen Blick auf. »Sie sieht kein bisschen so aus, wie du.«
»Das liegt daran, dass sie ganz nach ihrer Mutter kommt.« Kaum hat der Bogenbauer die Worte ausgesprochen, wendet er melancholisch der Kopf ab.
Mitleidvoll schaut Teba ihn an und legt seinen grauen Flügel auf die Schulter seines besten Freundes.
Im Anschluss meint er zu Daruk: »Seine Frau ist vor langer Zeit gestorben. Es war ein Unfall. Am besten reden nicht mehr darüber.«
Ja... Arayas plötzlicher Tod war für das ganze Dorf ein ziemlicher Schock. Eine Windböe hat sie offenbar gegen eine Felsenwand geschleudert. Sie hat sich das Genick gebrochen und war auf der Stelle tot. Molly war damals noch ein kleines Küken.
Betreten kratzt sich der große Gorone am Hinterkopf. »Tschuldige, das wusste ich nicht!«
»Schon gut«, beruhigt Hertis ihn daraufhin und stößt hörbar die Luft aus. »Es ist schon lange her.«
»Meine Frau ist zwar nicht gestorben, aber sie hat mich unter einem lauten Krawall verlassen. Oh ja, war ein ziemlicher Krach damals!«, bemerkt Daruk, als er sich an seiner üppigen Brustbehaarung kratzt und zu Yunobo schielt.
Der Sohn des Goronen-Recken hebt den Blick von dem fast verputzten Fleisch und blinzelt seinen Vater betreten an.
Shania hat mir schon mal von der Ex-Frau ihres Bruders erzählt. Sie soll Marischka geheißen haben. Angeblich war sie eine äußerst temperamentvolle Goronin. Nach Shanias Angaben soll sie Daruk nur geehelicht haben, weil er als stärkste Gorone Hyrules galt und er der Sohn der Goronen-Chefs war. Die goronische Frau hat sich ständig über den Großen beschwert, dass er zu sensibel für einen mächtigen Goronen sei und sich unter einem mächtigen Krieger etwas anderes vorgestellt hat. Schließlich haben sie trotzdem ein gemeinsames Kind gezeugt, ehe die Goronin Daruk verlassen und ihr Glück bei einem anderen Goronen gefunden hat.
»Sie war ziemlich... Nun ja... Wie soll ich sagen?« Daruks Blick sucht am Boden umher, als würde er da irgendwo das richtige Wort finden. »Sie war regsam und felsenhart. Sie war die erste Goronin, die sich für mich interessierte. Allerdings galt ihr Interesse eher meinem Titel, als mir selbst. Schließlich warf sie mir eines Tages einen Felsen an den Kopf und ließ mich und Yunobo allein im Dorf zurück. Mannomann! Bin ich froh, dass ich sie los bin. Nichts für ungut, Kumpel!« Daruk schlägt seinen Sohn entschuldigend auf den Rücken.
Dieser lässt daraufhin den Ast fallen.
»Sch-schon gut. A-aber können wir das Thema nun beenden?«, stammelt der Halbwüchsige, dem das Gespräch über seine Mutter offenbar unangenehm ist.
»Aber natürlich, Yunobo!« Ein zweites Mal haut er seinem Sohn auf den Nacken. »Hast ja Recht! Das mit deiner Mutter ist längst Geschichte. Jetzt habe ich ja Leyla.«
Während Daruk breit über das gesamte Gesicht grinst, vergräbt der Goronen-Junge das Gesicht in seinen Händen.
»Eu!«, hört man den Kleinen aufstöhnen, dem dieses Thema wohl auch nicht besser schmeckt.
»Du und die Gerudo, ja? Scheint ja etwas Ernstes zwischen euch zu sein. Revali hat mir erzählt, sie hat die Wüste verlassen und ist Schamanin in eurem Dorf geworden«, meint Teba mit einem Seitenblick zu mir.
»Ganz Recht!«, brüllt der Gorone und hebt sein Fass. »Zwar waren die anderen erstmal dagegen, aber nachdem meine Kleine Paps überzeugt hat, war auch der Rest dafür. Sie macht eine saubere Arbeit.«
»Allerdings heißt es auch, es wär recht anstrengend eine Gerudo zu lieben«, bemerkt Hertis plötzlich frei.
Sofort fängt er sich von mir und Teba entsetzte Blicke ein, da wir wissen, wie „anstrengend" Gerudo wirklich sein können. Ich habe es selbst erlebt. Schließlich habe ich mit Shania eine Zeit im Gerudo-Palast verbracht. Gerudo sind alle äußerst emanzipiert und dominant. Jeder Mann, der sich eine solche angelt, darf sich darauf einstellen, dass er nichts mehr zu sagen hat. Darüber hinaus sind sie recht liebesbedürftig. Aus den Liebesmemoiren, die sich in der Bibliothek des Palastes befinden, habe ich entnommen, dass sie Männer geradezu aussaugen.
