Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

31

Revali


Dieser Supah erweist sich als überraschend hartnäckiger Gegner. Während meine Krieger seine Schergen in Schach halten, kämpfe ich mit allen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen, um diesen Trottel loszuwerden. Unser Kampf zieht sich in die Länge. Ich muss mir eingestehen, dass dieser Kerl eindeutig nicht zu der schwachen Sorte gehört.

Aus der Luft bombardiere ich Supah mit einer Salve aus Pfeilen. Im nächsten Augenblick verschwindet der Yiga und taucht an einer anderen Stelle wieder auf, direkt unter mir. Plötzlich spüre ich etwas an meinen Füßen. Es klirrt, als der Tölpel daran zieht und mich aus der Luft fischt. Unter einem überraschten Ausschrei werde ich zu Boden geschleudert. Meine eigenen Federn regnen auf mich herab. Verärgert blicke an mich herunter, sehe eine Kette, die sich in meinen Krallen verfangen hat. Supah brüllt auf, wirft sich mit blanker Klinge auf mich. Meine grünen Augen blitzen zornig auf, als ich meinen Sturm heraufbeschwöre und mich in die Luft katapultiere. Mit einem wütenden Schnauben befreie ich mich von der Kette, werfe sie dem Kämpfer entgegen und gehe erneut mit Pfeil und Bogen auf ihm los.

Diese Yiga sind äußerst trickreich, das muss man ihnen lassen. Doch letztendlich wird ihnen das auch nicht zum Sieg verhelfen, denn gegen mich hat keiner ihres Gleichen eine Chance, auch nicht dieser Supah.

Ich gebe alles, was ich habe, bekämpfe Supah mit Bombenpfeilen, Krallen und Schnabel. Schon bald fühle ich, dass er schwächer wird. Seine Bewegungen werden langsamer und seine hinterhältigen Attacken führt er nur noch halbherzig aus. Schließlich gelingt es mir, meine Krallen in sein Fleisch zu schlagen und seinen muskulösen Arm aufzureißen. Er schreit vor Schmerz, möchte mir mit einem Schwerthieb nachsetzen, doch habe ich mich bereits in der Luft aus seinem Radius manövriert. Wie ein Fisch im Wasser, wende ich meinen Körper. Noch während ich mich drehe, hole ich bereits drei Bombenpfeile aus dem Köcher, ziehe sie auf die Sehne und lasse sie los. Bei der Explosion werden Erdbrocken in die Luft geschleudert. Getroffen taumelt Supah rückwärts. So lasse ich nicht locker, stürze mich flügelschlagend auf ihn und übe einen Hieb mit meinen krallenbesetzten Füßen an ihm aus. Angesengt und blutend stürzt der Meister der Yiga zu Boden. Seine Maske ist ihm über den Mund gerutscht. Er hustet Blut, als er sich mit seinen Armen auf dem Boden abstützt und seinen Kopf gesenkt hält. Mit dem Bogen im Flügel lande ich anmutig vor seiner widerwertigen Gestalt. Überlegen recke ich meinen Schnabel in die Höhe.

»Ich habe gewusst, dass es so ausgehen wird«, meine ich zu dem Yiga, der die Frechheit besaß, uns anzugreifen, mit vermessener Stimme. »Nichts und niemand ist mir gewachsen.«

»Du magst zwar gesiegt haben, Orni!« Zwischen seinen Worten spuckt er immer wieder seinen Lebenssaft aus. »Aber sei dir gewiss, dass ich nicht eher ruhen werde, bis die Rache mein sein wird. Wir haben euch beobachtet, seitdem ihr Tabanta verlassen habt. Ja... wir waren die ganze Zeit über bei euch, haben euch zugesehen, wir euch ins Bett gelegt habt, gemeinsam zu Tisch wart und haben euch bei eurem beinahe täglichen Liebesspiel zugesehen. Es war wahrlich unterhaltsam.«

Die Tatsache widert mich an, dass wir die ganze Zeit über von den Yiga beschattet wurden, ohne etwas zu merken. Dennoch gebe ich mich unbeeindruckt.

