Silvester-Special 2022, Teil Zwei (GoH Cast)
Als Taen, Lucian und Jairo kurz nach zwei endlich wieder im Gildengebäude ankamen, waren alle anderen noch wach und Makoto sah aus, als wäre er in der Zwischenzeit verreckt. Ein paar Flaschen Rum standen auf dem Tisch. "... Ist nicht euer Ernst." Taens Augen weiteten sich entgeistert. "Ihr habt Rum getrunken???",
"Nur ein bisschen", erwiderte Solace. "Die meisten haben sich benommen.",
"Ihr wisst schon, dass ich echt gewaltig Ärger bekomme, wenn das irgendjemand rauskriegt?" Die Stimmung des Gildenleiters schwankte von Entsetzen in Ärger um. "Was denkt ihr euch eigentlich dabei??"
Stille.
"Ich habe gesagt, dass das keine gute Idee ist!", verteidigte sich Yukine. Taen schnaubte. "Ist mir egal. Ihr seid ein verantwortungsloser Haufen. Mir ist auch egal, wessen Idee das war, ihr habt ALLE mitgemacht, und das auch noch ohne zu fragen! Ihr seid ALLESAMT noch unter dem Mindestalter des Alkoholkonsums, Ren mal rausgenommen! Wenn ich wegen euch in Schwierigkeiten gerate, dann könnt ihr was erleben!" Damit rauschte er verärgert nach oben. Das war mal ein Donnerwetter vom Feinsten. So hatten sie Taen noch nie erlebt. Er hatte selten die Stimme erhoben, und wenn er es mal getan hatte, dann nie ihnen gegenüber. Dass er sie jetzt angeschrien hatte, war ein echter Schock für manche. Jairo hatte sich hinter Lucian versteckt und zitterte und Ayuuki saß weinend und wimmernd unter dem Tisch.
"...Makoto, bist du okay...?" Yukine blickte zu ihm. Der Musiker hielt sich den Kopf und hielt krampfhaft die Augen geschlossen. "...mir... geht's gut...",
"Er sieht aus, als hätte man ihn mit einem Baseball-Schläger zusammen geschlagen", kommentierte Solace. "Alter."
Akira betrat das Gebäude. "Was ist denn hier passiert? Ich hab Taen über die ganze Straße brüllen hören."
Yukine hielt eine Flasche Rum hoch. "Deswegen.",
"...habt ihr sie noch alle?",
"Das hat er auch gefragt..." Er stellte die Flasche wieder hin. "Ich hab nichts davon getrunken, wirklich nicht...",
"Das stimmt." Lane nickte. "Yukine können wir raus zählen.",
"Euren Spielchen zuzuschauen, war aber wirklich witzig..." murmelte der Schwarzhaarige.
"Ja, besonders als Lane und Solace sich küssen mussten!" rief Tori heiter.
Beide verzogen das Gesicht und Akira konnte sein Lachen nicht zurück halten. Ren klopfte Makoto auf den Rücken, der nur noch halb-wach vor sich hin grunzte. "Ich glaube, er hat sich etwas zu viel zugemutet." Jairo zupfte an Makotos Ärmel. "Mako? Wir sollten zu deinem Zimmer gehen...",
"Mrm..." Er zwang sich dazu, aufzustehen. All seine übliche Eleganz und Anmut waren wie weg gespült, als er zur Treppe schlurfte. Der Blauhaarige begleitete ihn. "Leg dich hin...",
"Mir... geht'sgut..." Er setzte sich hin und rieb sich über die Augen.
"...War das Zeug giftig...?",
"Fang... nie... Nie... an... zu trinken... Es..." Er hielt sich eine Hand vor den Mund, als müsste er jeden Moment kotzen. Aber am Ende fiel er einfach nur auf sein Bett.
"Mhm-mm..." Jairo schüttelte den Kopf. "W-Werde ich nicht...",
"G...Gut..." ächzte er. "...Guter Junge...",
"Oh nein... Das Zeug war wirklich giftig... Stirb nicht, Mako!!" Er klang panisch.
"Agh... Schrei nicht so, verdammt noch mal...",
"Oh... Tut mir Leid...",
"Ich kümmere mich drum." Yukine legte eine Hand auf Jairos Schulter. "Den anderen geht es soweit gut... Ren hat eine Leber aus Stahl und die anderen haben sich zurück gehalten, ihnen geht's gut, aber Ma-kun..." Er seufzte. "Er braucht viel Wasser.",
"Schlaf..." ächzte Makoto.
