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38

Shania


Mit Revali an meiner Seite kehre ich zu unserer Hütte zurück. Dort erwartet mich ein wohlduftender Strauß mit bunten Blumen. Verzückt über sein liebevolles Geschenk drücke ich ihm einen Kuss auf den Schnabel. Sanft lächelt mich der Orni an, als er mich fragt, was ich essen will.

Eigentlich habe ich die ganze Zeit über, während ich mit Sidon bei den Fällen sprach, kein einziges Mal Hunger verspürt. Doch nun, wo mein Recke, das Wort Essen in den Schnabel nimmt, bekomme ich plötzlich entsetzlichen Appetit.

Nach reiflicher Überlegung antworte ich ihm: »Irgendetwas mit viel Soße!«

Überrascht über meine Antwort zieht Revali die Augenbrauen hoch. »Mit viel Soße?«

»Ja...« Grüblerisch tippe ich mir meinem Finger auf den Mund. »Und etwas mit Reis und... Fisch!«

»Fisch? Bist du sicher? Da du gerade so geruchsempfindlich bist, wird dir davon bestimmt nur schlecht«, bemerkt Revali und bedenkt mich nach wie vor mit einem skeptischen Blick.

Vermutlich hat er recht. Doch gerade hätte ich solchen Appetit auf Fisch mit Senfsoße.

»Hmmm... Wie wär's dann nur mit Reis und Senfsoße?«

Angewidert verzieht er das Gesicht, ehe der Orni zu lachen beginnt. »Senfsoße, igitt! Darf ich einen Gegenvorschlag machen?«

Lächelnd nicke ich.

»Wie wär's denn mit Gemüserisotto?«

Nüchtern schaue ich meinen Gatten an. Gemüserisotto... Wie langweilig!

»Gemüserisotto mit Senfsoße!«, versuche ich mit dem dunkelblauen Orni zu feilschen.

Der Recke spaziert bereits zu der Kochnische hinüber und beginnt, nach dem Reis zu suchen, den er in einer Schublade unter der Küchenzeile findet. Im Anschluss bewegt er sich mit der Schale zu dem Bottich mit Wasser hinüber.

»Ngh... Warum muss es denn ausgerechnet Senfsoße sein?«, jammert Revali, als er den Reis wäscht.

Während mein Mann das Getreide vorbereitet, mache ich mich daran, das Gemüse zu zusammen zu suchen. Ich entscheide mich für ein paar Rüstpilze, Spurtkarotten, Maxirüben, Zwiebeln und Lauch.

»Weil mir eben danach ist«, antworte ich meinem Gemahl, während ich das Gemüse neben dem Bottich abstelle und warte, bis Revali mit dem Reis fertig ist.

»Die Soße darfst du aber dann schön selber essen«, meint er mit einem Seitenblick zu mir. »Und beschwer dich bloß nicht, wenn dir darauf schlecht wird.«

Abrupt lächeln wir beide. Schön, dass wieder zwischen uns alles so unbeschwert ist. Leider gibt es da noch einige Dinge, die ich und Revali zu klären haben.

So kläre ich meinen Recken erstmal darüber auf, warum ich ihn plötzlich besser verstehen kann.

»Der Fischkopf hat dir also ins Gewissen geredet? Ausgerechnet der?« Revali klingt ziemlich überrascht.

Er hat den gewaschenen Reis bereits zur Seite gestellt und macht sich nun gemeinsam mit mir daran, dass Gemüse zu waschen und es zu schneiden.

Bevor ich mehr erläutere, seufze ich und werfe den Orni einen genervten Blick zu. »Du weißt ganz genau, dass er Sidon heißt. Nun hör doch endlich auf, ihn Fischkopf zu nennen.«

»Ja, ja! In Ordnung... Trotzdem bin ich überrascht.«

»Sidon hat mich nach dem Treffen gesucht. Du wirst es nicht glauben, aber du und „der Fischkopf" wart tatsächlich mal einer Meinung.«

»Hm!«, raunt Revali nur und schneidet die herzförmige Rübe in dünne Scheiben.

»Und was hast du den ganzen Tag so gemacht?«, frage ich ihn, als er mir sonst nichts zu erwidern weiß.

