6th SoT Anniversary (Teil Sechs)
'Er ist okay.' Maris Stimme erreichte alle zur selben Zeit. 'Er ist okay... Es geht ihm besser. Seine Alpträume haben sich beruhigt- vorerst.',
"Hast du das gehört?" Leilani drehte sich erleichtert zu Kahua.
"Hab ich." Er nickte. "Ich weiß nicht, wie sie das macht, aber Mann... Ich habe echt Respekt vor ihr. Wenn es so weiter geht, dann besteht für ihn doch noch Hoffnung...",
"Wir sollten trotzdem vorsichtig sein, glaube... ich...",
"Ich weiß." Kahua blickte aus dem Fenster. "Aber so, wie die Chancen jetzt stehen... Ich hoffe sehr, dass er es schafft... Ich... vermisse ihn schon ein bisschen. Ich mochte ihn sehr. Er war ein cooler Typ."
Am nächsten Morgen schlief Jayden noch, als Mari aufwachte. Er wirkte um einiges ruhiger. "...Du siehst besser aus... Jetzt, wo du etwas ausgeruhter bist..." Sie stupste ihn an. "Hey..."
Er bewegte sich nicht. Sie lächelte. "Ah... Noch müde, hm... Ja, wer würde dir das übel nehmen... Gut, dann lass ich dich mal."
Ein müdes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als er sie näher an sich zog. Sie legte den Kopf an seiner Schulter ab. "Okay. Hast du noch Schmerzen?",
"Ja... Aber das kümmert mich gerade gar nicht...",
"Okay. Abgesehen davon... geht es dir soweit gut?",
"Ich..." Er zögerte kurz. "Ich weiß es nicht. Ich kann dich immer noch verschwinden sehen, wenn ich die Augen schließe.",
"Wir haben uns schon mit deinen Alpträumen auseinander gesetzt... Wir schaffen es schon, dass du nicht mehr daran denken musst... Hast du Hunger? Du hast nicht zufällig versucht, dich selbst auszuhungern, oder? Du siehst mager aus.",
"Weiß ich nicht mehr... vielleicht...",
"Möchtest du etwas essen?"
Er zögerte erneut, bevor er nickte.
"Okay, dann warte hier... Ich besorge etwas für dich.",
"Danke...",
"Wenn du mich loslassen kannst.",
"..." Jayden zögerte diesmal lange, bevor er sich dazu bringen konnte, sie frei zu lassen.
Sie verließ den Raum und kam mit einem Frühstücks-Tablett zurück.
"Hast du... gut geschlafen?" fragte Jayden, als er sich aufsetzte und leise ächzte.
"Ja. Kannst du alleine trinken und essen, oder tut es zu sehr weh?" Sie hielt ihm eine Tasse Kakao hin.
"Kann ich. Ist schon okay..." Er griff danach. "Ich liege hier schon so lange, ich kann meine Beine nicht mehr fühlen... Ich glaube, sie sind eingeschlafen...",
"Ja, raus darfst du trotzdem noch nicht."
Jayden nippte mit einem genervten Seufzer an der Tasse. Sie setzte sich zu ihm und biss mit überschlagenen Beinen in ein Toast. Kurz war es still zwischen den beiden, bevor Jayden nach langem In-Die-Tasse-Starren die Stille zerbrach. "Es fühlt sich immer noch nicht real an... All die Zeit lang hatte ich es nie gewagt, zu hoffen, dass du zurück kommen würdest..."
Sie grinste. "Bin ich aber.",
"...Bist du.",
"Ich würde meinen unbeabsichtigten Trip als kleine Auszeit bezeichnen. Aber wenn ich ehrlich bin, es war eigentlich schön da. Die Landschaft war bizarr, aber da war so eine komische... riesige Höhle mit ganz vielen Kristallen. Wenn man die parasitären Ultrabestien mal weg lässt..."
Er sagte nichts dazu.
"Du solltest dir was anderes anziehen, sobald du dazu kommst. Und duschen." Sie musterte ihn. "Du siehst immer noch etwas lädiert aus."
Auch dazu sagte er nichts, er antwortete nur mit: "Mach ich gleich.",
"Nein, wirst du nicht. Noch sollst du liegen bleiben."
Er knurrte. "Ich hab genug rumgelegen.",
"Jayden.",
"..."
Sie seufzte und griff dann nach ihrer Haarbürste. "Darf ich?"
Er nickte stumm. Sie begann, sein zerzaustes, ungepflegtes Haar vorsichtig zu kämmen. "Och Mann... wie sehr ich dein hübsches Haar vermisst hab..." Sie kicherte. "Okay, das sieht schon besser aus.",
"Danke." Er blickte sie an. Die Dunkelheit in seinen Augen war noch nicht vollständig verschwunden. Sie beendeten das Frühstück zusammen, bevor Jayden aufstand und sich zum Badezimmer schleifte. Seine Bandagen waren rot befleckt. Sie rollte mit den Augen. Verdammter Sturkopf...
Er duschte und wusch das Blut und den Dreck von sich. Nachdem er sich ein paar Reservesachen übergezogen hatte, betrat er das Zimmer wieder. "Gibt's noch Bandagen hier irgendwo?",
"Ja. Auf der Ablage unten am Rolltisch ist ein Verbandskasten." Sie hatte die Halskette abgenommen. Er bemerkte das, sagte aber nicht eher etwas dazu als dass er sich frische Verbände um die Arme legte. "...Wo ist deine Kette?",
"Hab sie abgenommen.",
"Wieso? Du hast sie nie abgenommen.",
"Seitdem du gesagt hast, dass du dich von Arceus abgewandt hast, dachte ich, sie stört dich vielleicht.",
"...An dir stört mich gar nichts.",
"Ah." Sie nickte und zuckte mit den Schultern. "Naja. Egal. Wie auch immer. Tat dir die Dusche gut?",
"...schon irgendwie.",
"Dachte ich mir." Sie lächelte zu ihm hoch. Er lächelte zurück und setzte sich wieder.
"...manchmal hab ich so den Eindruck, du weißt nicht, wie gern ich dich hab, Jay.",
"...Das ist nicht wahr..." protestierte er leise.
"Warum würdest du dann denken, dass ich dich zurücklassen würde? Jetzt mal ganz im Allgemeinen.",
"Weil ich befürchte, dass du wieder dazu gezwungen wirst. Was vor einem Monat passiert ist, war etwas, was du niemals hättest verhindern können... Und ich will nicht, dass es wieder passiert. Ich will dich nicht wieder verschwinden sehen... Ich weiß, dass du das freiwillig niemals tun würdest...",
"Ich verschwinde nicht nochmal.",
"Das kannst du nicht versprechen.",
"Hast du Angst?",
"Ja.",
"Musst du nicht. Ich würde immer zurück kommen. Egal, wie lange es dauert.",
"..." Er begann, wieder zu zittern. "Ich kann das nicht nochmal durchmachen...",
"Shhh..." Sie zog ihn zu sich und drückte vorsichtig seinen Kopf gegen ihre Brust, so, wie sie es immer tat. "Lass mich dir was sagen. Ich weiß nicht, ob dich das beruhigt, aber... Ich gehe nicht noch einmal. Ich verspreche es.",
"..." Er sah zu ihr hoch.
"Ich werde nicht zulassen, dass dein Herz ein zweites Mal gebrochen wird...",
"...Okay. Lass mich nicht nochmal allein... Du hast es versprochen." Er atmete aus und schloss die Augen. Er ließ sich fallen.
"Ja... ich weiß...",
"Bitte, Mari... Halte mich auf, bevor ich ihn erwische... Er muss dafür bezahlen..." Er driftete wieder ab.
"Hey. Konzentriere dich jetzt bloß nicht auf den Schweinehund. Selbst wenn du versuchen würdest, mich zu rächen; alles, was du letzten Endes tust, ist, dich selbst zu rächen.",
"Das stimmt nicht...",
"Jayden, mir geht's gut. Wann kapierst du das endlich?",
"Er hat dich mir weg genommen...",
"Das ist der einzige Grund, warum du ihn tot sehen willst.",
"Er ist ausreichend.",
"Das hat aber nichts mit mir zu tun. Du willst ihm das antun, weil du darunter gelitten hast. Damit rächst du mich nicht.",
"Nein... Du liegst falsch..." Er verengte die Augen. "Du...",
"Oh, halt ja den Rand. Ich führe diese Diskussion jetzt nicht mehr mit dir.",
"..." Er senkte den Kopf und blieb brav still. Sie streichelte durch sein Haar. "Danke. Sonst muss ich dir wieder eine runter hauen.",
"...Bitte nicht.",
"Dann weißt du ja, worüber du nicht reden sollst."
Er nickte. "...Verstanden."
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