Julian Brandt x Kai Havertz - Apologize
mimimy288
Ich hoffe es gefällt dir, auch wenn es ein etwas andere Ende geworden ist. Viel Spaß beim Lesen! <3
JULIAN BRANDT X KAI HAVERTZ
TITEL: Apologize
SONGS: Apologize - One Republic
PAIRING: Julian Brandt x Kai Havertz
RATING: P16 Slash
GENRE: Drama, Liebe
SONSTIGES: Bayer 04 Leverkusen, Borussia Dortmund, FC Chelsea
TRIGGER WARNUNG:
JULIAN BRANDT
Leverkusen, 2018
I'm holding on your rope
Got me ten feet off the ground
Wie oft er schon an dem festgehalten hatte, was Kai und er hatten wusste er nicht. Wie oft er schon gesagt hatte, dass es in Ordnung wäre, obwohl es alles andere als in Ordnung war, hatte er nicht mehr gezählt gehabt. Viel zu oft war es schon der Fall gewesen und irgendwann zählte man eben nicht mehr mit. Man nahm es einfach nur noch still schweigend hin.
"Lass dir das doch nicht alles gefallen, Jules." Bernd Leno, einer seiner besten Freunde hier in Leverkusen saß neben ihm auf dem Sofa und blickte ihn an. Julian drehte die Bierflasche in seinen Händen hin und her und seufzte leise.
"Ich liebe ihn, Bernd. Er sagt es ändert sich bald.", gab er leise zurück und nahm noch einen großen Schluck. Bernd schnaubte. "Wie lange sagt er das schon Jules? Ein Jahr? Zwei?"
Er konnte es seinem Kumpel nicht verübeln, denn Bernd kannte Kai und ihn. Bernd kannte ihre Beziehung von Anfang an, denn Bernd war einer ihrer engsten Vertrauten. "Seit 3 Jahren und 5 Monaten.", nuschelte er und kam sich langsam selbst bescheuert vor.
"Man Jules, mach die Augen auf. Du hast lange genug an ihm und an euch festgehalten. Er hat dich über 3 Jahre hingehalten und es hat sich nie etwas geändert. Es sind leere Versprechungen Jules, mehr nicht."
Ein Arm legte sich um seine Schulter und er ließ sich wie von selbst gegen den Größeren sinken. Die Nähe von Bernd tat gut, denn gerade brauchte er einfach einen Freund, der für ihn da war.
"Kai hat gesagt, er ändert sich.", wiederholte er noch einmal kraftlos und spürte, wie der Ältere anfing ihm sanft durch die Haare zu streichen.
Der Torwart seufzte leise. "Du bist zu gut für diese Welt, wenn du das nach 3 Jahren immer noch glaubst."
Julian zuckte leicht mit den Schultern. "Ich bin jetzt seit 4 Jahren mit ihm zusammen, ich kann das doch nicht weg werfen." Sie hatten sich in seiner Anfangszeit bei Leverkusen kennen gelernt. Kai war von der Jugend zu den Profis aufgestiegen und er selbst war von Wolfsburg her gewechselt.
Seit Tag 1 hatten sie sich super verstanden, haben perfekt auf dem Platz harmoniert und auch Privat ihr Leben miteinander geteilt. Irgendwann war mehr daraus geworden und sie waren ein Paar geworden.
Der Anfang ihrer Beziehung verlief wie in einem Bilderbuch und Julian hätte niemals, noch nicht einmal in seinen Träumen, daran gedacht, dass seine Seifenblase platzen würde.
"Du wirfst gar nichts weg Jules. Kai ist derjenige, der es vor 3 Jahren und 5 Monaten weg geworfen hat. Du hoffst nur noch das er endlich sein Wort hält, aber auch du weißt in deinem Inneren, dass du nur noch an etwas festhältst, was schon nicht mehr existiert, dass es nur noch leere Versprechungen sind."
Er schwieg eine Weile nach den Worten von Bernd und schloss resigniert die Augen. "Ich weiß, Bernd. Ich weiß."
