Golden Week-Special: Dinner, Teil Eins
Als der Abend sich näherte, verschlief Ichiro. Riku war nämlich auch eingeschlafen und sein Yukata enthüllte seine Beine ein wenig. Der Rest von Diamond Heart traf sich vor dem Hotel und Tsubaki blickte sich um. "...wo sind denn Ichiro und Riku?",
"Ich gehe sie wecken", bot Shinya an.
"Tu das. Zu spät kommen erweckt keinen guten Eindruck. Wenn du schon dabei bist... Nimm Arata gleich mit raus.",
"Natürlich." Shinya betrat das Hotel wieder und lief rüber zu dem Zimmer, das er mit den Jungs teilte. Er klopfte. "Seid ihr fertig?"
Es folgte keine Antwort.
"Ichiro? Riku?" Als wieder keine Antwort folgte, öffnete er die Tür und fand beide schlafend auf ihren Betten. "..." Er sah zu Riku und bemerkte sofort dessen entblößte Beine. Seine Augenbrauen hoben sich überrascht. Dann trat er zu Ichiro und tippte an seine Schulter.
"...?" Der Rothaarige öffnete ein Auge. "Wie spät...?",
"Kurz vor sieben. Komm, steh auf.",
"VERDAMMT!" schrie er und sprang aus dem Bett. "Ich hab verschlafen! Riku, du wolltest mich doch w-" Dann merkte er, dass Riku auch eingeschlafen war. "...so viel dazu. Wie verlässlich.",
"..." Riku schlief leise und seine Haare umrahmten sein weich aussehendes Gesicht. Seine Beine sahen glatt und abgerundet aus, zu stark als dass sie zu einem Jungen gehören würden. Ichiro schüttelte ihn ordentlich durch. "Hey!! Wach auf!",
"Huh? Ich... ich bin wach. Ich bin wach." Riku setzte sich abrupt auf. "Tut mir Leid, hab ich verschlafen? Wie spät ist es?",
"Kurz vor sieben! Wir haben beide verpennt!",
"Mist...! Ich bin in einer Sekunde fertig, bitte wartet auf mich!" Er raste ins Badezimmer und ließ Shinya verblüfft zurück. Der Vizeleiter drehte sich zu Ichiro. "Hast du... das gesehen?",
"Was gesehen?",
"Bist du dir sicher, das Riku ein Junge ist...?",
"Was meinst du mit, 'bist du dir sich'-" Er wurde plötzlich still und zählte eins und eins in seinem Kopf zusammen. "Warte, warte, warte."
Shinya gab ihm die Zeit, um sich selbst ein Bild zu schaffen.
"Warte, willst du damit sagen, dass... er trans ist?",
"Ein... Junge im falschen Körper." Das Konzept, dass Riku eigentlich ein Mädchen war, klang mehr als fremd. Für beide.
"Warte mal, also... ist er eigentlich ein Mädchen?",
"Scheint jedenfalls so...",
"Jetzt bin ich verwirrt. Also... ist er ein Mädchen, das sich wie ein Junge verhält? Oder bin ich gerade nur hirnamputiert?",
"Naja... Nein, ich glaube, das ist schon richtig.",
"Uh... Das erklärt die Stimmbrüche, die er... sie...? Nein... er manchmal hat.",
"Und seine... ihre... uhm... Rikus Zögern gegenüber bestimmten Dingen.",
"So was wie seinen... ihren...? Körper zu zeigen.",
"Ja, anscheinend.",
"Das ergibt Sinn. Alsi trägt s... er einen Binder. Dieses komische Ding, was ich unter seinem Shirt gefühlt hab. Diese Dinger sind aber gefährlich, die können deine Rippen brechen."
Shinya seufzte besorgt. "Ich verstehe. Wir sollten uns darauf jetzt aber nicht fokussieren. Es ist offensichtlich, dass das Riku sehr belastet.",
"Er... Sie... Urgh, jetzt weiß ich nicht mal wer, wie ich Riku ansprechen soll. Er, glaube ich...? Er hat es dann jedenfalls bisher ganz gut versteckt. Ah, mist! Ich sollte mich auch umziehen! Ich will nicht zu spät kommen!!",
"Ich sehe euch in fünf Minuten unten." Shinya nickte ihm zu und ging.
"Da. Tschuldige, dass du warten musstest." Riku kam aus dem Badezimmer und trug wieder seine Alltagsklamotten.
