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Revali

Es ärgert mich immer noch, dass es der Yiga-Kämpferin tatsächlich gelungen ist, zu fliehen. Was wird sie und Supah davon abhalten, ihr Werk nicht doch noch zu vollenden. Ich muss es zu verhindern wissen.

»Egal, wer auch in unser Dorf will, sei es Hylianer oder Orni, alle werden ab jetzt...«

»Revali!« Der Schrei meines Bruders lässt mich innehalten.

Mit hinter den Rücken verschränkten Flügeln drehe ich mich um. Die Gesichter der Orni-Krieger folgen meinem Blick. Teba fliegt über die Brücke, die sich zwischen der Insel und meinem Haus befindet und landet unter einem lauten Poltern neben mir. Alarmiert zucke ich zusammen, als ich seine aufgebrachte Erscheinung erblicke. Hektisch kommt er auf mich zu.

»Revali! Shania... Sie...« Atemlos ringt mein Bruder nach Luft, während er mit mir spricht. »Sie bekommt ihre Kinder... jetzt.«

»Jetzt?« Meine Augen weiten sich.

Mir ist klar, dass die Strategie für die Sicherheit unseres Dorfes zu verbessern, wichtig ist. Aber das muss warten, Shania braucht mich. Meine Babys kommen zur Welt. Ich muss mich beeilen.

»Übernimm du!«, rufe ich Teba zu und eile bereits an ihm vorbei.

Nur aus den Augenwinkeln heraus bekomme ich mit, dass Teba mir zunickt. »Das mache ich! Kümmere du dich um deine Frau!«

Noch bevor Teba seinen Satz beendet hat, erhebe ich mich in die Luft und schlage geschwind mit den Flügeln. Gehetzt eile ich zu unserer Hütte, wo Shania bereits in den Wehen liegen wird. Tausende von Gedanken überschlagen sich in meinem Kopf. Wie wird es meiner Frau wohl ergehen? Wird die Geburt problemlos verlaufen? Wie werden unsere Kinder wohl aussehen? Bekommen wir zwei Jungen? Zwei Mädchen? Einen Jungen und ein Mädchen? Werden sie eher Orni oder Hylianern gleichen? Werden die beiden gesund sein? Wird Shania überleben?

Abrupt schüttle ich den Kopf, während mir der Wind ins Gesicht peitscht. Natürlich wird Shania überleben! Sie hat Leyla, die die gesamte Geburt über bei ihr sein wird. Außerdem werden Mipha und Hylia auf meine Kleine Acht geben. Meinem Mädchen wird nichts geschehen, sie wird...

Plötzlich höre ich Shania schreien, als ich mich bereits in der Nähe unserer Behausung befinde. Augenblicklich gefriert mir das Blut in den Adern. Meine Geschwindigkeit nimmt zu. Ehe ich mich versehe, lande ich auf dem Balkon und betrete eilig den Raum.

Abrupt bleibe ich stehen. Shania liegt in der Mitte des Raumes, sanft gebettet auf einem Haufen Kissen und einer weichen Unterlage. Die Gerudo-Heilerin kniet zwischen ihren Beinen, redet beruhigend auf sie ein, während sie ihre Hände mit irgendetwas einölt. Saki ist auch hier. Sie eilt geschwind umher und bringt Leyla eine riesige Schüssel Wasser. Ungläubig schüttle ich den Kopf. Ich kann immer noch nicht glauben, dass es nun tatsächlich losgeht. Die Babys kommen, sie kommen wirklich!

Beunruhigt hebe ich den Schnabel, als ich Shania erneut brüllen höre. Ihr Gesicht ist zu einer schmerzverzerrten Miene verzogen, als sie ihre Hände in den Stoff ihres Kleides krallt, der sich um ihren immens großen Bauch spannt.

»Was kann ich sonst noch tun?«, höre ich meine Schwägerin die Gerudo fragen, als sie den Bottich mit Wasser neben der Heilerin abstellt. Ihr besorgter Blick ist dabei auf meine Ehefrau gerichtet, die in seltsamen Rhythmus die Luft ein- und ausatmet.