ღ-ღ-ღ-ღ
And I'm hearing what you say
But I just can't make a sound
"Ich bin wieder da, Jules.", hörte er Kai rufen und die Haustüre ins Schloss fallen. Er sagte dazu nichts, denn es war fast schon alltäglich geworden, dass Kai sich mit Sofia traf, am nächsten Tag süße Bilder von diesen auftauchten und am Abend sagen würde, dass das Alles bald ein Ende nahm.
Julian schob den Topf von dem Herd und stellte diesen aus. Der Flügelstürmer kam in die Küche und drückte ihm wie immer einen kurzen Kuss auf die Lippen. Er ließ es zu, denn oftmals sehnte er sich nach der Nähe des Jüngeren. Trotz all der leeren Versprechen liebte er Kai. Dieser hatte ihm auch immer wieder schöne Momente geschenkt.
"Hast du gekocht? Entschuldige, dass ich so spät zurück bin. Sofia und ich hatten noch einen Pressetermin.", redete Kai fröhlich darauf los und setzte sich an den gedeckten Tisch. "Schon in Ordnung.", erwiderte er und stellte den Topf mit der Suppe auf den Tisch.
"Riecht gut.", kommentierte Kai und verteilte das Essen auf ihren Tellern. Das Essen verlief weitgehendst schweigend, aber das war er schon gewöhnt, denn irgendwie hatten sie sich nicht mehr wirklich viel zu sagen. Es war in den letzten Monaten immer weniger geworden was sie miteinander redeten, denn Julian hatte oft versucht das Gespräch in die Richtung zu lenken, was ihn verletzte.
Kai war davon immer häufiger genervt gewesen und sagte immer nur die selben Worte und dass schon seit Jahren. "Man Jules, ich hab' doch gesagt es ändert sich bald was. Lass doch das Thema einfach sein."
Und Julian hatte stumm genickt gehabt, denn etwas anderes war ihm nicht mehr übrig geblieben. Jetzt sprach er das Thema 'Sofia' fast gar nicht mehr an, denn er hatte sowieso keine Chance.
"Du musst morgen übrigens mit dem Abendessen nicht auf mich warten, Sofia und ich gehen Essen, in das neue Restaurant in der Innenstadt. Die Presse wird auch vor Ort sein und Sofia wollte das Restaurant sowieso immer schon mal ausprobieren."
Wieder nickte er nur und schob den Teller beiseite. Der Appetit war ihm definitiv vergangen. Manchmal fragte sich Julian, ob Kai gar nicht merkte, wie sehr es ihn verletzte, wie sehr er unter der Situation litt. Am Anfang ihrer Beziehung war es anders gewesen, da merkte Kai so etwas und tat alles, dass es eben nicht vorkam.
Doch seitdem es Sofia gab, Kai's Fake-Freundin, wenn diese überhaupt nur Fake war, hatte sich vieles geändert. Kai verbrachte hauptsächlich Zeit mit ihr. "Für die Presse, weißt du doch.", rechtfertigte Kai sich immer wieder.
Julian mochte Sofia nicht. Schon bei ihrem ersten Aufeinandertreffen hatte diese Frau wie verrückt an Kai geklebt und Julian war nicht blind. Sofia wollte so was von etwas von Kai, doch als Julian seinen Freund darauf angesprochen hatte, winkte dieser nur ab. "Sei nicht albern, Jules, sie ist nur eine gute Freundin."
Jedes Kuss Bild, jeder Artikel den er über Kai und Sofia sah schmerzte und doch schien sein Freund nichts davon zu bemerken. Oft genug hatte dieser ihm versprochen, dass er sich bald trennen würde. "Noch ein paar Monate, Jules, Sofia tut meiner Karriere gut.", sagte Kai immer und irgendwann hatte Julian sich angewöhnt zu sagen, dass es in Ordnung wäre, obwohl es eben nicht mehr in Ordnung war.
ღ-ღ-ღ-ღ
You tell me that you need me
Then you go and cut me down, but wait
Es war wieder einer dieser Tage, wo er dachte, dass es besser geworden wäre. Einer dieser Tage, an dem er wieder ein klein wenig Hoffnung hatte. Kai wirkte gelöster und offener, was in der letzten Zeit nicht wirklich häufig vorkam.
Sie lagen gerade gemeinsam auf dem Sofa, sein Freund hatte ihm locker einen Arm um die Hüfte gelegt, und sahen sich einen Film an. Irgendeinen Action-Film, von dem Julian bis jetzt nicht wirklich etwas mitbekommen hatte.
"Ich brauch dich, Jules.", murmelte Kai in sein Ohr und Julian schluckte. Auch diese Worte hatte er immer wieder gehört. "Ich weiß, ich dich auch.", gab er leise zurück und unterdrückte ein Seufzen.
Der Jüngere hatte immer schon gesagt, dass er ihn brauchen würde und doch war er immer und immer wieder zu Sofia gegangen und hatte ihn einfach zurück gelassen. Immer wenn Kai aus der Haustür ging und Julian wusste, dass er wieder zu Sofia fahren würde, war etwas in ihm zerbrochen, es drückte ihn wahrhaftig nach unten.
Als der Film aus war, richtete sich Kai langsam auf und zog auch ihn mit nach oben. "Ich muss los, Jules.", murmelte Kai, nachdem dieser einen Blick auf dessen Handydisplay geworfen hatte.
Enttäuscht seufzte er leise. "Musst du wirklich gehen?" Sein Freund schaute kurz irritiert. "Ich bin mit Sofia verabredet, tut mir leid, Jules.", ließ Kai ihn wissen und küsste ihn kurz auf die Lippen.
Ein Stich durchfuhr ihn und traf ihn mitten in seinem Herz, doch er blieb stark. "Schon in Ordnung, Kai.", gab er tapfer zurück und beobachtete, wie sein Freund aufstand, in seine Schuhe schlüpfte und die Jacke von der Garderobe nahm.
"Es kann spät werden, du musst also nicht wach bleiben, Jules. Liebe dich.", verabschiedete sich Kai von ihm. "Ich dich auch.", gab er leise zurück.
Ohne noch etwas von sich zu geben verließ Kai die Wohnung und Julian wusste nicht, wie lange er auf die geschlossene Tür noch blickte.
ღ-ღ-ღ-ღ
You tell me that you're sorry
Didn't think I'd turn around and say
"Was gibt das?" Kai sah ihn mit einem Stirn runzeln an. Lange hatte Julian darüber nachgedacht, ob er wirklich die richtige Entscheidung treffen würde, doch die letzten Wochen hatten ihn noch mehr kaputt gemacht. Er war dabei sich selbst zu verlieren und das durfte er auf keinen Fall zulassen.
Mit Bernd hatte er auch lange darüber gesprochen und der Ältere war ihm eine große Stütze und Hilfe gewesen. Julian liebte Kai, daran zweifelte er keine Sekunde, aber er wusste auch, wenn er jetzt nicht gehen würde, dann würde er sich selbst verlieren und dass war keine Liebe Wert.
"Ich packe meine Sachen.", murmelte er leise und wich dem Blick des Jüngeren aus, welcher mit verschränkten Armen im Türrahmen lehnte.
"Das sehe ich. Wieso?", harkte Kai trocken nach. Er schnaubte leise, denn diese Frage war normalerweise überflüssig. Julian hatte lange genug um Kai gekämpft gehabt, um ihre Beziehung. Viel zu oft hatte er versucht etwas zu retten, was anscheinend nicht mehr zu retten gewesen war. Dabei hatte er sich selbst vergessen und genau das musste er jetzt erst einmal in den Griff bekommen.
Die Entscheidung war ihm gewiss nicht leicht gefallen, er hatte mit sich gehadert und am Ende doch gewusst, dass sich etwas ändern musste, sonst würde er daran kaputt gehen.
"Ich kann das nicht mehr, Kai.", erwiderte er leise und schloss seinen Koffer. Die wichtigsten Sachen hatte er eingepackt, um den Rest würde er sich später kümmern.
Entschlossen drehte er sich zu seinem noch Freund um und musterte diesen. Julian wusste, dass dieser bei Sofia gewesen war und die Klamotten, die er trug, verrieten ihn. So würde Kai ansonsten nicht rumlaufen, so schick.
"Wir können doch drüber reden, also entspann dich, Jules." Julian schüttelte den Kopf. "Nein Kai, ich kann das nicht mehr mit uns. Außerdem werde ich wechseln. Leverkusen hat schon zugestimmt, ab nächster Saison werde ich für Atlético Madrid spielen.
Mit seinem Koffer drängte er sich an Kai vorbei und lief geradewegs auf die Haustür zu. Er musste hier weg. Zum Glück hatte Bernd zugestimmt, dass er bis zu seinem Abflug bei dem Torwart bleiben konnte.
"Jules, es tut mir leid.", hörte er die leise Stimme von Kai hinter sich. Mit einem Zögern drehte er sich herum und blickte den Flügelstürmer an.
ღ-ღ-ღ-ღ
That it's too late to apologize, it's too late
I said it's too late to apologize, it's too late
Too late, oh
Mit einem undefinierbaren Blick, blickte er seinen wohl jetzt Ex-Freund an, schließlich hatte er eben ihre 4 Jährige Beziehung beendet gehabt.
"Findest du nicht, dass es ein wenig zu spät dafür ist, sich zu entschuldigen?", fragte er leise und schüttelte leicht den Kopf. "Ich habe dir drei Jahrelang immer wieder gesagt, dass mir das mit Sofia weh tut, dass es schmerzt. Drei Jahre lang hast du mir gesagt du beendest es bald und es waren immer nur leere Worte.", fügte er hinzu.
Kai wich seinem Blick aus und vergrub die Hände in dessen Hosentasche. "Jules, ich.."
Eine kurze Handbewegung von ihm reichte, um den Anderen zum Schweigen zu bringen. "Nein, ich will es nicht mehr hören Kai. Du hattest drei Jahre lang Zeit gehabt und hast die nicht genutzt. Ich habe drei Jahre lang gehofft, dass sich was ändert. Ich habe dich immer vor Bernd, vor Jonathan oder auch vor Kevin verteidigt, doch im Nachhinein hatten sie alle Recht." Er machte eine kurze Pause und atmete tief durch, es fiel ihm nicht leicht seine Tränen zurückzuhalten, denn auch wenn er es war der gerade ging, er liebte Kai.
"Sie hatten alle Recht mit dem was sie gesagt hatten, du hast mich hingehalten, es waren nur leere Versprechen. Sie hatten Recht als sie sagten, man kann nichts retten, was nicht mehr zu retten ist. Und da ich uns nicht mehr retten kann, muss ich mich retten, denn ich bin dabei mich zu verlieren.", sprach er seine Worte zu Ende und konnte nicht verhindern, dass sich eine Träne aus seinem Augenwinkel löste.
Eilig wischte er sie weg und warf einen letzten Blick zu Kai. "Ich liebe dich Kai und ich werde dich wahrscheinlich immer lieben, aber ich muss mich jetzt selbst retten. Pass auf dich auf und mach es bei dem Nächsten einfach besser."
Ohne auf eine Reaktion abzuwarten öffnete er die Haustür, trat eilig hindurch und ging ohne sich noch einmal zurück zu drehen zu seinem Wagen.
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Spanien, Madrid, 2019
I'd take another chance, take a fall
Take a shot for you
"Hör auf dir das noch anzuschauen, Jules. Es tut nur noch mehr weh." Sanft, aber doch bestimmend nahm Lucas Hernández ihm die Sportzeitschrift ab, die er nur fassungslos betrachten konnte.
Er würde lügen, wenn er sagen würde, dass dieser Artikel sein Herz nicht ein weiteres Mal brechen würde.
"Kai Havertz im Familienglück. Leverkusen-Star heiratet schwangere Freundin Sofia"
"Bei meinem Abschied hat er gesagt, es tut ihm leid und jetzt das? Ich dachte sie wäre Fake und jetzt ist sie schwanger und sie heiraten?" Julian konnte es nicht verhindern, dass vereinzelnd Tränen über seine Wange liefen.
Mit seinem ganzen Herzen hatte er Kai geliebt und tat es auch immer noch, doch er fühlte sich seitdem er die Worte gelesen hatte nur noch mehr verraten.
"Ich weiß nicht, wieso er so etwas tut Jules, aber dieser Mensch hat dich nicht verdient gehabt." Fast schon zärtlich strich Lucas ihm die Tränen von der Wange und zog ihn in dessen Arme.
Schon an seinem ersten Tag bei Atlético Madrid war ihm der ältere Abwehrspieler aufgefallen. Sie hatten sich direkt gut verstanden gehabt und Julian fing an dem Anderen zu vertrauen. Als dieser ihn dann an einem schlechten Tag erwischt hatte, vertraute er Lucas seine Geschichte mit Kai an und bereute es nicht.
Sie wuchsen immer Näher zusammen und Julian lernte ebenfalls die verletzte Seite von Lucas kennen, welcher eine harte Trennung mit Antoine Griezmann hinter sich hatte, welcher sich dazu entschieden hatte zu den Katalanen zu wechseln. Irgendwie fühlte er sich mit dem Franzosen verbunden, denn sie teilten Beide eine Geschichte die sich ähnelte. Eine gescheiterte Beziehung zu ehemaligen Mannschaftskollegen.
"Es ist mittlerweile ein halbes Jahr her und es tut immer noch weh. Hört es irgendwann auf?" Traurig schüttelte Lucas den Kopf. "Antoine und ich sind mittlerweile seit 2 Jahren getrennt und in gewissen Momenten schmerzt es immer noch. Es wird immer mal wieder weh tun, aber es wird auch Menschen geben, die in dir wieder Gefühle hervorrufen, glaub mir ich weiß wovon ich spreche, seitdem ich dich getroffen habe."
Schweigend blickten sie sich an und, ehe sie einfach nur den Halt des Anderen suchten. Und Julian musste zugeben, dass die Nähe zu Lucas ihm verdammt gut tat.
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Spanien, Madrid, 2020
And I need you like a heart needs a beat
But it's nothing new, yeah yeah
"Weißt du? Ich dachte immer ich brauche Kai, damit mein Herz schlägt. Weil er mein Herz für eine lange Zeit zum schlagen gebracht hat.", murmelte er leise und blickte Lucas an, welcher neben ihm im Gras saß.
Sie hatten sich zum kicken verabredet gehabt, in Lucas Garten. Einfach um locker Fußball zu spielen, wie Lucas es genannt hatte. Dies hatten sie auch einige Zeit lang getan, sie hatten einfach Spaß gehabt ohne zu viel nachzudenken. Sie zauberten mit dem Ball.
"Du dachtest?", harkte Lucas vorsichtig nach und er nickte. Obwohl das mit Kai mittlerweile länger als ein Jahr her war, war dies ein heikles Thema zwischen ihnen, denn auch wenn Julian es nicht wollte, Kai bedeutete ihm immer noch etwas und jeder Artikel über diesen und Sofia bohrte sich in sein Herz.
Mittlerweile war Kai sogar Vater geworden und Julian war wirklich erleichtert gewesen, dass dieser deshalb momentan nicht für die Nationalmannschaft nominiert wurde, denn er hatte keine Ahnung, wie er mit seinem Ex-Freund umgehen sollte.
Kai hatte ihn verletzt, sehr sogar. Nie im Leben hatte er gedacht, dass ihm jemand so weh tun könnte, wie Kai es getan hatte und trotzdem würde Julian behaupten, dass er über Kai hinweg war.
Natürlich bedeutete der Jüngere ihm etwas, Kai war seine erste große Liebe gewesen und die würde man nie vergessen. Und natürlich tat es die Erinnerung noch weh, aber er kam gut ohne Kai zurecht hier in Spanien. Es war der richtige Schritt gewesen Abstand zwischen sie zu bringen, denn ansonsten hätte Julian es nie geschafft einen Schlussstrich zu ziehen.
"Ja, ich dachte. Bis ich dich getroffen habe."; wiederholte er die Worte, die Lucas zu ihm vor einem Jahr gesagt hatte und über die sie nie gesprochen hatten.
Lucas atmete hörbar aus und schaute ihn an. "Wir haben nie darüber gesprochen, weil du nicht dafür bereit warst.", sagte der Ältere leise und Julian nickte.