»Hahaha! Als anstrengend würde ich es nicht beschreiben, eher abenteuerlich und berauschend. Die kleine Wüstenblume hat echt Feuer«, lässt uns Daruk zum Leidwesen aller an seinem Liebesleben teilhaben.
Sein Sohn schüttelt augenblicklich den Kopf und hält sich die Ohren zu, während seine Backen glühend rot anlaufen. »Das will ich gar nicht hören!«, murmelt der Bursche.
Nun sieht auch Hertis ein, dass es nicht gerade klug war, dieses Thema herauszupicken, vor allem da der Gorone bereits betrunken ist. Obwohl der schwarze Orni unter „lieben", eine eher keusche Zuneigungsart gemeint hat, anstatt Daruk.
»Nun, das kann ich mir vorstellen«, meint mein Bruder etwas peinlich berührt.
Bevor Daruk weiterredet trinkt er einen weiteren Schluck von seinem Fass und wischt sich sehr unmanierlich über den Mund. »Ja, die Gerudo verstehen wirklich etwas davon Liebe zu geben. Aber die meisten meinen immer, die Gerudo seien herrische Frauen, ohne Seele. Das stimmt allerdings überhaupt nicht. Leyla kann durchaus unterwürfig sein und äußerst gefühlvoll und...«
»Ja, ja!«, stoppe ich den Großen, bevor er noch weiter ins Detail geht. »Wir haben verstanden, Leyla ist eine ganz wundervolle Frau.«
Plötzlich höre ich Schritte hinter mir. Ich kann spüren, dass sich jemand hinter mir befindet. Teba, der ebenfalls etwas dergleichen bemerkt hat, dreht sich gemeinsam mit mir um. Überrascht blicke ich plötzlich in das Gesicht des Fisch-Prinzen und seines Gefährten, der mit meiner Braut verwandt ist.
»Soll das etwa eine Männerrunde werden?« Seine Hand ruht auf der Schulter des Halb-Shika, als der Flossenheini uns angrinst.
»Hey, Sidon!«, schreit Daruk und übergießt seinen Sohn fast mit Wein. »Setz dich zu uns! Du auch Link! Am Feuer ist noch genug Platz für euch frei.«
Die Flügel verschränkend seufze ich. Plötzlich spüre ich die Schwinge meines Bruders auf mir. Zusprechend nickt er mir zu.
Teba weiß, dass ich gegenüber dem Zora immer noch eine gewisse Abneigung hege. Der Prinz war einmal mit Shania verlobt und das noch, während ich mit ihr zusammen war. Nun, Shania trifft keine Schuld. Sie konnte sich an nichts erinnern. Aber der Flossenheini hat versucht, sie für sich zu gewinnen. Letztendlich hat sich die Hylianerin jedoch für mich entschieden. Nun habe ich sie geheiratet und der Fischkopf, der ebenso auf Männer wie auch auf Frauen steht, ist mit Link zusammengekommen. Alle raten mir immer, ich soll die Vergangenheit ruhen lassen und mit dem Kerl Frieden schließen, doch es schmeckt mir trotzdem nicht, dass Shania immer noch eine enge Freundschaft zu ihm pflegt.
Aus diesem Grund strahlt mein Blick meine eingenommene Begeisterung aus, als er und Shanias Cousin sich zu uns setzen.
»Worüber habt ihr gerade geredet?«, fragt der Fischkopf, der sich in das Gespräch miteinbringen möchte.
Daruk holt bereits Luft, um den Prinzen eine Antwort zu erteilen, da wedelt Yunobo panisch mit den Händen.
»Wir wollten gerade das Thema wechseln!«, winselt der junge Gorone.
Sein Vater lacht aus vollem Hals, auch ich muss schmunzeln, was die Atmosphäre deutlich erwärmt.
So gelingt es mir, trotz der Anwesenheit des Zora-Prinzen, die Männerrunde zu genießen. Wir reden über unsere Aufgaben in unseren Dörfern, tauschen uns über unsere Bräuche aus und unterhalten uns über unsere Freizeitbeschäftigungen. Link bleibt die ganze Zeit über stumm. Er nickt lediglich nur dann und wann.
Und manchmal ertappe ich den Burschen wieder dabei, wie er mich so komisch ansieht. Ich habe immer noch nicht herausgefunden, warum dem so ist. Schon seitdem dieser Link mich das erste Mal zu Gesicht bekommen hat, mustert er mich mit diesem kindlichen Blick, als würde er eine Sternschnuppe entdecken.