»Das warme Ziegenfett, dass du mir gebracht hast, wird nicht reichen, fürchte ich«, entgegnet ihr Leyla. »Bitte flieg schnell in den Laden und hol mir noch etwas! Da hinten bei meinen Sachen ist ein Beutel Rubine. Ach ja! Bevor du gehst, gib Shania noch etwas von meinen Kräutern gegen die Schmerzen.«

In diesem Moment dreht sich die rosafarbene Orni um, läuft in Richtung Ecke, wo Leylas Sachen liegen und stößt fast mit mir zusammen. Sakis blaue Augen mustern mich überrascht.

»Den letzten Teil werde ich übernehmen«, sage ich zu ihr. »Kümmere du dich lieber, um das Ziegenfett!«

»Natürlich!« Saki nickt und wirft mir einen aufmunternden Blick zu, ehe sie den Beutel mit den Rubinen an sich nimmt und aus dem Zimmer verschwindet.

Schnell eile ich zu meiner Frau hinüber, die keucht, hechelt und wimmert. Als ihre braunen Augen, die vor Schmerz ganz glasig schimmern, mich erblicken, lächelt Shania in einer Mischung aus purer Freude und wahrer Erleichterung.

»Revali, da bist du ja! Ngh! Ah!« Winselnd wirft Shania den Kopf in den Nacken, unterdrückt einen Schrei.

»Nein, nein, nein! Noch nicht pressen, Shania, wir sind noch nicht soweit«, höre ich die Gerudo meine Kleine ermahnen.

Sofort stelle ich mich hinter mein armes Täubchen und gehe in die Knie. Meine Flügel streicheln über Shanias Haare, als ich zärtlich ihr Gesicht schnäble.

»Ich bin da, mein Engel, ich bin da!«, hauche ich ihr ins Ohr und spüre zugleich, dass sich bereits Schweißperlen auf Shanias Haut befinden.

In nächsten Augenblick greift die schwarzhaarige Hylianerin nach meiner Schwinge und schmiegt ihren Kopf fester an meine Federn.

»Ich bin ja so froh, dass du da bist.« Ihre Stimme klingt gebrochen und heiser.

Besorgt schaue ich auf mein Mädchen hinab, als ihr ein weiterer Schrei entfährt. Erschrocken weiche ich ein Stückchen zurück, ohne meine gebärende Ehefrau loszulassen.

»Leyla, soll das denn so sein?« Die Verunsicherung und die Sorge um meine Kleine sorgen dafür, dass meine Stimme ziemlich hoch und aufgebracht klingt.

»Das sind die Wehen«, erklärt mir die Gerudo, als sie sich etwas tiefer zu Shania hinabbeugt, während ihre bernsteinfarbenen Augen auf mich gerichtet sind. »Das hier ist eine Lebendgeburt, Revali! Das ist etwas ganz anderes, als ein Ei zu legen und vier Monate zu warten bis es schlüpft.«

»Und was bedeutet das?« Nervös funkle ich Leyla an, während ich meine wimmernde Ehefrau in den Flügeln halte.

»Schmerzen!«, antwortet mir die Heilerin und deutet mit einem Kopfnicken auf eine Schale mit Kräutern zu ihren Füßen. »Gib ihr das! Dann sollte es eine Weile für sie angenehmer werden, denn wir müssen warten, bis...«

Plötzlich spüre ich, dass Shania ihren Körper anspannt. Ein erstickter Aufschrei kommt aus ihrer Kehle, als sie ihre Fingernägel in meine Federn schlägt und sich gegen mich stemmt.

»Nicht pressen! Der Muttermund hat sich noch nicht weit genug geöffnet«, tadelt Leyla die Hylianerin erneut.

»Und wann ist es endlich soweit?«, ruft Shania frustriert.

Ich sehe, wie Leylas Hände unter dem Kleid meiner Ehefrau verschwinden. Die Heilerin blickt nach unten und beugt sich ein Stück mehr. Kurz darauf hebt die Gerudo wieder ihren Kopf.

