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27

Revali


Ich konnte mein Glück kaum fassen, als Shania vor einer Woche die Lider aufmachte, während ich sie die ganze Zeit über im Wasser in den Flügeln hielt und sie sich vor meinen Augen heilte. Mit ihren Kräften kehrte auch ihre Fröhlichkeit wieder zu ihr zurück. Als wir zu den anderen zurückkehrten und ihnen die frohe Botschaft mitteilten, war die Freude groß. Einzig und allein die Prinzessin wirkte etwas merkwürdig. Zwar freute sie sich auch, aber irgendwie sah sie trotzdem etwas bekümmert aus.

Im Anschluss brachen wir, wie versprochen, zu den anderen Quellen auf. Während unserer Reise verabschiedeten sich Daruk und Leyla von uns. Sie wollten zum Todesberg aufbrechen, damit der Gorone nach dem Rechten sehen konnte. Die Heilerin begleitete ihn. Da Shania ihre Kräfte wiederhatte, waren die medizinischen Fähigkeiten der Gerudo auch nicht mehr von Nöten.

Nun begleiteten uns nur noch Urbosa und Link. Die Prinzessin verhielt sich die ganze Reise über still. Sie lächelte kaum und wirkte allem voran ziemlich freudlos. Selbst ich fragte mich dann und wann, was die Adelige wohl beschäftigte. Shania meinte daraufhin, dass Zelda offenbar der Druck belastete. Nun, das konnte ich verstehen, denn ganz Hyrule vertraut darauf, dass die Prinzessin die Siegelkraft nutzt, um Ganon für immer loszuwerden. Für ein so junges Mädchen, wie sie, ist das eine äußerst große Bürde.

So machten wir uns zunächst auf dem Weg zur Quelle des Mutes, im Anschluss kämpften wir uns den Weg zur Quelle der Stärke frei und dann, als sich die heilige Kraft immer noch nicht zeigte, hegten wir unsere letzte Hoffnung in die Quelle der Weisheit. Die letzte Quelle befand sich in den Bergen von Ranelle. Dort war es fast so kalt, wie in Hebra. Für mich war es kein Problem, doch für die Prinzessin, die Gerudo und den Halb-Shika war der schneebedeckte Aufstieg und das kalte Klima durchaus eine Herausforderung. Shania allerdings, sie hat mich ziemlich beeindruckt. Sie trotzte der Kälte und glänzte mit ihren wiedererlangten Kräften. Doch meine Gefährtin war nicht die Einzige, die mich an diesem Tag beeindruckt hatte, denn die Prinzessin zeigte sich als besonders hartnäckig, als sie oben auf dem Berg angekommen in die heilige Quelle stieg und die ganze Nacht im eiskalten Wasser verbrachte. Doch zu unserer Enttäuschung blieb auch dieses Mal Hylias Segen aus. Zelda wollte sich jedoch patu nicht aus dem Wasser bewegen. Zum Schluss musste Urbosa sie aus der Quelle ziehen. Natürlich war die Prinzessin danach unterkühlt und erkältete sich. Nur durch Shanias Heilkräfte konnten wir verhindern, dass Zelda schwer erkrankte.

Zeldas Enttäuschung war groß. Nicht mal Urbosa war in der Lage, die Prinzessin aufzuheitern. Als wir schließlich vom Berg abgestiegen sind, fiel mir auf, dass sich die Adelige Shania gegenüber äußerst kühl verhielt. Obwohl mich das zunächst störte, begann ich durch das Gespräch mit Shania im Anschluss zu verstehen, warum Zelda sich so benahm. Schließlich war es der Seelenbändigerin gelungen, ihre Kräfte wiederzuerlangen, Zeldas Siegelkraft blieb dagegen aus. Nun erinnerte Shanias Anblick sie stets an ihr Scheitern.



Heute sitze ich hier Kakariko in Impas Haus genau neben Shania, die mit einem milden Lächeln auf das stolze Gesicht ihrer alten Großmutter blickt.

»Es freut mich zu hören, dass sich alles für dich zum Guten gewendet hat, meine liebe Enkelin«, meint Impa.

