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Wenig später stand ich im Freien. Es war das erste Mal seit Tagen, dass ich Wind und Sonnenstrahlen spürte. Das mich eine natürliche Wärme empfing und die Luft so frisch war, dass ich mich gar nicht traute zu atmen.

Jesper und ich waren mit einem einfachen Trick ganz schnell die Höhle nach oben gekommen. Denn so wie auch beim flammenden Herzen, gab es hier einen feuerbetriebenen Aufzug, den man nur in eine Richtung benutzen konnte. So hatte ich mir die Klettertour sparen können, worüber ich sehr dankbar war.

Sehnsüchtig sah ich gen Himmel. Auch wenn ich gerne weiterhin im Untergrund geblieben wäre, reizte es mich nun auch wieder, meine Flügel zu erschaffen und in den Himmel emporzusteigen. Ich vermisste das Gefühl des Winds auf meiner Haut, wie er immer stärker wurde, während man an Geschwindigkeit gewann.

Vielleicht würde ich im Nachtreich ja noch auf den Genuss kommen. Immerhin wusste ich ja gar nicht, wie die Reiche gerade gestellt waren. Vielleicht kam ich, wenn ich gleich durch das Portal flog, an einer Stelle hinaus, die weit vom Palast entfernt war. Dann müsste ich mir eine Haltestelle des Luftexpresses oder ein Türportal suchen.

Oh je! Hoffentlich würde ich nicht an einer ganz abgelegenen Stelle ankommen. Denn meine Zeit war zu kostbar, um sie für eine lange Reise zu vergeuden.

„Alles gut?", fragte mich Jesper stutzig. Wir standen auf einer hügeligen Graslandschaft, nicht weit entfernt von der Stelle, bei der er mich vor ein paar Tagen aufgegabelt hatte.

„Ich habe Angst", gestand ich. „Ich weiß nicht, was passieren wird, wenn ich das Nachtreich betrete. Wo werde ich sein? Wie komme ich zum Palast? Und wenn ich erst einmal dort bin: Wird man mich mit offenen Armen empfangen, oder mich in den Kerker werfen?"

Jesper schnaubte. „Wenn die dich in den Kerker werfen, sagst du umgehend Romy Bescheid und wir kommen dich holen. Das können die nicht machen!" 

Erst wollte ich ihn verbessern, dass er niemals ins Nachtreich kommen konnte, doch dann stoppte ich. Tatsächlich könnte sein Plan sogar aufgehen. Wenn ich Romy über die Seelenverbindung erklärte, wie man ein Portal erschuf, würde sie dies erledigen können. Immerhin war ihr Vater aus dem Nachtreich gekommen.

Dass sich Jesper für mich opfern wollte, war zwar süß, dürfte aber eigentlich nicht eintreten. Zumindest Marie, und vielleicht auch Luna, würden zu mir halten und Kazumi und Sverre im Notfall umstimmen.

Ich meine, was wollten die Natesim auch ohne mich machen? Ich war eine Auserwählte. Ohne mich lief bei ihnen nichts.

„Jesper?", fragte ich angespannt.

„Ja?"

„Ich weiß, ich habe diese Regel über unseren nächsten Kuss aufgestellt, aber gerade würde ich sie wirklich gerne brechen." Ich löste meinen Blick von den Kühen, die ich in der Ferne beobachtet hatte, und sah stattdessen meinem Freund direkt in die Augen.

Noch immer bekam ich bei dem Anblick der schokoladenfarbenen Irises Schmetterlinge im Bauch.

Jesper grinste verschmitzt. „Wegen mir können wir die Regel gerne brechen."

Er zog mich näher zu sich und legte seine Hände an meine Taille. „Ich werde dich ziemlich doll vermissen."

Achtlos ließ ich die Reisetasche fallen, die ich mit mir trug, und legte meine Hände an seinen Hals. Er war mir jetzt so nahe, dass ich die ganzen kleinen Details wahrnehmen konnte, die sein Gesicht erst einzigartig machten.

Die kleine Narbe über seinem rechten Auge, von der er mir noch nicht berichtet hatte, wie er sie bekommen hatte. Die sich bildenden Grübchen, wenn er über einen meiner schlechten Witze lachte. Die kleinen Baby-Haare, die kürzer und seichter als der Rest seiner störrischen Mähne war, und in alle Richtungen abstanden.

„Was machst du?", fragte mich Jesper. Er schien wohl auf seinen Kuss zu warten.

Doch ich seufzte nur. „Ich präge mir dein Gesicht ein, damit ich es nicht vergesse."
„Wie süß. Dann mache ich das jetzt auch."

Jespers Augen starteten an meinem Haaransatz und wanderten über mein ganzes Gesicht. Er verbrachte mehrere Minuten einfach damit, mich ausgiebig zu mustern.

„So, fertig", verkündete er dann. „Jetzt kannst du mich küssen."

„Oh, wie nett von dir, dass du mir die Erlaubnis erteilt hast", sagte ich mit einem gespielt beleidigten Unterton.

Ich kam seinem Gesicht immer näher, doch noch war ich nicht bereit, ihm seinen Wunsch zu erfüllen.

Ich fühlte seinen heißen Atem auf meiner Haut und fragte mich, ob das dem Feuer geschuldet war, was in ihm loderte.

„Traust du dich nicht?", fragte Jesper, während er noch einige Centimeter zu mir rückte. Noch immer, ohne dass sich unsere Münder berührten.

