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8. Lorcan

Ein Zupfen. Ein nervendes, schmerzendes Zupfen in seinem Gesicht. Halb benommen murrte Cain und legte die Stirn angestrengt in Falten, doch zu mehr war er nicht in der Lage. Er fühlte sich, als schwebte er in irgendeinem schwerelosen Nichts, als würde er schwach und ausgemergelt im Weltall umherschwirren, während er mit seinen Ohren bloß ein endloses Rauschen vernahm. Als befände er sich in einer Welt zwischen Leben und Tod, vor der Pforte zwischen Himmel und Erde. Nur, dass er von vollkommener Dunkelheit statt von Wolken und Engeln umgeben war.

Da war es wieder! Diesmal spürte er, wie etwas winziges ihm in die Wange kniff. Der ziepende Schmerz ließ den Jungen ein klein wenig zusammenzucken. War das etwa normal, wenn man starb und drauf und dran war, ins Jenseits zu stolzieren? Oder war er nicht einmal tot, sondern erlebte dies gerade am lebendigen Leib, nur, dass er dabei immer noch halb bewusstlos war? Doch sobald der Junge auch nur ein bisschen sein Gehirn anstrengte, wurden seine schwachen Gedanken von den unerbittlichen Schmerzen aufgehalten, die ihm ohne weiteres den Schädel zu durchbohren schienen. Und um die Augen zu öffnen, um zu sehen, was ihn störte, war er zu kraftlos. Schließlich gab er den Versuch auf, sich gegen seine Handlungsunfähig zu widersetzen und beschloss so lange zu warten, bis seine Kräfte einigermaßen wieder eingekehrt waren.

Es dauerte nicht lange, da wurde das störende Rauschen in seinen Ohren langsam schwächer. Auch seine Sinne schienen sich wieder zu verfestigen, denn mit der Zeit kam es ihm nicht mehr so vor, im bodenlosen Nichts zu schweben, sondern fühlte nun den feuchten Sand unter seinem Körper, mit dem er seitlich darauf lag. Das Zwicken unterhalb seines Auges, welches er kurz darauf wieder zu spüren bekam, fühlte sich dafür umso schmerzhafter an und Cian zuckte erneut zusammen, doch diesmal gelang es ihm tatsächlich, seine Augen einen schmalen Spalt zu öffnen. Verschwommene Silhouetten spielten mit seiner noch nicht ganz verfestigten Sicht und er blinzelte, um die einzelnen Pigmente im schwachen Schein, der sie sichtbar machte, deutlicher erkennen zu können. Endlich gelang es ihm und er konnte schärfer sehen, doch anstatt dem Himmelreich und den singenden Engel entgegen zu blicken, starrte er nun in zwei kleine grüne Augen und einer breiten Knollnase, während eine winzige Hand erneut nach ihm zu greifen versuchte. Wie vom Blitz getroffen riss Cian seine Augen erschrocken auf und stieß einen spitzen Schrei aus, der geräuschvoll durch die steinernen Gänge hallte. Das kleine Wesen, welches ihm diesen Schreck eingejagt hatte, schien von seiner plötzlichen Reaktion ebenfalls sehr panisch geworden zu sein, denn es schrie ängstlich auf und trippelte auf seinen kurzen Beinen hinter einen winzigen Felsbrocken, der ihn jedoch trotzdem gut versteckte.

Cian erstarrte. Was war denn das für eine seltsame Kreatur gewesen? Der Junge hatte leider nicht viel von dem Wesen erkennen können, da es viel zu schnell hinter den Stein gekrochen war. Doch was er außer den giftgrünen Kulleraugen gesehen hatte, war, dass es klein gewesen war. Sehr klein. Die winzigen Beinchen, die es weggetragen hatten, waren auf keinen Fall größer als Cians Mittelfinger gewesen und auch der Rest glich von der Größe eher Pinocchio.

Ungläubig starrte Cian den Felsen weiter an, während er sich bemühte, sich wieder aufzurichten. Es fiel ihm zwar nicht besonders leicht, da ihm immer noch ein bisschen schwummrig war und seine Körperteile immer noch etwas geschwächt waren, aber dann gelang es ihm letztendlich, sich aufrecht hinzuknien. Sein Kopf schwirrte zwar noch, doch Cian ignorierte seine Schmerzen völlig. Mit gebanntem Blick schaute er zu dem Stein, hinter welchem sich das kleine Wesen versteckte. Er überlegte, ob er nicht einfach an es heran kriechen sollte, um es besser betrachten zu können, allerdings schien dieses Etwas ziemlich in Angst vor ihm geraten zu sein und deswegen erwog er es, es lieber nicht ein weiteres Mal zu verängstigen. Stattdessen räusperte er sich.

,,Ähm, hallo?", sagte er ein wenig unsicher, wobei er keine Ahnung hatte, ob das Ding ihn überhaupt verstand. ,,Du... du brauchst keine Angst zu haben, wirklich! Ich tu dir schon nichts!" Ein leises Wimmern ertönte hinter dem Stein, doch der Junge erhielt ansonsten keine Antwort. Seufzend versuchte er es von neuem. ,,Naja, sorry wegen gerade, also dass ich dich erschrocken habe, okay? Es ist nur so... ich hab sowas wie dich noch nie gesehen... glaub ich zumindest. Also, zumindest noch nicht in so einer dunklen Höhle wie dieser hier und wenn mich dann etwas mitten im Schlaf weckt, indem es mir im Gesicht rumspielt, da erschreck ich mich schon mal, weißt du? Ich... also... naja, ich hatte ja keine Ahnung, ob du gefährlich bist oder so...?" Plötzlich hielt Cian inne. Was tat er da eigentlich nur? Sprach er gerade ernsthaft wie der letzte Depp zu einem Trollding, welches seine Sprache vermutlich genauso wenig wie ein Tier verstand? Ungläubig schüttelte er den Kopf. Vielleicht spielten ihm seine Augen auch nur einen Streich oder er träumte, denn das konnte doch nie und nimmer real sein! Doch dann, auf einmal, erklang die piepsige Stimme wieder, nur diesmal glaubte der Junge auch richtige Worte zu hören.

,,G... gef... fährrrl... lich?", stotterte die hohe Stimme, die Ähnlichkeiten mit der eines kleinen Kindes hatte. ,,I... ich?" Fassungslos klappte Cian die Kinnlade herunter. Dieses Wesen hatte ihn also doch verstanden und konnte sogar sprechen! Er konnte es einfach nicht glauben. Wie war das nur möglich? War das wirklich echt was sich hier gerade abspielte oder halluzinierte er bloß? ,,Äh... nun ja... es geht, also... keine Ahnung." Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte, dazu war er viel zu verdattert. ,,Ich... ich bin es auf jeden Fall nicht!" In diesem Moment schien das Wesen ein wenig beruhigter geworden zu sein, denn kurz darauf wagte es, seinen winzigen Kopf zitterig hinter dem Stein hervor zu strecken. Zwei spitze Ohren zogen sich an den Seiten des kreisrunden Kopfes in die Länge, während die beiden grünen Augen ihn schüchtern ansahen. Der schmale Mund war leicht geöffnet und offenbarte die Zähne, die im Vergleich zu den anderen Körperteilen recht groß und breit waren. Doch das, was Cian am meisten erstaunte, waren die violetten Haare, die ihm wild zu allen Seiten abstanden, so, als hätte er in eine Steckdose gefasst. Und dann war da noch dieser zerfledderte Sonnenhut, der inmitten seiner dichten Mähne auf seinem Kopf thronte. Im Großen und Ganzen sah es wirklich nicht gefährlich aus, eher wie ein harmloses Haustier, das fürchterliche Angst vor Fremden wie ihm hatte. Um es davon zu überzeugen, dass er ihm nichts tat, setzte Cian ein gezwungenes Lächeln auf. ,,Hey, was-auch-immer-du-bist!", begrüßte er es. ,,Also, ich bin Cian. Cian Hayes und, keine Ahnung ob du weißt was ich bin, aber ich bin ein Mensch und bin fünfzehn. Genau genommen bin ich also ein Teenager. Und... naja, du weißt schon!" Er räusperte sich erneut und sah erwartungsvoll auf das Wesen herab, welches ihn immer noch misstrauisch beäugte. Langsam kam es schließlich komplett hinter dem Felsen hervor und entpuppte sich als ein winziges Männchen, nicht größer als Cians Handfläche und gekleidet in einer violetten Jacke mit gelben Knöpfen und einer moosgrünen Stoffhose. Seine Füße steckten in schwarzen Stiefeln, während er nervös seine zierlichen Händen miteinander knetete. Es hatte den Kopf etwas eingezogen und sein Blick war noch scheu, allerdings schien er sich doch etwas beruhigt zu haben. Der Junge erwartete, dass es nun auch mehr von sich erzählen würde, vor allem darüber, was es überhaupt war, doch stattdessen nutzte es seine Piepsstimme für eine weitere Frage.

