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Revali


Nachdenklich schaue ich der Hylianerin hinterher. Mein aufgeplustertes Gefieder legt sich langsam wieder. Ich hatte nicht erwartet, dass mir die Kleine um den Hals fallen würde, nur weil ich sie auf einen Flug mitgenommen habe. Irgendwie war es eine interessante Erfahrung, Shania auf den Rücken zu haben und mit ihr über Tabanta zu fliegen. Das gesamte Training über war sie ziemlich gut gelaunt, was sehr zu ihrem Fortschritt beitrug. Allerdings entging mir auch nicht, dass sich Shania die ganze Zeit über Kratzen musste. Mir war schon klar, dass etwas mit der Salbe nicht in Ordnung war, als sie mich heute Morgen nicht nachsehen ließ. Es ist offensichtlich, dass ihre Haut offenbar allergisch auf die Creme reagiert hat. Bestimmt hat sie einen Ausschlag und wollte mir deshalb ihre verheilten Prellungen nicht zeigen. Niedlich, dass sich Shania vor mir schämt!

Inzwischen ist es Abend. Der Himmel färbt sich bereits rot. Mein Blick ruht immer noch auf Shania, die langsam die Treppen hinuntersteigt und sich auf dem Weg zu ihrer Bleibe macht. Als ich heute Morgen aufgestanden bin, konnte ich es nicht verhindern, ständig an das Mädchen mit den schwarzen Haaren und den braunen, unschuldigen Augen zu denken. Eigentlich wollte ich heute so Einiges erledigen und mich um meine Pflichten als oberster Krieger kümmern, doch Shania ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ich wollte sie sehen und das nicht nur nachmittags, ich wollte den gesamten Tag mit ihr verbringen.

»Offenbar hast du Shania bereits ziemlich ins Herz geschlossen«, höre ich jemanden mit einem höchst amüsierten Unterton bemerken.

Abrupt drehe ich mich um. An einem Holzpfahl angelehnt steht mein Bruder. Er hält die Flügel verschränkt und wirft mit einem vielsagenden Blick zu.

»Musst du dich nicht den kleinen Tulin ins Bett bringen, oder so?«, murre ich genervt.

»Was? Jetzt schon?« Entsetzt schaut er erst mich und anschließend die untergehende Sonne an. »Du hast doch wirklich keine Ahnung von Kindern. Bevor es nicht dämmert geht der Kleine nicht ins Bett.«

»Du musst es ja wissen«, seufze ich geduldslos.

Augenblicklich mache ich Anstalten, Teba den Rücken zuzudrehen und den Landeplatz zu verlassen, doch dann höre ich ihn sagen: »Ach ja, zwei Dinge noch. Also erstens, dein Gefieder ist immer noch aufgeplustert.«

Erstarrt bleibe ich stehen. Verlegen sehe ich an mich herunter und hantiere etwas unbeholfen an meinen Federn herum. Ich schnaube erbost und schaue zu meinem Bruder zurück, der sich von dem Pfahl abstößt und seinen Schritt auf mich zumacht.

»Und zweitens, der Häuptling sucht schon nach dir. Es gibt Nachrichten über den Drachen.«

Alarmiert zucke ich zusammen.

»Was?!? Warum in Hylias Namen sagt mir niemand Bescheid. Ich bin der Anführer der Krieger. Ich...« Meine Stimme klingt laut und aufgebracht.

Teba erhebt beschwichtigend seine grauen Schwingen. »Beruhige dich, Bruder! Du warst den ganzen Tag am Übungsplatz, niemand wollte dich stören. Außerdem wird der Häuptling ohne dich nichts unternehmen. Also glätte dein Gefieder und mach dich mit mir auf dem Weg!«

Ein verärgertes Brummen kommt aus meinem Schnabel. Ich bin immer noch sauer, dass niemand es fertiggebracht hat, mir Bescheid zu geben. Ohne ein Wort wende ich mich von Teba ab und stampfe Richtung Häuptlings-Hütte. Mein Bruder folgt mir augenblicklich.

Die Hütte ist bereits voll, als ich den Ort erreiche. Doch als ich den Raum betrete, machen mir die anderen Orni Platz. Teba befindet sich an meiner Seite. Noch zuvor war die Umgebung von aufgebrachten Stimmen erfüllt. Nun wird alles still. Kaneli, der Häuptling unseres Stammes, sitzt auf seinem Schaukelstuhl... wie immer. Seine großen, weisen Eulenaugen richten sich auf mich.

»Revali... Da bist du ja endlich!«

»Was ist passiert?«, Meine Stimme klingt ungeduldig und leicht gereizt.

Doch Kaneli lässt sich von meinem Ton nicht beirren, er kennt mich inzwischen gut genug.

»Der Drache ist in der Nähe des Hebra-Berges wiederaufgetaucht. Er scheint sich genau über den vereisten Flüssen zu befinden«, erklärt mir der Eulen-Orni mit ruhiger Stimme.

»Wir müssen jetzt zuschlagen!«, höre ich einen Orni-Krieger rufen.

»Holen wir das Biest vom Himmel herunter!«, schreit ein anderer.

»Jetzt oder nie!«, ruft eine Orni-Frau.

»Gemach, gemach!«, rät uns der Häuptling. »Wir müssen unsere Schritte mit Bedacht wählen. Der Drache wird sich wehren und wir wissen nicht, wie weit seine Kräfte reichen.«

Kaum hat der Häuptling zu Ende gesprochen, richten sich alle Blicke auf mich. Vor allem mein Bruder schaut mit erwartungsvoll an. So verschränke ich die Flügel und schließe die Augen, um nachzudenken. Wenn wir den Drachen jetzt nicht erledigen oder für immer vertreiben, wird er früher oder später unser Dorf zerstören. Wir dürfen nicht zulassen, dass es so weit kommt... ICH darf es nicht zulassen.«

»Revali?«, vernehme ich Tebas Stimme. »Was meinst du?«

Als ich meine Augen wieder öffne, funkeln sie entschlossen und kampfbereit.

»Wir greifen an!«, rufe ich und erhebe meinen Flügel.

Alle Orni, bis auf Teba und der Häuptling, schreien angetrieben und rufen meinen Namen.

Selbst durch den Lärm höre ich Kaneli seufzen. »So sei es!«

Ich nicke bestimmt, da stellt mir der Häuptling noch eine Frage. »Und die Auserwählte? Ist sie schon bereit?«

Eigentlich hatte Kaneli gehofft, dass Shania uns bei dem Kriegszug gegen den Drachen zur Seite stehen wird, aber ich weiß, dass die Kleine noch nicht stark genug ist. Außerdem bin ich der Held, ich muss den Drachen erledigen. Und da wäre noch etwas... Ich will nicht, dass der Hylianerin etwas passiert.

»Nein, aber ich werde es auch ohne sie schaffen!«, erwidere ich dem Häuptling.

Ich sehe es Kaneli an, dass er sich eine andere Antwort gewünscht hätte, aber er weiß auch, dass es nichts nützen wird, mich umzustimmen, deshalb akzeptiert er die Entscheidung seines besten Kriegers und das erfüllt mich mit Stolz.

Als ich mich umdrehe, um alles vorzubereiten, stellt sich mir mein Bruder in den Weg. In seinem Gesicht zeichnet sich Sorge ab. »Bist du dir sicher, dass wir jetzt noch angreifen sollen? Bald wird es dunkel...«

Verächtlich schnaube ich über Tebas Besorgnis. »Du bist ein Orni, du kannst auch im Dunkeln sehen. Das sollte uns einen Vorteil verschaffen. Jetzt mach deinen Bogen bereit und kommt mit. Du bist einer unserer besten Bogenschützen... gleich nach mir. Ich kann nicht auf dich verzichten.«

Abrupt wende ich mich von Teba ab und mache mich für den Kampf bereit.

In wenigen Augenblicken sind wir startklar. Über zwei Dutzend Orni und mein Bruder begleiten mich in die Schlacht. Schon bald erreichen wir die Berge. Es schneit. Das spärliche Licht und der Schnee erschweren uns die Sicht, aber das ist für einen kampferprobten Orni nach lange kein Grund, umzudrehen. Meine Adleraugen erspähen bereits die vereisten Flüsse.

»Hier muss der Drache irgendwo sein!«, ruft mir einer der Orni zu.

Ich nicke.

»Ausschwärmen!« befehle ich den Kriegern.

Alle tun, was ich sage, auch Teba, doch ihm gebiete ich Einhalt.

»Du nicht, Teba! Dich brauche ich an meiner Seite. Es liegt an uns, den Drachen aufzuspüren und zu den anderen in den Hinterhalt zu treiben. Komm!«

Stumm stimmt mir Teba zu und folgt mir. Das Schneetreiben verstärkt sich. Die Sonne ist bereits untergegangen. Der eiskalte Wind peitscht gegen mein Gefieder. Mein Bruder und ich fliegen dicht über dem Boden, um von den Drachen aus der Luft nicht gesehen werden zu können. Doch es bleibt still, zu still. Es fehlt jede Spur von dem Drachen.

»Wenn ich ein Drache wäre, wo würde mich mein Weg dann hinführen?«

Meine lauten Gedanken sind mehr an mich selbst gerichtet, doch Teba antwortet mir trotzdem. »Der Drache könnte sich in einer Höhle in den Bergen zurückgezogen haben oder...«

Da vernehmen wir plötzlich ein lautes Geräusch, dass meinen Bruder innehalten lässt. Doch das laute Poltern endet so schnell, wie es gekommen ist, sodass wir es nicht ausfindig machen können.

»Was war das?«, fragt sich Teba und bleibt flügelschlagend in der Luft stehen.

Unbeirrt fliege ich ein Stück weiter.

»Klang wie ein Erdbeben...«, vermute ich.

Doch dann reißt plötzlich die Erde unter uns auf. Ein gigantischer, gelber Körper bricht plötzlich aus dem Eis. Ich bin gerade im Inbegriff ungebremst in das Untier hineinzufliegen. Gerade noch rechtzeitig gelingt es mir meinen Flug abzubremsen und dem Drachen auszuweichen. Doch dann erfasst mich einer seiner Flügel und schleudert mich davon. Augenblicklich lande ich unsanft im Schnee. Mir tun alle Knochen weh. Mit zusammengekniffenem Schnabel schaue ich zu dem Drachen hoch.

Teba gibt einen markerschütterten Schrei von sich, um die anderen zusammenzurufen. Doch dann hat der Drache meinen Bruder schon bemerkt und stürzt sich auf ihn. Mein mutiger Verwandter zeigt jedoch keine Angst. Im Flug dreht er eine Schleife, um genügend Abstand zwischen ihm und dem Drachen zu bekommen. In der Luft spannt er seinen Bogen. Er hat einen Bombenpfeil aufgelegt, der nun zischend auf das geflügelte Wesen zurast. Obwohl der Drache so riesig ist, bemerke ich, dass seine Größe ihn ganz und gar nicht schwerfällig macht. Agil weicht er meinem Bruder aus. Der Bombenpfeil trifft, statt dem Drachen, einen Berg.

Augenblicklich erhebe ich mich vom Boden und erzeuge einen Aufwind. Der Wirbel bringt mich nach oben, doch auch dieses Mal gerate ich ein wenig ins Wanken. Verbissen konzentriere ich mich, erinnere mich an Shanias Augen, als sie mir beim letzten Versuch zugesehen hat. Damals wollte ich keines Falls vor ihr versagen, auch jetzt kann ich mir das nicht leisten. Die Balance wieder zurückgewonnen, treibe ich weiter den Strudel entlang hinauf. Schon bald befinde ich mich hoch über den Drachen. Genau in diesem Moment treffen die anderen Orni ein. Mit Krallen, Schnabel, Pfeil und Bogen sagen wir der gigantischen Riesenechse den Kampf an. Bombenpfeile treffen auf die gelben Schuppen des Drachens, Krallen schlitzen seine Haut auf und unsere Schnäbel picken ihm die Schuppen vom Leib. Im Sturzflug mache ich gerade meine Ziele aus, so wie ich es auch beim Training getan habe. Ich lege drei Bombenpfeile gleichzeitig auf die Sehne, spanne den Bogen und lasse die Geschosse regnen. Laut triumphiere ich, als die Pfeile ihr Ziel finden, Kopf, Rücken und eine Pranke des Drachens. Wütend sieht der Drache zu mir auf. Das Untier wechselt seinen Kurs, schnappt mit seinem gigantischen Maul nach meinen Mitstreitern, doch die kampferprobten Krieger weichen gerade noch aus.

»Nehmt ihn in die Zange!«, rufe ich den anderen zu.

Von jeder Richtung aus geht ein Orni zum Kampf über. Mein Bruder ist einer von ihnen, der den Kopf des Drachens übernimmt. Währenddessen breite ich wieder meine Flügel aus, um weiter über dem Biest zu schweben. Doch dann macht der Drache etwas Unerwartetes. Seine Brust beginnt plötzlich, zu leuchten. Jeder von uns ist alarmiert, doch niemand weiß, was das zu bedeuten hat. Anschließend nimmt der Drache kräftig Luft. Meine Augen weiten sich. Er wird doch nicht...

Feuer treffen auf Blitze, Blitze auf Feuer. Es ist ein gewaltiger Donnerstrahl gepaart mit der zerstörenden Kraft des Feuers. Es ist kein Kampf mehr, sondern ein wahres Gemetzel. Teba ist einer der ersten, den es erwischt.

»Nein!«, schreie ich, als ich meinen Bruder zu Boden fallen sehe und fühle mich an den Todessturz meines Vaters erinnert.

Augenblicklich will ich Teba zur Hilfe eilen, doch dann schlägt vor mir ein Blitz ein und verfehlt mich nur knapp. Der Donner hallt in meinen Ohren und macht mich fast taub. Wütend schießt der Drache immer noch mit Blitz und Feuer um sich. Da das nicht genügt, fuchtelt er wild mit Schweif, Pranken und Kopf herum. Jeder Orni, der sich in seiner unmittelbaren Nähe befindet, wird in alle erdenklichen Richtungen geschleudert.

Mir bleibt keine andere Wahl. Ich muss den Drachen jetzt besiegen. Ich hoffe nur, dass Teba es überstehen wird. Dieses Mal hole ich den Blitzpfeil aus der Tasche und spanne ihn auf die Sehne, dessen Schuss dieses Mal sitzen muss. Meine grünen Augen fixieren mein Ziel, das Auge des Drachens. Gerade möchte ich loslassen, als der Drache seinen Kurs ändert und gerade auf mich zuschießt. Er haucht mir einen Blitzstoß ins Gesicht. Mein ganzer Körper beginnt, heftig zu kribbeln. Zitternd stürze vom Himmel, verliere Pfeil und Bogen. Ich habe keine Kontrolle über meine Gliedmaßen mehr, denn alles fühlt sich irgendwie taub an. Dieses Mal lande ich jedoch nicht so weich. Zunächst spüre ich einen Felsen im Kreuz, dann an der Brust, an der Hüfte und schließlich schleudert es meinen Flügel auch noch gegen etwas. Ich vernehme das Geräusch brechender Knochen. Ich schreie auf. Irgendwann wird mein Sturz abgebremst. Regungslos bleibe ich liegen. Mir tut alles weh. Augenblicklich wird mir übel, habe das Gefühl mich übergeben zu müssen, doch mein Körper lässt es nicht zu. Meine wilde Entschlossenheit fleht mich an, aufzustehen. Bebend probiere ich es. Doch schon als ich meinen rechten Flügel aufsetze, schreie ich wieder und plumpse auf den Boden zurück.

»Rückzug!«, höre ich plötzlich einer der Orni rufen.

Meine Mitstreiter tun das einzig Richtige, sie fliehen. Denn wenn ich nicht einmal selbst mit dem Drachen fertigwerde, wer dann? Nach einem weiteren missglückten Versuch, mich vom Schnee zu erheben, bleibe ich liegen. Die Kälte des Schnees dringt in meine Federn. Eine Kälte, die ich begrüße. Plötzlich fühlt sich der Schnee so angenehm weich an, wie ein Daunenkissen. Mir fallen die Augen zu, ich möchte schlafen.

Mit einem Mal höre ich ein lautes Poltern. Der Berg, den Teba mit dem Bombenpfeil getroffen hat, meldet sich zu Wort. Er brüllt, wie der Drache es tun würde. Eine Schneedecke kommt ins Rollen und löst eine Lawine aus. Zaghaft öffne ich meine Augen und hebe den Kopf. Nur noch verschwommen bekomme ich mit, wie eine massive Schneewelle auf mich zukommt, dann wird alles schwarz. 

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