»Wie bereits erwähnt, ich habe die ganze Zeit über nach dir gesucht, denn im Gegensatz zu dem Fi...« Er räuspert und korrigiert sich. »Im Gegensatz zu dem Zora-Prinzen habe ich nicht einen solch empfindsamen Geruchsinn.«

Stumm schmunzle ich über die Tatsache, dass Revali sich zwar Mühe gibt, es aber trotzdem nicht fertigbringt, Sidon beim Namen zu nennen.

»Und...« Mein Mann macht eine Pause und hebt seinen Blick von dem geschnittenen Gemüse. »Ich habe mit meinem Bruder geredet.«

»Ach ja?«

»Ja! Er meinte unteranderem, dass ich dich nicht einsperren kann.«

»Da hat er vollkommen recht!« Mein Ton klingt etwas schneidend.

»Ich will dich auch gar nicht einsperren«, macht mir mein Ehemann klar. »Aber ich will auch nicht, dass dir etwas passiert. Da draußen gibt es eine Menge Leute, die dir etwas antun wollen.«

»Ja, die gibt es...« Grüblerisch senke ich meinen Blick. »Trotzdem kann ich nicht einfach hier sitzen und nichts tun. Die Prinzessin verlässt sich auf mich.«

»Da tut sie durchaus. Als ich bei unseren Treffen verkündet habe, dass du schwanger bist, hat sie mich sogar gebeten, dass ich dich umstimme, trotzdem in die Schlacht zu ziehen. Allerdings wusste sie auch nicht, dass ich es war, der es dir verbat«, gesteht mir der Recke.

Ich lege mein Messer beiseite, berühre mit der Hand den freien Flügel des Orni. Revali hört ebenfalls auf, zu schneiden und sieht mich an.

»Meinst du, wir können uns beide irgendwie einigen, einen Kompromiss finden?« Meine Stimme klingt zart und gefühlvoll.

Revali wendet sich mir zu. Sein linker Flügel streichelt meinen Oberarm, während der rechte sanft mein Kinn anhebt.

»Ich könnte dir durchaus einen Vorschlag machen«, bietet mir der Orni mit zärtlichem Gesichtsausdruck an.

»Und der wäre?«, frage ich ihn, während ich auf seine Schnabelspitze starre.

»Das vergessene Plateau ... dort befinden sich die Wurzeln deiner Vorfahren. Es wäre nur gerecht...« Revali bricht ab. Ich sehe es ihm an, dass ihn dieser Schritt schwerfällt. So atmet er noch einmal kräftig durch, bevor er mir sein Angebot unterbreitet. »..., wenn du uns zu dieser Mission begleitest.«

»In Ordnung«, meine ich, ohne richtig darüber nachdenken zu müssen. »Du willst sicher, dass ich mich als Entschädigung für deine Erlaubnis mit euch zum Plateau aufbrechen zu dürfen, einverstanden gebe, den Rest meiner Schwangerschaft im Orni-Dorf zu verbringen?«

Zunächst antwortet mir Rivali nicht. Er streichelt lediglich meine Wange.

»Willst du das?«, wiederhole ich, als er mir nicht antwortet.

Dann wandert sein Blick plötzlich nach unten auf meinen Bauch. Sein rechter Flügel folgt seinem Augenmerk. Behutsam streicht er über mein Bäuchlein, dort, wo sich ein kleines Wir verbirgt.

»Wärst du denn bereit auf diese Abmachung einzugehen?«, fragt er mich, anstatt mir direkt zu antworten.

Schweigend beobachte ich Revalis Flügel dabei, wie er weiter meinen Bauch liebkost. Unserem Baby darf nichts geschehen. Es muss wachsen und gedeihen, um schließlich gesund auf die Welt zu kommen. Nun befinde ich mich noch ganz am Anfang der Schwangerschaft. Wenn ich mich zu sehr anstrenge und mich Gefahren aussetze, könnte ich das Kind verlieren. Das ist das Letzte, was ich will. Der Aufbruch zum Plateau soll lediglich eine Aufklärungsmission sein, um herauszufinden, wer genau dieser Astor ist und wie wir ihn aufhalten können. Auf eine Schlacht wird es also nicht hinausgehen... im Normalfall.

So umfasse ich Revalis Flügel mit meinen Händen und drücke sie enger gegen meinen Bauch. Meine Augen treffen die des Orni.

»Ja, ich stimme der Abmachung zu!«, willige ich ein.

»Sollte es in irgendeiner Weise zu einem Kampf kommen, überlässt du das Kämpfen dann mir?« Revali schaut mir tief in die Augen, seine grünen Smaragde hypnotisieren mich.

»Ich werde es versuchen, aber versprechen kann ich nichts. Das kommt auf die Situation darauf an.« Meine Stimme ist nur noch ein Flüstern, so sehr fesselt mich sein Blick.

»Hm, damit werde ich mich wohl zufriedengeben müssen.« Es bleibt von mir nicht unbemerkt, dass auch Revali auf meinen Mund starrt, als er weiterredet. »Aber versprich mir wenigstens, dass du gut auf dich aufpassen und dich nicht in Gefahr begeben wirst.«

»Das verspreche ich dir!«, antworte ich ihm, ohne zu zögern und lege meine Hände auf seine Schultern ab, während ich seine Stirn mit meiner berühre.

Revali presst seine Fingerfedern an meinen Hinterkopf, um seine Stirn noch enger an meine zu drücken. So schließen wir die Augen, genießen den innigen Moment. Als wir unsere Lider wieder öffnen, küssen wir uns. Es ist ein äußerst liebevoller und zärtlicher Kuss, der Revalis Gefieder dazu bringt, sich aufzuplustern, während ich ein kribbelndes Gefühl auf meiner Haut verspüre.

»Ich werde immer gut auf dich und das Baby aufpassen«, raunt Revali, als unsere süße Zärtlichkeit endet.

»Das weiß ich, Revali... Das weiß ich...« Meine Antwort gleicht einem zarten Wispern.

Plötzlich spüre ich, wie mein Magen knurrt und nach Nahrung schreit. Mein Blick schweift von seinen grünen Augen zu dem geschnittenen Gemüse ab.

Mein liebster Orni, der meinen hungrigen Gesichtsausdruck und mein Magenknurren bemerkt an, fängt prompt zu lachen an und meint: »Wir sollten nun weiterkochen. Du scheinst ja, am Verhungern zu sein.«

Mein Liebster haucht mir einen Kuss auf das Haar und wendet sich im Anschluss dem Gemüse zu.

»Und Revali...« Als der Orni sein Gesicht zu mir umdreht, grinse ich heiter. »Vergiss die Senfsoße nicht!«

Sofort verdreht der Recke die Augen und beginnt, zu quengeln. »Unsere gesamte Hütte wird danach stinken. Ich hasse Senf!«

»Och, bitte! Ich spüre ein solches Verlangen darauf«, flehe ich meinen Gatten an.

»Na gut...«, gibt Revali nach und schenkt mir einen liebevollen Blick. »Aber wehe du übergibst dich danach.«



Am nächsten Tag gleiten wir auf Medoh über den Wolken auf dem Weg zum vergessenen Plateau. Während ich auf meinem Platz auf der umgestürzten Säule sitze, blicke ich zu Zelda und den anderen hinüber, die sich über die letzten Schritte unseres Vorhabens unterhalten. Sie sind alle hier, Link, Sidon, Urbosa, Daruk, mein Mann und die Prinzessin.

Zunächst wollte ich unbedingt mit, um die anderen zu beschützen, doch nun, wo ich hier bin... Verunsichert blicke ich auf mein Bäuchlein hinab. Schon wieder fühle ich dieses unangenehme Ziehen im Unterleib. Ob mir meine kleine Erbse etwas damit sagen will?

Plötzlich spüre ich, dass sich jemand neben mich setzt. Als ich zur Seite blicke, erkenne ich Link. Mein Cousin lächelt mich an. Er rückt ein Stück näher und legt eine Hand auf meinem Oberarm. Schon merkwürdig, Link muss nicht mal etwas sagen, um einen aufzumuntern, es reicht durchaus den stummen Halb-Shika lächeln zu sehen.

»Hey, wie geht es dir? Hast du dich mit dem Bannschwert bereits angefreundet?« Mein Blick fällt auf das heilige Schwert, das in der Scheide steckt.