»Dauert wohl noch Weilchen«, antwortet sie kurz angebunden.

»Ich habe... aber... keine Zeit«, höre ich Shania hecheln. »Das... tut... so weh!«

Als ich meine Liebste wieder schreien höre, sie ihr schmerzverzerrtes Gesicht an meine Federn drückt und ihr die Tränen kommen, bekomme ich es mit der Angst zu tun. Hylia, warum hat Shania nur solche Schmerzen? Bei Saki hat es vielleicht ein- oder zweimal gezwickt, bevor sie ihr Ei gelegt hat, aber Shania ist die ganze Zeit über nur am Schreien. Ungläubig schüttle ich den Kopf. Ich kann die Qual meiner Ehefrau nicht länger ertragen.

»Das klingt ja furchtbar. Das kann nicht normal sein.« Es ist mir nicht entgangen, dass ich recht hysterisch klinge. »Weißt du überhaupt, was du da tust?«

»Ich erkläre es dir gern noch einmal«, schnaubt Leyla genervt, darum bemüht, einen ruhigen Ton beizubehalten. »Das sind Wehen! Anstatt herumzuzicken, solltest du dich lieber um deine Frau kümmern, ihr etwas gegen die Schmerzen geben und sie beruhigen. Sonst sehe ich mich dazu gezwungen, dich rauszuwerfen.«

»Ja, ja! Schon gut!«, murmle ich entrüstet.

Mit der rechten Hand greift Leyla nach der Holzschale und streckt sie mir hin. Stumm nehme ich sie entgegen und führe sie an den Mund meines vom Schmerz geplagten Täubchens.

»Hier! Iss, Shania! Dann geht es dir besser«, hauche ich ihr sanft zu, während ich ihr mit meinem freien Flügel unablässig den Kopf streichle.

Freiwillig kaut die Hylianerin auf den Kräutern rum, als ich sie ihr gebe, ohne nur einmal daran zu schnuppern oder danach zu fragen, wie sie schmecken. Ihre Schmerzen müssen äußerst heftig sein.

Als Shania die Blätter runtergeschluckt hat, verfällt sie in eine Art Schnappatmung. Fest umschließt sie meine Federn mit ihren Fingern und blickt flehend zu mir hoch.

»Revali...«

Es zerreißt mir das Herz, so elend klingt ihre Stimme.

»Ist schon gut, mein Täubchen! Du schaffst das. Ich bin die ganze Zeit hier, die ganze Zeit. Ich lasse dich nicht allein«, versichere ich ihr und reibe meinen Schnabel an ihrer Nase.

»Versuche, ruhig zu atmen, Shania!«, vernehme ich plötzlich Leylas beruhigende Stimme. »Atme lange ein und mindestens genauso lange aus. So wie wir es geübt haben. Komm! Probiere es mal!«

Gemeinsam atmen Shania und Leyla in einem beruhigenden Rhythmus.

»Und nochmal, Shania! Ein...« Die Gerudo winkt mit ihren Händen an sich heran. »Und wieder aus.« In einer längeren, flüssigeren Bewegung stößt sie ihre Arme wieder nach außen.

Unter Leylas Anleitung versucht sich Shania, zu entspannen. Schon bald hat mein Mädchen aufgehört, zu schreien. Nun wimmert sie nur noch gelegentlich oder ächzt.

»Du bist ja ganz heiß«, bemerke ich plötzlich und drücke meine Stirn gegen ihre Wange. »Du glühst ja schlimmer, als ein Lavastein.«

»Und das wundert dich?«, entgegnet mir Shania und versucht sogar, zu lächeln. »Schließlich mache ich hier die ganze Arbeit und diese ist auch ziemlich anstrengend, falls dir das aufgefallen ist.«

Plötzlich vernehmen meine Ohren ein immer näherkommendes Flügelschlagen. Im nächsten Augenblick setzt jemand am Balkon auf und kommt herein. Es ist Saki. In den Flügeln hält sie ein eingewickeltes Päckchen.

