Valentinstags-Special, Teil Zwei (SoT Cast)
"... Soviel dazu", sagte Mari, als Inigo aus ihrem Blickfeld verschwunden war. Jayden ballte die Hände zu Fäusten und tat sein bestes, sich wieder runter zu fahren. "Du hast ihn glaube ich traumatisiert. Herzlichen Glückwunsch."
Jayden drehte sich zu ihr um, seine Augen waren immer noch dunkel vor Wut. "Was? Hast du nicht mitgekriegt, was er vorhatte? Warum hast du ihn gelassen?",
"Habe ich nicht. Ich wollte mich gerade raus ziehen, als du aufgetaucht bist und angefangen hast, ihm Morddrohungen ins Gesicht zu speien. Die Zeit zu Reagieren hatte ich nicht mal.",
"Grrrgh... Er ist zu weit gegangen... Er hat dir süße, leere Worte zugeflüstert und ist dir immer näher gekommen... Wieso hast du das zugelassen? Aus Neugierde? Aus Mitleid? Es war ekelerregend! Ich dachte mir schon die ganze Zeit vorher, dass mit dem Typen etwas nicht stimmt und das irgendwas im Busch ist... Wie konntest du das nicht merken?!",
"Komm runter", sagte sie ruhig, aber bestimmt. "Ich hatte keine Ahnung, was er fühlt oder auch nicht fühlt, okay? Ich kenne ihn schon länger und ich habe deine Sichtweise nicht.",
"Du kannst Gedanken lesen!",
"Und? Denkst du, ich renne 24/7 durch die Gegend und lese jedermanns Gedanken wie ich lustig bin?",
"... Nein.",
"Na bitte, also komm mir ja nicht so. Ich dachte, du vertraust mir.",
"..." Er knirschte mit den Zähnen und griff dann nach ihrer Hand, um sie zu sich zu ziehen. Er zog sie fest in seine Arme. "Ich vertraue dir. Wirklich. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich nicht möchte, dass jemand dir so nahe kommt wie er gerade... Bei Arceus, es tut mir so Leid... Ich vertraue dir und das werde ich immer... Ich konnte einfach nicht anders, er war dabei, dich zu-",
"Es wäre nie passiert, Jayden", sagte sie. "Wenn du ihn nicht gestoppt hättest, hätte ich es getan.",
"Ich weiß... Ich vertraue dir...",
"Hm..." Ein kleines Lächeln formte sich auf ihrem Gesicht. "Vielleicht ist es aber auch besser, dass du es gemacht hast... Vielleicht nicht in... dieser Art und Weise, aber...",
"Ich wollte ihm alle Knochen brechen...",
"Ich wusste nicht, dass du so eine Bestie werden kannst, Jay.",
"...Tut mir Leid...",
"Ist schon in Ordnung, immerhin hast du ihm nicht wehgetan... Und ich kann verstehen, dass du einen Kurzschluss hattest."
Er atmete zitternd aus und presste sie noch fester an sich. "Du gehörst zu mir..." murmelte er kaum hörbar. "Ich lasse niemanden sonst an dich heran...",
"Geht's wieder?",
"Ja..." Er nickte und ließ sie widerwillig los. "Mein Ausbruch tut mir Leid.",
"Schon vergeben. Komm, wir sollten lieber gehen.",
"Meine Meinung."
Sie gingen zusammen zu dem Haus von Maris Eltern zurück und Jayden schloss die Tür auf. Jedoch wirkte er auf dem Weg sehr schweigsam. Mari bemerkte das durchaus, sprach ihn aber nicht darauf an, bevor sie in ihrem Zimmer waren. "Was ist los?",
"..." Er setzte sich auf ihr Bett und faltete die Hände auf dem Schoß. "Nichts...",
"Lüg mich nicht an, Jayden. Du bist sonst so ein Plappermaul, also was ist los?",
"..." Er seufzte. "Ich kann dich echt nicht täuschen, mh... Die Sache ist die... Ich... denke mir nur, dass ich im Vergleich zu anderen ziemlich hinterher hänge. Ich habe diesem Typen lange genug zugehört, wie er dich angemacht hat und... das hat mich dazu gebracht, mich zu fragen... Tue ich genug? Ich weiß kaum was darüber, wie Beziehungen eigentlich funktionieren sollen und... naja..."
Mari sah ihn einige Momente lang an, bevor sie zu lachen anfing. "Oh Mann... Ahahaha..."
Jayden runzelte die Stirn. "...Ich mache keine Scherze, das weißt du schon?",
"Ich weiß... Aber... Hahahah... 'Tue ich genug'? Ernsthaft jetzt?",
"Ja.",
"Tust du." Sie setzte sich neben ihn und nahm seine Hände. "Warum denkst du das Gegenteil?",
"Ich weiß nicht... Zweifel haben angefangen, sich in meinem Kopf einzunisten..." Er drückte ihre Hände leicht. "Aber es muss etwas geben, das ich machen kann, was ich bisher noch nicht getan habe.",
"Ich wüsste nicht, was." Sie schüttelte den Kopf. "Du schlägst dich gut. Keine Sorge.",
"..." Er schloss kurz die Augen und nickte dann. "Okay... Ich vertraue dir.",
"Gut so!" Sie stand auf und beugte sich dann zu ihm hinunter, um ihm etwas zuzuflüstern: "Übrigens... Ich wünsche einen frohen Valentinstag.",
"... Huh?" Er blinzelte sie erst verdutzt und dann nachdenklich an. "Oh. Oh, warte, davon habe ich schon mal gehört. Das ist doch der Tag an dem Paare Geschenke austauschen, oder?",
"Genau. Und der ist heute. Auch, wenn wir so weit nicht wirklich gehen müssen...",
"Das ist blöd. Selbst, wenn ich gerade keine Rosen bei mir hab... ich wünschte, ich hätte welche... Verdammt...",
"Kein Problem, ich hab's auch vergessen. Aber wie es der Zufall so will habe ich heute Kekse gebacken, also..." Sie zuckte mit den Schultern und hielt ihm eine Box hin. "Hier. Die sind für dich.",
"Wow... Danke. Jetzt fühle ich mich schlecht, weil ich nichts für dich habe..." Er nahm die Box an. "Was möchtest du haben?",
"Ich brauche nichts, danke. Ich war sowieso in der Küche beschäftigt und ich war gerade im Flow, also...",
"Was hast du denn in der Küche gemacht?",
"Kuchen gebacken. Dad hat demnächst Geburtstag.",
"Es ist kein Mago-Kuchen, oder? Den hättest du sonst im Alleingang aufgefuttert.",
"Nee, Käsekuchen.",
"Das habe ich noch nie probiert... Vielleicht kann ich das beim nächsten Mal versuchen.",
"Du kannst Kuchen backen?",
"Wie bitte?! Klar kann ich Kuchen backen!"
Mari lachte. "Okay, tut mir Leid. Ich wollte deine Fähigkeiten nicht hinterfragen.",
"Ist klar." Er betrachtete die Box auf seinem Schoß. "Ich wusste nicht mal, das heute Valentinstag ist... Das lasse ich jetzt aber nicht so stehen.",
"Uh... Wenn du meinst...",
"Ich bin jetzt nicht die romantischste Person auf diesem Planeten und werde es vielleicht auch nie sein, aber ich kann's versuchen. Bis gleich." Und schon verschwand er aus dem Zimmer. Sie sah ihm mit einem "Okay...?"-Ausdruck im Gesicht hinterher.
Jayden war in die Küche geflüchtet und lief auf und ab. "Mann, wieso komme ich auf nichts... Das ist so bescheuert..."
In dem Moment kamen Maris Eltern zurück. Akari bemerkte sein Rumgetigere in der Küche und zog eine Augenbraue hoch. "Alles in Ordnung, Jayden?",
"Nein. Also, ich meine doch, schon... Aber heute ist Valentinstag und ich habe das komplett vergessen und jetzt habe ich nichts für Mari... Und mir fällt auch partout nichts ein.",
"Oh... Verstehe. Lass mich dir helfen." Sie lehnte sich an die Küchentheke. "Also es sollte jedenfalls etwas Selbstgemachtes sein, denn das kommt immer vom Herzen.",
"Ich weiß. Soweit war ich in meinem Gedankengang auch schon...",
"Wir sollten anfangen, darüber nachzudenken, was sie gerne mag, nicht?",
"Magobeeren und Pokémon... Sie mag die meisten mädchenhaften Sachen nicht, also limitiert das meine Optionen.",
"Ich weiß, dass sie weiche Sachen mag. Schals, Decken, Pokémon, die ein weiches Fell haben...",
"Ja, das ist mir auch schon aufgefallen... Sie muss ja ständig meine Haare anfassen.",
"Ach, wirklich?" Akari lachte.
"Mhm... Aber meine Haare kann ich ihr ja schlecht geben.",
"Ja, das ist wahr.",
"Ngh... Wieso wurde dieser Tag überhaupt erfunden?! Er setzt mich unter Stress und macht mich wahnsinnig!",
"Haha..." Die schwarzhaarige Frau lachte.
"Das ist nicht lustig! Ich weiß, dass sie mir gesagt hat, dass sie nichts braucht, aber ich will was machen, weil das bei normalen Paaren so üblich ist und dieser Tag ernst genommen wird! Ugh, vielleicht sollte ich meine Messlatte nicht zu hoch setzen... ist ja nicht so, dass Mari einfache Dinge nicht mag...",
"Naja, sie würde jedenfalls zufrieden mit kleinen Dingen sein.",
"Ja... Denke ich auch, ich reagiere gerade nur über.",
"So habe ich dich noch nie gesehen", meinte sie mit einem Lächeln.
"Wie meinen?",
"So... Über-aufgeregt.",
"Oh. Huh... Ähm... Tut mir Leid. Okay, zurück zum Thema..."
Nach ewigem Kopfzerbrechen entschied er sich dazu, Muffins mit Mago-Füllung zu machen, weil ihm nichts besseres einfiel. Als Mari kurz darauf in die Küche kam, hielt er von hinten die Hände über ihre Augen. "Hah... du kommst gerade richtig.",
"Tue ich das? Wie interessant. Was hast du verbrochen?",
"Nichts.",
"Das klingt nicht sehr überzeugend.",
"Wieso hältst du mir ständig etwas vor?",
"Hm, keine Ahnung. Weil's zu 50% stimmt.",
"Ha ha... Sehr witzig." Er führte sie zur Küchentheke. "Augen zu lassen.",
"Okay."
Jayden hob einen der Muffins hoch und legte ihn ihr in die Hand. "Essen ohne zu gucken!",
"Alles klar." Sie biss in den Muffin. "...! Whoa... Das ist echt gut!" Sie öffnete die Augen. "Mit Magobeeren, mh?",
"Ja... sorry, mir ist nichts besseres eingefallen.",
"Hahaha... Nein, das ist vollkommen in Ordnung!",
"Gut..." Er lächelte und legte die anderen Muffins in eine große Schüssel. "Dann habe ich ja doch noch eine passende Notlösung gefunden...",
"Das hast du." Sie legte ihm eine Hand auf die Wange. "Danke.",
"Gern geschehen..." Er lächelte sanft und legte seine Hand auf ihre, bevor er sie küsste. "Einen frohen Valentinstag."
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