So verdrehe ich die Augen über den Cousin meiner Ehefrau und beobachte Daruk und den Zora dabei, wie sie anstoßen und gemeinsam trinken. Doch im Gegensatz zu dem Goronen bleibt der Fischmann nüchtern. Ich gönne mir nur einen Kelch Wein. Schließlich möchte ich für meine Hochzeitsnacht fit sein.
Oh ja... unsere Hochzeitsnacht. Mein Blick sucht die Sterne. Der Mond steht hoch. Es ist bereits spät. Nun spähe ich nach meiner Ehefrau, kann sie aber von meinem Platz aus nirgends erkennen. Am Buffet befindet sie sich jedenfalls nicht mehr.
Plötzlich höre ich jemanden räuspern. Ich wende mein Gesicht um und sehe Masuli hinter Hertis stehen.
»Entschuldigt die Störung, Meister Revali! Aber wir wollten soeben mit dem Feuerwerk beginnen«, lässt mich der oberste Wächter unseres Dorfes wissen.
Unverzüglich nicke ich ihm zu. »Wartet noch einen Augenblick. Ich werde zunächst meine Braut suchen müssen.«
»Verstanden!« Respektvoll verbeugt sich der Orni kurz vor mir, ehe er sich umdreht und geht.
»Ein Feuerwerk! Es gibt ein Feuerwerk?«, grunzt Daruk begeistert.
»Ja...«, antworte ich ihm und erhebe mich von meinem Platz. »Es soll eine Überraschung für meine Frau sein, die ich erstmal suchen muss.«
Es überrascht mich, als der Flossenheini mit der Hand in eine Richtung deutet. »Warum versuchst du es nicht da drüben?«
Es missfällt mir, dass ausgerechnet der Fischkopf weiß, wo sie steckt. Allerdings erspart er mir damit auch das lästige Suchen.
Mein Blick folgt dem seinen. Jetzt habe ich die Hylianerin entdeckt. Offenbar hatten die Frauen dieselbe Idee. Shania sitzt umgeben von den drei Gerudo, ihrer Cousine, der Prinzessin und meiner Schwägerin auf dem Boden und nippt an ihrem Trinkkelch.
»Oh, oh!« Tebas Ton klingt verstellt alarmiert. »Die Gerudo haben deine Frau entführt. Was du wohl machen musst, damit du sie wiederbekommst?«
Prompt verdrehe ich die Augen über meinen Bruder. »Sehr witzig, Teba!«
So drehe ich mich um, marschiere auf meine Braut zu. Plötzlich kommt mir eine betrunkene Gerudo entgegen. Wäre ich nicht rechtzeitig ausgewichen, wäre die wankende Leyla mit mir zusammengestoßen.
»Oh, guten Abend, zärtlicher Vogel!«, lallt sie mich an und prostet mir mit ihrem leeren Trinkgefäß zu.
Im nächsten Moment zieht sie auch schon an mir vorbei und wackelt auf den Tisch zu, um sich offenbar Nachschub zu holen.
Nachdem ich Shania aus der Obhut der Gerudo entrissen habe, stehe ich mit ihr an der Brüstung der ausladenden Plattform. Ich halte meine Braut in den Flügeln, während wir schmusend das Feuerwerk genießen.
Der Moment wäre so vollkommen, würde da nicht plötzlich jemand übertrieben laut lachen.
Sofort lässt mein Schnabel von meinem Mädchen ab. Daruk trägt Leyla über die Planken, während sie kreischt und kichert.
Ich schüttle den Kopf über das betrunkene Paar. »Den beiden scheint der Wein, jedenfalls geschmeckt zu haben.«
»Sie werden es verkraften. Aber ich glaube, dass die zwei heute noch viel Spaß haben werden«, meint Shania daraufhin seufzend.
Unter den Worten meiner Frau fahre ich zusammen. Ich habe mir heute schon genug Geschichten von dem Felsbrocken anhören müssen. Das Letzte, was ich brauche, ist noch mehr Kopftheater. »Oh, bitte, verschone mich mit dieser Vorstellung!«
Doch, als ich das Lachen meiner wunderhübschen Gemahlin höre, vertreibt das meine widerwertigen Gedanken an den Goronen und die Gerudo beim Liebesspiel, stattdessen denke ich an unsere prickelnde Hochzeitsnacht, die uns noch bevorsteht.
»Du hast mit dem Wein doch nicht übertrieben, oder?« Offen sehe ich Shania faunisch an. »Schließlich habe ich heute Nacht noch viel vor mit dir.«
»Ich habe nicht viel getrunken«, versichert sie mir.
Nun schlinge ich meine Flügel um das begehrenswerte Hochzeitskleid, dass ich meiner Braut am liebsten sofort vom Leib reißen möchte. »Ich will nämlich, dass du noch alles ganz genau mitbekommst, was ich mit dir anstellen werde.«
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