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Ausweg

Seine Hand, die mich eben noch von hinten so ungewohnt herzlich umarmt hatte, hielt plötzlich ein Messer in der Hand, welches er mir an die Kehle drückte. Da hatte ich mich noch gewundert, warum er mich plötzlich umarmte, jetzt wusste ich, was er wollte, passte diese Geste doch schon eher zu ihm.

„Wenn du dich noch einmal mit diesen Arsch triffst, dann werde ich dich härter bestrafen denn je", spuckte er mir ins Ohr. Die Klinge drückte sich in die Haut meines Halses. Ich schluckte erschrocken, wodurch ich mich dem Messer nur noch näher entgegen drückte. Ich spürte meine Haut der Schneide nachgeben und aufreißen. Es war bloß ein kleiner Schnitt, doch der genügte schon. Eine dünne Blutspur lief über mein rechtes Schlüsselbein hinunter in mein Dekolleté, wo sie schließlich unter meinem Oberteil verschwand. Ich spürte sie von meinem BH aufgefangen und daran gehindert, noch weiter hinunter zu laufen.

„Hast du das verstanden?!", riss er mich aus meiner Trance, wie ich gegenüber von meinem Platz aus dem mit einer Gardine abgedunkelten Fenster starrte. Mit einem harschen Ruck hatte er sie eben zugezogen, bevor er sich mir zugewandt hatte.

„Ja", flüsterte ich mit erstaunlich fester Stimme für jemanden, der befürchtete jede Sekunde vom eigenen Mann verletzt, vergewaltigt und vermutlich getötet zu werden.

„Das will ich auch für dich hoffen", sagte er mit Nachdruck, ließ dann jedoch seine Hand mit dem Messer sinken. Seine Umklammerung löste sich ebenfalls.

Wie sehr ich mich damals in ihm getäuscht hatte. Damals, als er noch meine große Liebe gewesen war, dem ich sogar das Ja-Wort gegeben hatte. Mittlerweile lief das Wort Nein öfter über meine Lippen, als ein Ja. Nein zu der Frage, ob es mir gut ging. Nein zu der Frage meines besten Freundes Andreas, den er eben noch so charmant als Arsch bezeichnet hatte, ob ich Zeit für ihn hätte. Nein zu alles und jedem, nur nicht zu ihm. Ja und Amen zu der Aufforderung einkaufen zu gehen. Ja und Amen zu dem Befehl mich nicht zu wehren, während er sich, unter dem Argument, ich sei schließlich sein Eigen, zum wiederholten Male an mir vergriff. Ja zu ich werde mich nie wieder mit meinem besten Freund treffen, der mich keines Wegs meinem Mann wegnehmen wollte. 

Seufzend stützte ich meinen Kopf auf meine Hand und diese auf den Tisch vor mir. Meine andere Hand griff an die kleine Wunde an meinem Hals. Das Blut klebte zwischen meinen Fingern, als ich über meine Haut fuhr. Schon halb eingetrocknet hatte die Blutung aufgehört. Trotzdem musste ich mich umziehen. Ein Blick auf den Kragen meines Oberteils bestätigte mit diesen Gedanken. Blutflecken zierten den weißen Stoff. Schleppend stand ich von dem Stuhl auf und machte mich auf den Weg ins Schlafzimmer.

„Wo willst du hin?!", schnauzte er mich sofort von hinten an.

„Ich gehe mich umziehen", antwortete ich mit kraftloser Stimme und drehte mich zu ihm um, was sich augenblicklich als Fehler heraus stellte. Seine Hand schnellte nach vorne und klammerte sich an meinen Hals. Erschrocken wich ich nach hinten aus, bis ich gegen die geschlossene Tür knallte. Er war mir gefolgt, sodass er kaum noch ein paar Zentimeter von mir entfernt stand. Auch seine Hand hatte ihren Platz nicht verlassen und zog sich eng um meinen Hals zusammen, was mir das Blut in den Kopf schießen ließ.

„Hab ich dir erlaubt, zu gehen?" fragte er so nah, dass ich kleine Spritzer seiner Spucke abbekam, wie er mich so laut anschrie.

„Nein", hustete ich aus Luftmangel.