"Uh, ja." Ichiro zog sich auch schnell um und stolperte fast über seine eigenen Füße vor Stress. "Hey, Vorsicht!" Riku fing ihn auf, bevor er sich hin packte. Er zog ihn zurück auf seine Füße. "Alles okay?",
"Ja. Wir sollten uns schnell vom Acker machen, ich will die anderen nicht sauer machen.",
"Richtig. Komm." Riku eilte voraus und Ichiro hastete hinterher. Als sie unten ankamen, war Arata immer noch nicht da. "Entschuldigt die Verspätung!" rief Ichiro. Aika winkte ab. "Das Mitglied von Phoenix Tear ist noch nicht hier. Ihr seid noch pünktlich.",
"Und Arata ist auch noch nicht hier." murrte Beatrice. Shinya kam bei ihnen an. "Arata ist in fünf Minuten da.",
"Sicher, dass es nur fünf sind?" fragte Beatrice.
"Sicher.",
"Na, mal sehen."
Sieben Minuten später kam Arata bei ihnen an. Beatrice seufzte genervt.
"Kiria wird uns abholen", sagte Shinya. "Verhaltet euch also gesittet.",
"Ja. Kein Gähnen, Onkel!" rief Beatrice. Arata unterdrückte genau in dem Moment ein Gähnen. Als die Abendröte bereits eingesetzt hatte, hielt ein teuer aussehendes Auto vor dem Hotel. Kiria stieg aus und begrüßte Diamond Heart mit einem Lächeln auf den Lippen. Tomoko hielt sofort ihren Atem an, Kanji wurde feuerrot im Gesicht und Shinya winkte nur mit einem Lächeln zurück. Alles, von Kirias fast rebellischem Look bis zu ihrem perfekten Make-up schrie nach weltberühmt.
"Hallo", begrüßte Beatrice sie.
"Hallo. Ich bin froh, dass ich auf den Punkt genau pünktlich bin. Lasst uns gehen. Kaeda wartet bereits auf euch." Sie versammelte sie Gilde um sich herum und führte sie zum Weißen See jenseits von Teak City. Johtoische Laternen hüllten die Umgebung in ein warmes Licht. Viele Tische und Stühle waren überall am See aufgestellt worden und der Glockenturm ragte im Hintergrund in die Höhe. "Die anderen Gilden sind ja noch gar nicht hier", merkte Ichiro an.
"Das stimmt. Ihr seid die ersten." Phoenix Tears Leiterin, Kaeda, erschien vor ihnen und verbeugte sich höflich. "Ich heiße euch am Weißen See willkommen. Es ist eine Ehre, euch als unsere Gäste zu haben.",
"Hallo." Beatrice nickte ihr zu. "Du bist dann wohl Kaeda.",
"Das ist richtig. Ich bin die Anführerin der Gilde.",
"Sie ist die Jüngste von uns, aber lasst euch nicht davon in die Irre führen", sagte Kiria und legte die Hand auf Kaedas Schultern. "Sie ist ein aufsteigendes Sternchen in Johtos Trainer-Community. Nun, setzt euch." Diamond Heart verteilte sich an die Tische.
Flower Garden und Sapphire Eclipse hatten sich bereits vor dem Gasthaus versammelt. Yukine war so nervös und unruhig, dass er am liebsten in seinen Klamotten verschwinden wollte.
"Hör bloß auf damit." Akira rollte mit den Augen. "Komm runter.",
"Was, wenn sie mich nicht mögen?" fragte Yukine.
"Es wird schon gut kommen, Yu", versicherte Makoto ihm. "Kopf hoch."
Nathan nickte ermutigend. "Du kannst das! Lasst uns diese neue Welt zusammen erkunden!",
"Es... scheint so, als ob andere eine Tendenz dazu haben, mich ziemlich schnell nicht zu mögen... Ich will wirklich keine Fehler machen..." sagte Yukine und lief auf und ab.
"Lass das", tadelte Eliot ihn. "Es gibt keinen Grund, dich jetzt schon verrückt zu machen.",
"Außerdem sind wir alle hier mit dir", erinnerte Diana ihn mit einem Lächeln und zeigte ein Peace-Zeichen mit den Fingern. "Und wir mögen dich. Es gibt keinen Grund für die anderen Gilden, dich nicht zu mögen. Am Ende sind wir alle nur eine große Familie."
Yukine nickte tapfer, aber seine Unsicherheit blieb. "Der... Professor hat mal gesagt, dass Johtoern ihr Ansehen sehr wichtig ist... Sie mögen keine... nicht normalen Leute..."
Akira küsste sanft seine Wange und verschränkte ihre Hände miteinander. "Du bist ja nicht alleine. Es gibt nichts, vor dem du Angst haben musst.",
"Aber ich bin ziemlich unnormal...",
"Und denkst, unter denen gibt es keine schwarzen Voltilamm?",
"Kann ich ja nicht wissen... Tut mir Leid, ich schiebe Panik ohne Grund... T-Tut mir Leid...",
"Schon allein diese Kiria wirkt nicht wie das normale, johtoische Mädchen. Ich verwette meine Kopfhörer dass sie da nicht die einzige ist.",
"Das ist ein ziemlich hoher Wetteinsatz", merkte Lane an. "Das wird schon was heißen.",
"Genau! Es gibt keinen Grund, Angst zu haben!" Jairo kam zu ihm. "Niemand schert sich um deine Hater und die, die dir drohen! Du hast uns und wir sind für dich da! Wir beschützen einander, oder?",
"While we breathe, we shall defend", verkündete Tori.
"Wh-While we breathe, we shall defend, ja..." Yukine nickte und atmete tief durch. "Mir geht's gut. Danke...",
"...Seid ihr bereit?" Setsuna blieb bei den Gilden stehen.
"Sind wir." Taen nickte ihr zu und sie folgten ihr. Auf dem Weg fragte Aella an Flower Garden gerichtet: "Habt ihr eigentlich ein Motto?",
"Ja. 'By endurance, we conquer'", antwortete Freya.
"Ich weiß nicht mal, wessen Idee das war..." murmelte Hazel. "Aber es passt ganz gut."
Finley beobachtete sie mit schiefgelegtem Kopf. "Sag mal, Hazel... Ich hab bemerkt, dass du ziemlich viele Fotos gemacht hast. Für wen sind die?",
"Sie sind... f-für... Uh... Muss ich das sagen?",
"Sie sind für Mr. Beaumont, stimmt's?" fragte Eliot. Hazel wurde feuerrot im Gesicht. "Ich dachte nur, es wäre eine nette Idee, ihm die ganzen Orte zu schicken, wo ich war und-",
"Was eine nette Vater-Tochter-Beziehung", scherzte Diana. Freya lachte.
"Stimmt doch überhaupt nicht!!" knurrte Hazel.
Jairo hing wieder an Makotos Arm, während sie liefen. Makoto ließ ihn und strahlte wie immer seine gelassene und ruhige Aura aus.
"Was ist eigentlich mit euch beiden los?" fragte Cressida. "Seid ihr Geschwister?",
"Nicht wirklich. Wir sind nicht blutsverwandt", antwortete Makoto. "Aber das spielt keine Rolle.",
"Ich bin adoptiert! Also... fast." Jairo sah zu Makoto hoch. "Er ist mein Vormund!"
Makoto nickte.
"Oh. Ich hätte nicht gedacht, dass ihr nicht verwandt seid", gab Cressida zu.
"Yay!" Jairo strahlte vor Stolz. Iris beobachtete sie mit einem aufgeregten Lächeln.
"Oh, aber Luci ist auch toll! Ich will ihn nicht vernachlässigen!" stellte Jairo klar.
"Tust du nicht", versicherte Lucian. "Hab einfach viel Spaß, ja?",
"Aww..." Freya lächelte. Solace tippte auf Elmas Schulter. "Äherm.",
"...Ja, Solace?" Sie drehte ihm den Kopf zu.
"Du hältst schon wieder Lanes Handgelenk.",
"Oh... Oh je!" Ihre Hand zuckte zurück wie vom Bibor gestochen. Lane zuckte zusammen. "Was zur- Oh. Hoppla."
Elma verschränkte die Hände mit roten Wangen und starrte Löcher in den Boden. Aella musste Gelächter unterdrücken. "El ist verliebt, El ist verliebt~" trällerte Tori leise.
"Oh, aber total", stimmte Aella ihr zu.
"Armer Lane.",
"Sei du mal leise, Tori. Du bist nicht besser dran.",
"Meeeeeeh..." Sie zog eine lustige Grimasse. Aella lachte.
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