,,W... was t... tust du h... hier?", stammelte es. ,,U... und w... wie kommt es, dass s... sie so l... l... leuchtet?" Er zeigte mit seinem zitternden Ärmchen an Cian vorbei und blickte ihn dabei aus großen, fragenden Augen an. Verwirrt legte der Junge die Stirn in Falten, folgte jedoch den Anweisungen des Kleinen und drehte sich zur Seite. Kurz darauf erstarrte er erneut und sein Herz begann zu rasen. Da war sie wieder! Die mysteriösen Kugel, die ihm dieses seltsame Schauspiel mit der bunten Katze gezeigt und ihm diesen Elektroschock oder was das auch immer war verpasst hatte. Ihr Licht war ein bisschen schwächer geworden und die farbenfrohen Striche, die zusammen die Katze gebildet hatten, waren verschwunden. Der weißliche Schimmer strahlte dennoch hell genug durch die Höhle, weswegen Cian seit seinem Erwachen also auch einwandfrei sehen und den Zwerg erblicken konnte. Kaum hatte er den Glasball wieder angesehen, erinnerte er sich an dieses erhitzte, schmerzende Gefühl in seinen Händen und eine eiskalte Gänsehaut jagte ihm den Rücken hinunter. Dieses Ding, welches er zuvor noch wunderschön und faszinierend fand, hatte ihm nun gehörig Angst eingejagt und er rückte ein Stück von ihr weg. ,,Ähm... keine Ahnung!", murmelte er, wobei er das Wesen ratlos ansah. ,,Auf beide Fragen bezogen. Ich... ich weiß auch nicht, was ich hier soll und... und warum diese Kugel so leuchtet und so." Als das Männchen ihn allerdings immer noch erwartungsvoll anstarrte, seufzte er inständig und begann, ihm seine Geschichte zu erzählen. Von dem Moment an, als er ziellos durch die Landschaft spaziert war und von den Wölfen angegriffen wurde, die ihn dann zur Klippe schleiften, wo das Wasser seltsamerweise angestiegen war und er von den Tieren dann hinunter gestoßen worden war, bis hin zu dem Augenblick, wo er die Kugel gefunden und in den Händen gehalten und sich dann dieses Schauspiel mit den Lichtern und der Katze angespielt hatte.

Als er fertig war, erwartete Cian zuerst, dass das Wesen ihn nun für vollkommen verrückt erklären und ihm nicht glauben würde, doch als er dann in die Miene des Männchens blickte, war in dieser alles andere als Ungläubigkeit und Misstrauen abzulesen. Im Gegenteil, denn kaum hatte der Junge das Erlebnis mit der Kugel geschildert, hatte die Augen des Männchen plötzlich gestrahlt und seinen dünnen Mundwinkel hatten sich zu einem breiten Grinsen verzogen, sodass seine riesigen Zähne zu sehen waren. ,,Ist das alles wirklich wahr?" Das Stottern in seiner Stimme war restlos verflogen. Begeistert stieß er einen lauten Juchzer aus und sprang in die Höhe, ohne darauf zu warten, dass Cian ihm antwortete. Triumphierend ballte das Wesen seine kleinen Fäuste und sah mit einer Mischung aus Glück und Ehrfurcht zu Cian hinauf, der es hingegen irritiert beäugte. Was war denn auf einmal in diesen Winzling gefahren? Erst war dieses Wesen panisch vor Angst vor ihm gewesen und kaum hatte er ihm eine durchgeknallte Geschichte aufgetischt sprang es wie ein Schlumpf freudig in die Höhe. Scheint ziemlich starke Stimmungsschwankungen zu haben., dachte Cian. Das kann ja heiter werden...

,,Okaaaay...", murmelte der Junge verwirrt zur Entgegnung. ,,Gaaanz langsam bitte! Nochmal von vorn, was zur Hölle ist daran so toll, dass ich beinahe gefressen, ertrunken und von einer schrägen Kugel verbrannt wurde? Und wenn ich fragen darf, was oder wer genau bist du eigentlich?" Endlich kam das Kerlchen, immer noch breit grinsend, ein wenig zur Ruhe und leuchtete Cian überglücklich an. ,,Was daran so toll sein soll?", frohlockte er. ,,Na, einfach alles! Okay, gut, war vielleicht nicht so ganz angenehm für dich, aber hey, du hast überlebt und das bedeutet, dass du genau der Richtige bist! Heilige Dana, dass ich diesen Tag noch erleben durfte! Da spaziere ich gerade noch voll gechillt durch die Höhlengänge, denk mir, hier unten ist es so schön ruhig sodass man niemandem auf die Nerven geht, und dann hör ich auf einmal so'n komisches Geräusch, war n' Schrei glaub ich, hat sich hier unten irgendwie viel gruseliger angehört als sonst. Naja, jedenfalls dachte ich mir 'Hm, vielleicht sollte ich mal nachsehen' und das hab ich dann auch gemacht und Überraschung, mitten auf'm Weg liegt so'n ohnmächtiger Rotschopf wie du hier und dann auch noch direkt neben ihr! Zuerst dachte ich mir wirklich 'Ist das da wirklich der für den ich ihn halte?', aber dann dachte ich mir 'Könnte auch n' Irrtum sein und es is nur n' beknackter Penner der zu viel gesoffen hat und sich hierher verirrt hat'. Und da ich mir nicht sicher war, hab ich einfach gewartet und siehe da, du bist es! Ach ja, hab ich ja ganz vergessen!" Er nahm den Sonnenhut vom Kopf und machte eine tiefe Verbeugung, wobei er den Arm mit dem Hut in der Hand höflich von sich ausstreckte. ,,Gestatten, Lorcan mein Name!" Kurz darauf richtete er sich wieder auf und platzierte seinen Hut erneut mitten in seiner wilden Haarpracht, ehe er gutmütig fortfuhr. ,,Die meisten von euch Menschen würden mich als Kobold bezeichnen. Was auch irgendwie stimmt, aber genau genommen gibt es viele verschiedene Rassen von uns. Ich beispielsweise,", dabei legte er stolz seine Hand auf seine Brust, ,,bin ein Puk!"

Cian fehlten sämtliche Worte. Einerseits hatte ihn Lorcans ununterbrochenes Gelaber auf die Dauer ziemlich genervt, sodass er nun teils missmutig teils verwirrt aus der Wäsche guckte. Denn andererseits war das Gefasel auch etwas seltsam und schräg gewesen, dass er es erstmal richtig verarbeiten musste. Es war also tatsächlich gut, dass er halb verreckt und ausgemergelt war und dass er aus diesem Grund der Richtige war? Wo lag denn da der Zusammenhang? Suchte dieser verrückte Kobold etwa leidenschaftlich nach hilflosen Ausreißern wie ihm, die offensichtlich durch Zufall Meister in Sturz- und Tauchkunst waren, obwohl sie fast gar nichts taten außer zu leiden? War er dafür der Richtige oder für was sollte er es sein? Und jetzt war da auch noch Lorcan selbst, der sich als eine spezielle Art von Kobold ausgab und somit genau das Gegenteil von Cians Glaubenseinsicht bewies, wo der Junge schließlich keineswegs an irgendwelche Fabelwesen und Mythen glaubte.

Skeptisch schüttelte der Junge schließlich nur den Kopf. Was tat er hier eigentlich? Hatte er nicht etwas viel wichtigeres zu tun, als hier unten mit einem verrückten Puk die Zeit totzuschlagen, wie zum Beispiel endlich einen Weg hier raus zu finden? Wenn das so weiter ging, würde er noch an dem Gefasel des Koboldes draufgehen und als mickriges Skelett tausende Jahre neben einer unheimlichen Leuchtkugel verweilen. ,,Ähm, sehr... angenehm.", murmelte Cian zur Antwort, ehe er die Hände in den sandigen Boden stemmte und sich erhob. Seine Kopfschmerzen waren noch nicht ganz verflogen, sodass der Jungen erst ein wenig taumelte, bis er das Gleichgewicht jedoch wiederfand und mit seinen Händen den klebrigen Sand von seiner klammen Schuluniform klopfte. ,,Tja, also dann." Er warf Lorcan einen beiläufigen Blick zu und rang sich ein halbherziges Lächeln ab. ,,War... äh... nett, dich kennengelernt zu haben! Ich muss dann mal weiter, man sieht sich!" Hoffentlich nicht., dachte Cian insgeheim, da er diesem eigenartigen und nervtötenden Puk auf keinen Fall ein zweites Mal begegnen wollte. Er wollte sich gerade umdrehen und in einem der Gänge verschwinden, die in tiefste Dunkelheit abzweigten und ihn weiter ziellos durch dieses unterirdische Labyrinth führten, doch Lorcan schien seine neue Bekanntschaft noch nicht gehen lassen wollen.

,,Hey, warte!", rief er enttäuscht, tippelte auf seinen kleinen Beinchen hinter Cian her und stellte sich ihm flink in den Weg. Seine Kulleraugen blickten flehend zu ihm hinauf. ,,Du kannst jetzt doch nicht einfach abhauen! Bitte nicht! Es kommt so selten vor, dass ich neue Freunde kennenlerne, weißt du?" Was ich irgendwie auch verstehen kann., schoss es Cian durch den Kopf und er rollte genervt mit den Augen. Er ging jedoch nicht weiter auf den Kobold ein und setzte kurzerhand seinen Fuß über ihn hinweg, um dem Tunnel folgen zu können. ,,Bleib hier!", bettelte der Puk erneut und sprang in die Höhe, um eines der Hosenbeine des Jungen zu fangen, verfehlte allerdings und landete in der Länge im Sand. Der Junge tat, als hätte er dessen Aktion nicht bemerkt, blickte stur in den Tunnel vor ihm und schritt weiter der Düsternis entgegen. Er betete innerlich, dass der Kobold endlich bemerkt hatte, dass er nichts von ihm wollte außer von ihm in Ruhe gelassen zu werden, doch auch diese Hoffnung machte Lorcan ihm zunichte.

,,Alter, komm schon!", hörte Cian den Puk rufen, während er aus den Augenwinkeln erhaschte, wie der Kleine auf seinen flinken Beinen neben ihm her hechtete. Hechelnd versuchte er, mit den großen Schritten des Jungen mitzuhalten. ,,Du weißt doch eh nicht, wo du hinmusst! Da kannst du doch gleich noch eine Weile hier bei mir bleiben!" Danke, lieber verhungere ich irgendwo im nirgendwo als von dir tot gelabert zu werden, murrte Cian gedanklich, hielt jedoch den Mund. Doch anstatt sich wie vorgehabt nicht von dem sinnlosen Gelaber stören zu lassen, musste der Junge insgeheim tatsächlich stutzen. Lorcan mochte zwar unendlich nervig sein, aber in diesem Sinne hatte er vollkommen Recht: Cian hatte absolut keine Ahnung, wie er hier wieder raus gelangte. Er mochte sich ja so viel Hoffnung machen können, wie er wollte, denn egal welchen Weg er wählte, die Wahrscheinlich war gering, dass es der Richtige war. Aber trotz seiner Unwissenheit und Angst, die sich immer mehr in ihm breit machte, bemühte er sich um eine trotzige Miene. ,,Woher willst du das denn wissen?", murmelte er genervt, ohne stehen zu bleiben oder den Puk überhaupt anzusehen. Keuchend schmunzelte Dieser. ,,Na, das ist doch voll offensichtlich! Du gehst in die total verkehrte Richtung. Wenn du da lang weitergehst, dann erreichst du entweder irgendwann die Todesklippen oder... Au! Hey, was sollte das?" Noch während Lorcan geredet hatte, hatte ein Teil seiner Rederei etwas in Cian entflammt, sodass dieser augenblicklich stehen geblieben und der Puk gegen sein Bein gestoßen war. Ein wenig verärgert rieb der Kleine sich seine breite Nase und schüttelte seine lilane Mähne. ,,Nur weil du größer bist heißt das nicht, dass..." Weiter kam Lorcan mit seiner Beschwerde jedoch nicht, denn kaum war er gegen Cian geprallt, bückte dieser sich auch schon und packte den Kobold mit zwei Fingern am Schlafittchen. Wie ein benutztes Taschentuch hob er ihn in die Höhe und ließ ihn nur wenige Zentimeter vor seinem Gesicht entfernt in der Luft baumeln. Empört strampelte der Puk mit Armen und Beinen und blickte dabei etwas verängstigt abwechselnd von Cian zur Erde, als ob er unter Höhenangst litt.

,,Hey, und was soll das denn jetzt bitte?", rief er entsetzt. ,,Lass mich runter! Bitte!" Doch Cian dachte erst gar nicht daran, Erbamen zu zeigen. Mit einer Mischung aus Zorn und Ungläubigkeit starrte er Lorcan in die Augen. ,,Was soll das heißen, das hier sei der falsche Weg?", fragte er forschend. ,,Woher weißt du das so genau?" Augenblicklich stellte der Puk sein Strampeln ein. Als fühlte er sich ertappt, zog er unsicher den Kopf ein und gab ein dumpfes Geräusch von sich, als würde er schlucken. ,,Nun ja...", murmelte er. ,,Sagen wir mal so, ich lebe hier unten schon seit was weiß ich wie lange, da merkt man sich hier irgendwann schon mal jeden Weg und Stein." ,,Dann weißt du also auch genau, wo ich lang müsste, um wieder an die verfluchte Erdoberfläche zu gelangen?" Hoffnung keimte in dem Jungen auf. Vielleicht gab es durch den Kobold ja tatsächlich eine Möglichkeit, hier wieder raus zu kommen? Ein Funken von Erleichterung schwang in seiner Stimme mit, während er Lorcan erwartungsvoll ansah. Dieser allerdings zuckte nur mit den Schultern. ,,Denke schon!", mutmaßte er beiläufig. ,,Ist schon lange her, dass ich mal wieder nach oben gegangen bin. Frische Luft könnte mir vermutlich mal wieder gut tun." ,,Heißt das, du könntest mir den Weg nach oben hin zeigen?", sprach Cian hoffnungsvoll und betete innerlich, dass der Kobold dagegen keine Einwände hatte. Unschlüssig verschränkte Lorcan seine kleinen Ärmchen vor der Brust. ,,Kommt drauf an, denke ich.", sagte er nachdenklich. ,,Aber du redest hier mit einem Kobold! Was bedeutet, du schuldest mir einen Wunsch, wenn ich dir helfe!" Verwirrt zog Cian die Stirn in Falten. ,,Einen Wunsch?", erwiderte er unsicher. ,,Ist das wirklich typisch für Kobolde wie dich, dass sie immer etwas dafür haben wollen?" ,,Ist das bei euch Menschen nicht genauso?" Seufzend rollte der Junge mit den Augen. Es hatte offensichtlich keinen Zweck, den Puk zu überreden, dass er schuldenfrei davon kam. ,,Also gut,", stöhnte er, ,,was willst du dann im Gegenzug haben?" Ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf Lorcans Gesicht aus, was zeigte, wie erfreut er über seinen sicheren Sieg war. ,,Liegt das nicht auf der Hand? Du hast doch wohl gehört, dass ich mir so sehr einen Freund an der Seite wünsche! Hier unten gibt es zwar mehr Kollegen als du vielleicht denkst, aber... keine Ahnung, frag mich nicht, warum ich mit denen nicht so gut auskomme. Deswegen bleibt dir also nichts anderes übrig als mich zu dir mit nach Hause zu nehmen!" Entsetzt klappte Cian die Kinnlade hinunter. Was verlangte der Zwerg da nur von ihm? Er sollte ihn wie ein Haustier mit nach Hause nehmen und sich dort weiter sein nerviges Gerede antun? Schlimm genug, wenn er auch noch darauf bestand, mit ihm in seinem Zimmer zu übernachten. Er schüttelte wild den Kopf, wobei ihm seine feuchten Locken dabei nur so ins Gesicht flogen. ,,Nein, um Himmels Willen, nein!", widersprach er. ,,Das kannst du vollkommen vergessen! Such dir gefälligst was anderes aus! Verlang meinetwegen von mir, dass ich Flamenco tanze oder dir ein Sandwich stehle, aber bloß nicht sowas!" ,,Tja, dann kannst auch vergessen, dass ich dir helfe! Denn wenn du denkst, ich würde irgendeinen sinnlosen Schabernack von dir verlangen, dann hast du dich wohl getäuscht. So leicht kannst du mich nicht umstimmen und im übrigen darf ich dich wohl daraufhin weisen, dass ich dir das Leben retten würde! Da hätte ich doch natürlich gerne etwas bedeutungsvolleres als ein olles Sandwich oder einen langweiligen Tanz! Und einen netten Kumpel hätte ich da schon echt sehr gern! Also, wie steht's? Soll ich dich retten oder abhauen und dich hier elendig verhungern lassen? Nur so zur Info, falls du noch die Hoffnung haben solltest, in diesen Gänge kommen nur ganz selten mal ein paar meiner Gesellen vorbei. Und die würden entweder ähnliches wie ich von dir wollen oder du wärest ihnen von Anfang an egal! Eine bessere Lösung als mich würdest du daher eh nicht kriegen."

Unschlüssig kaute Cian auf der Unterlippe herum, ohne Lorcan aus seinen wütenden Augen zu lassen. In einer Sache mochte dieser Winzling wohl Recht haben; niemand würde sich außer ihm wirklich für ihn selbst interessieren, davon ganz zu schweigen, ob überhaupt jemand außer Lorcan hier vorbeikam. Auf der anderen Seite wusste der Junge nicht, was schlimmer war. Einen verrückten Puk bei sich zu Hause zu haben, der sein Leben bestimmt auf den Kopf stellte oder hoffnungslos zu verrecken. Es war die reinste Wahl zwischen Pest und Cholera. ,,Ich warte!", funkte der Kobold ihm neckend in seine Gedanken und grinste breit. ,,Leben oder sterben? Was ist dir lieber?" Grimmig warf Cian Lorcan einen düsteren Blick zu. Am liebsten, hätte er ihn auf der Stelle erwürgt, doch ihm war bewusst, dass er somit auch seine einzige Chance aufs Leben den Bach hinunter spülen würde. Er hatte tatsächlich keine andere Wahl, und für diese Erkenntnis begann er den Puk zu hassen.

,,Schön, du hast gewonnen!", murrte er und wurde dabei umso zorniger, als er dann auch noch das siegreiche Funkeln in Lorcans grünen Augen sah. ,,Geht doch!", frohlockte er. ,,Also dann, wenn du mich bitte etwas angenehmer auf die Hand nehmen würdest! Ich würde ja gerne selber laufen, aber du bist leider viel zu schnell für mich und so, wie du mich gerade festhältst, tut es langsam echt weh." Missmutig packte Cian den Kobold mit der anderen Hand, drehte seine Handfläche zur Innenseite um und setzte Lorcan etwas unsanft darauf ab. Jetzt durfte er diese kleine Nervensäge auch noch tragen wie ein Kind, das nicht laufen konnte. Konnte dieser Tag eigentlich noch mieser werden?

Zufrieden lächelte Lorcan. Dann drehte er sich zur anderen Seite um und wies mit dem Zeigefinger in die Richtung, aus der der Junge gerade gekommen war. ,,Wieder zurück und dann links abbiegen und dem Gang so lange folgen, bis ich dir andere Anweisungen gebe. Ach ja, und nimm die Kugel mit! Ich seh hier zwar ganz gut, aber ich wette, du würdest mit deinen Eiern gegen jeden zweiten Felsen laufen. Nicht, dass ich noch runterfalle! Außerdem bin fest davon überzeugt, dass du sie noch brauchen wirst!" ,,Da hat er Recht!", ertönte mit einem Mal wieder die Stimme, die Cian schon den ganzen Tag zur Hölle gemacht hatte. ,,Wir werden noch sehr viel Spaß miteinander haben!"

Jap, ich bin wieder da. xD das Totenreich fand mich wohl zu anstrengend, genau wie Lorcan Cian auf den Geist gegangen ist. ;)
Es tut mir ehrlich sehr leid, dass ich dieses Buch in letzter Zeit so vernachlässigt habe! Ich bin einfach nie dazu gekommen, das Kapitel mal fortzuführen und noch dazu habe ich ein weiteres Buch begonnen, also halt zur Abwechslung. Wer Interesse an "Selene-Mondaufgang" haben sollte, ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn ihr Lust habt vorbeizusehen!!! :D

Und ich habe noch einige Neuigkeiten! Echt, ich kann es immer noch nicht glauben, aber ich habe doch tatsächlich beim Ethereal-Award mit diesem Buch den 3. Platz belegt!!!!!! DEN 3. PLATZ!!! OMG ihr wisst nicht, wie sprachlos und unfassbar glücklich ich gerade einfach bin!!!! Ich hätte nie gedacht, dass ich das schaffen würde!!!😍😍😍 deswegen bedanke ich mich auch an dieser Stelle noch mal ganz herzlich bei euch allen hier!!! Dafür, dass ihr dieses Buch lest, dafür Votet und kommentiert!! Ihr wisst nicht, wieviel mir das doch bedeutet und wie sehr mich das erfreut!!!! Tausend Dank euch allen!!!! Ohne euch wäre ich niemals so weit gekommen!!! DANKE!!!!❤️❤️❤️

Und dann habe ich vor einigen Monaten noch so wunderwunderschöne Fancover von der zuckersüßen gorbi100 bekommen, über die ich mich immer noch so unendlich freue!!! Vielen tausend Dank nochmal an dich, meine liebe gorbi!!! Das ist echt megamegasüß von dir und unterstützt mich sehr!!! DANKE!!! 😘😘❤️❤️

Ihr müsst unbedingt mal bei ihr vorbeisehen!!! Sie ist nicht nur eine spitzen Autorin, sondern auch supersüß und unglaublich freundlich!!! 🤗❤️

Hab euch alle ganz doll lieb!
LG, eure Euli! ❤️

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