»Hmpf! Wenn ich gewusst hätte, dass wir Zuschauer hätten, hätte ich Eintritt verlangt«, entgegne ich ihm verächtlich. »Aber wie dem auch sei...« Meine Stimme wird mit einem Mal verbittert und feinselig. Ich hebe meinen Bogen, richte ihn gegen meinen Feind und ziehe einen Pfeil auf die Sehne. »Dies ist dein Ende!«

Überrascht zucke ich zusammen, als ich plötzlich die Stimme der Prinzessin höre: »Nein! Bitte nicht!«

Bevor ich den Pfeil loslassen kann, verschwindet die Erscheinung des besiegten Yiga-Meisters vor mir, das nichts anderes war, als ein Trugbild. Dann spüre ich plötzlich einen Windzug hinter mir. Prompt drehe ich mich um. Sehe den wahren Anführer mit gekreuzten Klingen auf mich zuspringen. Mir entringt ein entsetzter Laut. Bevor ich agieren kann, um mich zu schützen, prescht plötzlich jemand aus dem Nichts hervor und wirft sich zwischen uns. Mit seinem Schwert blockt er den hinterhältigen Angriff des Yigas ab und entreißt Supah mir der Wucht seines Hiebs die linke Waffe aus der Hand. Im hohen Bogen saust das Langschwert durch die Luft und bleibt im harten Boden stecken. Erstaunt und zugleich völlig entsetzt starre ich auf den Knirps hinab, der mir seinen Rücken zugewandt und sich schützend vor mich geworfen hat.

Ungläubig schüttle ich den Kopf, während mein Augenmerk unablässig auf den Hinterkopf des Jungen gerichtet ist. Seine blonde Haarpracht wippt leicht im Wind. Angespannt wartet sein Körper auf den nächsten Zug MEINES Gegners. Ja, Supah ist mein Gegner! Was denkt der Bengel sich eigentlich dabei, sich einzumischen? Ich wäre auch prima, ohne ihn mit diesem ehrlosen Idioten zurechtgekommen. Vor einem Jahr habe ich Supahs Vater getötet, ihn hätte ich ebenso besiegen können. Das Letzte, was ich benötige, ist Links Hilfe. Shanias Cousin ist eindeutig zu weit gegangen. Dies ist mein Kampf.

»Verdammt...«, höre ich Supah murmeln, als seine Aufmerksamkeit auf den Knirps fällt. »Wie ich sehe, ist Verstärkung eingetroffen.«

Im Hintergrund erkenne ich, wie einige Yiga über die Brücke fliehen und dann im aufflackernden Rauch verschwinden. Offenbar ist es Teba, Shania und den anderen Orni gelungen, die Eindringlinge zu vertreiben. Und ich konnte nicht mal meinen eigenen Gegner besiegen... Welch Schmach! Und das nur wegen dieses Bengels.

»Glaubt mir, es ist noch nicht vorbei!«, brummt Supah und bäumt sich auf. »Die Zukunft steht bereits fest. Zwar mögt ihr Ganon gebannt haben, doch letztendlich werdet ihr die Verheerung doch nicht aufhalten können. Seht diesen Tag als Warnung an! Ihr werdet alle fallen, einer nach dem anderen. Euer Ende wird kommen. Letztendlich wird Ganon doch über Hyrule herrschen. Und ihr werdet nichts dagegen tun können. Euch allein trifft dafür die Schuld.«

Unter einem Aufschrei haste ich an Shanias Cousin vorbei, um den Kampf mit Supah wiederaufzunehmen. Doch da schnippt der Clan-Meister mit den Fingern und ist im nächsten Augenblick auch schon verschwunden. Nun stehe ich vor dem Nichts. Der Kampf ist vorbei. Mir ist es nicht gelungen, Supah zu besiegen und dem Wahnsinn ein Ende zu bereiten. So lange er lebt, wird der Yiga nicht damit aufhören, nach Shanias Leben zu trachten und seinen Durst nach Rache an mir zu löschen. Nun werde ich stets mit der Angst leben müssen, dass irgendeiner dieser Hampelmänner meiner Ehefrau auflauert und sie kaltblütig ermordet. Und wessen Schuld ist das?

Ein wütendes Knurren entringt meiner Kehle, als ich die Flügel zu Fäusten balle und klappernd den Schnabel zusammenkneife. Aus den Augenwinkeln heraus bemerke ich, dass der Leibwächter der Prinzessin in eine bequemere Haltung zurückkehrt und sein Schwert in die Scheide zurücksteckt. Stumm blickt mich der Knirps einfach nur an. Wahrscheinlich erwartet er auch noch ein Dankeschön. Er kann froh sein, wenn ich ihm nicht den Hals umdrehe und ihn...

»Welch ein Glück, dass ihr beide unversehrt seid« ertönt plötzlich die liebliche Stimme der Prinzessin.

Meine versteifte Haltung entspannt sich wieder. Ich öffne meine Fäuste und drehe mich zu der Stimme um. Dort steht Zelda, eingekleidet in einem weißen Wintermantel. Ihr goldenes Haar glänzt in der Sonne. Sie schenkt mir und ihrem Ritter ein aufrichtiges Lächeln der Erleichterung. Prompt werfe ich Link einen erbosten Seitenblick zu. Wäre die Prinzessin nicht hier, würde ich ihn zusammenstauchen. Er kann nur von Glück sprechen, dass ich gewillt bin, mich vor der Königstochter zu beherrschen.

»Eure Hoheit!«, grüße ich die Prinzessin, als sie nähertritt. »Wie kommen wir zu Eurem überraschenden Besuch?«

»Revali... Die neuesten Ereignisse haben uns dazu veranlasst, hierherzukommen, um mit euch zu reden. Dem Anschein nach kamen wir zum richtigen Zeitpunkt.«

Richtiger Zeitpunkt? Die Prinzessin beliebt wohl zu scherzen. Sie musste mitansehen, wie mich ihr Ritter gerettet hat, obwohl diese Aktion kein bisschen von Nöten war. Dies war durchaus nicht der richtige Zeitpunkt. Mein Stolz hat definitiv eine tiefe Wunde erlitten.

»Ich bedaure, doch dieser Meinung bin ich nicht.« Mit einem verstohlenen Blick zu Link verschränke ich die Flügel, ehe ich zu Zelda wieder zurückblicke. »Lasst Euch von dem Eindruck nicht täuschen. Ich war gerade dabei, die Lage wieder unter Kontrolle zu bringen! Ich versichere euch, dass sich das Dorf nie ernsthafter Gefahr befand. Schließlich bin ich, Revali, Recke der Orni, für dessen Schutz verantwortlich.«

Die Prinzessin schmunzelt, nickt respektvoll. »Das weiß ich, Revali! Doch du musst wissen, der Angriff der Yiga, war nicht der Einzige in letzter Zeit.«

Meine verknoteten Flügel lösen sich. Verwundert fahre ich zusammen.

»Huh? Wie meint Ihr das?«

Bevor mir die Adelige eine Antwort erteilen kann, höre ich, wie jemand meinen Namen ruft. Plötzlich spüre ich eine stürmische Umarmung von der Seite. Regungslos bleibe ich stehen, schaue auf mich hinab und erblicke meine Gattin, die sich fest an mich drückt. Verlegen schaue ich zu der Prinzessin zurück, die bei unserem Anblick einen verzückten Gesichtsausdruck aufsetzt. Shania, doch nicht vor der Prinzessin... Und schon spüre ich, wie sich mein Gefieder aufzuplustern droht. Oh nein, nicht auch das noch!

»Bin ich froh, dass es dir gutgeht!«, murmelt meine Kleine in meine Federn hinein, an denen sie ihr Gesicht reibt.