Ich bemerke dabei, dass die weise Shika verstohlen zu mir hinüberschielt. Mich sollte es nicht überraschen, dass sie der Wahrscheinlichkeit nach von unserer Trennung weiß, die weit hinter uns liegt.

»Und nun?«, fragt sich Impa und öffnet ihre Hände. »Was wirst du jetzt tun, nun wo du deine Reise mit der Prinzessin beendet hast?«

Shania holt Luft und erzählt ihr von ihrem Plan, von dem ich längst weiß. »Da sich die Siegelkraft der Prinzessin nicht offenbart hat, habe ich ihr meine Idee von den Titanen nahegelegt.«

»Verstehe, du wirst also deinen rechtmäßigen Platz einnehmen und die Titanen mit deiner Kraft wiederbeleben. Hast du auch jene auserwählt, die die heiligen Tiere steuern sollen?«

Es überrascht mich sehr, als Shania eifrig nickt. »Ja, das habe ich!«

Mein Augenmerk ist auf mein Mädchen gerichtet, als ich plötzlich eine Bewegung neben mir vernehme. Ruckartig drehe ich mich um und erkenne das schüchterne Gesicht von Shanias Cousine. Links Schwester steht neben mir mit einem Tablett in der Hand. Die weißhaarige Shika geht vor mir und Shania in die Hocke und stellt das Tablett, auf dem sich eine Teekanne und einige henkellose Tassen befinden, ab.

»W-wollt i-ihr... Wollt ihr vielleicht e-etwas T-Tee?«, stammelt Paya, die mir Shania, bevor wir Impas Haus betreten haben, vorgestellt hat.

Als ich das Shika-Mädchen ansehe, läuft sie rot an. Die Kanne, die sie in die Hand nimmt, beginnt geräuschvoll zu klirren, da sie so zittert. Amüsiert lächle ich über ihren eingeschüchterten Anblick. Auf Shanias Cousine muss ich wohl einen äußerst souveränen Eindruck machen. Das wundert mich nicht, denn die meisten Hylianer sind von meiner erhabenen Erscheinung beeindruckt.

»Ja, bitte!«, antworte ich der Shika schlicht.

Daraufhin beginnt sie, zu quieken und zittert nur noch mehr. Sie starrt mich völlig überfordert an und kommt nur ganz allmählich wieder zur Gesinnung. Als sie schließlich versucht, mir Tee einzuschenken, geht das Meiste der dampfenden Flüssigkeit daneben. Paya entschuldigt sich, holt ein Tuch aus ihrer Tasche und beginnt, das Tablett trocken zu wischen. Als ich schließlich den Kopf schieflege und die Kleine dabei schamlos betrachte, funktioniert bei ihr gar nichts mehr. Was ist bloß los mit ihr? Mir ist völlig klar, dass ich atemberaubend bin, aber dass ich so überfordere, wundert selbst mich.

»Soll ich dir helfen, Paya?«, bietet Shania ihrer Cousine an.

Die Shika schüttelt den Kopf, doch da ist meine Gefährtin auch schon aufgestanden und hilft ihrer Verwandten dabei, den Tee einzuschenken. Als Paya mir schließlich den Tee überreicht und ich mir bei ihr bedanke, vernehme ich wieder dieses Quieken ihrerseits. Nachdem sie schließlich auch Shania und ihre Großmutter mit Tee versorgt hat, verschwindet sie eilig mit hochrotem Kopf aus dem Zimmer.

»Dieses Mädchen...«, lacht Impa, als das schüchterne Ding den Raum verlassen hat. »Du musst schon entschuldigen, aber Paya hat noch nie einen Orni gesehen. Darüber hinaus ist sie Fremden gegenüber sehr scheu. Du musst wissen, wir bekommen nicht oft Besuch außerhalb des Dorfes.«

»Schon gut«, erwidere ich ihr mit mildem Ton. »Das passiert mir nicht zum ersten Mal. Es gibt viele, die von meinem Anblick überwältigt sind. Selbst unter den Orni kommt das nicht selten vor.«

Ich höre Shania neben mir kichern, während ihre Großmutter mir einen vielsagenden Blick zuwirft.