Doch mein Verwandter antwortet mir nicht. Stattdessen sieht er auf meinen Bauch hinab und setzt einen auf Zustimmung wartenden Gesichtsausdruck auf. Einen Moment lang verstehe ich nicht, was er will, bis er schließlich zögerlich die Hand ausstreckt und eine halbe Armlänge von meinem Bäuchlein entfernt innehält.

»Oh!«, meine ich, als ich verstehe. »Nur zu, aber viel wirst du noch nicht spüren. Ich bin erst im zweiten Monat.«

Doch da legt Link schon seine Hand auf meinen Bauch. Verwundert starre ich auf die Fingerknöchel meines Cousins, als der Schmerz in meinem Unterleib plötzlich verebbt. Hmmm... Selbst auf das Baby scheint er bereits eine beruhigende Wirkung zu haben, der blonde Hylianer ist wahrlich wunderlich.

»Freust du dich drauf, dass du Groß-Cousin wirst?«, frage ich Link leise lachend.

Er nickt lediglich grinsend und streichelt weiterhin meinen Bauch.

Gerührt schaue ich meinen Verwandten an, als mir klar wird, dass es meinem Kind nie an Liebe fehlen wird. Er oder sie wird eine große Familie haben. In jedem Winkel Hyrules wird mein kleiner Schatz Zuhause sein, bei den Orni, bei den Goronen, bei den Shika, bei den Zora und bei den Gerudo... Naja, wenn er ein Junge wird, dann eher weniger bei den Gerudo. Aber auf jeden Fall wird mein Kind jetzt schon geliebt, obwohl es noch gar nicht auf der Welt ist und ich erst seit zwei Tagen weiß, dass es ihn gibt. Ein Gefühl von tiefer Zufriedenheit umschlingt mich. Ich hoffe nur, dass mir niemand dieses süßschmeckende Gefühl wegnehmen wird. Dieser Astor zum Bespiel oder die Yiga...



»Wirkt ziemlich verlassen dieser Ort«, meint Daruk wenige Augenblicke später, als Medoh uns auf der Hochebene abgesetzt hat.

Mein Blick schweift über die grüne Landschaft. Ich kann ein kleines Wäldchen erkennen, Berge und Ruinen im Hintergrund. Hier oben wirkt alles so friedlich. Das Plateau ist wahrlich abgeschottet von dieser Welt. Derjenige, der des Fliegens nicht bemächtigt ist, wird hier auch nicht hochkommen. Die Hochebene fällt zu allen Seiten hinter einer eingerissenen Mauer aus massivem Stein steil ab.

»Vor hunderten von Jahren haben hier die Shika gelebt«, erzählt die Prinzessin, als wir uns langsam in Bewegung setzen, um den Schrein des Lebens zu suchen. »Doch aus irgendeinem unerklärlichen Grund musste das Volk fliehen. Sie ließen ihr gesamtes Hab und Gut zurück, sowie ihre errungenen Kenntnisse über Körper und Geist.«

»Körper und Geist?«, fragt sich Sidon, der dabei jedoch meinen Cousin anblickt und nicht die Prinzessin.

Revali dagegen scheint dem Gespräch, nur beiläufig zu folgen, denn ich kann sehen, dass seine gesamte Aufmerksamkeit nur mir allein gilt. Er marschiert ganz dicht neben mir her. Sein Blick dabei wechselt ständig zwischen meinem Gesicht und meinem Bauch.

»Der Schrein des Lebens soll den Legenden zufolge eine Art Heilkammer beherbergen, die die Shika vor Jahrhunderten errichtet haben, um jeden noch so schlimme Verwundungen und Krankheiten zu heilen. Das Wissen um diesen Schrein ging die Jahre über leider jedoch verloren. Nur durch die Schriften, die sich in unserer Bibliothek befanden, ist es uns gelungen, etwas darüber herauszufinden. Darüber hinaus sollte es hier einen spirituellen Ort geben, an dem es den Shika gelang zwischen den Welten zu wechseln.«

»So ähnlich, wie bei der Quelle der Seelen?«, frage ich die Prinzessin etwas beschämt, da sie mehr weiß, als ich selbst als Seelenbändigerin.

Zelda nickt. »Irgendwo soll es eine Statue der Göttin geben, die das Tor zum Reich der Seelen markiert. Doch der legendäre Schrein des Lebens soll sich woanders befinden.«

Plötzlich bleibt Revali neben mir stehen und lässt seinen Blick über die Landschaft schweifen. »Hm... Das Plateau scheint äußerst weitläufig zu sein. Wo soll sich dieser Schrein des Lebens eigentlich befinden?«

»Ich weiß nicht so recht...«, murmelt die Prinzessin und bleibt ebenfalls stehen, um sich mit verunsichertem Blick umzusehen.«

Da vernehme ich plötzlich ein ganz leises Wispern. Verwundert blicke ich auf, suche nach dem Quell der Stimme. Ich drehe mich um. In der Ferne sehe ich ein kirchenähnliches Gebäude. Ein Pfad schlängelt sich daran vorbei und führt zu einem Berg hoch.

»Dort drüben ist ein Weg«, meine ich mit einem Mal zu den anderen und zeige in die Richtung. »Und diese Kathedrale, vielleicht befindet sich da ebenfalls etwas Interessantes.«

»Warum nicht?«, erwidert mir Urbosa, die sich neben mich stellt und ihren Blick auf die Kathedrale gerichtet hat. »Klingt nach einem Anlaufpunkt! Was meinst du Zelda?«

Die Prinzessin nickt der Gerudo zu. »Wir sollten es uns zumindest ansehen.«

»Na dann...«, meint Sidon daraufhin und schwingt seine Flosse grinsend hin und her. »Worauf warten wir noch?«



»Wie lange dauert es eigentlich, bis ich Onkel werde?« Daruk hat seine Hände hinter dem Rücken verschränkt und marschiert gemächlich neben mir her.

Langsam schreiten wir auf die Kathedrale zu. Link und die Prinzessin befinden sich an der Spitze. Dahinter marschieren Sidon und Urbosa. Daruk, ich und Revali bilden das Schlusslicht.

Wie still es hier oben doch ist... Ich höre den Wind rauschen, der sanft durch die Baumkronen weht und dessen Blätter von den Ästen pflückt. Ein orangefarbenes Schmetterlingspaar flattert an mir vorbei. Meine Augen blicken ihnen nach. Die wunderschönen Insekten fliegen über einen saubereren Teich, in dem Hyrule-Barsche schwimmen. Die Natur wirkt so unberührt. Sicher ist in den letzten Jahrhunderten niemand hier gewesen, bis auf die Yiga vielleicht, die den Lebenssplitter gestohlen haben sollen.

Während ich weitergehe, hebe ich meinen Blick. Die kullerrunden Augen meines Bruders strahlen mich fröhlich an. Er trägt seine Vorfreude offen im Gesicht spazieren.

»Gut 6 Monate«, antworte ich ihm mit leicht geröteten Wangen und streiche eine Haarsträhne hinter das Ohr.

»Ha?« grunzt Daruk. »Nur?«

»Was heißt denn da nur?« Revali hebt den Flügel und wirft dem Goronen einen kritischen Blick zu.

Schmunzelnd wechsle ich meinen Blick von meinem Mann zu meinem Bruder. Ich befinde mich genau zwischen den beiden. Im Moment könnte ich mich nicht beschützter fühlen.

»Äh... Hm... Also, kleine Kiesel brauchen fast ein Jahr, bis sie auf die Welt kommen«, erklärt er dem Orni und kratzt sich am Hinterkopf.

Halb zieht Revali seine Augenlider herunter und lächelt leicht. »Das wundert mich kein bisschen.«

»Wird es eigentlich ein Junge oder ein Mädchen?«, will der Gorone dann auch noch wissen.

Bevor ich antworten kann, stößt Revali die Luft aus und verdreht die Augen. »Erstens ist es noch zu früh, um das bestimmen zu können und zweitens sollten wir nicht vergessen, dass wir uns auf einer Mission befinden. Wir sollten uns konzentrieren!«

Der Blick des obersten Recken fällt nach vorne, wo Zelda das Wort an Link richtet und auf die Kathedrale zeigt. Mit entgeht dabei nicht, dass Sidon grimmig auf die beiden hinabblickt.

