Harte Schale?
Den ersten Abend in Monaco hatte Mika sich anders vorgestellt. Zusammen mit Carla Eis essend auf der Couch sitzend und dabei würden sie irgendeinen lustigen Film sehen. Aber nein – Arthur hatte die Idee Monopoly zu spielen und tatsächlich ging es eine Stunde lang gut, bis sich Arthur und Charles angefangen haben sich gegenseitig des Schummelns zu beschuldigen. Arthur würde heimlich immer ein Haus mehr auf seine Straßen stellen und Charles würde Geld von der Bank klauen. Total unlogisch, da ich die Bank war und mir das aufgefallen wäre. Ende vom Lied war, dass Carla irgendwann die Nase voll hatte und das Spielbrett einmal komplett leer fegte. Danach zerrte sie Arthur in die Küche und machte ihm eine Ansage, dass er nicht dauernd, und vor allem auffällig, schummeln soll und sich dann noch provozieren lässt.
Mika war das mehr als unangenehm gewesen und mit einem leisen Seufzen fing sie an die Figuren, Häuschen und Hotels zusammenzusuchen. Charles sah ihr im ersten Moment dabei zu, fing dann aber an ihr dabei zu helfen. Auch wenn es nett von ihm war, war diese Stille Mika mehr als unangenehm. Aber was sollte sie auch sagen? Am Ende würde nur etwas dummes dabei rauskommen oder sie würde ihn wieder „Charlie“ nennen.
„Bist du immer so still? Oder fühlst du dich unwohl? Du hast beim Spielen kaum etwas gesagt.“, durchbrach Charles irgendwann die Stille.
„Ähm, ja schon. Nein, fühle ich mich nicht. Und das Reden habt ihr beide zum Großteil übernommen. Also alles gut.“, murmelte sie leise.
„Warum bist du immer so still? Ich möchte nicht wieder auf einem doofen Klischee rumreiten, aber müssen Physiotherapeuten nicht auch immer wieder mit Smalltalk klarkommen?“
„Wenn ich nervös bin, kommen aber nur dumme Sachen dabei raus. Hast du doch gehört.“
„Dumme Sachen? Du meinst aber nicht den Namen „Charlie“, oder? Also wenn du deswegen jetzt die nächsten fünf Wochen schweigen möchtest, wäre das echt schade.“, lächelte er und setzte sich im Schneidersitz vor Mika, „Vor mir muss dir nichts unangenehm sein. Weißt du wie viele komische und dumme Sachen ich von Leuten, vor allem von Fans, an den Kopf geworfen bekomme?“
„Wahrscheinlich sehr viele dumme Sachen. Vor allem das sie Kinder von dir wollen?“
Charles musste laut lachen. „Ja, diese Wünsche sind die schlimmsten. Gefolgt von den Autogrammwünschen an gewissen Körperstellen. Aber wechseln wir lieber das Thema, sonst geht das in eine ganz komische Richtung.“
„Ja besser wäre es.“, kicherte Mika kurz, „Was machen Carla und Arthur jetzt eigentlich? Ich höre sie gar nicht mehr meckern.“
„Wahrscheinlich stehen sie in der Küche und kuscheln. Die beiden können sich gegenseitig anmeckern wie ein altes Ehepaar, aber danach kuscheln sie und alles ist wieder gut. Es ist echt niedlich. Bei Charlotte und mir war das…ach egal.“, schüttelte er schnell den Kopf.
Bei ihm und Charlotte war es nicht so. Mika wusste, wie alle anderen die ihm auf Instagram folgten auch, dass er mit ihr nicht mehr zusammen war. Auch wenn er in Videos und auf Bildern lächelte und strahlte, irgendwie spürte Mika das es in ihm anders aussah. Aber so ein ernstes und vor allem doch sehr privates Gespräch wollte sie jetzt nicht anfangen. Erstens kannten sie sich nicht und zweitens sollte sowas schon gar nicht hier zwischen Spielfiguren und Monopolyscheinen stattfinden.
