Golden Week-Special: End of Showa Day
Die Gilden lösten sich für die Nacht auf und gingen zu ihren jeweiligen Bleiben zurück. Zitternd von der Kälte kam Riku im Hotel an. Shinya war noch beschäftigt, weshalb Ichiro alleine in ihrem Zimmer war. Ein langsames, fast zögerliches Klopfen brach die Stille, aber Ichiro war zu sehr in Gedanken versunken, als dass er es mitbekam. Erst, als sich die Zimmertür mit einem leisen Knarren öffnete, schreckte er auf. "Oh... du bist zurück.",
"...Hey."
Einige Momente lang lag eine eiserne Stille in der Luft.
"Es... tut mir Leid", murmelte Riku dann. "Ich... kann verstehen, wenn du nicht mehr willst, dass wir Freunde sind...",
"Gleichfalls... Ich würde gerne mit dir befreundet bleiben, aber... ich... bin ausgerutscht. Ich hab dafür gesorgt, dass du dich unwohl gefühlt hast. Tut mir Leid."
Riku blickte starr gen Boden, seine Trauer und Frustration verdunkelten sein Gesicht.
"...tut mir echt Leid... Ich weiß, dass war echt unangenehm für dich...",
"...Ja.",
"Ich... ich weiß, das war schrecklich von mir, aber das war keine Absicht.",
"Können... Können wir Freunde bleiben...?",
"...klar...",
"Okay...",
"Umarmung...?",
"...Na schön..." Riku schloss zu ihm auf, hielt den Kopf aber immer noch gesenkt. Ichiro gab ihm eine Entschuldigungs-Umarmung. "Er ist das richtige Pronomen, korrekt? Ich merk's mir...",
"J...Ja... Bitte...",
"Okay." Er klopfte ihm auf die Schulter. Riku zitterte wieder und drückte die Stirn gegen Ichiros Schulter. "Tut mir leid...",
"Nein, mir tut es Leid. Entschuldige dich nicht dafür...",
"Ich brauche dich immer noch als mein Freund...",
"...brauchen?",
"Ja...",
"Wofür?",
"Jeder braucht Freunde...",
"Keine Freunde, die so respektlos sind. Auch, wenn's ein Unfall war...",
"So... lange es nicht wieder passiert...",
"Wird es nicht...",
"Okay...",
"Sind wir wieder cool?",
"Ja... wir sind cool...",
"Cool..." Er versuchte sich an einem ersten Lächeln und ließ los. Riku nickte zurückhaltend. Jemand klopfte an der Tür. "J-Ja?"
Tsubaki öffnete die Tür. "Riku? Du hast Besuch.",
"Wer ist das denn noch so spät...",
"Komm einfach raus.",
"..." Er warf Ichiro einen unsicheren Blick zu. Der rothaarige nickte ihm ermutigend zu. "Geh.",
"Na schön..." Riku lief zur Tür. Draußen stand Tsubaki mit Jairo. Sie nickte ihnen zu und ging.
"Uhm..." Jairo sah verlegen zu Riku. "Du... bist also Riku? I-ich... b-bin Jairo. Uh...",
"Was ist los?" Riku klang müde.
"I-Ich hab von Kiria gehört, dass du diese Woche Geburtstag hast. U-Und... z-zwei Leute von meiner Gilde haben auch in dieser Woche Geburtstag. I-Ich dachte... bevor ich es vergesse, k-könnte ich fragen, ob... du mitfeiern willst...?",
"PERFEKT!" rief Ichiro quer durch den Raum und stand innerhalb von Sekunden neben Riku. "Ja. Sein Geburtstag ist am zweiten Mai.",
"O-Oh... D-das ist genau an dem Tag, an dem wir feiern wollen...",
"..." Riku wirkte zögerlich.
"Kiria und Makoto h-haben zugestimmt, ein privates Konzert zu geben..." Jairo spielte nervös mit den Händen. "Uhm... J-Ja. Ich... wollte n-nur fragen... Ich kann ein Nein akzeptieren! E-Es ist nur ein Angebot...",
"Darf ich... darüber nachdenken?",
"N-Natürlich! Es wäre nur cool, wenn wir alle zusammen feiern würden...",
"Ich... würde aber nicht reinpassen.",
"S-Stimmt nicht! Niemand soll sich ausgeschlossen fühlen!",
"Ich denke darüber nach... Aber noch kann ich nichts versprechen. Ist das okay...?",
"K-Klar!" Jairo nickte und rannte davon. Lucian wartete draußen auf ihn und sie gingen zusammen zum Gasthaus zurück. Ichiro grinste. "Mensch, diese Leute von Sapphire Eclipse sind wirklich lieb. Sie kennen dich kaum und laden dich zu einer Party ein. Was denkst du?",
"..." Riku legte die Arme um sich. "Ich weiß nicht, was ich denken soll...",
"Ich schon. Wenn ich du wäre, würde ich mitmachen. Aber ich habe nicht vor, dir was aufzuzwingen, keine Sorge.",
"Ich brauche etwas Zeit für eine Entscheidung...",
"Die hast du, denke ich... Ich bin müde.",
"Ja... Gute Nacht." Sie gingen ins Zimmer zurück und Riku gab Ichiro noch eine Umarmung. Ichiro erwiderte sie und klopfte ihm auf den Rücken- Er war kleiner als sein Freund.
"Ich...",
"Was?"
Eine blasse Spur von Röte breitete sich auf Rikus Wangen aus. "Du... du sagst niemand was... okay?",
"Okay. Ich hab mit Shinya geredet und er hat mir versichert, dass es ein Zimmergenossengeheimnis bleibt.",
"Okay... Also... Mein... M-Mein Name ist nicht Riku... Ich... hab ihn zu einem Jungennamen geändert...",
"Ja, das dachte ich mir schon. Das scheint unter Transleuten normal zu sein... Ich hab noch nie mit so jemandem zu tun gehabt. Am Anfang war ich total verwirrt und hatte keine Ahnung, was ich dazu sagen sollte. Frage. Wie hats du das mit deiner Stimme gemacht? Du klingst nicht wie ein Mädchen.",
"Stimmtraining..." antwortete Riku. "Ich hab meine Stimme trainiert, bis ich so reden konnte, wie ich es jetzt kann...",
"Das ist cool.",
"Ich weiß nicht, ob ich zu meiner... anderen Stimme zurück wechseln kann.",
"Mach das bitte nicht. Verwirre mich nicht noch mehr. Bleib... einfach so, wie du jetzt bist. Das geht für mich klar.",
"Mein Mädchenname war Kiru... Ich hab... daraus einfach ein Anagramm gemacht.",
"Verstehe. Planst du eine Operation oder sowas?",
"Ich... denke?",
"Cool." Er lächelte. "Mach das, was dir am angenehmsten ist.",
"Cool...?" wiederholte Riku überrascht.
"Ja. Dass du da so hinter stehst, meine ich. Unterstützen deine Eltern das?",
"Nein. Deswegen bin ich von zuhause weg gegangen...",
"Oh. Das ist blöd.",
"Wie auch immer. Tut... mir leid, dass ich dir dein Ohr abgekaut hab. Ich halte dich vom Schlaf ab.",
"Passt schon. Keine Sorge. Aber... du solltest wirklich deine Haare kürzen. Das würde mehr... männlich aussehen, falls du checkst, was ich meine.",
"...echt?" Er blickte auf seine Strähnen.
"Ja... Du hast Recht. Ich sollte das morgen früh als erstes machen.",
"Nicht viele Typen haben schulterlange Haare, weißt du... Die Basis deines Gesichts ist... naja, runder als bei den meisten Jungs, also würde es authentischer aussehen, wenn deine Haare kürzer sind. Meiner Meinung nach." Er zuckte mit den Schultern und gähnte.
"..." Er schmunzelte. "Klingt super!",
"...Was ist daran witzig?",
"Es ist ein guter Tipp.",
"Übrigens brauchst du mich für's Haareschneiden nicht anquatschen... Ich kann das nicht.",
"Das habe ich auch nicht erwartet. Ich finde schon jemanden dafür...",
"Mhm... Du solltest vielleicht Aika fragen. Ihre Mutter ist Friseuse und Aika macht ihre Haare immer selbst.",
"Aika? Hm... Okay. Ja, ich rede morgen mit ihr.",
"Mach das. Tschüss." Ichiro verschwand unter seiner Decke.
"Tschüss." Riku klopfte auf seine Schulter, bevor er sich ebenfalls zurück zog.
Akira musste Yukine zurück tragen. Er hatte nicht im Geringsten die Intention gehabt, selber zu laufen. Er hing in Akiras Armen und sah aus wie eine schläfrige Fee, die außerhalb ihrer kleinen Lotusblüte eingeschlafen war.
"Ziehst du dich wenigstens um?" Akira legte ihn sanft ab.
"...muss ich...",
"Es wäre zumindest angenehmer."
Yukine seufzte. "Okaaaay..." Widerwillig stand er auf und zog wieder seine Yukata an.
"Geht doch... Jetzt schlaf, kleine Fee."
Yukine rollte sich auf seiner Matte zusammen. "Das lass ich mir nicht zweimal sagen..."
Akira zog sich ebenfalls um und setzte sich auf seine eigene Matte.
"Nacht...",
"Mhm...",
"..." Yukine schlief fast sofort wieder ein.
Rin, die sich im Gebäude von Phoenix Tear ein Zimmer mit Levi teilte, ließ sich mit dem Gesicht voran auf ihre Matte fallen. "Ich bin tot. Leg Blumen nieder...",
"Sei nicht so." Er berührte ihren Arm mit seiner Schuhspitze. "Stirb zumindest glücklich, ja?",
"...klappt schon...",
"Cool..." Levi hockte sich neben sie. Sie lag einfach nur mit dem Gesicht voran auf der Matte und ihr schwarzes Haar fiel ihr über den Rücken. Sie hatte es gerade noch geschafft, ihren Lidschatten zu entfernen.
"Zeit, dich allein zu lassen.",
"Mhm... Bin überrascht, dass du's alleine her geschafft hast..."
Seine Hand strich über ihr Haar. "Ach, sei leise...",
"Hehe... Das war der beste Showa Day seit... Langem...",
"Nicht wahr? Tsuki hat sich in der Küche echt selbst übertroffen...",
"Mhm, absolut. Dafür, dass er sonst immer so wirkt, als hätte er in mindestens zwei Zitronen gebissen...",
"Aber richtig.",
"Gute Nacht...",
"Schlaf gut.",
"Du auch.... vielleicht stehe ich morgen von den Toten wieder auf, wer weiß...",
"Ich bring dich von den Toten schon wieder zurück, kein Problem.",
"...Mal sehen..." Sie schlief kurz darauf ein.
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