"Das wird dir nicht wirklich helfen. Nur 0.1 Promille Alkohol werden vom Körper pro Stunde abgebaut. Ich hab keine Ahnung, wie viel von dem Zeug du zu dir genommen hast, aber gesund war's bestimmt nicht.",
"Zwei... Nein... Halb... Zwei'n halb... Flaschen...",
"...Ach du heiliges Corasonn." Yukine schüttelte ungläubig den Kopf und stellte eine Wasserflasche neben seinem Bett ab. "Du trinkst das jetzt."
Das Geräusch, das erklang, als die Flasche auf dem Boden auftraf, ließ Makoto zusammen zucken. "'s doch kompletter Bullshit... alles..." Er benahm sich wirklich absolut untypisch. "So früh aufzuwachen, Sachen erledigen, die ich nicht mal machen will... ganze Firma ist eigentlich so gut wie am Arsch, heilige Scheiße... Geht raus...",
"Ma-kun, ernsthaft jetzt, ich versuche gerade, dir zu helfen!",
"Raus...",
"Oh Arceus. Er ist sturzbetrunken...",
"Was mache ich überhaupt... bringt mir doch gar nichts... Dämlich... 's alles so dämlich..."
Yukine verließ den Raum und kam mit einem Glas zurück. "Wir müssen ihn unter die Decke kriegen, Jairo. Alkohol sorgt dafür, dass die Körpertemperatur sinkt. In dem Zustand ist es nicht unwahrscheinlich, dass er sich unterkühlt. Hilf mir, wir müssen Makoto wach halten, bis er genug Wasser zu sich genommen hat, dass er wieder halbwegs nüchtern ist.",
"Ich... aber..." Er sah hilflos zu Makoto. Er traute sich nicht, näher an ihn ran zu treten. "Er hat gesagt, wir sollen gehen...",
"Ich pfeife darauf, was Makoto gesagt hat. Er hat sie im Moment wirklich nicht mehr alle. ...Moment." Er lugte aus dem Zimmer und rief: "Akira?",
"Nein!" rief Akira zurück.
"Doch! Ich brauche dich mal kurz!",
"Was brauchst du denn?",
"Deine Hilfe!",
"Ich gehe nicht ansatzweise in die Nähe von dieser Suffnase. Er riecht, als hätte er in seiner eigenen Kotze gebadet.",
"Bitte?",
"Jeez... Dafür schuldest du mir was. Und zwar gewaltig", fügte er murrend hinzu, als er tief Luft holte. "Okay, was soll ich machen?",
"Hilf mir, Makoto unter die Decke zu kriegen. Er ist zu betrunken, um überhaupt vernünftig zu denken. Dann müssen wir ihn dazu zwingen, Wasser zu trinken. Viel.",
"Dafür müssten wir ihn zum Aufsetzen kriegen, sonst kann er nicht ordentlich trinken. Wasser diesmal. Nimm die verfluchte Decke, ich setze ihn auf.",
"Okay, bringen wir's hinter uns." Yukine griff nach Makotos Decke und zerrte sie unter ihm hervor, während Akira seine Fähigkeit benutzte, um Makoto in die Senkrechte zu zwingen. Sie legten die Decke um ihn und Yukine befüllte das Wasserglas. "Falls Makoto nicht freiwillig trinkt, musst du ihn zwingen.",
"Verstanden." Akira atmete durch den Mund und setzte sich dann daran, das Wasser in Makotos Körper hinein zu zwingen. Als die ganze Flasche leer war, nickte Yukine ihm zu. "Das sollte reichen. Ich hab auch eine Schmerztablette ins Glas getan, gegen die Kopfschmerzen.",
"Er ist ja komplett von den Socken..." Akira legte den Musiker wieder hin und strich ihm die schwitzigen Haare aus dem Gesicht.
"Ihm geht's bald besser, hoffe ich. Jetzt sollten wir ihn auf jeden Fall erstmal ausruhen lassen. Jairo, du hältst dich jetzt besser erstmal von ihm fern. Gehen wir." Yukine öffnete Makotos Fenster gegen diesen entweihenden Geruch und verließ das Zimmer. Akira folgte ihm und schlüpfte sofort unter die Dusche. Sein Freund tat es ihm gleich und setzte sich dann zu ihm. "Tut mir wirklich Leid, Aki...",
"Selbst nach einer langen Dusche fühle ich mich nicht frisch..." Akira schauderte in Ekel. "Makoto benimmt sich gerade echt lächerlich.",
"Ich mache das wieder gut, Aki... versprochen...",
"Das ist morgen das Erste, was ich von dir erwarte", grummelte er und verkroch sich ins Bett. "Hast dich da drüben aber gut geschlagen, Doc.",
"...Äh, sowas ist im Normalfall nicht mein Spezialgebiet... Er ist mein erster komplett betrunkener Patient. Aber... danke. Er war wie eine gekochte Nudel, deshalb hab ich deine Hilfe gebraucht.",
"Ja, und gerochen hat er wie verdorbenes Fleisch. Gute Nacht." Er drehte ihm den Rücken zu.
Am späten Morgen sah Yukine nach ihrem Patienten. Makoto schlief noch immer, aber er sah immerhin schon besser aus und nicht mehr wie eine wandelnde Leiche.
"Ein Glück hab ich das Fenster aufgemacht, jetzt riecht es hier wenigstens nicht mehr wie in der Leichenhalle... Ma-kun?" Er rüttelte an seiner Schulter.
"...Mrmh..." Er öffnete langsam die Augen. "...? Guten... Morgen...",
"Yo. Wie geht's dir?",
"Gut..." Er setzte sich auf.
"Na immerhin. Mache das nie wieder.",
"...?" Der Musiker roch in seinen Achselhöhlen und verzog das Gesicht. "Oh Gott, bin ich eklig...",
"Ja, ich musste gestern bei dir Erste Hilfe leisten.",
"Ich erinnere mich an gar nichts... Tut mir Leid, Yu...",
"Du warst gestern echt ziemlich betrunken, Kumpel... Ich hab Akiras Hilfe gebraucht, um dich wieder halbwegs nüchtern zu kriegen."
Er senkte den Kopf. "...Ich hab mich übernommen... Zu trinken hat mich alles vergessen lassen, es war wie ein Rausch... Die letzten Tage waren echt stressig für mich. Erzähl das bloß keinem...",
"Versprochen.",
"Danke... Ich werde jetzt wohl erstmal ein Bad nehmen müssen... Eine Dusche reicht glaube ich nicht...",
"Du warst gestern echt nicht mehr ganz bei dir. Jairo hat das zu deinem Pech leider alles mit bekommen. Wenn du fertig bist, solltest du ihm, glaube ich, Bescheid sagen, dass du wieder gerade auf beiden Beinen stehen kannst. Na dann..." Yukine winkte und ließ Makoto allein.
'Er hat mich gesehen? Oh Gott, Nein...'
Nach einem langen Bad verließ Makoto sein Zimmer. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, sich das Haar zusammen zu binden, da er immer noch ziemlich müde war, aber seine Klamotten zeigten keine Spur von Falten oder Flecken, wie üblich. Er klopfte an Jairos Tür.
"Ja?",
"Ich bin's. Kann ich rein kommen?",
"Mako? Na klar!"
Makoto betrat Jairos Zimmer und der Blauhaarige blickte zu ihm hoch. "Geht es dir wieder gut?",
"Ja. Was diese Nacht passiert ist, tut mir echt Leid. Als dein Vormund habe ich dich echt enttäuscht.",
"Du bist nicht mehr vergiftet?",
"Nein.",
"Yay!" Er stand auf und umarmte ihn fest. Makoto erwiderte die Umarmung und klopfte auf seinen Rücken.
"Ich hab mir Sorgen gemacht! Du hast all diese komischen Sachen gesagt...",
"Tut mir leid..." wiederholte er mit Schuldgefühlen so schwer, dass ihm das Herz in seiner Brust wie ein Stein vorkam.
"Du hast rumgeflucht... Das machst du sonst nie...",
"Das passiert, wenn man mit Alkohol in Berührung kommt, Jairo..." Er ließ ihn los und legte beide Hände auf seine Wangen, um ihn direkt anzusehen. "Er macht dich zu jemandem, der du nicht bist und auch nicht sein willst. Durch ihn verliert man die, die einem Nahe stehen. Versprich mir, dass du nicht denselben Fehler machst, wie ich ihn gemacht habe. Ich will dir deine erste Erfahrung damit jetzt nicht stehlen... Dir steht es natürlich frei, zu tun, was du möchtest. Aber im Fall von Alkohol oder etwas, was noch schlimmer ist... schalte den Kopf ein. Denke darüber nach, ob es dir wert ist, etwas auszuprobieren, was dich am Ende vielleicht zerstören könnte...",
"Versprochen, Mako. Trinke das nie wieder, okay?" Er sah mit diesen wunderbar niedlichen, braunen Augen zu ihm auf.
"Versprochen." Er platzierte einen liebevollen Kuss auf seiner Stirn. "Ich werde dich nicht noch einmal enttäuschen.",
"Okay! Ich möchte nämlich nicht, dass du nächstes Mal stirbst!"
Er schmunzelte und schüttelte den Kopf. "Mache dir darüber keine Gedanken.",
"Okay! Ich vertraue dir, Mako!"
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro