4. Advents-Special 2021 (Teil 6)
Diamond Heart brauchte für ihre Antwort am Längsten. Die Gilde hatte im Moment viel damit zu tun, mit ihren Jobanfragen hinterher zu kommen, da sie die letzten Wochen vor Weihnachten zu geschwemmt worden waren. Remy lag auf der Couch im Erdgeschoss und stöhnte: "Jeez, ich bin überarbeitet und unterbezahlt...",
"Das ist so kacke..." ächzte Yori und trank genervt ihren Bubble Tea. "Leute aus Sinnoh sind solche Schwindler.",
"Ich fühle mich des Schlafs beraubt..." stöhnte Tsubaki.
"Hey... Hat irgendjemand Tomo gesehen...",
"Nein...",
"Sie versucht dann wohl immer noch, Aika zu beeindrucken... Tut mir Leid, Tsubaki... du wurdest eiskalt ersetzt...",
"Tja... Das ist wohl Schicksal von seiner besten Seite. Aber ich hab ja noch dich, Yoyo.",
"Erwartest du jetzt von mir, dass ich dir was gestehe?"
Tsubaki umarmte sie übertrieben überschwänglich. "Natürlich, jahrelang...",
"Oh. Oh, nah, Mädel, du hast die Falsche-" Sie ließ fast ihren Bubble Tea fallen. Tsubaki lachte. "Hahaha... ich mache nur Witze.",
"...Ja, ist klar. Vielleicht sollte ich wieder anfangen, dich Tsuba zu nennen, bloß, um dich zu ärgern.",
"Bitte wie? Nein, danke. Ich passe."
Yori grinste.
Aika kam mit geflochtenen Haaren die Treppe herunter und summte vor sich hin.
"Siehst süß aus, Aika! Wie immer!" rief Yori ihr zu.
"Danke!" erwiderte das Mädchen.
"Wo ist denn deine strahlende Rittermaid?",
"Wer?",
"Na, Tomoko natürlich.",
"Oh... Äh... ich weiß es nicht.",
"Was hat sie denn heute so für dich gemacht~? Dir Arbeit abgenommen?",
"Uhm... Ja...",
"Aw, das ist süß.",
"Aber ich habe ein schlechtes Gewissen, weil alle anderen so viel zu tun haben...",
"Echt viel...",
"Oh Gooooott...." murrte Beatrice, die gerade auf ihren PokéTch schaute. "Das wird ein Theater...",
"Was denn, Bea?",
"Hab mir mal den Email-Kasten der Gilde angeschaut... Wir haben schon so viel zu tun, weil gefühlt ganz Sinnoh Hilfe braucht und dann kriegen wir eine Anfrage für Hilfe von Phoenix Tear...",
"Was wollen die denn?",
"Ihr habt doch von den Gerüchten gehört, dass Kirias Konzerte angeblich abgesagt werden, oder? Ja, Phoenix Tear will sie jetzt alle selber organisieren und hat darum gebeten, das wir bei ihrem Konzert hier drüben helfen. Und das auch noch, während so viel anderes ansteht..."
"Ich habe die Mail auch bekommen." Shinya betrat die Halle und stellte seine Angel gegen die Wand. "Ich bin gut darin, zu basteln und zu bauen. Das sollte helfen.",
"Und wann genau sollen wir das machen?" wollte Tsubaki wissen.
"In... ungefähr einem Monat.",
"Jeez... Ich hoffe, die Dinge beruhigen sich bis dahin. Es ist der Wahnsinn.",
"Leute, ich bin fertig...!" Kanji ließ sich auf die Couch fallen, die bereits von Remy besetzt war.
"AU!" stöhnte sein Bruder, als er von ihm gebodyslamt wurde. "Junge, was sollte das denn?!",
"Au, dude...",
"Ich war zuerst hier, du Trottel...!" ächzte er, als seine Rippen anfingen, zu pochen und sein Rücken schmerzte.
"Tut mir Leid, Mann...",
"Au, mein Rücken... Nicht cool, Kanji!"
Der Blondhaarige bewegte sich langsam von seinem Bruder herunter und ächzte. Remy setzte sich auf. "Jeez... Komm, setz dich...",
"Danke, Bro... Tut mir Leid..." Kanji setzte sich neben ihn.
Die Gruppe hörte Tomokos erschöpftes aber dennoch fröhliches Gesinge von draußen, während die kleine Braunhaarige eine Holzkiste in Richtung des Schuppens trug. "Hup, zwei, drei, vier, hup, zwei, drei, vier~",
"Uhm... Was macht sie da?" wollte Tsubaki wissen.
"Die erste Fuhre unserer Gartengeräte ist heute angekommen. Sie bringt es zum Schuppen, damit es niemandem im Weg steht", antwortete Shinya.
"Sollte ihr nicht jemand helfen? Die Kisten sind bestimmt schwer...",
"Ich helfe ihr!" meldete sich Aika.
"Bist du dir da sicher?" hinterfragte Yori. "Du bist ziemlich zart.",
"Ich schaff das!",
"Eh... wohl eher nicht.",
"Ich helfe ihr. Mach dir keine Gedanken darüber." Shinya lächelte Aika zu und lief bereits zurück zur Tür.
"Oh, Shinya..." Beatrice lächelte. "Das ist ja mal so typisch. Ich gehe dann mal und rede mit meinem Onkel. Entschuldigt mich." Sie stand auf und ging zu Aratas Zimmer, bevor sie an seine Tür klopfte.
"Die Tür ist offen!" antwortete er. Sie trat ein. "Hey, Onkel.",
"Hey, Niecey!" Er stand von seinem Stuhl auf und umarmte sie fest. Sie erwiderte seine Geste. "Also... uhm... hast du die Mails der Gilde schon gelesen...?",
"Ja. Ich rede gerade mit Kaeda. Willst du mitreden?",
"...Wirklich? Wow..." Sie trat zurück. "Ich meine... wir sind gerade echt viel beschäftigt und so...",
"Oh, ist das deine Nichte? Sie ist so hübsch!" Kaeda winkte ihnen von ihrer Webcam aus zu, deren Bild auf Aratas Stand-PC dargestellt wurde. Beatrice blinzelte sie verdutzt an. "Oh! Uhm, danke. Komme ich ungünstig...?".
"Nein! Natürlich nicht. Setz dich zu uns, wenn du möchtest!"
Das tat sie dann auch, mit dem Kopf an Aratas Schulter.
"Dein Name ist Beatrice, oder? Tachibana-san redet viel von dir!",
"Ja, aber die meisten nennen mich nur Bea...",
"Wie alt bist du?",
"Siebzehn. Ich bin seit... knapp zwei Jahren jetzt bei ihm.",
"Ich werde nächstes Jahr, um... 15.",
"Warte... Du bist so jung und übernimmst schon so viel Verantwortung?",
"Ja.",
"Das ist beeindruckend! Meinen Respekt dafür!",
"Danke!" Sie verneigte sich.
"Okay, also... wegen der Frage deiner Gilde... Wir... hängen mit den Job-Anfragen im Moment ziemlich hinterher... Es sind einfach zu viele.",
"Verstehe... Das Konzert wäre nächsten Monat. Ich könnte ein paar Freunde zu euch schicken, um auszuhelfen.",
"In einem Monat könnte das alles aber schon anders aussehen.",
"Ich hoffe das doch. Kiria tut bereits ihr bestes, um Pläne aufzustellen.",
"Was machen wir, Onkel...?" Sie sah zum Gildenleiter von Diamond Heart hoch.
"Unsere eigene Pflichten haben momentan Vorrang. Wenn sich in zwei Wochen alles beruhigt haben sollte, dann können wir mithelfen. Wie klingt das?",
"Sehr gut! Das bedeutet, dass wir dir später Bescheid sagen, Kaeda!",
"Ich freue mich sehr darauf! Überarbeitet euch nicht." Sie lächelte.
"Kein Problem!"
Am Freitag kam eine Antwort von Taro. "Alles läuft wie geplant. Ich konnte Adachis Urlaub durchsetzen", schrieb er Taen. Dieser bedankte sich bei Taro und buchte dann die Reise für Dino. Dieser fand die Betätigungs-Email der Transaktion von SEs Bankkonto am 4. Advent in seinem Email-Postfach.
"... Taen?! Komm sofort hier hoch!" schrie er durch das gesamte Gildengebäude. Ja, er war wieder in seinem hier provisorisch eingerichteten Büro.
"Wieso?" Taen lief wie die Unschuld selbst die Treppe hinauf- und das mit einem Lächeln auf den Lippen.
"Was IST das?!" Dino knallte einen Ausdruck von der Email auf seinen Tisch und starrte Taen wütend an. "Wir hatten eine Abmachung!!"
Er betrachtete das Papier. "Ah. Richtig. Sieh dir das an." Er legte ihm einen Umschlag auf den Tisch, auf dem "Für Adachi" stand.
"Du ziehst hier besser keine Stunts mit mir ab...",
"Tue ich nicht, versprochen."
Adachi warf ihm einen warnenden Blick zu, bevor er den Umschlag aufriss. Darin befanden sich zwei Flugtickets und eine Reserviernummer des Hotels, das Taen sich im Aquaresort auf Isla Sophita rausgesucht hatte. "Überraschung, du hast zwei Wochen Urlaub gewonnen.",
"...Urlaub? Für mich?",
"Danke Taro dafür." Taen verschränkte die Arme hinter dem Rücken. "Wir wollten dich für deine Arbeit kompensieren. Deshalb habe ich etwas für dich gebucht, was deinen Kriterien entsprach, während Taro deinen Chef dazu überredet hat, dir Urlaub zu gestatten. Betrachte das als Vor-Weihnachtsgeschenk von der Gilde. Die andere Email...", er tippte auf das Blatt, "...ist die Transaktionsbestätigung für ein Konzertticket von Kiria im Januar. Seitdem die Gerüchte der Absage aufgekommen sind, haben einige angefangen, ihre Tickets zurück zu geben, weshalb ich mir noch eins für Nelson ergattern konnte.",
"...",
"Also... bin ich jetzt aus dem Schneider?"
Dino bedachte ihn mit einem langen Blick. "Ich will das nicht nochmal sehen. Geld ist Geld, deswegen müssen wir IMMER darüber im Austausch stehen. Ist das klar? Abgesehen davon... Ich... denke, ich sollte euch dankbar sein. Nicht jeder kriegt so ein Geschenk zu Weihnachten. Also... danke.",
"Ich verstehe dich, aber es ist schon schwierig, dich darüber zu informieren, wenn du die Person bist, die damit überrascht werden sollte. Also... tut mir Leid.",
"Das hast du gut hingekriegt. Ich habe das nicht kommen sehen." Dinos Fassung brach nicht, aber dennoch konnte Taen die kleinsten Spuren eines ehrlichen Lächelns erkennen. Der Gildenleiter klopfte ihm auf die Schulter. "Genieße es, etwas Sonnenbräune zu kriegen, mein Freund.",
"Ihr verursacht besser keine Probleme, wenn ich weg bin." Er boxte ihm gegen die Schulter.
"Wir versuchen, uns zu benehmen. Ich hatte DAS Gespräch mit Nelsen vor ein paar Tagen, also denke ich, dass sie sich jetzt wirklich Mühe geben wird, wenn sie nicht "gefeuert" werden will. Wir werden schon klar kommen.",
"Sie hat sich schon gebessert. Ich bin ihr gegenüber immer noch skeptisch, aber es ist ein Anfang.",
"Also hat es etwas gebracht. Fantastisch.",
"Hah, ja..." Er blickte wieder auf die Tickets- und sein Lächeln wurde etwas breiter für wenige Sekunden.
"Nun ja... Ich hoffe, du sagst Auf Wiedersehen bevor zu gehst.",
"Werde ich. Genießt eure Zeit ohne mich.",
"Schwersten Herzens." Taen lächelte und verließ dann Dinos Büro.
Lucian wartete im Flur auf ihn und grinste. "Lief's gut?",
"Ja. Er war glücklich.",
"Glücklich in Adachi-Standards?",
"Ja. In "Ich habe ihn lächeln sehen"-Standards." Er hob die Faust in seine Richtung an. Lucian lächelte und boxte dagegen. "Das ist mit ziemlicher Sicherheit sein Lieblings-Weihnachten!",
"Würde ich doch hoffen." Taen lehnte sich gegen die Wand. "Er hat auch gesagt, dass bei Nelson bereits eine Verbesserung zu sehen ist. Ist sie für ihren Termin mit Ayuuki heute erschienen?",
"Ja, sie sind draußen spazieren gegangen.",
"Ah, das ist gut. Ich gebe ihr dann später das Ticket.",
"Ich liebe diese Zeit des Jahres! Gutes Essen, Geschenke... Kein Wunder, dass sich Nathan wie ein kleines Kind verhält.",
"Er macht sich verrückt, ja. Ich fühle mich zur Weihnachtszeit... Hm, großzügiger.",
"So ist Weihnachen halt.",
"Es ist ansteckend..." Er drückte sich von der Wand ab. "Dann wollen wir uns mal Nelsons Reaktion ansehen.",
"Fang sie ab, wenn sie zurück kommt!",
"Mhm. Bleib in der Nähe.",
"Für mentale Unterstützung?"
Taen warf ihn einen irritierten Blick zu. "Nein, für die Show, natürlich.",
"Ah... Achso."
Taen wartete in der Gildenhalle auf Nelson. Als sie mit Ayuuki dann das Gebäude betrat, fragte die Psychologin lächelnd: "Morgen, selbe Zeit?",
"J-Ja..." Ayuuki nickte zögernd.
"Hallo." Taen winkte ihnen zu und kam in seiner eleganten, anmutigen Art zu den beiden. "Wie geht es euch heute?",
"Uhm... G-Gut..." stammelte Ayuuki erschrocken.
"Sehr gut", antwortete Nelson. Taen betrachtete sie. "Ich habe gute Dinge von Ihnen gehört. Das ist gut.",
"Ich mache nur meinen Job. Ich bin froh, dass ich helfen kann." Sie war wieder in ihrer überdrehten aber professionellen Art versunken. "Brauchen Sie etwas?",
"Nein, aber ich habe etwas für Sie." Er zog einen weiteren Umschlag aus seiner Manteltasche hervor und händigte ihn ihr aus. "Hier.",
"Hm? Was ist das?" Sie betrachtete den Umschlag neugierig.
"Das werden Sie sehen, wenn Sie ihn öffnen."
Nelson öffnete ihn vor seinen Augen. "...Warten Sie. Ist das...?" Sie staunte nicht schlecht, als sie das Konzertticket entdeckte. "Das... Das war nicht nötig. Ich habe Ihnen so viel Kopfschmerzen bereitet... Sie sollten mir so etwas nicht geben, aber ich schätze die Geste sehr.",
"Nehmen Sie sie einfach an."
Ein leichtes Schimmern von Freude erhellte ihre Augen, als sie einen kleinen Sprung machte. "Danke! Ich wollte sie schon immer mal sehen!",
"Gern geschehen." Er verneigte sich höflich und lächelte dann Ayuuki an, bevor er die beiden wieder alleine ließ.
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