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16

Revali


Der Wind bläst durch mein Gefieder. Die Flocken rieseln mir auf den Schnabel. Mein Blick ist auf den Orni-See gerichtet. Ich bin Zuhause in Tabanta und stehe auf dem Balkon meiner Hütte. Plötzlich vernehme ich das quengelnde Schreien eines Säuglings. Erschrocken drehe ich mich um. War das eben ein kleiner Hylianer?

Langsam schreite ich über den Steg ins Innere meiner Behausung hinein. Skeptisch lasse ich meinen Blick umherschweifen. Alles scheint so zu sein, wie ich es zurückgelassen habe. In der Mitte des Raumes liegen die Kissen auf dem Boden. Rechts daneben steht der Spiegel, links davon meine Hängematte. Links in der hintersten Ecke ist unsere Kochnische und davor steht mein Schreibtisch. Hinter dem Spiegel befindet sich Shanias geliebtes Bücherregal. Doch dann erhaschen meine Augen etwas Fremdartiges. Vor unserem Bett da ist etwas, ein Nest.

Vorsichtig trete ich näher. Ein Nest? Aber ich habe doch ein Hylianer-Kind schreien hören. Jeder Schritt, den ich mache, scheint eine Ewigkeit anzudauern. Es wirkt so, als würde jeder davon für ein Jahr stehen, Jahre, die vergehen, Jahre, in denen wir kinderlos bleiben. Und schließlich... stehe ich vor einem leeren Nest. Ungläubig starre ich in den inhaltslosen Küken-Hort hinein, in dem weder ein Orni-Kind, noch ein Hylianer-Säugling liegt. Es ist leer... Wieso ist es nur leer? Es sollte doch schon längst jemand da drin liegen.

Plötzlich ertönt ein ganz anderes Geräusch, das mir das Blut in den Adern gefrieren lässt. Ich höre jemanden Schluchzen. Prompt sehe ich neben mich. Da sitzt Shania. Sie weint. Kummervoll schaue ich auf meine Kleine hinab, die ihr Gesicht vor mir verborgen hält, weil sie in ihre Hände schluchzt.

»Shania...«

Mein Mädchen antwortet mir nicht. Ihr inniges Weinen tut mir im Herzen weh, doch sie hört nicht auf, sie hört einfach nicht auf.

»Shania, bitte hör auf, zu weinen! Bitte sag mir was los ist! Was hast du?«

Zögerlich beuge ich mich zu meiner Ehefrau hinab, die sich einfach nicht beruhigen lässt. Ich strecke meinen Flügel nach ihr aus, um sie zu berühren, sie in die Schwingen zu nehmen und sie zu trösten. Doch ehe ich sie erreichen kann, reißt die Seelenbändigerin ihre Hände vom Gesicht und schlägt mir den Flügel weg. Schockiert weiche ich zurück, als sie mich einer solch geballten Wut ansieht, dass mir der Mut sinkt.

»Du hast mir versprochen, dass wir ein Kind bekommen werden! Du hast es versprochen, Revali!«, schreit sie mich an.

Mein irritierter Blick wechselt auf das leere Nest. »W-was?«

»Du hast mich angelogen!«, wirft mir Shania vor. »Du hattest Recht, wir können keine Kinder bekommen. Doch anstatt es dabei beruhen zu lassen, hast du mir falsche Hoffnungen gemacht. Wieso, Revali? Wieso?«

Mit einem Mal verschwindet die Wut in ihren braunen Augen und es bleibt nur noch Frustration und Enttäuschung zurück. Doch diese Gefühle in ihrem Gesicht zu sehen, schmerzt mich noch viel mehr.

»Ich wollte doch nur...«

»Was wolltest du?«, fährt mich die Hylianerin an, steht auf und deutet wild auf das leere Nest.

Kaum zu glauben, dass ich es nicht fertigbringe, ihr zu antworten. Meine Frau so verzweifelt zu sehen, es bricht mir das Herz. Gramvoll schaue ich erneut auf den Küken-Hort, der ewig unbenutzt bleibt. Ich wusste, dass der Moment eines Tages kommen wird. Shania ist klargeworden, dass wir nie Kinder kriegen werden. Sie wird mich verlassen und sie wird nie wiederkehren.

»Shania, bitte! Lass mich mit dir reden!« Ich strecke bereits die Flügel nach ihr aus, um sie zu halten, doch meine Frau weicht vor mir zurück.

Verbittert schüttelt sie den Kopf. Neue Tränen bilden sich in ihren Augen.

»Ich kann nicht...«, höre ich sie wimmern. Sie presst ihre Faust an ihre Wange und wendet sich von mir ab. »Ich wollte doch nur ein Baby!«

»Aber du hast doch gesagt, du wirst auch ohne Kind mit mir glücklich sein «, erwidere ich ihr und flehe sie damit still an, bei mir zu bleiben.

Mit einem Mal trifft erneut ihr zorniger Blick meine mitleidsvollen Augen. »Und du hast gesagt, dass wir schon ein Baby bekommen werden, auch wenn es dauert. Das waren doch deine Worte, oder nicht?« Der Vorwurf in ihrer Stimme ist nicht zu überhören.

Machtlos lasse ich die Flügel sinken und gebe zu: »Ja, das habe ich gesagt!«

»Ich wollte ja glücklich mit dir sein, aber alle um uns herum bekommen Kinder, nur ich nicht. Und das nur, weil ich mit dir zusammen bin, einen Orni. Wäre ich mit Sidon zusammengeblieben, wäre ich wahrscheinlich schon längst Mutter, vielleicht sogar bereits zweifach. Die Ehe mit dir war nur vergeudete Zeit. Ich hätte niemals bei dir bleiben sollen und dich heiraten dürfen.«

Mit diesen Worten reißt sie mir das Herz aus der Brust und quetscht es solange, bis es schließlich zerplatzt. Verletzt schnappe ich nach Luft. Selbst als sie sich umdreht und den Raum verlässt, bin ich nicht fähig, mich zu rühren. Shania wird nun aus meinen Leben verschwinden und zwar für immer. Ich werde nichts tun können, um sie zu überreden, bei mir zu bleiben, denn ich kann ihr keine Kinder schenken. Ich habe versagt!

Tränen steigen mir in die Augen, als ich kraftlos auf die Knie sinke.

»Shania...«, jammere ich gequält. »Bitte, geh nicht!«

Mit einem Mal spüre ich den Wind. Es ist kalt geworden. Kurz habe ich die Augen geschlossen, um still zu weinen. Als ich meine Lider wieder öffne, blicke ich in die kalte trostlose Schneelandschaft Hebras hinaus. Ich bin von verschneiten Felsen umgeben. Um mich herum existiert nichts als Eis, Schnee und Stein. Nach wie vor kniee ich auf dem Boden, doch ich bin nicht mehr in meiner Hütte. Wie bin ich nur so schnell hierhergelangt?

Einen Wimpernschlag später, nachdem ich mir diese Frage gestellt habe, erkennen meine scharfen Augen eine Gestalt im Schneetreiben. Kurz flackert der Hoffnungsschimmer in mir auf, dass Shania zu mir zurückkehren möchte, doch schon bald wird mir klar, dass dies nicht meine Ehefrau ist. Vor mir steht nun eine schlaksige Gestalt mit einem violetten Umhang. Sein Gesicht kann ich nicht sehen, es ist mit einer Kapuze verhangen.

»Von einer geliebten Person verlassen zu werden... Dieses Gefühl ist dir wohlvertraut. Habe ich Recht, Orni?«

Still wische ich mir die Tränen aus den Augen, versuche dabei, ein strenges Gesicht aufzusetzen, was mir jedoch in meinem gebrochenen Zustand nicht gelingen mag. »Was interessiert es dich!?! Wer bist du eigentlich?«

Augenblicklich beginnt mich, der Fremde zu umkreisen. »Der große Revali, oberste Recke des Königshauses, stärkster Krieger der Orni und unangefochtener Schütze im Bogenschießen. So stark... und doch so schwach.«

Mutlos wende ich meinen Blick von der Gestalt ab. Ist er eine Art Richter, der über mich urteilt? Wer hat ihn geschickt? Etwa Hylia? Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Die Präsenz, die von ihm ausgeht, wirkt eher düster, schon fast wie...

»Was willst du von mir?«, schnauze ich den Kuttenträger zornig an.

»Ich bin ein Seher«, stellt sich der Kerl bei mir vor und verbeugt sich vor mir. Sein Gesicht zeigt er mir dabei jedoch immer noch nicht. »Ich bin gekommen, um dir deine Zukunft zu verkünden. Einen Teil davon hast du bereits schon gesehen.«

»Pfft!« Halb so stolz, wie ich es gerne hätte, erhebe ich meinen Schnabel und strafe den vermeidlichen Seher mit einem anmaßenden Blick. »Shania wird mich niemals verlassen!«

»Wir wissen beide, dass du das nicht mal selbst glaubst. Deine Furcht ist groß, Recke! Es gibt so viele Möglichkeiten, dass deine Frau dir eines Tages den Rücken kehren wird und eine davon wird eintreffen, sei dir gewiss. Wenn es nicht wegen dem unerfüllten Kinderwunsch sein wird, wird es eben ein anderer Grund sein, der euch entzweien wird. Die Zukunft steht bereits fest.«

»Was weißt du schon von meiner Zukunft?« Entkräftet stehe ich vom Schnee auf. Nur wacklig kann ich mich auf dem Boden halten. Zuzuschauen, wie mein Täubchen mich verlässt, hat mir sämtliche Kräfte geraubt.

Obwohl die obere Hälfte seines Gesichts mir nach wie vor verborgen bleibt, kann ich sehen, wie der Typ grinst, als er leicht seinen Kopf hebt.

»Deine Liebste zu verlieren, dies wird nicht deine einzige Furcht bleiben...«

Plötzlich höre ich Schreie. Kampfeslärm dröhnt zu mir herüber. Ruckartig drehe ich mich um. Über den Felsen steigt Rauch auf. Das Orni-Dorf! Es ist in Gefahr. Als ich mich jedoch den Seher wieder zuwenden möchte, um ihn zu fragen, was dies zu bedeuten hat, muss ich feststellen, dass er verschwunden ist. Meine grünen Augen schimmern verärgert. Doch dann höre ich erneut Schreie, ich kann sie deutlich hören. Die Orni aus dem Dorf, Frauen, Kinder, Krieger, sie alle rufen nach mir.

Ich lasse mir keine Zeit mehr! Prompt erhebe ich mich mithilfe meines Sturms vom Boden, steige hinauf in die Lüfte. Schneller als mir lieb ist, tragen mich meine Flügel über Hebra. Stur halte ich auf das Dorf zu. Doch mit einem Mal wird das Wetter immer schlechter. Ein Schneesturm kommt auf. Ächzend schirme ich meine Augen mit halbgeschlossenen Lidern ab, versuche in diesem Treiben irgendetwas zu sehen, doch schon bald wird es unmöglich.

Dann höre ich plötzlich den Schrei meines Bruders: »REVALI!«

Er klingt in höchster Not. Ich muss zu ihm.

»Ich komme, Teba!«, rufe ich mit gedrückter Stimme, versuche gegen den Schneesturm anzukämpfen, doch ich habe keine Chance.

Plötzlich trifft mich ein Auswurf des Sturms, so hart, dass er mich vortreibt und in jede erdenkliche Richtung wirft. Schon bald verschwimmt mir die Sicht. Es wird dunkel.



Schweißgebadet schrecke ich hoch.

»N-nein!«, schreie ich panisch. »Huh?«

Hektisch blicke ich um mich. Mein Herz rast. Mein Gefieder ist zur vollen Größe aufgeplustert. Mein gesamter Körper zittert. Doch dann, als ich bemerke, dass ich in der Hängematte eingeschlafen bin und offenbar nur immens schlecht geträumt habe, senkt sich mein rasender Puls langsam wieder. Erst als ich Shania neben mir erblicke, die friedlich schläft und mit zuckersüßem Lächeln ihre Nase an mir reibt, atme ich erleichtert auf und beruhige mich ganz. Befreit schmunzle ich bei ihrem heilsamen Anblick. Auch die Schleichwürmchen sind immer noch da und ziehen ihre Runden durch den Raum. Manche Kerzen sind bereits ausgegangen, wenige brennen noch.

Nach diesem schrecklichen Traum sehne ich mich nach ihrer warmen Haut und den beruhigenden Geruch ihrer Haare. So drücke ich sie ganz vorsichtig an mich, um sie bloß nicht zu wecken. Tief vergrabe ich meinen Schnabel in ihrem pechschwarzen Haar.

»Shania...«, flüstere ich ihr hauchzart ins Ohr, so leise, dass man es selbst in dieser Stille kaum hören kann. »Ich werde alles dafür tun, dass du Mutter wirst. Das verspreche ich dir! Aber verlass mich nicht, wenn es mir trotz aller Bemühungen nicht gelingen wird. Bitte verlass mich nicht, verlass mich bloß nicht!«

Kummervoll reibe ich meinen Schnabel an ihrem Kopf. Friedlich lächelt Shania im Schlaf. Mit einem gequälten Schmunzeln streiche ich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr und beobachte sie dabei, wie sie träumend meinen Namen raunt. Ihre Hände suchen nach meinem flauschigen Gefieder, dass vor Schock noch immer gehoben ist. Kraulend stimulieren mich ihre Finger. Langsam entspanne ich mich. Es ist einfach nur bemerkenswert, dass mein Täubchen es selbst im Schlaf schafft, mich zu trösten.

Eine Zeit lang herrscht Stille. Mein Traum wird zu einer Erinnerung, die ich zu verdrängen versuche. Deshalb flüchte ich mich in die Geschehnisse der vergangenen Tage, die mit Glück und Liebe erfüllt waren. Ich habe Shania geheiratet, bin mit ihr hierher nach Phirone gereist und habe bereits ein paar unglaublich schöne Tage mit ihr verbracht. Schon bald werde ich die Hylianerin ein zweites Mal ehelichen und dann werden wir glücklich sein und zwar für immer und ewig. Nichts wird uns trennen! Und selbst wenn wir kinderlos bleiben sollten, Shania wird mich niemals verlassen. Nein, das wird sie nicht!

Plötzlich regt sich Shania neben mir. Überrascht schaue ich auf sie herab, als sie zufrieden in meine Brustfedern nuschelt: »So weich!«

Erwärmt strahle ich sie an. Sanft hauche ich ihr einen Kuss auf die Stirn.

»Schlaf schön, mein Täubchen! Träum ruhig weiter von deinem starken Recken!«

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