„Dann bleibst du auch hier!", befahl er mit wildem Funkeln in den so dunklen Augen. Nach Luft keuchend rang ich mir ein kratziges „Ja" ab, während alles in mir schrie, abzuhauen und ihm zu entkommen. Doch seit einigen Jahren schon war es unmöglich. Trotzdem hatte ich schon unzählige Male versucht, abzuhauen, aber er hatte mich immer wieder gefunden und zurück zu ihm gezwungen. Allein deshalb flüchtete ich schon gar nicht mehr in die dunklen Nächte hinein. Ohne Kreditkarte, Personalausweis oder Geld käme ich eh nicht weit.

Kurz bevor ich das Bewusstsein verlor, verschwand die Hand von meinem Hals. Sofort nahm ich einen tiefen Atemzug, der unglücklicher Weise unterbrochen wurde. Er presste seine rauen Lippen auf meine und küsste mich fordernd. Mit zusammengepressten Lippen versuchte ich ihm nach hinten auszuweichen, woran mich jedoch die Tür hinderte. Er bemerkte schnell, dass ich nicht erwiderte und zog sich wieder zurück. Erleichtert keuchte ich endgültig nach Luft, die ich so dringend brauchte.

„Du hast zu erwidern, Schlampe!", schrie er ungehalten. Durch meine Verweigerung handelte ich mir noch im selben Augenblick eine heftige Backpfeife ein. Mit gesenktem Kopf zur Seite mied ich seinen wütenden Blick. „Bei dem Arsch kannst du das doch auch immer", redete er sich noch mehr in Rage.

Wie gerne ich ihn von mir stoßen würde und rennen würde, weg von ihm, weg von diesen scheiß Leben und hin zu einem hoffentlich besseren. Es war zwecklos. Einfacher hingegen zu tun, was er sagte. Er hatte mich in den letzten Jahren zunächst unbemerkt von sich abhängig gemerkt. Nicht nur, dass er mir all meine Ausweise und meinen Führerschein weggenommen hatte, zur sicheren Aufbewahrung, wie er meinte, er hatte auch noch meine Geheimzahl geändert, sodass ich nicht einmal noch Geld abheben konnte, selbst wenn ich an meine Kreditkarte kam. Er gab mir nur Geld zum Einkaufen und auch immer nur so viel, dass es nahezu rückgeldlos für das, was er mir aufschrieb, reichte.

Seine Macht über mich war so groß, dass ich im letzten Monat die Pille hatte absetzen müssen, da er mich keine neuen holen gehen ließ, sie mir regelrecht verbot, weil er mich zu einem Kind zwingen wollte. Er überprüfte zusätzlich noch all meine Chats und Accounts auf meinem Handy, welches ich zunehmend kaum noch zu Gesicht bekam. Ich konnte nichts tun, um zu entkommen. Nicht einmal die Polizei rufen ging von hieraus. Das einzige Telefon in diesem Luxushaus stand in seinem Arbeitszimmer. Das war natürlich immer fest verschlossen.

Ich hatte sogar schon im Supermarkt mir ein Handy eines netten Herren geliehen, um die Polizei zu verständigen, doch auch dieser Versuch war an seinen Bekanntschaften zu gefühlt jedem gescheitert. Der nette Herr im Supermarkt stellte sich als mein heimlicher Beobachter in seinem Auftrag heraus, der mich nicht zur Polizei sondern zu ihm selber durchstellte. Voller Angst hatte ich genau dem Grund meiner Angst geschildert, was er mir alles angetan hatte und um Hilfe gebeten.

Seine Hand riss meinen Kopf zu sich, um mich erneut grob küssen zu können. Etwas sagte mir, nicht zu erwidern. Vielleicht, so dachte ich, würde er mich zu Tode prügeln und vielleicht war das der einzigste Ausweg, weg von diesem Haus, indem man nichts fand, um sich selbst das Leben zu nehmen, weg von meinem Peiniger, weg von meinem einst mal geliebten Leben. 

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- 1114 Wörter -

Diese Kurzgeschichte ist für den Writing Contest  von LinaewenFinduilas zu dem Thema Abhängigkeit. Ich freue mich auf die Bewertung!

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