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Keeping Up With The Nazis

Ich habe es getan. Ich habe den 2. Teil der Buchreihe gelesen und wieder weiß ich nicht, was ich sagen soll, denn... Es liest sich wie „Sex and the Nazis" oder „Gossip Nazi" oder „Desperate House-Nazis" - ok, ok, ich hör schon auf mit den Witzen - und das nicht im positiven Sinne. Wobei auch die Frage wäre, wie das positiv geht.

Wir steigen mit der Geschichte in einer Szene ein, in der die Prota jetzt anscheinend wie aus dem Nichts in Mary-Sue-Manier nochmal ein paar Namen drauf bekommen hat. Charlotte Elisabeth Viktoria von Peterson. Ja, richtig, von Peterson. Die haben ja jetzt geheiratet, ihre Flitterwochen hinter sich, alle wurden nochmal befördert, die setzen leider ein Kind in die Welt und Friede, Freude, Eierkuchen.

Oder eher nicht...

Denn das Buch dreht sich zu locker 80% um die außerehelichen Eskapaden dieser Hansln, mit Ausnahme vom tatsächlichen Hans. Der macht sowas natürlich nicht, weil er ja der beste Ehemann aller Zeiten ist.

Ich will mich jetzt auch nicht zu sehr beschweren, denn immerhin stimmt es ja: Gerade Heydrich war da sehr...aktiv. Aber Leute, es interessiert mich nicht. Ich lese hier ein Buch über Charlotte und Hans und trotzdem sieht man von ihrer Ehe praktisch nichts im Vergleich zu Philosophiestunden von Hans über Heydrichs dysfunktionale Ehe. Mit dem Ergebnis, dass er ja seine Frau anscheinend doch sehr zu lieben scheint und sie sicher auch kein Unschuldslamm ist. Ich mein, ja...kann schon so gewesen sein, aber - ????

Wieso schreibt man über sowas? Genauso auch über Himmlers Affären – pfui teifl, diese eine Szene wollt ich echt nicht lesen, obwohl praktisch nichts beschrieben wurde, aber alleine die Vorstellung... – oder die von anderen SD oder Gestapo-Deppen.

Diese Thematik, dass die ja alle so untreu sind, wird so ausgeschlachtet wie auch der bitch fight zwischen deren Frauen. Dass Marga Himmler dick wäre ist ein Running Gag zwischen den Frauen und sie müssen immer wieder solche abfälligen Bemerkungen fallen lassen und natürlich wird Marga auch nichts anderes als geradezu dämonisiert, damit man ihre Meinung teilt.

Ja ja, ich weiß, sie war wirklich nicht beliebt in diesen Kreisen. Aber kein Mensch ist durch und durch ein bösartiges Monster und doch wird sie so dargestellt, was ich einfach fragwürdig finde. Generell, von manchen Szenen bekomme ich ganz unangenehme Untertöne in Bezug auf Frauen mit...

Ich meine, wozu dieser abfällige Ton? Dieser letzte Satz war absolut unnötig.

Aber die Zweideutigkeit, die dafür gesorgt hat, dass für mich Hans x Himmler x Heydrich x alle anderen einfach Canon ist, gibt's trotzdem noch und die macht das wenigstens ab und an amüsant:

Und dass Heydrich wenigstens manchmal ein bisschen geröstet wird.

„Aber das kann doch nicht alles sein", denkt ihr jetzt vermutlich und nein, oh nein, ist es nicht...aber fast. Leider.

Nach seinem Zusammenbruch im letzten Buch, möchte man meinen, Hans würde irgendwas tun. Entweder vor sich Gewalt mehr rechtfertigen oder sich weiter von der SS distanzieren. Aber er macht nichts. Also wirklich nichts nichts. Jedenfalls vorerst.

Und das obwohl – dafür bin ich zumindest irgendwie dankbar – das erste Mal explizit wirklich über Gewalt gegen Juden gesprochen wird. Er fühlt sich nicht wohl dabei und das wars dann auch schon damit. Was ich mich frage: Der Typ ist seit den Anbeginnen bei der NSDAP - wie ist er bis jetzt, 1936, drum herumgekommen sowas zu hören? Wie? Ich verstehs nicht. Vor allem, da er doch behauptet, er würde jede Meinung der Partei ja so sehr teilen. Logik?

Als er dann auch noch von Toden während Gestapo-Verhören erfährt, verwandelt er sich in einen wahren Pazifisten und will das unbedingt stoppen. Ja, er sagt das öffentlich. Nein, nicht nur einmal.

Das erste Mal hätte ich noch verstanden, dass er damit davon kommt und es Heydrich dabei belässt, dass er ihn wieder „auf den richtigen Pfad bringt" (fand ich sogar ganz gut gemacht, ehrlich gesagt) und auch als er mal einem anderen gegenüber äußert, er will nicht in Folter involviert sein, ist das noch logisch. Aber der Typ redet konstant darüber wie falsch doch sowas wäre und man Menschen nicht so behandeln kann und kommt einfach damit davon, ohne negative Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Helmut, ihr erinnert euch vielleicht an ihn, der ihn für seine Aktion am Ende von Band 1 hasst und überdies gerne Charlotte für sich hätte, will ihn sogar loswerden, indem er ihn in ein Gestapo-Verhör zwingt. Was passiert? Nein, Hans katapultiert sich nicht aus der SS, indem er dort zusammenbricht.

Er schreitet in Folter ein, ist nett zu dem Häftling, der dann alles verrät und macht schließlich einen auf „Seht her, ich hab doch gesagt, Gewalt ist keine Lösung". Damit rettet er den Tag und alles ist gut. Hä??

Ich will jetzt nicht so extrem kritisch klingen, weil eigentlich hab ich mir ja eine Gegenposition gewünscht. Aber die Umsetzung ist halt so...meh. Auf der einen Seite hätte ich Hans als Ideologen eingeschätzt, immerhin wird ja behauptet er hätte der Partei gleich in jedem Aspekt zugestimmt, er scheint auch vor früheren harschen Methoden nicht zurückgeschreckt zu sein und auch der Röhm-Putsch war nur ein Problem, als es dann um persönliche Gewalt ging.

Also wieso sollte er diese Methoden jetzt plötzlich zu heftig finden? Denn nach allem, was wir wissen, müsste er die Feindbilder des NS teilen (und da sie ihr Ziel noch nicht erreicht haben, ist der "Kampf" aus deren Sicht nicht vorbei) und müsste ebenso schon mit sehr heftiger Diktion in diese Richtung konfrontiert worden sein.

Es macht nicht den Eindruck als wäre Hans wie manch anderer einfach aus praktischen Gründen mitgegangen ohne das volle Ausmaß der Ideologie zu begreifen bzw. das zu wollen, sondern als wäre er inkonsequent oder echt dämlich. Denn brutal waren die immer schon. Wieso sollte er da ausgerechnet jetzt aussteigen?

Und wieso sollte er dann nicht einen Schritt weiter denken und sich von der SS als Ganzes distanzieren? Irgendwie ergibt das in meinen Augen hinten und vorn keinen Sinn.

Jedenfalls bedarf es schließlich einer Situation, in der er fast von einem Häftling umgebracht wird, dass er dezent Ärger bekommt. Aber auch noch recht wenig dafür, dass er zum hundertsten Mal ihre Methoden anzweifelt. Jedenfalls kommt er durch seine kurzzeitige Suspendierung zu dem Schluss, dass er nicht länger schwach sein will und ab jetzt blind Befehle befolgen will. Ende.

Jap, that's it. Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Einerseits ist Band 2 doch weniger problematisch als Band 1 wie mir scheint, aber eben leider immer noch problematisch.

Warum?

Ganz einfach. Weil wir immer noch nicht ernsthafte Gegenpositionen haben, immer noch nicht das ganze Bild sehen. Ja, diesmal wird erwähnt, dass die Gestapo foltert, aber es wird sehr wohl so dargestellt als fände das nicht jeder explizit gut, eher wie etwas Notwendiges, wo man sich raushalten will.

Von Diskriminierung von gewöhnlichen Familien, Frauen und Kindern sieht man nichts, obwohl das doch genauso wichtig für Hans' Entwicklung wäre. Genau deswegen wirkt das Buch auch wieder so... Eigenartig. Statt keine Ahnung wie vielen Smalltalk-Szenen zwischen Charakteren und Lina, die von den Bayern (wieso auch immer) bis zu anderen Frauen alles hasst, zu zeigen, wären Szenen, die so etwas vermitteln wichtig gewesen. Mein Gott, das ist ein Buch über den NS und wir sehen nie wie sich das auf Juden, Roma und Sinti, Homosexuelle, körperlich oder geistig Kranke auswirkt und das in einem Kontext, in dem man Mitleid haben kann. Nur einmal eine Szene im KZ, aber auch hier kann Hans sich ja hinter "die sind sicher nicht ohne Grund hier" verstecken.

Ich hätte echt gerne eine Szene gesehen, in der das nicht mehr geht und das wäre auch nicht schwer zu bewerkstelligen gewesen.

So wirkt Hans' eigentlich kaum vorhandene Entwicklung oberflächlich und lasch. Natürlich ist es gut, wenn Charaktere Rückfälle in alte Muster haben, sich mal kurzzeitig im Kreis drehen... Aber das tut Hans fast 300 Seiten lang. Zweifel - irgendjemand redet ihm gut zu - hilft nur ganz minimal, obwohl er denkt, dass sie recht haben - wieder Zweifel...

Und alles spielt sich nur auf so oberflächlicher Basis ab bzw. kann es fast nur, wenn man viel zu wenig von den ganzen Aktivitäten der Nazis zu sehen kriegt. À la „Meine Eltern haben mir beigebracht alle Menschen zu achten. Aber die Partei sagt, manche schaden der Gesellschaft und die haben doch recht oder?" Es war mir immer zu wenig und konnte meiner Meinung nach nicht tiefgreifend abbilden, wie es war, da immer tiefer reingezogen zu werden. Für mich ist nicht klar, warum Hans sich für die Partei entschieden hat und nicht meinte, dass ihm das jetzt reicht. Im Endeffekt kennen wir den Mann und seine Überzeugung nach 2 Büchern immer noch sehr wenig.

Wie auch im ersten Band distanziert sich die Autorin wieder nie deutlich genug von den Aussagen und Gedanken ihrer Charaktere. Beispielsweise was die ihnen doch alle so weggenommen haben und irgendwas von wegen wie sehr Juden doch Geld lieben würden. Das steht dann einfach so da und wird nicht mal von ihr als äußere Instanz so recht kritisiert. Ein einfaches "dachte Hans" oder "in seinen Augen usw." würde da schon viel mehr Distanz schaffen. Vor allem sind es nie wirklich 100%-ig menschenverachtende Aussagen, sondern Antisemitismus in kleinen, "leicht verdaulichen" Häppchen, was es sogar noch schwieriger für mich macht als irgendwelche grausamen Gewaltaufrufe, bei denen jeder gesunde Mensch erkennen würde, wie widerlich solches Gedankengut ist.

Dabei darf man ebenso nicht vergessen: Hans ist immer noch der "Held" der Geschichte. Man soll mit ihm irgendwie sympathisieren, zumindest hätte ich das so wahrgenommen, damit dass er Gewalt nicht angebracht findet und wie sehr ihn das doch fertig macht.

Ich fand das "Ach mein schwerer Job, ich kann nicht mal mehr in den Spiegel sehen und wie krank mich das doch macht" ehrlich gesagt befremdlich und teilweise abstoßend, angesichts dessen, was andere Leute wegen ihm erleiden müssen. Das alles hätte ja auch ein geschickter Wink der Autorin sein können - hätte man mehr Gelegenheit bekommen, mit der Gegenseite zu sympathisieren. Dann hätte das diese Doppelmoral wahnsinnig gut entlarvt. Aber nö, kriegt man ja nicht. 

Das Problem damit ist, dass es so dargestellt wird, als wäre Hans so weit weg von der Diskriminierung gewöhnlicher Menschen, dass er (und ein ungebildeter Leser, wenn ich ehrlich bin) sich dieses Bild der bösen Verbrecher und Staatsfeinde aufrecht erhalten kann. Dabei ist das weit weg von der Realität. 

Achja, und dann war da noch diese Szene, bei der ich ja echt nichts unterstellen will, aber das klingt 1:1 wie aus Schindlers Liste kopiert:

Fazit: Ich weiß jetzt mehr über die Eheprobleme dieser ganzen Kerle als über den NS selbst und damit liest sich das ganze sehr sehr trivial. Hans' Krise kommt oft viel zu kurz, es gibt auch wieder kaum einen Höhepunkt im Buch. Ich meine, alles was mit Helmuts Rache aufgebaut wird, wird wohl erst im nächsten Teil kommen. Sonst gabs hier zwar ein paar wenige spannende Momente, aber ein wirklicher Spannungsbogen existiert nicht. Gleich wie im ersten Teil.

Und um hier noch etwas Eigenwerbung dranzuklatschen: Ich schreibe grade auch an einer Geschichte zu dem Thema. »Verhör«. Lest doch gerne mal rein :)

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