Alles worauf ich mich in diesem Moment kozentrieren kann, bist du.

In diesem einzigartigen, unschlagbaren, besonderen und mit nichts und keiner noch so wunderbaren Situation vergleichbarem Moment.

Da stehst du vor mir, umzingelt von tausenden dich verfolgenden Augenpaaren, schwarz-weißen Anzügen und nahezu königlichen Ballkleidern. Du lässt deinen Blick durch die Menge schweifen, bis er bei mir hängen bleibt und ich mich nicht wieder von dir losreißen kann.

Heute, an dem Tag, an dem ich dich am wenigsten erwartet hätte, stehst du im Rampenlicht der mit goldenen Elementen verzierten Bühne vor mir und stiehlst dir eines meiner dankbarsten Lächeln. Ein Lächeln, das du erwiderst und mit langsamen, schwungvollen Schritten auf mich zugehst, deine Hände an meine Hüften legst und deinen Kopf auf meinem ablegst.

Ein leichtes Seufzen entgleitet dir, als ich mich an deine Brust schmiege und glücklich ausatme. Es gibt nichts, was diesen Moment perfekter machen würde.

Während deine Finger nun meine Unterarme nach oben gleiten und silberne Ringe kalte Spuren hinterlassen, lehne ich mich ein Stück zurück und blicke dir verliebt in die glitzernden Augen. Du lässt deinen Blick an meinem nachtblauen Samtkleid entlanggleiten und ich muss schmunzeln, als ich die dazu passende blaue Rose in deiner Jacketttasche entdecke.

Du greifst nun meine Hand, schmunzelst leicht und drehst mich einmal um meine eigene Achse, ehe wir uns in der tobenden Menge zum Takt der Musik weiterbewegen und lautlos lächelnd deine Lippen auf meinen landen; wir einander nicht wieder loslassen.

Nicht, als die Musik aufhört zu spielen.

Nicht, als die Nacht zum Tag wird.

Nicht, als du in meinem, von Sonnenstrahlen erfüllten Zimmer, neben mir liegst und leise atmend hoffnungsvolle Träume träumst.

Deine von schwungvollen Wimpern geprägten Augen sind geschlossen, was mir die Möglichkeit gibt, dich eingehend zu betrachten.

Etwas, dass mir seit Tagen; Monaten verwehrt wurde.

Ich schmunzle über deine markanten Grübchen und über deine rosaroten Wangen. Über die lockingen haselnussbraunen Stränen, die dir ins Gesicht fallen und über die ruhige Art, die du immerzu ausstrahlst. Vor allem jetzt - in diesem Moment der Zweisamkeit und Ruhe.

Ich beschließe, dich zu wecken, indem ich meinen Kopf auf deine Brust lege und grinsend jeden Winkel deines Gesichts studiere - auf deinen verschlafenen Blick treffe.

"Guten Morgen, Prinzessin", sind die Worte die du leise murmelst, ehe du mich noch enger an dich ziehst.

"Wieso dürfen wir nicht immer so glücklich sein und unsere Träume leben, wie andere Pärchen", frage ich nach einer Weile in die Stille.

"Wir sind doch glücklich, Prinzessin. Denk an all die unvergesslichen Tage, die wir zusammen verbracht haben. Und stell dir all die unvergesslichen Tage vor, die noch kommen werden."

Ganz tief in mir drin, weiß ich, dass du Recht hast, wenn du meinst, dass wir die unübersehbare Hoffnungslosigkeit unseres Beisammenseins verdrängen dürfen. Und deshalb tue ich das - meistens.

Und so denke ich an gestern.

An die Zeiten, in denen wir uns Nahe standen.

An Glück verbreitende Erinnerungen, in denen du mich liebtest, wie niemand anderen zuvor. In denen du mich wort-wörtlich und mit aller menschenmöglichen Zuneingung liebtest.

Und ich denke an morgen.

An die Zeiten, in denen wir uns Nahe stehen werden.

An Hoffnung erzeugende Momente, in denen ich dich lieben werde, wie niemand anderen zuvor. In denen ich dich wort-wörtlich und mit aller menschenmöglichen Zuneigung lieben werde.

Bis dass sie uns trennen möge; die Gegenwart.

Bis dass die Gegenwart unsere Glück verbreitende Vergangenheit und die Hoffnung erzeugende Zukunft trennen möge; zerstören möge.

"Bis dahin liebe ich dich, Prinzessin."

"Bis dahin, liebe ich dich."

•••

"Sie dürfen die Braut jetzt küssen"