Zögerlich lege ich einen Flügel auf den Rücken der Hylianerin. Auch ich bin froh, dass sie unversehrt ist und dass Supah es nicht geschafft hat, seine Drohung wahr werden zu lassen. Doch Shanias offene Zuneigung zu mir, ist mir vor den Augen der Prinzessin und ihres Leibwächters unangenehm. Außerdem bin ich verkrampft damit beschäftigt, mein Federkleid zum Anlegen zu zwingen. Prompt spüre ich die Wärme auf der Oberseite meines Schnabels. Ein Zeichen dafür, dass ich auch noch rot werde.

»Shania...«, murmle ich so leise, dass nur sie mich hören kann, in einem Ton, der meine Verlegenheit widerspiegelt.

»Müssen wir denn noch aufräumen?«

Als ich diese Stimme höre, verdüstert sich mein Blick. Abrupt schaue ich auf und sehe den Fischkopf hinter meinem Mädchen stehen. Mein Bruder befindet sich an seiner Seite.

»Nein, ich glaube...« Teba verschränkt seine Flügel und deutet mit seinem Schnabel zum Dorf hinüber. »..., sie sind alle geflohen. Dieses Mal sind wir noch glimpflich davongekommen. Aber was ist, wenn sie wiederkommen?«

»Das werden sie nicht!«, antworte ich meinem Bruder und entwinde mich, so sanft wie möglich aus der Umarmung meiner Liebsten. »Die werden es sich zweimal überlegen, sich mit mir anzulegen.«

Warnend schiele ich zu Link hinüber. Wehe, der Bengel behauptet etwas anderes! Sonst bekommt er ja auch nie den Mund auf, es wäre doch wahrhaftig ärgerlich, wenn er ausgerechnet jetzt die Klappe aufmachen würde. Doch zu meiner Erleichterung bleibt Shanias Cousin stumm. Sein Blick ruht nicht mal auf mir. Er starrt lediglich seinen Gefährten an, den überheiterten Flossenheini.

Mit hocherhobenen Augenbrauen beobachte ich den Zora-Prinzen dabei, wie er an mir vorbeizieht und mit einem für ihn typisch dümmlichen Grinsen auf den Halb-Shika zusteuert.

»Noch alles in einem Stück, Link?« Vor dem Jungen bleibt der großgewachsene Zora stehen. »Von dir hätte ich auch nichts anderes erwartet. So stark, wie du bist...«

Der Prinz wirft Shanias Verwandten einen offen heißen Blick zu, der Link erröten lässt. Ächzend verdrehe ich dich Augen. Oh, bitte!

Plötzlich spüre ich Finger an meinem Gefieder, die leicht an meinen Federn ziehen. Als ich meinen Blick senke, erkenne ich Shania, die in Gedanken versunken an meinen dunkelblauen Federn herumzupft.

Bevor ich sie fragen kann, was sie da macht, murmelt Shania: »Tschuldige... ich wollte nur sichergehen, dass du wirklich du bist.«

»Natürlich, bin ich, ich!«, antworte ich ihr irritiert und zeige mit einem Flügel auf meine Brust. »Ich bin schließlich einzigartig!«

Doch als ich erkenne, dass Shania traurig die Augen schließt und den Kopf schüttelt, wird mir klar, dass irgendetwas vorgefallen sein muss.

Fragend blinzle ich die Hylianerin an. Plötzlich spüre ich meinen Bruder neben mir. Langsam hebe ich meinen Kopf. Mein Blick trifft seine stechend gelben Augen.

»Lass mir dir berichten, was im Dorf vorgefallen ist!«

Während mir Teba erzählt, dass Shania von einer Yiga-Kämpferin bedroht wurde, die zunächst versucht hat, sie im offenen Kampf herauszufordern. Als der feindlichen Kämpferin ein Sieg nicht gelungen ist, weil mein Bruder sie vom Orni-Felsen heruntergeworfen hat, hat sie versucht, meine Frau zu täuschen, in dem sie sich mithilfe ihres Tarnungszaubers in mich verwandelt hat. Fast wäre meine Kleine auf den heimtückischen Trick hereingefallen, hätte Teba aus der Luft nicht gesehen, wie ich immer noch gegen Supah gekämpft habe. Gepriesen sei Tebas scharfes Sehvermögen!

