The Days
Keine Ahnung, wie ich da drauf gekommen bin, aber ich hoffe es gefällt euch. (Das ist mein Bild dazu, der Baum is cool geworden, aba sonst is es nicht so gut)
"Nur ein kleiner Piks, dann dauert es zwar noch ein paar Tage, aber dann bist du erwachsen" ,mein kleiner Bruder trug sein Referat meinen Eltern vor. Vor fünf Jahren hatte ich genau das gleiche gehalten, damals war es mir vollkommen logisch vorgekommen, aber jetzt...
Nur ein kleiner Piks. Dieser Satz ging mir nicht mehr aus dem Kopf, Rafael, mein Bruder, hatte ihn unbeschwert und mit einem Lächeln gesagt. Als wäre es total natürlich, was es ja auch war. Trotzdem ging mir der Gedanke nicht mehr aus dem Kopf, dass es eigentlich anders war. Nicht, seit ich sie gesehen hatte.
Gestern hatte ich mich in der Schulkantine angestellt und Blickkontakt zu einem Mädchen aufgebaut. Ich hatte sie noch nie gesehen, aber sie kam mir so bekannt vor. Da war etwas vertrautes, ihre kurzen schokobraunen Haare, wie sich ihre Augen vor Schreck geweitet hatten, als sie mich gesehen hatte.
Ich stapfte die Stufen zu meinem Zimmer hoch und ließ mich auf mein Bett fallen. Nur ein kleiner Piks. Überübermorgen würde ich auch die Spritze bekommen, alle bekamen sie mit 15. Zusammen mit einer Gruppe, die auch in diesem Trimester 15 geworden waren, würde ich erwachsen werden, dann könnte ich ausziehen und mein eigenes Leben beginnen. Ob sie wohl auch bei der Gruppe dabei war? Aaahh Markus, hör auf!
Ich musste eingeschlafen sein, denn ich wachte auf einmal auf, als ich ein Geräusch hörte. Ich setzte mich auf und beobachtete ein Steinchen, das gegen mein Fenster flog. Ich öffnete es und prompt wurde ich auch mit einem Kiesel beschossen.
Unten stand das Mädchen. Sie trug einen dunklen Pullover und ihre Augen huschten nervös hin und her. Sie winkte mich mit ihrer Hand zu ihr und ich starrte verblüfft zu ihr nach unten. Normalerweise wäre ich auf gar keinen Fall einer Fremden mitten in der Nacht gefolgt, aber ich musste wissen was es mit ihr auf sich hatte.
Ich öffnete mein Fenster und sprang heraus, das hatte ich schon öfter gemacht und es war der kürzeste Weg nach unten. Sie lief auf mich zu und packte mein T-Shirt.
"Markus?" ,fragte sie flüsternd.
"Ähh ja, und du bist- ?" ,ihr Name lag mir auf der Zunge, was gar nicht sein konnte, da ich sie gestern das erste Mal gesehen hatte.
"Kiara, aber das ist jetzt egal. Komm mit" ,Kiara nahm meine Hand und zog mich ein paar Schritte mit.
"Wa- ,aber ich kenne dich doch gar nicht" ,ich zog meine Hand aus ihrer. Kiara schaute mich eindringlich an.
"Doch, tust du. Jetzt komm!"
Das Verrückteste an der Sache war, dass ich sie wirklich kannte. Nur konnte ich mich nicht daran erinnern. Aber wenn ich in ihre braunen Augen sah, dann kamen Erinnerungen hoch, ein sanftes Blätterrascheln, Kinderlachen und ein Versprechen.
Ein gebrochenes Versprechen.
Sie packte meine Hand erneut und zog mich mit. Mehr aus Reflex und Verwirrung lief ich mit. "Wo willst du hin?" ,fragte ich sie, wir waren noch nichtmal am Ende unserer Straße angekommen, doch sie keuchte schon. Besonders sportlich war sie vermutlich nicht. Sie drehte sich um und sah ein wenig verzweifelt drein. "Ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass das alles hier falsch ist. Die Spritze zum Erwachsen werden und so." Kiara sah so richtig verzweifelt aus. "Bitte Markus. Wir kennen uns, und du weißt es. Als ich dich in der Kantine gesehen hab, ich- mir ist alles wieder eingefallen."
"Tu- tut mir leid, Kiara, aber ich kann nicht mitten in der Nacht mit einer Fremden abhauen. Ich meine kenne dich schon irgendwoher, a-aber trotzdem" ,stammelte ich und wich ein paar Schritte zurück.
"Aber du hast es versprochen!" Sie schrie jetzt fast. "Du hast versprochen immer mein Freund zu bleiben! Versprochen, verstanden!" Tränen rannen ihre Wangen herunter und ich brachte noch ein paar Schritte Abstand zwischen uns beide. "Du musst dich doch erinnern. Ich weiß, wir waren Kinder, aber das ändert nichts. Du kannst nicht einfach so gehen!"
"Bitte sei leise, du weckst sonst die halbe Nachbarschaft" ,flüsterte ich eilig und hob besänftigend die Hände. "Du musst mir aber zuhören" ,Kiara senkte die Stimme etwas. Aber auch nur etwas. "Nein, du hörst mir zuerst zu. Ja, du komnst mir bekannt vor, aber du weißt ja noch nichtmal du hinwillst."
"Dann geh" ,sie sah auf einmal sehr müde aus und nickte mit dem Kopf in Richtung meines Hauses. "Vergiss mich und geh."
Ich wandte mich um und ging zurück, ich hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen, dass ich sie einfach so stehenließ. Wenn du dich jetzt umdrehst Markus, sagte eine Stimme in meinem Kopf, dann wirst erst recht mit ihr mitgehen, also geh weiter!
"Aber wir sind lebendige Sterne."
Ich hatte den Satz gesagt, bevor ich überhaupt weiter darüber hatte nachdenken können. Ruckartig drehte ich mich wieder zu Kiara um. Sie sah mich aus großen Augen an.
"Wir sind gekommen um zu leben" ,antwortete sie.
"Kiara."
"Markus."
"Ich erinnere mich. Du hast dir bei der Sternschnuppe gewünscht, dass ich dir ein Geheimnis erzähle."
"Und du, dass wir immer Freunde bleiben."
"Dann lass uns gehen. Weit weg, wo wir zusammen erwachsen werden können."
Ich ging zurück zu Kiara und wir verschwanden in der Nacht.
Irgendwie ist es unvollständig so, aber ich denke es wäre zu viel jetzt noch weiter zu schreiben. Vielleicht mach ich einen zweiten Teil :)
Feedback wird gerne gesehen und ich freu mich schon auf eure Liedvorschläge.
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