»So, so...«, bemerkt die alte Frau und nickt mir sanft lächelnd zu. »Loreena hat nicht übertrieben, als sie meinte, du seist sehr von dir überzeugt. Doch so wie es scheint, zurecht, denn du hast Großes vollbracht. Du hast meine Enkelin mit deinem Leben beschützt und dafür gesorgt, dass sie ihre Kräfte wiedererlangt. Dafür möchte ich dir danken!«

Shanias Großmutter kniet nach wie vor auf ihrem Kissen, als sie sich vor mir verneigt. Ihre Geste und ihre Worte schmeicheln mir. Stolz recke ich die Brust heraus und erwidere der weisen Frau: »Ich habe nur getan, was ich für richtig hielt.« Anschließend schenke ich meiner Gefährtin einen tiefen Blick.

Shania schmunzelt verzückt.



Nachdem wir unseren gemeinsamen Tee mit Impa beendet haben, verlassen wir ihr Haus und schreiten die Treppe zum Dorf hinab. Dabei gehe ich mit hinter dem Rücken verschränkten Flügeln dicht neben meiner Kleinen her und schiele zufrieden zu ihr hinüber.

»Deine Großmutter scheint, mich zu mögen«, bemerke ich. »Nur deine Cousine hat Angst vor mir.«

»Angst ist vielleicht das falsche Wort«, entgegnet mir Shania und lacht. »Sie ist eben schüchtern und du bist...«

Unsere Füße berühren soeben den weichen Boden. Wir gehen noch ein Stück den Weg entlang an den Shika-Kriegern vorbei, die den Zugang zu Impas Haus bewachen, ehe wir uns einander zudrehen.

»Ein äußerst anmutiger, interessanter, attraktiver Orni-Krieger?« Schmunzelnd erhebe ich den Schnabel und nehme eine heldenhafte Pose ein.

Shania keucht belustigt auf. »Ha, selbstverliebter Macho trifft es wohl eher!«

Zunächst sehe ich sie mit einer Mischung aus Entsetzen und Verwirrung an. Als ich jedoch merke, dass Shania mich nur neckt, werden meine Gesichtszüge wieder entspannter.

»Ich bin doch kein Macho!« Präsentierend schüttle ich meine wunderschönen Zöpfe und lege im Anschluss einen Flügel auf meine Brust. »Mir ist eben bewusst, dass ich umwerfend bin. Außerdem profitierst auch du von meiner Ausstrahlung, weil du dich mit meinem guten Aussehen zusätzlich zu deiner eigenen Schönheit schmücken kannst.«

»Wie kommst du darauf, dass ich mich mit dir schmücken muss?«, erwidert mir Shania kess.

»Jetzt werde mal nicht frech!« Mit gespielter Empörung schaue ich auf meine Kleine ab.

So glücklich, wie heute, war Shania schon lange nicht mehr. Ihr Lachen, ihr Lächeln, der Glanz in ihren Augen, alles davon ist aufrichtig und wunderschön.

Meine Gefährtin fährt überrascht zusammen, als ich meinen Flügel auf ihre Wange lege und ihre zarte Haut streichle.

»Schön, dass du wieder dieselbe bist! Dein unbeschwertes Lachen hat mir gefehlt«, gestehe ich der reizenden Hylianerin. »Und wie stark du geworden bist! Wahrlich bewundernswert!«

Seit Shania ihre Kräfte wieder hat, trainiert sie jeden Tag an ihren Fähigkeiten. Ich liebe es, ihr dabei zuzusehen, wie sie versucht, ihre Fertigkeiten zu kombinieren. Es ist schön anzusehen und es gefällt mir, ihr abenteuerliches Lächeln dabei zu betrachten. Impa hat meinem Mädchen außerdem gezeigt, wie sie meditieren kann, um im Reich der Seelen ihre Sinne zu schärfen. Sie hat es bisher zweimal probiert und offenbar klappt es schon recht gut. Wir sind schließlich erst zwei Tage hier, aber Shania macht regelrecht Fortschritte. Mein eigenes Training vernachlässige ich jedoch auch nicht. Die Shika haben hier ebenfalls einen Platz, an dem ich Bogenschießen üben kann. Und es ehrt mich, dass mir die Leute dabei zusehen, ganz besonders freut es mich jedoch, dass Shania mich dabei stets bewundert.

Plötzlich nimmt Shania meinen Flügel in die Hand und schmiegt sie noch enger gegen ihre Wange. Verliebt sieht mir die Halb-Shika ins Gesicht. »Das habe ich alles nur dir zu verdanken. Ohne dich, hätte ich es niemals geschafft. Ich danke dir, Revali!«

Ihre braunen Augen strahlen solch starke Gefühle aus, dass sich mein Gefieder unter ihrem gefühlvollen Blick hebt. Als Shania dann auch noch meinen Schnabel mit ihren beiden Händen streichelt und einen Kuss auf meine Schnabelspitze haucht, beginnt mein Herz, heftig zu schlagen.

»Ich möchte dir gerne etwas zeigen«, haucht Shania liebevoll und lächelt zart.

Der erste Gedanke, den ich habe, ist nicht gerade anständig. So räuspere ich mich, kratze mich an der Unterseite meines Schnabels und frage sie: »Ach ja? Was denn?«

Shania antwortet mir nicht. Sie nimmt mich an dem Flügel und zieht mich vorwärts. Als ich betreten stehenbleibe, dreht sie sich zu mir um und zeigt mit dem Kopf in Richtung Impas Haus.

»Komm mit!«

Mit fragendem Gesichtsausdruck lasse ich mich vorwärts ziehen. Über eine Steintreppe gelangen wir auf einen Felssims, der hinter Impas Haus auf die Terrasse führt. Meine Ohren vernehmen das Tosen des Wasserfalls, auf den mich meine Gefährtin geradewegs hinführt.

»Willst du mir denn nicht endlich verraten wo wir hingehen?« Neugierig schaue ich meiner Kleinen hinterher, als sie meinen Flügel loslässt.

»Hinter dem Wasserfall ist etwas, was dich interessiert. Komm!« Shania winkt mich mit einer Hand heran, dann dreht sie sich um und marschiert auf den Wasserfall zu. Kurzerhand verschwindet sie hinter der Wasserwand.

Zögerlich folge ich ihr, nicht weil mich ihre geheimnisvolle Art beunruhigt, sondern weil ich es hasse, wenn mein Gefieder nass wird. So trete ich hurtig durch den Wasserfall. Als ich die andere Seite erreiche, wartet Shania bereits mit einer angezündeten Laterne in der Hand auf mich.

»Ich habe dir doch von den Titanen erzählt«, beginnt Shania, als sie mich durch den Höhlengang führt.

Mit hinter dem Rücken verschränkten Flügeln folge ich ihr.

»Ach ja, richtig! Deiner Großmutter gegenüber hast du behauptet, du hättest die Vier, die diese Maschinen steuern sollen, bereits ernannt. Willst du mir verraten, wer die Glücklichen sind.«

»Ja, das will ich!«, sagt Shania und schwenkt gutgelaunt die Laterne vor ihr her. »Aber zuerst will ich dich mit jemanden bekannt machen.«

»Noch ein Verwandter von dir?«

Shania lacht. »Nein... Wart's ab! Du wirst schon sehen.«

Die Hylianerin hat mein Interesse geweckt. Still nicke ich vor mich hin und warte, bis wir das Ende des Tunnels erreichen. Als wir aus der Höhle heraustreten, finden wir uns in einer riesigen Ausgrabungsstätte wieder. Es lässt sich nicht vermeiden, als meine Augen die altertümlichen Ruinen einer längst vergangenen Epoche erblicken, dass selbst mir ein geräuschvolles Staunen entringt. Zwischen all den Trümmern und verfallenen Steingebilden ragen riesige Kriegsmaschinen in Form von Tieren hervor, eine Echse, ein Kamel, ein Elefant und... Vor Erstaunen reiße ich weit die Augen auf, als ich bemerke, dass es sich bei einem der Titanen um einen Vogel handelt.

»Was sagst du dazu?«

Meine Gefährtin hat soeben ihre Laterne auf dem Gerüst, auf dem wir uns befinden, abgestellt und tritt zu mir herüber.

»Ich muss schon sagen, das habe ich nicht erwartet«, räume ich ein. Mit dem Flügel deute ich auf den gigantischen Vogel, der mein Interesse geweckt hat. »Du hast mir nicht gesagt, dass einer von ihnen ein Vogel ist.«

Shania zuckt mit den Achseln. »Bist du überrascht?«

»Aber ja!«, erwidere ich ihr und schreite ein Stück vorwärts um die Titanen besser betrachten zu können. »Wie es wohl aussehen mag, wenn sie sich bewegen. Offenbar scheinen sie ja, nicht in Betrieb zu sein.«

»Eines solltest du vorab über die Titanen wissen, Revali«, klärt mich meine Gefährtin auf, die mir an den Rand des Geländers gefolgt ist. »Die Titanen sind nicht einfach nur Maschinen, in ihnen befindet sich Leben. Sie haben allesamt eine Seele. Momentan schlafen alle vier allerdings. Doch Großmutter Impa hat mir gezeigt, wie ich sie wieder zum Leben erwecken kann.«

»Wirklich?« Höchst erstaunt wende ich mich der schwarzhaarigen Seelenbändigerin zu. »Und wie stellst du das an?«

»Ich muss sie berühren und in ihren Geist eindringen. Danach sollte es mir gelingen, ihr Bewusstsein wieder zu erlangen und ihnen neues Leben einzuhauchen.«

»Interessant, was du so alles draufhast«, bewundere ich meine Kleine und lege meinen Flügel um sie. »Hat dir deine Großmutter, alles über die Titanen beigebracht, was du wissen sollst?«

»Zum Teil hat sie mich in das Wissen eingeführt, ja. Aber ich habe mich auch selbst ein wenig schlaugemacht und die alten Schriftrollen aus dem Archiv gelesen, in dem so Einiges über die Titanen niedergeschrieben war. Ich weiß zum Beispiel, dass jeder von ihnen mit einem Element versehen ist und dass alle vier einen Namen haben.«

Ich lege eine Schwinge auf das Geländer vor mir, während der andere weiter auf der Schulter meines süßen Täubchens ruht.

»Erzähl mir mehr!«, verlange ich von Shania und werfe ihr einen wissensdurstigen Blick zu.

Sie nickt und erzählt mir bereitwillig, was sie weiß. »Dann fange ich mal mit Vah Naboris an.« Die Seelenfängerin zeigt auf das riesige Kamel.

»Urbosas alter Freund?« Ich werfe dem zweihöckrigen Titanen einen skeptischen Blick zu und hebe eine Augenbraue.

»Ganz recht!«, meint Shania. »Er hat, sowie Urbosa, die Kraft über Blitz und Donner. Deshalb verstehen sich die beiden so gut. Es ist also keine Frage, dass auch Urbosa den Titanen wieder steuern wird.«

»Und der da?« Ich zeige auf die Echse. »Wer wird deiner Meinung den hier steuern?«

»Sein Name ist Vah Rudania. Er wird einen robusten, feuerfesten Reiter brauchen, der viel einstecken kann. Rudania ist nämlich der Herr über Erde und Feuer.« Shania lehnt sich gegen das Geländer und blickt mich entspannt an. »Daruk wäre der perfekte Kandidat. Er und Rudania würden sich perfekt ergänzen.«

»Daruk?« Nachdenklich lege ich den Flügel an meine Schläfe. »Gar keine so schlechte Idee. Aber denkst du, der Große wird mit der komplexen Steuerung des Titanen fertig?«

»Wie bereits erwähnt, Titanen sind keine leblosen Maschinen. Im Grunde sind sie im Stande, sich selbst zu bewegen. Aber sie brauchen jemanden, der ihnen Befehle erteilt... mit der Kraft der Gedanken.«

»Kraft der Gedanken?« Verwirrt blinzle ich die Hylianerin an. »Wie soll denn das gehen?«

»Erwähle ich einen Recken für einen Titanen, so verbinden sich ihre Seelen. Jeder kann die Gedanken des anderen hören und sein Empfinden spüren«, erklärt mir Shania und legt die Hand auf ihr Herz.

»Hmmm...« Grüblerisch blicke ich zu dem Vogel hinüber.

Wie verlockend das alles klingt. Es muss wahrlich atemberaubend sein, einer solch mächtigen Kriegsmaschine per Gedanken Befehle zu erteilen.

»Wen hast du für den Vogel auserwählt?« Von dem gefiederten Riesen schaue ich zu Shania hinüber, die mich vielsagend angrinst.

»Kommst du nicht selbst darauf? Also für mich kommt da nur einer in Frage.« Shania hält einen Moment inne und sieht zu dem Vogel hinüber. »Derjenige ist mutig, begabt, zwar ein bisschen eingebildet, aber er hat sein Herz am rechten Fleck.«

Eine Mischung aus Stolz und Überraschung überschwemmt mich, als mir klar wird, dass sie mich meint.

»Bist du dir sicher, dass derjenige einwilligen wird?«, frage ich sie und kann dabei das herausragende Grinsen auf meinem Schnabel nicht verbergen.

»Oh, das glaube ich durchaus!«, antwortet mir Shania überzeugt. »Denn sowie er besitzt auch Vah Medoh die Kraft des Windes. Und außerdem wird wohl nur ein Orni den Titanen erreichen können, wen dieser sich erst am Himmel befindet.«

»Du willst also wirklich, dass ich ihn steuere... diesen Vah Medoh?« Ich wende mich Shania zu und strecke meine Flügel nach ihr aus. Meine Schwingen legen sich um ihre Gestalt und ziehen sie zu mir heran. Kein Daumen hat mehr zwischen uns Platz. Tief blicke ich meiner Kleinen in die Augen.

»Ich wüsste keinen besseren Recken für ihn«, entgegnet mir Shania und erwidert meinen ausgeprägten Blick.

»Recken?« Den Kopf schief legend streichle ich das Haar der Hylianerin.

»Ich habe beschlossen, alle, die ich als Reiter erwähle, Recken zu nennen. Was sagst du dazu?«

»Nun... Es sollte für alle eine Ehre sein«, sage ich und lächle. »Aber einer ist noch übrig. Wer bekommt den Elefanten?«

Plötzlich verblasst Shanias Lächeln und sie setzt eine nüchterne Miene auf. »Vah Ruta ist der Titan des Wassers. Er wird einen Recken brauchen, der seinem eigenen Element gerecht wird.«

Abrupt schwindet auch mein eigener erfreuter Gesichtsausdruck. »Doch nicht etwa ein Zora, oder?«

Als Shania zögerlich nickt, nehme ich meine Flügel von ihr und weiche ein Stück zurück. Meine Augen schimmern verärgert, als mir klar wird, wen sie für den Elefanten ausgesucht hat.

»Bitte sag mir nicht, dass der Fischkopf den Elefanten steuern soll!«, schnaube ich entrüstet.

Entnervt stöhnt Shania auf. »Zum allerletzten Mal der Fischkopf heißt Sidon.«

Obwohl dies keine direkte Aussage war, ist mir das Antwort genug. Brummend stoße ich die Luft aus, verschränke die Flügel und wende mich von Shania ab.

»Er ist nicht der einzige Zora in Hyrule. Es kann auch genauso gut jemand anderes diesen Job übernehmen«, meine ich entschieden.

»Ach ja? Und wer fällt dir da spontan dazu ein?«

Ich bemerke, dass Shania sich auf mich zubewegt. Beleidigt wende ich mein Gesicht von ihr ab. Zugegeben, mir fällt niemand ein. Aber das tut nichts zur Sache. Ich will nicht, dass der Flossenheini noch irgendetwas mit Shania zu tun hat, geschweige denn, einer ihrer Recken wird.

Einen kurzen Augenblick bleibt die Hylianerin hinter mir stehen, ehe sie seufzt und mich umrundet, sodass sie vor mir steht. »Revali, hör zu!«

Da ich nicht in ihre flehenden, treuherzigen, braunen Augen blicken möchte, drehe ich mich erneut von ihr weg.

Doch Shania hört nicht auf, an mich zu appellieren. »Du musst endlich damit abschließen und deinen Frieden finden. Das mit mir und Sidon, das ist für immer vorbei. Du solltest meine Freundschaft zu ihm respektieren. Außerdem habe ich ihn nicht für Ruta auserkoren, weil ich mal mit zusammen war, sondern weil er Miphas Bruder ist.«

»Was hat denn das eine bitteschön mit dem anderen zu tun?« Nun wende ich mich doch Shania zu. Mein Ton allerdings klingt etwas barsch.

Meine Gefährtin lässt sich davon jedoch nicht beeindrucken. Sie bleibt ruhig und erklärt es mir. »Du warst doch dabei, als Urbosa uns erzählt hat, dass Mipha einst Vah Ruta gesteuert hat. Sie und Urbosa waren die einzigen beiden Recken, die den letzten Krieg gegen Ganon überlegt haben. Ruta war Mipha treu ergeben und er wird auch Sidon akzeptieren. Die beiden werden sehr gut miteinander harmonieren.«

»Und du und Sidon? Werdet ihr beide auch gut harmonieren?« Streng schaue ich Shania an.

»Als Freunde und Mitkämpfer, ja. Aber alles andere... Nein!« Zunächst wirkte sie noch wütend, doch nun dreht sie getroffen ihr Gesicht von mir weg und lässt ihren Blick sinken. »Revali, ich hätte gedacht, du vertraust mir, jetzt, nach allem, was passiert ist. Glaubst du denn immer noch, ich könnte zu Sidon zurückkehren?«

»Also... I-ich... Ich glaube...«, stammle ich und blicke betreten von einer Richtung in die andere.

Dann sehe ich in Shanias Augen, dort spiegelt sich ihre aufrichtige, bedingungslose Liebe zu mir. Abrupt erinnere ich mich, an die vielen zärtliche Momente mit ihr, an ihre gehauchten Liebesschwüre und an unser gemeinsames unbeschwertes Lachen. Egal, ob dies nun vor oder nach unserer Trennung geschah, es war immer Liebe. Als ich dann auch noch an den Augenblick denke, als Shania aus ihrem Koma erwachte und mit welch großen Gefühlen sie mich ansah, als ich um sie weinte, wird mir klar, sie wird mich niemals für jemanden anderen verlassen, denn sie liebt nur mich.

Während ich noch den Kopf über mich selbst schüttle, gehe ich auf Shania zu und schließe sie in meine Flügel. Meinen Schnabel lege ich auf ihre Schulter, während ich meine Kleine innig umarme. Meine Gefährtin lässt es geschehen.

»Es tut mir leid! Ich weiß, dass du mich liebst. Es ist nur so... Jedes Mal, wenn ich ihn sehe, sehe ich dich und ihn und muss ständig daran denken...«

Erst als ich ihr das gesagt habe, erwidert sie meine Umarmung. »Das ist vorbei, Revali! Es gibt nur noch uns beide.«

»Ja... Ja, ich weiß! Aber wer sagt mir, dass er es nicht wieder versuchen wird? Wer garantiert mir, dass er dich nicht doch noch liebt?«

Meine Ohren vernehmen, wie Shania dicht an meinem Gefieder die Luft ausstößt. »Es ist vorbei!«, wiederholt sie nur und kuschelt sich in meine Federn.

Obwohl mich die Tatsache immer noch nervt, dass der Flossenheini auch einen Titanen steuern wird, flüstere ich ihr zu: »Ich liebe dich, Shania!«

»Ich liebe dich auch, Revali!«

Ich bewege meinen Schnabel langsam an sie heran und schnäble ihre Lippen sachte. Kein Wimpernschlag später erwidert die wunderschöne Hylianerin meinen Kuss. Als unsere Zärtlichkeit endet, weiche ich mit meinem Kopf etwas zurück und betrachte vernarrt Shanias Gesicht.

»Gut... Ich vertraue dir. Ich versuche, mein Bestes zu geben, die Sache ruhen zu lassen. Dass du mir einen Titanen gegeben hast, sollte mich im Allgemeinen beruhigen. Ich sehe es als dein Liebesbeweis an mich.«

Shania lächelt mich zärtlich an und zieht mich an meinem Schaal zu sich herüber. Wieder hebt sich mein Gefieder leicht, als sie mir einen verführerischen Blick zuwirft.

»Du und Medoh werdet euch perfekt verstehen«, raunt sie und küsst mich erneut.

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