Als Teba endet, nicke ich ihm zu, lege meinen Flügel auf seine Schulter und bedanke mich bei ihm: »Danke, dass du meine Frau beschützt hast, Teba!«

»Nichts zu danken!«, erwidert mir mein Bruder. »Du hättest dasselbe auch für mich getan.«

»Mannomann! Wie siehts hier denn aus?« Daruks Stimme, lässt mich aufhorchen.

Prompt wenden wir uns alle in die Richtung, aus der wir die Stimme vernommen haben. Meine Augen flimmern überrascht, als ich nicht weit von uns entfernt Daruk, Leyla und Urbosa stehen sehe, die langsam auf uns zukommen.

»Wie es aussieht, haben wir die Party bereits verpasst«, meint die Gerudo-Königin und schwingt ihre rote Haarpracht herum.

Bei ihrem Anblick verziehe ich beleidigt das Gesicht. Mit der gnädigen Wüsten-Herrscherin habe ich auch noch ein Hühnchen zu rupfen. Wie konnte sie es nur wagen, mir einen Trank für männliche Ausdauer zu schenken? Das werde ich ihr nie vergessen!

Plötzlich läuft Shania an mir vorbei, geradewegs auf Daruk zu und springt in seine Arme.

»Daruk! Bruder!«, höre ich sie vor Freude schreien. »Was tust du denn hier?«

»Hey, Loreena!« Meine Augen flimmern beunruhigt, als ich sehe, wie der Große meine Frau quetscht, als er ihre Umarmung erwidert. »Dem Anschein nach, hast du mich vermisst.«

Ich kann deutlich hören, wie von Shanias Seite aus, ein klägliches, unterdrücktes Würgen zu vernehmen ist. Doch ehe ich den Goronen darauf hinweisen kann, dass er meine Frau nicht zu Püree verarbeiten soll, stupst ihn seine Gefährtin lachend an.

»Du scheinst wohl immer wieder zu vergessen, dass deine Schwester eine Hylianerin ist, mein Großer! Die Arme bekommt ja kaum Luft«, meint Leyla zu Daruk.

»Tschuldige!«, nuschelt der Brocken beklommen und lässt meine Gattin wieder los, die leicht benommen auf dem Boden schwankt. »Ich freue mich eben auch, sie zu sehen.«

Als Shania sich wieder gefangen hat, blickt sie zu ihrem Bruder auf. Langsam schweift ihr Blick über alle Anwesenden.

»Es ist schön, euch alle wieder zu sehen, aber... allerdings... Nun frage ich mich schon, wieso ihr alle hier seid.« Verwirrt legt meine Kleine ihren Kopf schief.

Ich trete einen Schritt vor und stemme meinen Flügel an die Hüfte. »Ich mich allerdings auch. Denn ich wüsste nicht, dass ich als oberster Recke eine Versammlung einberufen hätte.«

»Typisch, Revali!«, meint Urbosa daraufhin belustigt. »Immer denkt er, alles drehe sich nur um ihn.«

Leicht erhebe ich den Schnabel und würdige die Gerudo mit einem grimmigen Blick. Noch ehe ich der Wüstenfrau etwas darauf erwidern kann, tritt die Prinzessin neben mich. Mein Augenmerk fällt auf die adelige Hylianerin. Als ich ihren bekümmerten Gesichtsausdruck bemerke, wird mir bereits klar, dass irgendetwas nicht stimmt.

»Verzeih, Revali, aber ich fand keine Zeit mehr, dir eine Nachricht zu schicken. Nachdem die Zora im Schloss nach Hilfe geschickt haben und wir den Überfall auf Ranelles Hauptstadt erfolgreich abgewehrt haben, kamen wir zu dem Entschluss, dass auch Tabanta bald betroffen sein würde«, erklärt mir die Königstochter betrübt.

Abrupt fällt mein Blick auf den Zoraprinzen, der seine Arme verschränkt und kurz die Augen schließt, als würde er nachdenken. Da wendet sich meine Frau plötzlich von Daruk und seine beiden weiblichen Begleiterinnen ab. Stumm sehe ich ihr dabei zu, wie sie halbwegs auf den Fischkopf zuschreitet.

»Die Zora-Domäne ist auch angegriffen worden?« Wahre Besorgnis zeichnet sich in Shanias Augen ab.

Als mein Mädchen dem Zora immer näherkommt und erst stehen bleibt, als sich nur noch eine Flügellänge zwischen ihnen befindet, wende ich den Blick ab. Mir gefällt es nach wie vor nicht, ihn in ihrer Nähe zu sehen.

»Ja!«, antwortet ihr der Prinz und nimmt eine überschwängliche Pose ein. »Es kam so plötzlich. Es waren hunderte von Echsalfos, rote, weiße, blaue, grüne... Sie alle haben sich zusammengeschlossen und unsere Stadt überrannt. Alleine hätten wir sie niemals besiegen können, also bin ich nach Schloss Hyrule geschwommen, um Hilfe zu erbitten.« Er macht eine Pause. Sein Augenmerk liegt dabei auf dem Cousin meiner Ehefrau. »Nur dank Links Streitmacht haben wir überlebt.«

Ach ja... Der Knirps ist nun nicht nur der Beschützer der Prinzessin, sondern auch noch Oberbefehlshaber der hylianischen Garde. Unbemerkt verdrehe ich die Augen. Dieser kleine Kerl ist doch nur ein ungewöhnlicher Hylianer. Nur weil er ein Schwert führen kann, macht ihn das noch lange nicht zu etwas Besonderem. Warum schenken die anderen ihm nur so viel Aufmerksamkeit?

»Wurdet ihr etwa auch angegriffen?« Shania dreht sich zu Daruk und Urbosa um.

Die beiden nicken.

Daruk kratzt sich am Hinterkopf, ehe er meiner Kleinen antwortet. »Kaum wart ihr beiden weg, wimmelte es plötzlich in Goronia nur so von Iwaroks in alle ihren Variationen, kleine, große, brennende, kalte...«

Leyla lacht und schüttelt den Kopf. »Was Daruk damit sagen will ist, dass die Steinmonster einfach so aus dem Nichts aufgetaucht sind. Aber wir haben sie allesamt vertrieben mit Vah Rudanias Hilfe.«

»Allerdings!«, poltert der überbreite Gorone und schlägt seine Fäuste zusammen. »Der gute, alte Rudania hat sie alle dem Erdboden gleichgemacht.«

»Auch wir wurden angegriffen«, schaltet sich Urbosa schließlich dazwischen. »Wir hatten ebenfalls Glück, dass wir keine Verstärkung nötig hatten. Allerdings hätten die Moldora beinahe unsere Stadt verwüstet. Es ist wahrhaftig ungewöhnlich, dass so viele Moldora sich zusammentun. So wollte ich auf der Sache auf den Grund gehen, habe mit ein paar meiner Kriegerinnen nach Spuren gesucht, die uns ins tiefe Hyrule geführt haben. Wir kamen genau zum richtigen Zeitpunkt.«

»Das stimmt...«, antwortet ihr die Prinzessin und drückt die Hand an ihre Brust. »Denn auch Schloss Hyrule wurde angegriffen. Alle Angriffe fanden jedoch nacheinander statt. Auch die Yiga sind vermehrt in die Dörfer im Landesinneren eingefallen. Und da wir von euch noch nichts gehört hatten...« Gezielt sieht sie mich und Shania an. »... war ich mir sicher, dass Tabanta bisher noch verschont geblieben ist. Wir wollten euch warnen, doch kamen wir zu spät.«

»Das stimmt nicht, Prinzessin!«, meint Teba und tritt einen Schritt neben mir vor. »Wir waren über jede Unterstützung froh. Wir danken euch!« Kurz verbeugt er sich vor der Königstochter.

Daraufhin schenkt die Prinzessin ihm ein freundliches Lächeln. Ich dagegen, könnte ihn rupfen. Wir hatten keine Hilfe nötig! Wir hätten die Yiga auch problemlos allein verjagen können. Dass der Zora allerdings Unterstützung gebraucht hat, wundert mich kein bisschen.

»Allerdings...« Plötzlich wendet sich Zelda meiner Frau zu. »Dies war nicht der einzige Grund, warum wir unverzüglich aufgebrochen sind. Denn ich wollte mit dir sprechen, Shania!«

Verunsichert schaut Shania die Adelige an. »Ja, Prinzessin?«

»Es sollte eigentlich keine Monsterhorden mehr geben, jetzt, nachdem Ganon besiegt ist. Sag mir, Shania, ist es Ganon gelungen, sich aus seinem Gefängnis zu befreien?« Zelda sieht meine Kleine so sorgenvoll an, dass Shania zusammenzuckt.

»Nein...«, antwortet meine Liebste zögerlich. »Aber...«

Ich merke anhand ihres Zögerns, dass es Shania schwerfällt, darüber zu reden. Aber spätestens jetzt muss sie der Prinzessin die Wahrheit sagen. Denn nun lässt es sich nicht mehr verleugnen, dass die Dunkelheit sich erneut erhebt.

So marschiere ich anmutig zu meiner Frau hinüber und positioniere mich an ihre Seite, dort wo ich hingehöre. Ermutigend sehe ich die schwarzhaarige Hylianerin an und nicke ihr zu.

»Sag es ihnen!«, rate ich ihr mit weicher Stimme.

Shania seufzt, lässt den Kopf hängen und schielt dabei zu mir rüber. Sie denkt einen Augenblick lang nach, bis ihr Blick den der Prinzessin einfängt.

»Also... Zelda, es ist so«, beginnt meine Kleine zu erzählen. »Vor Tagen habe ich etwas Beunruhigendes geträumt. Zunächst war ich mir nicht sicher, was genau es bedeuten könnte, doch nun...« Shania schüttelt den Kopf und hebt den Faden neu auf. »Ich war im Seelenreich, habe mich selbst davon überzeugt, dass Ganon immer noch eingesperrt ist. Und das ist er auch. Doch allerdings scheint er Unterstützung bekommen zu haben, von jemand anderem...«

Alle tauschen einander verwirrte und beunruhigte Blicke aus, bevor Shania ihnen von dem Kerl in der Kutte berichtet.


Im Anschluss nehme ich mir Urbosa zu Brust, als sie sich etwas abseits von den anderen befindet.

»Dein bescheuertes Geschenk kannst du übrigens wieder zurücknehmen«, flüstere ich Urbosa scharf zu, als ich an ihr vorbeigehe.

Überrascht schaut sie mich an. »Welches meinst du?«

Genervt verdrehe ich die Augen und schiele unbemerkt zu den anderen hinüber, um mich zu vergewissern, dass sie uns nicht hören können. »Du weißt ganz genau, was ich meine. Ich rede von deinem bescheuerten Elixier.«

Eine halbe Ewigkeit starrt mich die Gerudo einfach nur an, blinzelt dabei gelegentlich. Doch plötzlich beginnt sie, zu verstehen. Von einem Augenblick auf den anderen lächelt sie mich verschmitzt unter einem amüsierten Blick an.

»Sag bloß, ich habe deinen männlichen Stolz damit gekränkt?«

»Dein dämliches Grinsen kannst du dir sparen!«, brumme ich und verschränke die Flügel. »Wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass ich so etwas nötig hätte?«

»Jetzt sei doch nicht beleidigt. Ich habe es doch nur gut gemeint«, lacht Urbosa und schüttelt den Kopf. »Sag nicht, du hättest meinen Wundertrank in den Flitterwochen nicht gebrauchen können...« Dann besitzt sie auch noch die Unverschämtheit und zwinkert mir frech zu.

Verärgert schnaube ich, stemme die Flügel an die Hüfte und ziehe an ihr vorbei. Ich kann deutlich spüren, wie sie mir nachblickt, doch ich habe keine Lust darauf, mich noch weiter von dieser Gerudo verspotten zu lassen. 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro