Die Möwen kreischten.
Müde saßen wir unter Deck am Tisch und frühstückten. Harry hatte Nachtwache gehalten, wir Mädchen hatten versucht, zu schlafen.
Es war ein stiller, ruhiger Morgen. Trotzdem waren wir alle müde.
Die Stille wurde unterbrochen, als Harry etwas im Wasser entdeckte...

,,Siyna! Lulu!"
Wir kamen angelaufen. ,,Was ist los?" , Lulu sah besorgt aus. ,,Da treibt was im Wasser."
Ich lugte über die Reeling ins klare, blaue Meer und entdeckte einen Stofffetzen.
,,Den holen wir uns!" , meinte ich und rannte unter Deck. Dort suchte ich Taucherausrüstung, die Harrys Onkel hier gelagert hatte und zog ihn an.
Lulu war mir gefolgt. ,,Du willst doch nicht..." ,,Doch."
Somit kam ich wieder an Deck.
Harry sah mir entsetzt entgegen.

,,Du willst was?" , rief Harry total entgeistert. ,,Ich will den Sack aus dem Wasser fischen."
,,Aber..." , er sah zu Lulu, die hilflos mit den Schultern zuckte.
Er seufzte.

Das Wasser platschte über mir zusammen, als ich eintauchte. An meinen Fingern spürte ich die schwache Kälte des Wassers. Ich sah mich um und schwamm langsam vorwärts.
Ich fand den Sack und schubste ihn vor mir her. Als es im Inneren zappelte, erschrak ich. Ich spürte ein Knie an den Fingerspitzen, beinahe hätte ich mich verschluckt.
Ein Mensch. Im Sack war ein Mensch!
Tapfer schubste ich ihn weiter vor mir her zum Fisch.

Harry und Lulu bargen ihn vom Schiff aus und zittrig kletterte ich an
Board. Harry stand schon da und reichte mir ein Handtuch.
Dankend nahm ich es an und schlang es um meinen Körper.
,,Harry! Siyna!" , rief Lulu uns, ,,könnt ihr mir mit dem Sack helfen?"
Wir rannten herbei, Harry schnitt vorsichtig den Sack auf.
Ein dunkler, langhaariger Kopf erschien.
Ich erkannte einen Jungen.
Er war platschnass. Mit angstvollen rehbraunigen Blick sah er uns an. ,,Hallo" , sagte Lulu sanft. ,,Bist du verletzt?" Der Junge schüttelte den Kopf. ,,Wie heißt du?" Er zitterte. ,,S-samur."
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