"Ich weiß. Ich weiß, dass ich Antoine nie ersetzen kann, aber seitdem ich dich kenne wird es jeden Tag leider. Ich brauche Kai nicht, dass mein Herz schlägt, es schlägt nämlich nicht mehr für ihn. Das letzte Jahr sind wir immer Näher gewachsen. Ich habe nicht mehr immer an Kai gedacht, sondern an dich, Lucas.", murmelte er leise, denn er fühlte sich dazu bereit,
Damals hatte er die Worte von Lucas einfach so im Raum stehen gelassen, denn die Trennung von Kai war noch nicht lange genug her gewesen und es wäre nicht fair gewesen Lucas Hoffnungen zu machen, wenn er nicht wusste, wohin das mit ihnen führen würde.
"Ich wusste nicht wohin das mit uns führt, damals war Kai noch so präsent und ich so am Ende, aber jetzt weiß ich, dass das mit uns irgendwo hinführen kann.", fügte er hinzu.
Lucas lächelte sanft. "Es ist alles gut, Jules. Alles braucht seine Zeit, auch jede Trennung. Ich habe damals nach Antoine auch eine lange Zeit gebraucht. Ich werde Kai auch nie ersetzen können, aber dass will ich auch nicht, denn du musst auch nicht Antoine ersetzen. Wir sind nicht sie, wir sind einfach nur Lucas und Jules und das ist auch gut so.", erwiderte der Franzose und zustimmend nickte er.
"Du hast recht, Lucas, du hast so recht."
Und dann trafen sich ihre Lippen, wie von selbst, als hätten sie nie etwas anderes gemacht, als hätten sie nie so lange darauf gewartet.
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Deutschland, Berlin, 2021
I loved you with a fire red, now it's turning blue
And you say sorry like the angel
Es war das erste Mal, dass er nach drei Jahren wieder auf Kai getroffen war und doch war es passiert. Natürlich hatte Julian damit gerechnet gehabt, denn sie übten Beide den gleichen Beruf aus.
Trotzdem war es etwas anderes dem Jüngeren jetzt gegenüber zu stehen als ihn nur in den Medien zu sehen, denn zwischen ihnen war viel passiert und es war viel Zeit vergangen. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn er sich auf dieses Treffen vorbereitet hätten können, doch auch er hatte erst im letzten Moment von der Nominierung von Kai erfahren.
"Julian.", brachte Kai nicht wirklich überrascht hervor und musterte ihn kurz. Julian schluckte, lehnte sich an die Wand hinter sich und blickte sich um. Sie waren alleine im Gang, denn alle Anderen bezogen schon ihre Zimmer.
"Kai.", gab er zurück und fuhr sich einmal durch die blonden Haare, die unordentlich auf seinem Kopf lagen. "Wir haben uns lange nicht gesehen, wie läuft es in Spanien?"
Julian wendete den Blick ab und schnaubte. "Stimmt. In Spanien läuft alles Bestens.", erwiderte er und wollte sich an dem Anderen vorbeidrängen, um auch endlich sein Zimmer zu suchen, doch Kai hielt ihn davon ab, indem er nach seinem Handgelenk fasste.
"Es tut mir leid, Julian, ehrlich. Auch wenn du es mir nach all dem was passiert ist wahrscheinlich nicht mehr glaubst." Schuldbewusst blickte Kai ihn an, doch er schüttelte nur den Kopf.
"Es ist mir egal, Kai. Es ist lange her, es interessiert mich nicht mehr. Lass es einfach bitte gut sein, okay? Du hast mir damals genug weh getan.", sagte er mit fester Stimme und schüttelte die Hand von Kai ab.
Mit einem letzten Blick zu dem Flügelstürmer wendete er sich ab und ging weiter.
Er hatte Kai mal geliebt, mit allem was er hatte. Die Liebe zu Kai war wie ein rotes, loderndes Feuer gewesen, an welchem er sich fast verbrannt hätte. Doch jetzt war sie nur noch blau. Sie war kalt geworden, wie Eis.
ღ-ღ-ღ-ღ
Heaven let me think it was you
But I'm afraid
"Man Kleiner, hab' ich dich vermisst!" Bernd kam direkt auf ihn zu, als er den Aufenthaltsraum betrat und zog ihn in eine starke Umarmung. Auf Julians Gesicht schlich sich ein Grinsen.
"Bernd!", begrüßte er seinen Kumpel freudig und sie lösten sich wieder voneinander. "Hab' gehört du bist jetzt in England? Bei Arsenal?"
Der Torwart nickte und sie zogen sich in eine ruhige Ecke zurück. Dort ließen sie sich auf dem roten Sofa nieder, um sich zu unterhalten.
"Wie geht es dir in Spanien? Man bekommt ja nur aus den Medien mit, dass du bei Atlético ziemlich aufdrehst.", stellte der ehemalige Leverkusener fest und Julian grinste leicht.
"Ich fühle mich wohl dort, die Jungs haben es mir einfach gemacht und ich mag Spanien wirklich sehr gerne.", antwortete er. Er war wirklich gut angekommen, auch wenn Leverkusen für immer sein Zuhause bleiben würde, denn dort hatte alles angefangen gehabt. Dort hatte seine Karriere als Profi begonnen.
Bernd runzelte die Stirn. "Ich kenne dieses Grinsen doch auf deinem Gesicht, Jules. Wer hat dir den Kopf verdreht?"
Julian seufzte und verdrehte die Augen. "Dir kann man aber auch nichts vormachen, oder?", gab er leicht amüsiert zurück und Bernd lachte leise. "Ich kenn dich seit deiner Anfangszeit bei Leverkusen, ich lese dich fast wie ein offenes Buch."
"Es ist Lucas. Lucas Hernández." Bernd riss die Augen auf. "Der französische Nationalspieler?!" Leicht nickte er. "Genau der. Ich hatte lange Zeit Angst, weil ich immer dachte, dass es Kai ist, den ich wirklich will, bis ich auf Lucas traf. Wir sind seit fast einem Jahr ein Paar.", erzählte er und wurde direkt in eine stürmische Umarmung gezogen. "Man Jules, du hast es dir verdient."
Dankbar lächelte er den Torwart an, bevor er eine schroffe Stimme hinter sich hörte. "Wusste gar nicht, dass Hernández dein Typ ist."
Julian drehte sich um und blickte in die Augen von Kai, welche ihn undefinierbar anfunkelten.
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It's too late to apologize, it's too late
I said it's too late to apologize, it's too late, whoa
"Ich lass euch mal alleine.", beendete Bernd die unangenehme Stille und erhob sich. Julian warf seinem Kumpel noch einmal einen mürrischen Blick zu, bevor er sich wieder zu seinem Ex-Freund herum drehte.
"Du hast es also mitbekommen.", stellte er fest, obwohl es relativ deutlich war. Kai nickte und verschränkte die Arme vor der Brust.
"War ja auch nicht zu überhören.", gab Kai etwas schnippisch zurück und Julian seufzte. "Kai, dass mit uns ist 3 Jahre her. Du hast mir damals verdammt weh getan und ich habe nicht gelogen, als ich gesagt habe, dass ich dich wahrscheinlich immer lieben werde. Aber auch ich habe mich in den drei Jahren weiter entwickelt und dazu gelernt. Du hast dich oft bei mir entschuldigt und es ist in Ordnung. Ich bin dir nicht mehr böse, ich habe im Guten mit uns abgeschlossen. Ich werde immer Gefühle für dich haben, aber mein Herz schlägt nicht mehr für dich Kai. Ich weiß, dass du das wahrscheinlich nicht hören möchtest, aber Lucas macht mich glücklich. Das tut er wirklich und ich denke auch, dass du eine Person hast, die bei dir Zuhause auf dich wartet.", meinte er und blickte Kai fest in die Augen.
Lange blickten sie sich an, ehe Kai auch wieder zu Wort kam. "Jules ich, ich bin erleichtert, dass du mir nicht mehr böse bist und ich hätte es wirklich verstanden. Es tut mir ehrlich leid."
Er schüttelte den Kopf und versuchte sich an einem zaghaften Lächeln. "Die Entschuldigung kommt vielleicht zu spät für eine Beziehung, aber vielleicht nicht für eine Freundschaft. Du bist mir wichtig Kai.", rutschte es ihm heraus und er bemerkte, dass Kai's Atem stockte.
"Das wäre schön Jules, wirklich. Und wenn dich Lucas glücklich macht, du hast es verdient. Er hat das geschafft, was ich nie geschafft habe."
Sie tauschten ein Lächeln, bevor er einen Schritt auf seinen Ex-Freund zu ging und diesen in eine leichte Umarmung zog. Kai erwiderte die Umarmung und sie verweilten kurz in dieser, bevor sie sich langsam lösten. "Danke Jules, wirklich."
ღ-ღ-ღ-ღ
Spanien, Madrid, 2023
I'm holding on your rope
Got me ten feet off the ground
"Er macht dich glücklich, oder?" Sein bester Freund blickte ihn mit einem leichten Lächeln auf den Lippen an.
"Das macht er, sonst hätte ich ihn nie heute geheiratet.", gab Julian leise zurück und legte einen Arm um den Jüngeren.
"Bin froh, dass wir uns ausgesprochen hatten und von vorne anfangen konnte. Du bist einfach mein bester Freund, Jules. Und das warst du auch immer."
Er schmunzelte leicht und drückte den Anderen an sich. "Ich bin auch froh. Und vielleicht waren wir das auch einfach immer, die besten Freunde. Du weißt, ich liebe dich, aber eben auf eine andere Weise."
Kai nickte. "Ich dich auch, Jules. Und jetzt los. Dein Ehemann wartet dort hinten auf dich." Kai gab ihm einen Schubs und Julian blickte in die Richtung, wo Lucas ihn mit einem liebevollen Lächeln anblickte.
"Du bist nen' Spinner, Kai.", murmelte er Kopf schüttelnd, bevor er sich auf den Weg zu Lucas machte. Hinter sich hörte er nur noch, wie Kai leise lachte und dann nach seiner Tochter rief.
Vor ein paar Jahren hätte Julian den Kopf geschüttelt, wenn man ihm gesagt hatte, dass Kai und er je wieder ein inniges Verhältnis haben würden, doch genau so war es geschehen. In den letzten Jahren hatten sie sich wieder angenähert und auch mit Sofia, der Mutter und heute Frau von Kai verstand er sich gut.
Sie hatten lange miteinander gesprochen gehabt, Kai zu liebe, und hatten dann am Ende festgestellt, dass sie einander doch schätzen konnten. Vor allem Luna, die Tochter von Kai und Sofia hatte er in sein Herz geschlossen.
"Na du wunderschöner Mann.", wurde er direkt von Lucas in beschlag genommen. "Hey.", hauchte er und ließ sich von dem Älteren in einen gefühlvollen Kuss ziehen.
"Ich kann nicht glauben, dass du mich heute geheiratet hast, Jules. Julian Hernández. Mein Nachname steht dir wirklich verdammt gut." Er kicherte leise und verband ihre Lippen wieder für einen kurzen Moment, denn von Lucas konnte er nicht genug bekommen.
"Ich habe dich aber geheiratet, Lucas. Und ich liebe dich, ich liebe dich so sehr." Lucas lächelte. "Ich liebe dich auch, Jules."
Und er liebte Lucas wirklich, denn dieser hatte ihn aufgefangen, ihm gezeigt das Schmerz vergehen würde und es einen neuen Menschen geben würde, der in einem solche Gefühle auslösen konnte.
So, der nächste Wunsch Songfiction OS ist geschrieben. 4.500 Worte Kai, Julian und Lucas. Ich hoffe es gefällt euch und ich bin auf eure Meinung gespannt.
Ich würde mich freuen, wenn ihr den One-Shot nicht nur im Stillen lesen würdet, sondern mir in einem Kommentar eure Meinung da lassen würdet. Konstruktive Kritik ist immer gerne erwünscht.
Ihr könnt auch gerne auf den kleinen Stern hier unten tippen und voten.
Bis zum nächsten One-Shot! <3
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