Ich lachte. „Du weißt sehr wohl, dass ich mich traue. Aber ich weiß, dass ich danach losfliegen muss. Und das will ich nicht."

„Also wegen mir musst du nicht losfliegen."
Ich schenkte ihm einen belustigten Blick. „Das war mir klar."
„Du könntest auch ganz einfach bei mir wohnen bleiben. Wir könnten jeden Tag spannende Abenteuer unternehmen und abends gemeinsam kochen."

Diese Worte zauberten ein großes Lächeln auf mein Gesicht. „Das habe ich mir auch schon oft genug gedacht, glaub mir. Aber wir wissen beide, dass es nicht geht. Die Welt braucht mich. Und dich braucht sie auch."

„Ich weiß. Einen Versuch war es trotzdem wert." Jesper schien es nicht mehr auszuhalten. Er holte einmal tief Luft und schloss dann den Abstand zwischen unseren Lippen.

Ich seufzte in den Kuss hinein und ließ mich fallen. Ein letztes Mal.

Es hätte schöner nicht sein können.

Ich spürte, wie sich mein Körper immer weiter aufheizte. Es war fast so, als würde alle Wärme von ihm auf mich übergehen. Als würden kleine Flammen von seinem Mund in meinen wandern und ich diese herunterschlucken.

Doch es war erstaunlicherweise nicht unangenehm.

Kurz hatte ich Panik, dass das Feuer etwas mit meiner Energie anstellen würde. So wie es die normalen Natesim bei einer Berührung von innen heraus zerstörte.

Doch bei mir schien es eher so, als würde mir das Feuer neue Kraft geben. Es fühlte sich richtig an, die Hitze in sich zu lassen. Meine Energie tanzte um die kleinen Flammen herum.

Als Jesper seine Lippen wieder von meinen löste, wollte auch das Feuer wieder aus mir entweichen.

Kleine Rauchwölkchen stiegen aus meiner Nase und als ich das nächste Mal ausatmete, kam Feuer aus meinem Mund.

Ich war zu schockiert, um irgendetwas zu denken. Dabei sollte ich doch bereits abgehärtet sein. Immerhin hatte ich der letzten Zeit genug Unglaubliches gesehen.

„Tut mir leid", sagte Jesper schuldbewusst. „Das wollte ich nicht."
„Kein Problem. Das hat sich großartig angefühlt", sagte ich ehrlich.
„Wirklich?"

Ich nickte.
„Das ist komisch. Dann muss deine Auerwählten-Energie irgendwelche Abwehrkräfte haben."
„Was genau hast du da eigentlich gemacht?"
„Ich habe dich das Feuer küssen lassen. Das passiert leider manchmal, wenn man sich nicht unter Kontrolle hat."

„Habe ich einen so großen Einfluss auf dich?", fragte ich neckend.

Jesper leugnete es nicht, was mich sehr freute. „Natürlich."

„Und was passiert ist, war nicht normal?", harkte ich weiter nach.

„Nein. Wenn so etwas zwischen zwei Feuerbändigern passiert, ist ein kein großes Ding. Sie können das Feuer des anderen einfach aufnehmen und selbstständig auflösen. Bei einem normalen Menschen führt es zu schweren Verbrennungen. Je nachdem, wie viel Feuer es gewesen ist."

„Aha." Das klang nicht sehr gut. Zum Glück war das Gleiche nicht mit ihr passiert. „Und was passiert bei Natesim?"

Jesper zuckte die Achseln. „Keine Ahnung. Darüber gibt es ja nicht sonderlich viele Studien. Vielleicht solltest du Romy fragen."
„Ja, gute Idee."

Liebend gerne wäre ich jetzt zu Romy gegangen. Doch stattdessen seufzte ich und mein Blick wanderte wieder gen Himmel. Ich hatte mich in unserer Umarmung nun so gedreht, dass ich meinen Kopf auf Jespers Schulter betten und seinen gleichmäßigen Herzschlag lauschen konnte.

„Du musst los?", fragte Jesper das Offensichtliche.
Ich nickte. „Leider. Sonst wird es zu spät. Auch wenn mich das mit dem Feuerkuss sehr interessiert. Vielleicht lässt es sich ja bald wiederholen? Natürlich rein aus Forschungszwecken."
Jesper schenkte mir ein amüsiertes Grinsen. „Natürlich."

Ich drückte ihm einen weiteren kleinen Kuss auf die Lippen und ging dann in mich, um das Portal zu erzeugen.

Keine zwei Minuten später schwebte eine glitzernde Masse vor uns, die mich auf direktem Weg ins Nachtreich transportieren würde.

Ich ließ meine Flügel erscheinen und hob meine Tasche vom Boden auf. „Tschüss Jesper. Bis bald."

„Bis bald Pia. Du schaffst das."

Ich nickte, als würden sich die Worte so bewahrheiten. Dann stieß ich mich vom Boden ab und flog in das Portal hinein. 

Obwohl das Prickeln um mich herum wie immer sehr angenehm war, konnte ich mich heute nicht auf die Reise konzentrieren. Ich drehte mich so, dass ich Jesper weiter beobachten konnte. Er wurde am Ende des Portals immer kleiner. Zum ersten Mal war ich nicht gespannt darauf, was mich auf der anderen Seite des Portals erwarten würde. Meine Gedanken galten allein dem Jungen, den ich auf der Erde zurücklassen musste. Und es schmerzte so sehr, zu wissen, dass ich ihn nun für eine lange Zeit nicht mehr sehen würde. 

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