»Hmpf, stimmt! Hast Recht!«, höre ich meinen Bruder grummeln, während er wie gebannt auf meinen Bauch starrt. »Trotzdem... Ich freue mich auf die Kleine. Wenn sie auf der Welt ist...«

»Huh?« Sofort fängt er sich von Revali einen entsetzten Blick ein. »Wie kommst darauf, dass es ein Mädchen wird?«

»Hab da so n Gefühl...«, meint mein Bruder und grinst.

»Nichts da! Der da drinnen wird eindeutig ein Junge.« Mit den Fingerfedern zeigt der Orni auf meinem Bauch.

»Egal, was es wird...« Daruk zuckt mit den Achseln, während er weitergeht. »Die Kleine wird bestimmt ein kleines, prächtiges Edelkieselchen werden.«

Ergeben stöhnt Revali auf. »Nun hör schon auf, Kleine zu sagen. Es wird nämlich ein Kleiner.«

Lachend schüttle ich über die beiden den Kopf. In diesem Moment treten wir aus dem lichten Wäldchen hinaus. Meine Stiefel berühren einen verwitterten, gepflasterten Weg. Die anderen vor uns sind stehengeblieben. Stufen führen zur großen Kathedrale hoch.

Alarmiert fährt Link zusammen, als die Prinzessin plötzlich zu taumeln beginnt. Augenblicklich fängt ihr Leibwächter sie auf. Ich höre, wie Zelda aufächzt. Doch im nächsten Moment fängt sie sich wieder. Sie keucht und blickt ihrem Beschützer ins Gesicht. Leicht lächelt sie und nickt Link zu.

»Alles in Ordnung! Es ist nur... ich glaube, mich hat jemand gerufen. Da oben...« Zelda blickt zu dem kirchenähnlichen Gebäude hinauf. »Ich dachte, ich hätte Hylias Stimme gehört.



Wenig später befinden wir uns im Inneren der Kathedrale. Doch außer ein paar verrotteten Sitzbänken aus Holz, einen umgestoßenen Altar und eine verwitterte Statue gibt es nichts Besonderes zu sehen. Revali steht dicht neben mir, während die anderen sich im Raum verteilen. Mein Blick ist auf das eingerissene Dach geheftet.

Ich zucke mit den Ohren, als ich erneut dieses seltsame Flüstern vernehme. In der Tat, auch ich kann deutlich eine übersinnliche Präsenz verspüren. Eine fremde Macht scheint hier anwesend zu sein. Ist sie heilig? Böse? Oder handelt es sich hierbei um eine umherirrende Seele? Hmmm... Es lässt sich nur sehr schwer sagen. Dieser Ort, er erscheint mir irgendwie merkwürdig.

»Spürst du irgendetwas?«, fragt mich mein Mann, der anhand meiner Gesichtszüge merkt, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist.

»Ja...«, antworte ich ihm abwesend und gehe einen Schritt vor.

Mein Augenmerk ist auf Zelda gerichtet, die wie gebannt auf die engelsähnliche Statue starrt, während sie sich darauf zu bewegt. Links Fuß stößt gerade an einen verstaubten Kerzenleuchter an, der offenbar einst vom Altar gestoßen wurde. Er befindet sich dabei in der Nähe der Prinzessin, während alle anderen träge durch den Raum blicken und nach Spuren der vergangenen Shika-Epoche suchen.

Revali verschränkt die Flügel. Seine leuchtend grünen Augen sind stur auf mich gerichtet. »Und was?« In seiner Stimme befindet sich ein Hauch von Ungeduld.

»Ich bin mir nicht sicher«, antworte ich ihm wahrheitsgemäß, während mein Blick nach wie vor auf Zelda gerichtet ist.

Über die wenigen Stufen steigt Zelda zu der Statue hinauf. Fasziniert betrachtet sie die moosbewachsene Figur. Langsam streckt sie die Hand danach aus.

Mein Gatte gibt sich mit meiner vagen Antwort nicht zufrieden. »Hörst du vielleicht auch Hylias Stimme?«

»Ich höre ein Flüstern, ja«, erwidere ich dem obersten Recken. »Ich bin mir aber nicht sicher, ob es Hylia ist, die da spricht. Es fühlt sich irgendwie merkwürdig an, als würde...«

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