27 (Lemon)
Achtung! Dieses Kapitel beinhaltet einen Lemon (Sexszene). Überspringe dieses Kapitel, wenn du das nicht lesen möchtest.
Revali
Mit erbittertem Gesichtsausdruck lehne ich an der Wand und sehe Shania zu, wie sie ihre Wunden heilt. Ihr Knie ist dunkel gefleckt, der Bluterguss sieht schrecklich aus. Keuchend sitzt meine Kleine leicht bekleidet auf dem Boden und legt ihre Hand auf ihr Knie, das ihr deutlich Schmerzen bereitet. Sie beißt die Zähne zusammen, als ein grünliches Licht erscheint und sie langsam von ihrem Pein befreit. Mich hat die Hylianerin bereits geheilt.
Langsam wende ich meinen Kopf von ihrer Gestalt ab und lasse meinen düsteren Blick durch Shanias Gemach gleiten. Immerzu muss ich an den Kampf denken, die Monstermassen, die Fratzen der Schatten, Shanias und meine kämpfenden Bewegungen, die zusammen eine Einheit gegründet haben und zu guter Letzt der Fischkopf, der sich verletzen hat lassen, damit Shania sich um ihn kümmert. Die Worte der beiden hallen in meinem Kopf, machen mich fast wahnsinnig. Sie wollen die Medaillons behalten und Freunde bleiben. Das ist nicht richtig! Sie sollen diese widerwertigen Dinger zerschmettern und sich nie wiedersehen.
»Ist das dein Ernst, du willst wirklich mit ihm befreundet bleiben?«, frage ich sie freudlos, als das heilsame Licht unter ihrer Hand versiegt.
Verwirrt blickt Shania zu mir auf. Schweigend starrt sie mich an.
Mit einem verärgerten Grummeln drücke ich mich von der Wand weg und funkle die Hylianerin missgestimmt an. »Bist du zufrieden darüber?«, wiederhole ich, als sie mir nicht antwortet.
Shania erhebt eine Augenbraue. »Damit wirst du wohl oder übel klarkommen müssen. Wir sind nicht mehr zusammen. Unsere Verlobung wurde aufgelöst.«
»Das sehe ich anders. Du trägst immer noch dieses bescheuerte Halsband von diesem Fischkopf.« Die letzten Worte spreche ich mit großer Abscheu aus.
Ich höre meine Gefährtin seufzen. »Zum letzten Mal, der Fischkopf heißt Sidon.«
Ansonsten entgegnet sie mir nichts darauf, dass macht mich sauer, ziemlich sauer. Offenbar ist es für sie völlig okay.
»Solange du dieses Medaillon besitzt, bist und bleibst du mit ihm verlobt. Du hast mir versprochen, du trennst dich heute von ihm. Aber das hast du nur halbherzig getan. Außerdem lächelst du ihn nach wie vor so an, als würdest du immer noch was für ihn empfinden.«
Sie dreht mein Gesicht von mir weg und ignoriert mich. Ich hasse es, wenn sie das tut.
»Shania!« Meine Stimme wird schärfer. »Ich rede mit dir!«
»Danke für die Info«, murmelt sie nur zurück.
In meiner Frustration sehe ich rot. »Offenbar hast du es wohl darauf angelegt, dass er dich rettet. Wahrscheinlich hast du nur darauf gewartet, dass dein edler Prinz aus dem Wasser springt und dir zur Hilfe eilt.«
Shania zuckt zusammen. Abrupt wendet sie sich mir zu. In ihren Augen spiegelt sich ein Feuerwerk aus Gefühlen, Wut, Unmut, Enttäuschung, sogar etwas Verletztheit kann ich ausmachen.