»Ah, das Ziegenfett ist eingetroffen!« frohlockt Leyla, als sie die Erscheinung der pinken Orni erblickt. »Könntest du es bitte noch etwas erwärmen und mir bringen? Und bitte mach schnell Saki. Ich fürchte...« Wieder wendet sich die Gerudo Shanias unbedeckten Unterleib zu, um etwas zu prüfen. »Ich fürchte, es könnte bald losgehen.«

Hastig verschwindet Saki in unserer Küche. Meine Ohren vernehmen das Klirren von Geschirr. Die Feuerstelle brennt immer noch. Meine Schwägerin stellt einen Kessel darauf und lässt das Fett geschwind schmelzen.

»Wie geht es dir, Shania?«, höre ich Saki von hinten her fragen.

»Ich gebe mein Bestes! Aaww! Ngh!«

Plötzlich versteift sich Shania wieder. Sie schreit. Mein Mädchen schlägt ihre Finger tief in mein Gefieder und zerrt an meinen Federn, sodass auch ich vor Schmerz krächzen muss.

»Was ist denn jetzt los?«, frage ich unter zusammengekniffenem Schnabel.

»Die Wehen sind wieder da! Doch nun...« Eilig winkt Leyla Saki herbei. »Nun sind es Presswehen!«

Ein Wind erfasst mich, als Saki mit dem Kessel an uns vorbeistürmt. Sofort legt sie den Behälter mit dem zerlassenen Fett neben Leyla ab. Diese taucht ihre Hände in die schmierige Flüssigkeit, ehe sie ihre Finger unter Shanias Kleid verschwinden lässt. Mit feuerrotem Schnabel sieht Saki dabei zu, wie Leyla an Shania dort unten herumdoktert. Einerseits beunruhigt es mich, dass meine Schwägerin hier ist und meiner Ehefrau dabei zusieht, wie sie unter Schmerzen ihre Kinder bekommt, doch andererseits bin ich auch froh um sie, denn sie assistiert der Heilerin wirklich wunderbar. Ich dagegen bin so überfordert, dass ich selbst jemanden brauchen könnte, der mich beruhigt. Doch ich versuche, es mir nicht anmerken zu lassen, denn Shania braucht mich, ich darf jetzt nicht die Nerven verlieren. Auch wenn meine Kleine schon wieder schreit und an meinen Federn zieht.

»Okay, Shania...«, meint Leyla plötzlich. »Du darfst jetzt pressen.«

Ohne zu zögern, spannt Shania ihren Körper an und stemmt sich wieder gegen mich. Aus ihrem Mund kommen angestrengte Laute. Zwischendurch entfährt ihr immer wieder ein markerschütternder Schrei. Saki und ich werfen einander verschreckte und höchst besorgte Blicke zu. Oh bitte, Hylia! Lass Shania das heil überstehen! Bitte!

»Revali!« Flehentlich schaut die Hylianerin zu mir hoch. »Ich kann nicht mehr!«

Sie klingt ja so zerbrechlich. Als würde sie jeden Moment ihre Lebenskraft verlieren. Was soll ich nur tun? Das ist eine Geburt, keine Schlacht oder ein Übungskampf. Ich kann sie nicht einfach fortfliegen und in Sicherheit bringen. Uns bleibt nichts anderes übrig, als das hier durchzuziehen.

»Alles wird wieder gut, Shania! Du schaffst das! Nur noch ein bisschen. Du musst...«

Ein erneuter Schrei ihrerseits lässt mich zusammenfahren.

Nun bin ich derjenige, der bettelnd dreinschaut. »Können wir ihr nicht noch etwas von den Kräutern geben?«

Doch Leyla schüttelt ihren Kopf und hebt dabei die Hände. »Nein, die Kinder sind bald da! Shania muss jetzt alles geben.«

»Was soll ich denn noch tun? Ich gebe ja schon alles!«, winselt mein Mädchen deprimiert.

Schockiert starre ich auf Leylas blutverschmierte Hände. Als ich dann auch noch Sakis Reaktion bemerke, wie sie schockiert den Blick abwendet, zittere ich am ganzen Körper.

»W-warum sind deine Hände voller Blut?«, stammle ich entsetzt. »Verblutet sie etwa gerade?«

»Aber nein!«, schnaubt die Gerudo empört und verdreht die Augen. »Mir ist schon klar, dass ihr Orni noch nie eine hylianische Geburt miterlebt habt, aber das ist völlig normal.«

Normal? Die Heilerin beliebt wohl zu scherzen. Das kann nicht normal sein!?!

Obwohl ich mir so sehr wünsche, dass ich Shania etwas von ihren Schmerzen abnehmen könnte, bleibt mir nichts anderes übrig, als meine Liebste zu beruhigen. »Du schaffst das! Du machst das prima. Nur noch ein bisschen. Alles wird gut!«

Diese Worte wiederhole ich immer wieder, während ich Shania schnäble und zärtlich ihr Gesicht liebkose.

»Ja... Gut machst du das, Shania! Bloß nicht aufhören!« Mit einem Mal zuckt Saki zusammen. »Meine Güte! Ich sehe schon ein Köpfchen!«

»Siehst du! Das erste Baby will schon raus. Bald hast du es geschafft!«, motiviere ich meine Frau.

»Ist das euer Ernst?«, meint Shania zwischen zwei Schreien. »Ich bekomme zwei Babys. Ich hab's noch lange nicht geschafft.«

Wenn ich nicht so furchtbar angespannt und selbst schwitzen würde, würde ich lachen.

»Gott, Hylia!«, jammert mein Mädchen entkräftet. »Ich will nicht mehr! Ich kann nicht mehr!«

Sanft stupse ich Shanias Nase mit der Schnabelspitze und blicke ihr fest in die Augen. »Bring unsere Kinder zur Welt, Shania! Ich weiß, dass du es schaffst. Jetzt nur nicht nachlassen.«

»Es ist da, es ist bald da!«, ruft Leyla unter einem verwegenen Lachen. »Komm, Shania! Komm!«

Fest klammert sich Shania an meinen Flügel, als sie erneut entsetzlich laut aufschreit. Beim seligen Okwundu, bestimmt hört man die Schreie meiner Frau selbst im Dorf noch.

Doch dann geschieht etwas Wundervolles. Meine Ohren vernehmen das süßeste Geräusch, das ich je gehört habe. Ich höre den quengelnden Lebensschrei eines Babys, meines ersten Babys.

Abrupt sehe ich auf. Sakis Augen glitzern überwältigt, während Leyla erwärmt lächelt.

»Ach, du liebe Zeit! Es ist ein Mädchen!«, verkündet die Gerudo-Heilerin verzückt.

Lachend reibe ich überglücklich meinen Schnabel an Shania. Ich bin Vater! Shania hat mir ein Mädchen geschenkt.

Leyla übergibt unser Baby in Sakis Flügel. Ihr Blick strahlt wahre Güte aus, als sie meine Tochter betrachtet.

»Wie hübsch sie doch aussieht! Revali, sie sieht aus, wie ein Engel!« Die Stimme meiner Schwägerin klingt berührt.

»Ein Engel?« Verwundert hebe ich den Blick.

Doch ehe ich einen Blick auf unser neugeborenes Kind erhaschen kann, befiehlt die Heilerin der Orni: »Bade sie, Saki! Mach sie sauber! Die kleine Dame will ihren Eltern schließlich makellos präsentiert werden. Ich hole inzwischen das Nächste.«

Shania hechelt unter mir. Eine erneute Presswehe plagt sie. Ich hoffe doch so sehr, dass es nun die letzte ist und meine Ehefrau endlich aufatmen kann.

»Komm schon, Shania! Schenke unserem zweiten Kind das Leben! Nur noch ein letztes Mal pressen!«, rede ich der Hylianerin gut zu.

»Ein letztes Mal... Ein allerletztes Mal!«, murmelt Shania und presst.

Nun erwarte ich den Schrei eines weiteren Babys, doch dieses Mal vernehme ich ein Piepsen. Das niedlichste Piepsen das meine Ohren je genossen haben.

»Hylia! Das ist ja ein kleiner Orni-Junge!«, höre ich Leyla rufen.

Saki, die gerade meine Tochter wäscht, während die Kleine immerzu schreit, hebt ihren Blick und schaut auf das piepsende Küken hinab.

Nur schemenhaft erkenne ich ein Bündel aus dunkelblauen, verklebten Federn. Mein Junge!

Der Druck, der meinen armen Flügel die ganze Zeit über festumschlossen hielt, lässt nach. Mein Blick wandert zu Shania hinüber, die erleichternd aufstöhnt und mich überglücklich anstrahlt. Sie sieht müde und höchst erschöpft aus.

»Ich hab's geschafft!«, sagt sie völlig fertig, aber doch über die Maßen hinaus freudestrahlend, zu mir. »Du bist jetzt Papa!«

»Und du Mama!« Mit Tränen in den Augen beuge ich mich zu meiner Ehefrau hinunter und küsse sie. »Das hast du gut gemacht! Ich bin ja so glücklich, Shania! Du hast mir zwei gesunde Kinder geschenkt und dir geht es gut. Ich könnte wirklich nicht glücklicher sein.«

Nun ist es Shania, die mir einen zarten Kuss auf den Schnabel drückt. Verliebt streichle ich meiner Kleinen das Haar, während sie mir die Federn krault.

»Fertig!« Plötzlich bemerke ich, dass Saki neben mir steht. In den Flügeln hält sie etwas ziemlich Kleines, das in einem Tuch eingewickelt ist. »Eure Tochter ist sauber. Sie ist wirklich bezaubernd.«

Ihr Blick ist voller Liebe, als sich Saki hinunterbeugt und unser Mädchen auf Shanias Brust legt. Kaum befindet sie sich auf der weichen Brust ihrer Mutter, hört die kleine Halb-Orni zu quengeln auf. Mit geschlossenen Augen liegt unsere Tochter da und öffnet ihr liebliches Mäulchen. Offenbar hat die Geburt auch sie sehr erschöpft. Sofort umschließt meine Frau unsere Kleine mit ihren Händen. Shania öffnet das Tuch leicht, um unsere Tochter besser betrachten zu können. Stolz blicke ich auf mein Kind und meine Frau hinab. Völlig verwundert zucke ich zusammen. Das Mädchen, es sieht aus, wie eine kleine Hylianerin, eine kleine Hylianerin mit Flügeln. Saki soll also Recht behalten. Unsere Tochter ist ein Engel. Ich kann es nicht glauben, mein Engel ohne Flügel, hat mir einen Engel mit Flügeln geschenkt. Das neugeborene Engelchen sieht ja so niedlich aus. Sie hat ganz kleine Ärmchen und eine süße Stupsnasse. Spärlich bedeckt etwas weicher, dunkelblauer Federflaum ihre nackte, rosafarbene Haut.

»Wie soll sie eigentlich heißen?«, will Saki von uns wissen, während sie unsere Tochter gebannt betrachtet.

»Nakari!«, antworte ich ihr.

Zaghaft strecke ich meine Flügel nach Nakari aus und berühre ihr zartes Köpfchen. Schwarze, feuchte Strähnen besetzen ihre Kopfhaut.

»Sie kommt ganz nach dir«, raune ich Shania zu und schnäble ausgelassen ihr Gesicht.

»Willst du sie nicht auch mal halten?«, fragt mich meine Ehefrau und sieht zu mir auf.

Unsicher schaue ich auf die Hylianerin und meinem Kind hinab. Ob sich Nakari wohl in meinen Federn fühlt? Vielleicht fängt sich ja gleich wieder zu schreien an, wenn ich sie nehme. Meine Tochter ist so klein und meine Flügel so groß. Ich fürchte, dass ich sie vielleicht versehentlich quetschen könnte.

»S-Sicher!«, erwidere ich meiner Frau aller Bedenken zu Trotz und setze mich neben sie auf ein weiches Kissen.

Behutsam überreicht mir Shania meine Tochter. Es ist ein Moment, an dem ich mich selbst im hohen Alter noch erinnern werde. Das Gefühl ist nahezu unbeschreiblich, als meine Federn dieses kleine, zarte Wesen berühren. Ich nehme mir alle Zeit der Welt, meine Tochter erneut zu betrachten. Sie hat Arme und Flügel. Sie sieht aus wie eine Hylianerin und trotzdem ist sie auch eine Orni. Nakari ist bildhübsch und so niedlich.

Plötzlich vernehme ich Schritte neben uns. Nur zaghaft nehme ich meinen Blick von diesem kleinen Wunder, um gleich darauf auf das nächste zu bestaunen. Leyla kommt auf uns zu und hält einen winzigen Orni mit schwarzen Haaren und dunkelblauem Flaum in den Händen. Der Junge ist im Gegensatz zu seiner Schwester etwas lebhafter. Er piepst die ganze Zeit über und öffnet sein winzig kleines Schnäbelchen, während er blind nach den Fingern seiner Geburtshelferin pickt. Leyla scheint dies, allerdings kein bisschen zu stören.

»Und wie heißt dieser kleine Bursche hier?« Die Gerudo lächelt warm und nickt mit dem Kopf zu unserem Jungen.

»Nio!«, ruft Shania und öffnet ihre Arme.

Mit sofortiger Wirkung legt Leyla unseren frischgebadeten Sohn in ihre Arme. Belustigt sehe ich dem Kleinen dabei zu, wie er auf seiner Mutter herumzappelt und das Tuch, das ihn umgibt, mit seinen winzigen Flügeln sprengt.

»Er sieht ja so aus, wie du!«, bekennt meine Frau und krault ihm verliebt sein Haar.

Obwohl unser Küken seine Augen noch nicht geöffnet hat, bekommt er es einfach nicht fertig, still zu halten. Typisch Orni-Küken eben! Die kleine Hylianerin dagegen liegt ganz still in meinen Flügeln und schläft offenbar. Verliebt schaue ich meine beiden Kinder an.

Nun liegen Shania und ich so da, ich halte das Mädchen in den Flügeln, während Shania den Jungen liebkost. Saki und Leyla schauen dabei ganz vernarrt auf unseren heilvollen Anblick hinab. Irgendwann trifft der Blick meiner Frau den meinen. Shania lächelt mich liebevoll an, seufzt und lehnt sich erschöpft gegen mich.

»Jetzt sind wir tatsächlich Eltern«, murmelt sie zufrieden vor erfülltem Glück.

Ja... Nun ist unsere Familie größer geworden.



Das war das letzte Kapitel von Buch des Lebens, der vierte Teil meiner ganz eigenen Erzählung von "Zelda - Breath of the wild".

Endlich, die Babys sind da! Du denkst, das sei noch nicht das Ende? Da liegst du völlig richtig. Das Special-Book zu Soulhunter "Revalis Children" erwartet dich bereits. In dem Buch geht es um die Zeit, die Shania und Revali mit ihren Zwillingen verbingen.

Doch das war noch längst nicht alles. Außerdem wird noch eine Vorgeschichte zu Shanias Vergangenheit erscheinen. Im Buch des Wassers erfährst du, was wirklich geschehen ist, bevor die Hylianerin ihre Erinnerungen verlor. (Geschichte leider mittendrin abgebrochen.) Darüber hinaus kann ich dir auch meine anderen Storys empfehlen "bei my angel" und "feathered Lovers."

Darüber hinaus wünsche ich noch viel Spaß beim Lesen des Bonuskapitels!

Falls du Anregungen oder Verbesserungsvorschläge hast, oder mich einfach nur loben willst, lass es mich wissen. So wünsche ich ein freudiges Lesen und bis bald!

Eure Tara

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