„Wie dem auch sei. Es ist echt spät und ich muss morgen früh wieder joggen und ins Fitnessstudio. Ich werde dann mal gehen.“, meinte Charles plötzlich und stand auf, „War schön dich heute schon kennenzulernen Mika. Bis zum nächsten Mal.“
„Hey Charles warte.“, sprang Mika auf um ihn aufzuhalten. Sie wollte nicht, dass er jetzt geknickt nach Hause ging. Allerdings musste sie auch unbedingt jetzt ihre ganze Tollpatschigkeit auspacken, indem sie auf einen der Würfel trat, daraufhin wegrutschte und natürlich am Ende in Charles‘ Armen hing. „Sei vorsichtig! Ich meine, ich höre oft, dass ich umwerfend bin, aber so?“, grinste er schief. Mika sah ihn an. Irgendwie war es schön in seinen Armen zu hängen, auf der anderen Seite war es ihr auch mehr als unangenehm. „Das ist jetzt irgendwie peinlich.“, nuschelte Mika und löste sich schnell von ihm, „Sorry ich wollte nur nicht, dass du jetzt geknickt nach Hause gehst oder so. Also…wir müssen jetzt nicht über dieses Thema reden. Ich meine wir kennen uns nicht und es ist dein Privatleben und hier nach einem lustigen Abend ist auch ein blöder Zeitpunkt und…“
„Mika! Es ist alles okay. Wirklich. Ich werde nicht geknickt nach Hause gehen. Ganz im Gegenteil. Ich fand den Abend echt schön und freue mich wie gesagt darauf dich, bzw. euch wiederzusehen. Also zerbrich dir deinen süßen Kopf nicht und schlaf nachher schön.“, lächelte er sanft, bevor er noch kurz in die Küche rief, dass er nach Hause geht und wenige Augenblicke später schon aus der Wohnung verschwunden war.
Mika stand für einen Moment verwirrt im Wohnzimmer.
Zerbrich dir deinen süßen Kopf nicht?
War das jetzt ein heimliches Kompliment? Oder wirkt sie so kindlich, dass man so mit ihr reden muss?
Lange konnte sie sich darüber aber keine Gedanken machen, da Carla und Arthur anscheinend ihre Kuschelstunde beendet hatten und wieder zu ihr ins Wohnzimmer kamen.
„Wieso ist er denn jetzt auf einmal gegangen?“, fragte Carla unsicher. „Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Ich habe aufgeräumt und irgendwann hat er versucht ein Gespräch aufzubauen, wo er dann meinte, dass ihr manchmal wie ein altes Ehepaar seid und dass es bei ihm und Charlotte nicht so war. Dann wollte er plötzlich los.“, erklärte Mika, wobei sie den Teil, wo sie in seinen Armen hing, mit gutem Gewissen weglässt. „Mach dir nichts draus, Mika. Er ist einsam und gibt es einfach nicht zu.“, seufzt Arthur. Ihm gefiel es gar nicht, dass sein Bruder in der Hinsicht immer abblockte. Vielleicht würde er das in Mikas Gegenwart ändern, aber nach diesem Abgang schien der kleine Hoffnungsschimmer schon zu verschwinden.
Carla bemerkte, dass Arthur gerade anfing zu grübeln. „Vielleicht sollten wir jetzt erstmal schlafen gehen. Für Mika war es ein anstrengender Tag und morgen wollen wir vielleicht irgendwas spontan unternehmen, wofür wir fit sein müssen.“
„Klingt nach einem guten Plan. Es war echt ein langer Tag.“, stimmte Mika sofort zu. Arthur brummelte nur irgendwas unverständliches und verschwand kurz darauf im Bad.
„Nimm es ihm nicht übel. Er macht sich einfach nur Sorgen um Charles.“, flüsterte Carla, als sie Mika umarmte. „Nicht nur er.“, murmelte Mika eher zu sich selbst. Doch Carla verstand das Gemurmel ihrer besten Freundin und sofort huschte ein kleines Schmunzeln über ihre Lippen. Sie wusste, dass es beiden gut tun würde. Vor allem Mika; sie hatte es sich verdient nach allem, was sie durchmachen musste. Und die Hoffnung , dass beide zusammen glücklich werden schien berechtigt zu sein.
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~Micu💛
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro