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Ich würde durch ein Knarren wach. Stirnrunzelnd setzte ich mich im Bett auf und sah durch ein kleines Fenster hinaus.
Ich sah die Felsen und den Mond, der sich seinen Weg durch Ecken und Spalten der Felsen bahnte.
Trotzdem meinte ich, dass etwas nicht stimmte.
Und darum stand ich auf.
Was genau nicht stimmte, wusste ich nicht. Es war mehr ein Gefühl, als ein Wissen. Noch etwas schlaftrunken stand ich wenig später am der seitlichen Reling, während eine kühle Brise durch die Nacht wehte und mein Haar zerzauste. Einzelne Strähnen strich ich mir aus dem Gesicht und sah gen Himmel. Die Dunkelheit umschloss das Schiff und ich konnte nicht wirklich etwas erkennen. Aber doch war da etwas.
Ein Schauer lief über meinen Rücken.
Mein Herz pochte schneller in meiner Brust.
Das Ende der Felsen.
Die Felsen...
Erschrocken stolperte ich zurück und ein Schreckenslaut fand den Weg aus meiner Kehle in die Nacht, als ich gegen jemanden stieß.
,,Huch!“ , sagte dieser. Ich schluckte. Harry!
,,Siyna! Alles gut?“ Er musterte mich mit einem besorgten Blick. ,,Die Felsen...“ , hauchte ich, ,,die Felsen, sie...“ Harry wurde unruhig. ,,Was ist los?! Was ist mit den Felsen?!?“ ,,Sie... sie enden...“ , flüsterte ich und hörte, wie Harry geräuschvoll durchatmete.
Er lief mit mir zum Steuerrad, um Schiff zu lenken und darauf zu achten, dass es keinen Felsen rammte.
Ich stand im richtigen Abstand zu ihm daneben. ,,Siyna! Schalte die Lichter ein!“ Ich nickte, rannte los und schaltete die Lichter an. Danach rannte ich zu ihm zurück und sah zu, wie er das Schiff umher lenkte.
Zwischendurch rief ich ihm ein ,,Links!“ oder ein ,,Rechts!“ zu.
Wir waren so beschäftigt, dass wir die Fußschritte auf den Treppen und das Knarren der Tür nicht hörten...
,,Was ist hier los?!“
Harry und ich schreckten herum. ,,Lulu!“ , riefen wir zeitgleich aus. ,,Was ist hier los?!?!“ , rief sie nochmal aus, wobei sie jedes Wort einzeln betonte.
,,Das Ende der Felsen!“ , schrie Harry. Lulu war überrascht und entsetzt. ,,Was?!“
Dann war es soweit: Der Fels war zu Ende. Der Mond beschien unser Schiff und wir sahen uns nach dem anderen Schiff um. Doch wir sahen nichts.
Da die Felsen zuende waren, dämmerte es uns und diese Erkenntnis ließ uns erschaudern:
Wir waren ungeschützt auf dem großen, weitem Ozean...
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377 Wörtern.
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