»Wie immer geht es nur um dich«, erwidert sie mit gefährlich ruhigem Ton, statt mich einfach anzuschreien. »Der Stolz des großen Revalis ist wieder einmal angesägt worden. Welch Schmach!«
»Hör auf damit!«, fahre ich sie wutentbrannt an und peitsche mit den Flügeln auf den Boden. »Hör auf, mich zu verspotten!«
Getroffen lässt Shania ihr Gesicht zu Boden sinken. Irgendetwas beschäftigt sie. Ich kann es ihr ansehen, dass sie etwas ganz Bestimmtes denkt. Aber was soll das sein?
Als sie wieder zu mir aufblickt, spricht sie ihren Gedanken laut aus. »Weißt du, Revali, manchmal glaube ich, du liebst mich gar nicht. Manchmal glaube ich, du duldest mich nur an deiner Seite, damit du dich mit mir schmücken kannst, weil ich die Auserwählte bin, weil es deinem Ego guttut.«
Augenblicklich bleibt mir die Luft. Mein Herz zieht sich zusammen, es schmerzt, blutet elendig.
»Ich kann nicht glauben, dass mir schon wieder damit kommst!« Nun bin ich derjenige, der verletzt klingt.
Abrupt weiche ich einen Schritt zurück und schüttle ungläubig den Kopf.
»Ist das deine eigene Meinung?«, frage ich sie angewidert.
Doch Shania antwortet mir nicht. Sie sitzt einfach nur da und starrt den Boden an.
»Seit wir hier sind, gibt es kein anderes Thema mehr für dich, als Sidon«, bemerkt sie erkaltet.
»Und das wundert dich?«, entgegne ich ihr hitzköpfig.
»Nein...«, haucht sie. »Aber ich hasse es, mit dir zu streiten.«
»Meinst du etwa, ich streite gern mit dir?«, feuere ich aufgebracht zurück. »Aber da du ja offensichtlich der Meinung bist, dass ich nur mit dir zusammen bin, um mich selbst zu bereichern, würde es mich nicht überraschen, wenn du das auch denkst.«
Unschlüssig schaut mich Shania an. Die Luft zwischen uns ist, kalt, eiskalt. Das Band, das ist verbindet, droht zu reißen. Ich fühle mich im Stich gelassen. Verloren sehe ich zu Shania hinüber. Als meine Mutter, uns einfach so verlassen hat, habe ich mich auch so leer gefühlt. Wird mich Shania doch noch verlassen?
»Also glaubst du wirklich, dass ich dich nicht liebe?«, frage ich sie verbittert.
Kummervoll funkle ich sie an. Meine Flügel werden mit einem Mal taub. Ich fühle mich so schwach und machtlos. Eine brennende Furcht steigt in mir auf, die mir die Sinne raubt und mir die Kraft nimmt.
Shania steht vom Boden auf. In ihren braunen Augen leuchtet ein trauriger Gedanke.
»Nein, das glaube ich nicht...« Ungläubig schüttelt sie den Kopf.
»Warum sagst du es dann?«
»Weil ich mich vor der Wahrheit fürchte?«
»Welche Wahrheit?«, schnaube ich.
»Dass du dich eines Tages an mir satt siehst?«
Überrascht blinzle ich mein Mädchen an. »Woher kommen all diese Zweifel? Der Fischkopf? Ist er schuld daran?«
Ein Blick in ihr Gesicht und ich weiß, dass es so ist. Es ist unfassbar, dass sie nun an uns zweifelt. Was hat dieser Idiot bloß mit ihr angestellt? Zwischen uns war alles so perfekt und nun...
»Revali... Die Zeiten sind momentan nicht gerade leicht«, weicht sie einer direkten Antwort aus.
»Wohl wahr!«, antworte ihr ihr gereizt. »Und du trägst gerade nicht dazu bei, dass es besser wird.«
»Entschuldigung, wenn ich Euch die Laune verderbe, Master Revali!«, kontert Shania sarkastisch.
Nun, diese Aussage von mir war vielleicht nicht fair, doch im Moment kann ich auch nicht aus meinem Gefieder. So verschränke ich einfach abwehrend meine Federn und schließe die Augen. Verzweifelt versuche ich, mich wieder zu sammeln und einen klaren Gedanken zu fassen, aber es gelingt mir nicht. Shanias Worte haben mich verletzt, meine Mauer eingerissen und den Glauben an unsere Liebe angekratzt. Unfassbar, dass sie meint, dass ich sie nicht liebe! Dabei ist es so offensichtlich, dass ich sie vergöttere. Warum sieht sie das nicht? Warum lässt sie sich von diesem lächerlichen Muschellutscher nur so beeinflussen?
Stille legt sich über uns, eine ziemlich traurige, fröstelnde Stille. Wohin ist nur meine fröhliche, lebenslustige Shania verschwunden? Und wo ist mein unzerstörbares Selbstbewusstsein geblieben? Ganz recht, im Moment fühle ich mich so ganz und gar nicht selbstbewusst. Es wirkt einfach so, als käme ich gegen den Zora nicht an. Er ist ein Prinz und ich nur ein Krieger. Er kann ihr alles geben und ich... Nein, warum denke ich so? Was ist nur mit mir geschehen?
»Du bist so ein Trottel!«, beschimpft mich Shania plötzlich.
»Und du eine Zicke!«, erwidere ich ihr daraufhin.
Die Hylianerin schnaubt. »Besserwisserischer Aasfresser!«
»Dumme Pute!«
»Arroganter Federwisch!«
»Einfältige Gans!«
»Zerrupfter Hahn!«
Ich weiß nicht genau warum und irgendwie ist es auch absurd, aber unser Schimpfwörterwettbewerb bringt uns wieder einander näher.
»Kleines, hilfloses, bemitleidenswertes Küken!«
Shania läuft rot an, saugt laut die Luft ein. »Überheblicher, eingebildeter, selbstverliebter...« Hilfesuchend hetzt Shanias Blick durch den Raum. Ihr fällt nichts mehr ein.
Triumphierend lächle ich sie an.
»Du, du, du... Ach! Du bist einfach ein Idiot, Revali!«
»Und du bist ziemlich einfallslos«, bemerke ich und merke, dass meine Laune wieder vergnüglicher wird.
Shania kommt auf mich zu und deutet mit dem Finger auf mich, so wie ich es sonst immer gern bei Teba gemacht habe, wenn ich sauer auf ihn war. »Und du hast auf alles eine Antwort!«
»Das ist gar keine so schlechte Eigenschaft, findest du nicht?«
Die rote Gesichtsfarbe der Hylianerin wird immer intensiver. »Außerdem bist du ein protziger Schwan.«
»Also, ich weiß ja nicht, was du denkst, aber Schwäne sind bei uns Orni als edle Vögel bekannt. Wenn du mich also als Schwan beschimpfst, gibst du nur zu, dass du mich attraktiv findest.«
Ergeben seufzt Shania auf. »Oh, Hylia! Ich gebe es auf, du hast gewonnen.«
»Ich gewinne immer«, sage ich stolz.
Mit einem Mal wird ihr Gesichtsausdruck wieder ganz melancholisch. »Wenn du mir doch nur so offen deine Gefühle zeigen würdest, wie präsentierend du deinen Stolz mit dir herumträgst...«
Ihre Worte bewirken etwas in mir. Bedauernd schaue ich mein Mädchen an.
»Was willst du mir damit sagen?«
»Ich weiß so gut wie nie, was du fühlst. Du lässt mich nicht in dich hinein...«
Verwundert schlucke ich meine ganze Wut, die ich vor einigen Augenblicken noch hatte, hinunter. Sie klingt so kummervoll, dass meine Federn zittern.
»Du willst, dass ich mich dir öffne?« Abrupt wende ich das Gesicht ab.
Warum verlangt sie das von mir? Sie weiß mehr von mir, als sonst einer. Ist er das denn nicht klar?
Ich bin selbst über die Tatsache verblüfft, dass ich mich wieder ihr nähere. Nicht mal eine Schwinge hat mehr zwischen uns Platz. Ich müsste nur den Flügel ausstrecken, dann würden meine Federn ihre zarte Haut berühren.
»Ist das denn wirklich nötig? Habe ich dir nicht schon oft genug gezeigt, wie sehr ich dich liebe?«, frage ich sie, als sie schweigt.
»Du warst nicht deutlich genug, fürchte ich.« Die Hylianerin lächelt zaghaft und blinzelt mich an.
Da erinnere ich mich daran, dass sie das schon einmal zu mir gesagt hat. Damals habe ich ihr gesagt, dass sie eine dumme Auserwählte ist, da sie nicht merkt, dass ein verliebter Orni vor ihr steht. Ja, damals habe ich ihr meine Gefühle gestanden! Was werde ich heute tun?
Es ist ziemlich inniger Moment, als ich meine Flügel um ihre zierliche Gestalt lege und sie in eine leidenschaftliche Umarmung ziehe. Wehmütig vergrabe ich meinen Schnabel in ihrem Haar. Shania erwidert meine Umarmung, legt ihr Gesicht auf meine Brust und atmet laut aus.
»Shania, ich will dich nie wieder loslassen! Du bedeutest mir so viel.« Ich mache eine kurze Pause und streichle ihre süße Wange. »Egal, in welcher Weise ich verletzt bin, du bist es, der mir meine Schmerzen raubt. Immer wenn wir zusammen sind, fühle ich mich so unsterblich. Du nimmst mir meine Sorgen und machst sie zunichte, immer wenn ich dein zauberhaftes Lachen höre. Nur du lässt mich sein, so wie ich bin. Noch nie hast du mich verurteilt. Dafür liebe ich dich, Shania! Dafür liebe ich dich.«
Die Hylianerin nimmt meinen Flügel in die Hand und streichelt ihn sanft. »Du hast ja so weiche Federn...«, raunt sie.
So wie Shania genieße ich den Moment. Ich spüre, ihren Körper an meinen, ihre Haut liebkost meine Federn.
»Du hast ja gar keine Ahnung, wie sehr ich dich brauche, Revali! Ohne dich... du bist mir so wichtig. Du bist... meine Kraft«, gesteht sie mir und kuschelt sich enger an mich, daraufhin verstärke ich unsere Umarmung. »In dieser Nacht, als Ganon wieder da war, da fühlte ich mich so allein. Er hat alles gegen mich eingesetzt, so wie immer. Aber diesmal war etwas anders.« Shania schaut mich an. »Du warst da. Ich habe deine Nähe gespürt. Durch dich war ich in der Lage, Ganon zu vertreiben. Nur du gibst mir eine solche Stärke, nur du, Revali! Siehst du jetzt, was du mir bedeutest? Deshalb habe ich mich für dich entschieden, deshalb bleibe ich bei dir. Weil die Liebe zu dir stärker ist, als alles andere.«
»Für dich würde ich alles tun, Shania! Für dich würde ich mein Leben geben. Ich würde sterben für dich. Dir gehört mein Herz«, flüstere ich ihr zu und schnäble zärtlich ihre Nase.
»Das will ich doch gar nicht.«
»Dass dir mein Herz gehört?«
»Nein, du Idiot! Dass du dein Leben für mich gibst, das will ich nicht«, erwidert sie mir. »Das wäre schrecklich. Dir darf niemals etwas geschehen. Niemals! Revali, ich liebe dich doch. Ich will nicht mit dir streiten. Ich will einfach...«
»Von mir geliebt werden?«, vervollständige ich ihren Satz.
Gebannt sieht sie mich an. »Ja, das will ich...«
Abrupt fallen wir übereinander her. Wir küssen uns so leidenschaftlich, dass mein Gefieder sich ganz kurz zu immenser Größe aufplustert. Während wir unentwegt miteinander schnäbeln, hebe ich sie auf und trage sie zum Bett hinüber. Über sie gebeugt lasse ich sie los, lege sie sanft auf die große, wabbelnde Matratze. Shanias Hände streicheln mich, überall. Ich spüre ihre seligen Berührungen auf meiner Schulter, meinem Rücken, meiner Brust, meinem Gesicht. Ich wünschte, dieser Moment würde niemals enden. Schließlich gleiten ihre Finger unter meinem Brustpanzer. Geschickt löst sie die Lederstriemen. Einen Moment lang halte ich zwischen unseren Küssen inne, lasse mir Zeit diese atemberaubende Hylianerin anzusehen.
Shania ist mein Leben. Ich kann nicht mehr ohne sie sein. Ohne ihr Lachen, ihre Nähe, ihre Liebe, ihre Zuneigung... Was wäre ich dann noch? Ich will sie, ich will sie hier und jetzt.
Langsam schiebe ich meine Rüstung samt Schaal über den Kopf. Beinahe gleichzeitig ziehe ich mir mit den Klauen die Hose aus. Schon bald liegen wir nur in Unterwäsche bekleidet auf dem Wasserbett.
»Ich brauche dich, Revali! Nur dich... Du bist alles für mich«, haucht meine Kleine so liebevoll.
Zärtlich schnäble ich Shanias Nase.
»Ich brauche dich auch«, gestehe ich ihr und meine jede Silbe davon ernst. »Du bist mein Engel ohne Flügel.«
Wieder küssen wir uns, lang, wild, zärtlicher, sanfter, dann wieder ungestümer. Nach einer Weile verschränke ich meinen Flügel mit ihren Händen. Mit dem Schnabel liebkose ich ihr Schlüsselbein, über ihren Hals bis hinauf zu ihrem Ohrläppchen. Shania gibt einen sinnlichen Laut von sich. Ihre Finger greifen währenddessen nach meinen Zöpfen. Die Hylianerin bekommt einen davon zu fassen und zieht daran, ganz milde, dass ich es kaum spüre. Dann umfasst sie meine Wange mit ihrer Kleinen Hand, lässt ihre Zunge in meinen Schnabel gleiten und verführt mich.
Mein Körper beginnt zu beben, so intensiv ist unsere Leidenschaft. Ich werde jetzt mit ihr schlafen, leidenschaftlich, zärtlich, hingebungsvoll. Ja, weil ich sie liebe, weil ich ihre Nähe spüren möchte, ganz nah an meinem Körper, weil ihre Wärme mein Herz erfüllen soll, weil ich nicht mehr ohne sie leben kann, weil sie einfach alles für mich ist.
In diesem Augenblicklich greife ich stöhnend nach meiner Kleinen und drücke sie ans Kopfende, sodass wir uns beide aufsitzen müssen. Während sie mir die Unterhose auszieht, befreie ich sie mit meinem Schnabel von ihrem Büstenhalter. Zuletzt schiebe ich ihr Höschen ganz langsam über ihre Schenkel, küsse dabei ihre vor Lust glühende Haut. Dann treffen sich unsere Blicke. Ihre braunen Augen erfüllt von unsäglicher Güte, die meinen getränkt von tiefer Zuneigung.
Über ihren hüllenlosen Körper gebeugt bewege ich meinen Schnabel an ihre Lippe, küsse sie ganz langsam und inniglich. Beide atmen wir auf, als ich dann schließlich in Shania eindringe. Dieses Mal lassen wir uns beide lange Zeit, kosten jeden Augenblick aus und genießen jede einzelne Berührung. Sie braucht nichts zu sagen, denn ihre Augen erzählen mir alles. Sie liebt nur mich. Ich bin ihr Gefährte und ich werde es immer bleiben.
»So tief...«, haucht Shania, als ich mich in ihr bewege.
Ja... so tief, wie meine Liebe zu dir.
Shania legt ihren Kopf in den Nacken und wimmert leise meinen Namen. Tränen der innigen Leidenschaft laufen ihr über die geröteten Wangen, als sie ihre Augen schließt. Dieser intime Moment lässt sie so verletzlich wirken. Auch ich fühle so. Es ist schon merkwürdig, ich kann es kaum beschreiben. Was macht sie nur mit mir? Ein wahrlich süßer Schmerz sitzt tief in meiner Brust.
»Shania... Ah! Ich liebe dich... Ngh!«
Meine Flügel sind immer noch mit ihren Händen verschränkt, als ich mich zu ihrem Gesicht hinunterbeuge, um sie wieder zu küssen.
»Ich liebe dich auch, so sehr... Oh, Revali! Argh! Uh!«
Wir kommen beide gleichzeitig. So intensiv wie heute war es noch nie. Shania heult vor Lust, während ich mich darum bemühe, nicht laut aufzuschreien. Das Abspritzen kommt mir wie eine halbe Ewigkeit vor. Ich gebe ihr wirklich alles, was ich habe.
Als es dann endlich vorbei ist, breche ich auf meiner Angebeteten zusammen. Ich fühle nichts, als ihren warmen Körper und ihre endlose Liebe. Mein Kopf ruht auf ihrer Brust. Meine Ohren vernehmen das Schlagen ihres Herzens, ihr Herz, das nur mir gehört, mir allein.
Gut gelaunt marschiere ich am nächsten Morgen durch die Straßen der Zora-Domäne. Endlich werden wir diesen Ort verlassen und ich muss nie wieder dieses hässliche Gesicht des Prinzen sehen. Jetzt muss ich nur noch ein paar Vorräte aufstocken, während Shania ein paar letzte Worte an den Zora-König richtet, dann sind wir weg und ich bin endlich wieder mit meiner Kleinen allein. Wir werden nach Kakariko aufbrechen und die letzten verschollenen Stücke von Shanias Erinnerungen finden. Ich werde alles daransetzen, die Stadt zu finden, in der meine Gefährtin ihre Wurzeln vermutet. Mit einem stolzen Schmunzeln auf dem Schnabel stelle ich mir vor, wie mir Shania über den Hals fällt und mich dankend mit Küssen bedeckt, wenn ich sie nach Kakariko führe. Sie wird mir sagen, wie froh sie ist, dass sie mich hat und dass es keinen besseren Gefährten gäbe als mich und dass dieser Schwachkopf von Flossenheini ihr das niemals ermöglichen hätte können.
In diesem Augenblick komme ich wieder an der Schmiede vorbei. Prompt betrete ich den Laden. Auch wenn mich der Fischkopf letztens nur in eine Falle gelockt hat, habe ich ziemlich viel Gefallen an der Bogenkunst der Zora gefunden. Deshalb beschließe ich, mich für die Reise noch mit ihren exklusiven Pfeilen einzudecken.
Schon bald taucht Fuger wieder auf. Ich sage ihm, was ich will und lasse mir die Waren von ihm einpacken. Für die verschiedenen Pfeile und das zusätzliche Equipment, dass ich noch bei ihm einkaufe, bin ich zwar einen Haufen Rubine los, doch ich bin zufrieden. Nichts kann mir heute meine gute Laune verderben.
Als ich jedoch das Geschäft verlasse, mir das Gepäck auf den Rücken werfe und ein kurzes Stück über die Straße entlanglaufe, werde ich eines Besseren belehrt.
»Du weißt, dass du sie nicht verdienst. Das ist dir schon klar, oder?«, höre ich eine Stimme hinter mir, eine Stimme, bei dessen Klang ich sofort den Schnabel verziehe.
Mit geschwollener Brust drehe ich mich zu ihm um. Augenblicklich funkeln mich zwei gelbe Augenpaare feindselig an.
»Mir ist nur klar, dass sie mich durchaus zu schätzen weiß. Deshalb hat sie sich ja auch für mich entschieden«, erwidere ich ihm mit hoch erhobenem Schnabel und werfe dem Fischkopf einen unberührten Blick zu.
Langsam schreitet der Zora auf mich zu. Er verzieht knurrend die Lippen, sodass ich seine scharfen Reißzähne sehen kann.
»Du bist doch nur mit ihr zusammen, weil es dich glücklich macht, eine Rarität zu besitzen. Du stellst dich mit ihr an deiner Seite nur zur Schau, um deine Großartigkeit zu demonstrieren.«
Verärgert schnaube ich und nähere mich dem Flossenheini, sodass sich nur noch eine halbe Flügelspannweite zwischen uns befindet. »Wusste ich doch, dass das von dir kommt. Wolltest wohl meine Shania gegen mich aufhetzen. Tja, dein trauriger, verzweifelter Versuch ist wohl erbärmlich fehlgeschlagen.«
»Aufhetzen?« Er ballt eine seiner Hände zu einer Faust. »Ich habe ihr nur die Wahrheit über dich gesagt, weil sie zu gut ist, um dein wahres Ich zu erkennen. Du bist ein egozentrischer Vogel, gar nicht in der Lage jemand anderen zu lieben. Du machst dir doch nichts aus ihr. Ihre Person ist dir doch völlig gleichgültig. Es geht nur darum, von ihr zu provotieren, um deinen eigenen Status voranzutreiben.«
Seine bescheuerten Vorwürfe sollten mich eigentlich kalt lassen, aber das tun sie nicht, aus dem Grund, weil er Shania mit seiner Meinung angesteckt hat. Dieser Flossenheini vergiftet ihre Liebe zu mir, er verseucht unsere Beziehung. Na schön, wenn er meint, er sei mir gewachsen, soll er es nur versuchen.
»Status? Schon merkwürdig, dass du dieses Wort in den Mund nimmst. Ach ja, ich vergaß, du bist ja ein Prinz. Von Status hast ja du in deinem Leben mehr als genug profitiert. Naja, aber dein Titel allein bringt einem im Leben auch nicht weiter. Shania will lieber einen Mann, der in seinem Leben etwas geleistet hat, einen Krieger, der hart für seinen Titel gekämpft hat.«
»Halt einfach den Schnabel!«, fährt mich seine Majestät an und schupst mich.
Einen Moment lang blinzle ich überrascht, dann lächle ich triumphierend. Wie wahnsinnig leicht es nun für mich ist, ihn aus der Fassung zu bringen.
»Was will sie schon mit einem langweiligen Zora, der nichts anderes kann, als nur dämlich in der Gegend herum zu grinsen«, provoziere ich den Prinzen weiter und stemme mit überheblicher Pose die Flügel an die Hüfte. »Jemand, der sie beschützen kann, jemand, der ihr dabei hilft, Ganon zu besiegen. Ja, ich werde zweifellos die größte Waffe im Kampf gegen die Verheerung sein. Und was könnte jemand, wie du schon ausrichten? Sie braucht mich und nicht so einen jämmerlichen Hampelmann, der gut behütet in einem Palast aufgewachsen ist. Deshalb hat sich Shania für mich entschieden und nicht für deine Wenigkeit.«
Kummervoll zerknittert sich das Gesicht des Fischmenschen. Siegreich sehe ich seinem Schmerz entgegen.
»Oh, habe ich etwa deine Gefühle verletzt?«, verhöhne ich ihn mit gespieltem Mitleid. »Die Wahrheit kratzt wohl mächtig an deinem Selbstbewusstsein.«
Betroffen langt sich der Zora an den Kopf und wendet sein Gesicht von mir ab. »Geh einfach...«, murmelt er zerstört.
Wie schwach er im Moment doch wirkt. Nun ist nichts mehr von seiner kranken Euphorie übrig. Ich habe gewonnen. Dieser Fischkopf ist so ein trauriger Verlierer. Das hat er nun davon. Aus diesem Grund legt man sich nicht mit mir an.
»Welch Schmach!«, lache ich über seine Niederlage. »Shania ist deutlich bewusst, was sie an mir hat. Was will sie denn von einem wie dir, der sie nachts nicht mal warmhalten kann, wenn sie jemanden wie mich hat, der sie nimmt, wie ein richtiger Mann. So wie letzte Nacht... Oh, ich bin mir sicher, dir hat sie sich sicher nie so hingegeben. Du glaubst Shania zu kennen, oh nein, das denke ich nicht. Du hast sie nie richtig kennengelernt. Wie denn auch, du bist nur ein jämmerlicher Fischjunge!«
Einen Moment lang passiert überhaupt nichts. Überlegen nicke ich über die starre Gestalt des Zora. Doch dann hebt er plötzlich den Blick. Sein Gesicht ist wutverzerrt und seine gelben Schlangenaugen glimmen vor vernichtendem Groll.
»Du aufgeblasener, eingebildeter Gockel!«, schreit der Zora plötzlich und stürzt sich auf mich.
Seine scharfen Krallen fahren durch mein Gesicht. Blut spritzt zu Boden. Anschließend tritt er mir in den Bauch und schupst mich einen Meter weit nach hinten. Vor Überraschung bleibt mir einen Moment lang die Luft weg. Als ich mich wieder erholt habe, fixieren meine grünen Augen die aufgerichtete Gestalt meines Rivalen. Er will einen Kampf? Ha, das ist längst überfällig!
Mit einem Schrei breite ich die Flügel aus und werfe mich auf ihn. Mit den Krallen zerkratze ich ihn seine hässliche Visage, während ich ihn wild flatternd meine kräftigen Flügel ins Gesicht schlage. Da beißt mich der Idiot in die Schulter und rupft mir gehörig das Gefieder. Der Boden säumt sich mit unserem Blut und meinen schönen, blauen Federn.
Die Zora um uns herum reißen erschrocken die Augen auf, als der Fischmann mich packt und gegen einen Wagen mit Fisch wirft. Mein ganzer Körper tut mir weh, als ich versuche, von den Trümmern wieder aufzustehen. Mir war nicht bewusst, dass der Zora so stark ist. Er hat mich davongeschleudert, wie einen leichten Stein. Wütend schaue ich einen blauen Fisch an, der an meinem Kopf klebt, nehme ihn in den Flügel und werfe ihn auf den roten Zora, als ich mich vom Boden erhebe. Der Fischkopf weicht dem Wurfgeschoss aus, als er langsam auf mich zuschreitet. Kampfbereit nehme ich eine mahnende Pose ein. Der Zora wird schneller, beginnt schließlich auf mich zu zulaufen. Ich keuche herausfordernd auf und lasse aus dem Nichts einen meiner Aufwinde entstehen. Der Flossenheini hat ja gar keine Ahnung, was ihm blüht. Der wird Augen machen!
Während die Leute um uns herum Schutz suchen, erhebe ich mich in die Luft, um mich gleich darauf mit gezogenen Krallen im Sturzflug auf den Prinzen zu werfen. Doch dieser schlägt mich überraschender Weise mit der großen schweren Flosse auf seinem Kopf und bringt mich aus dem Gleichgewicht. Allerdings gelingt es mir vorher noch, seine Brust aufzuschlitzen. Der Zoramann schreit auf und schlägt gleichdarauf auf mich ein.
Unsere schwelende Rivalität stachelt uns an, hindert uns daran aufzuhören. Stattdessen bekämpfen wir uns mit allem, was wir haben, so lange, bis einer von uns umfallen wird.
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