Alles geplant!?
(Mika)
Nachdem Charles so plötzlich davon gesprintet ist, habe nicht nur ich ein riesiges Fragezeichen im Gesicht. „Hat er einen Geist gesehen?“, fragt Max etwas verwundert. „Ich habe keine Ahnung Max. Ich habe nicht die geringste Ahnung.“, sage ich mit einem leisen Seufzen. „Seit zwischen ihm und Charlotte Schluss ist, verhält er sich öfters mal so eigenartig. Aber das gerade ist nun was ganz anderes gewesen.“, zuckt Max mit den Schulter, „Du wirst es vielleicht herausfinden. Immerhin sitzt du an der Quelle, wenn du bei Charlotte und Arthur bist. Ich muss dann jetzt nur leider weitermachen, sonst meckert mein Trainer.“
„Ja klar, alles gut Max. Sorry, dass ich dich unterbrochen habe. Vielleicht sieht man sich ja nochmal oder so.“, sage ich ohne wirklich darüber nachzudenken und mache mich, sobald Max nickend losgelaufen ist, zurück zum Apartment.
Dort angekommen, wartet Carla bereits auf mich. Mit einem gespielt schmollenden Blick fragt sie mich, ob ich mir Monaco jetzt schon alleine angesehen habe, da ich angeblich Ewigkeiten weg war. Ihr Blick wandelt sich aber schnell in einem überraschten als ich ihr von meiner Begegnung mit Max und dem davon laufenden Charles erzähle. „Hast du irgendeine Ahnung, warum er sich so komisch verhält? Ich meine eine Trennung ist nie was schönes und klar wird es ihm nahe gehen, aber so neben sich zu stehen? Es ist ja auch nicht erst eine Woche her.“, versuche ich irgendwelche Infos aus Carla zu bekommen, doch sie zuckt nur mit den Schultern. „Ich kann dir wirklich nichts sagen. Er redet nicht mit mir und auch mit Arthur nicht. Wir sind ja schon froh, dass er außerhalb seiner Trainingszeiten rausgeht oder regelmäßig bei uns ist.“
„Aber er hat ja nicht mal „Hallo“ oder so etwas gesagt. Er stand nur da und hat geschaut als hätte er uns bei einer Straftat erwischt.“, meine ich, während ich mir ein Glas Wasser hole, „Und warum interessiert mich das eigentlich so!?“
Carla fängt an zu lachen. „Wer weiß, vielleicht weil du ihn magst?“, sagt sie und betont das Wort „magst“ in einer Art die mir gar nicht gefällt.
„Vielleicht kann ich es auch einfach nicht haben, wenn es Freunden oder „Bekannten“ schlecht geht? Ist das keine Option?“
„Nicht bei dir und Charles! Du magst ihn. Du grinst, wenn man nur seinen Namen sagt. Du machst dir Sorgen um ihn und glaube nicht, dass ich das Knistern zwischen euch nicht bemerkt hätte.“, grinst sie so siegessicher als hätte sie mich gerade in Grund und Boden argumentiert. Ich kann darauf nur den Kopf schütteln. „Carla. So niedlich ich es auch von dir finde, dass du da was sehen willst, aber das wird nichts. Erstens arbeite ich in Deutschland, er ist gefühlt das ganze Jahr unterwegs. Und zweitens, schau mich an. Glaubst du echt ein Charles Marc Hervé Percival Leclerc würde sich mit jemandem wie mir präsentieren. Mit einer….F-frau die aussieht wie ein Kerl. Sämtliche Klischees, bis auf eins oder zwei, nicht erfüllt. Kein Topmodel ist und vor allem kein fettes Konto hat. Tut mir leid, ich will ihn auch gar nicht so als Klischee-Sportler darstellen, aber du siehst es ja auch an seinen Ex-Freundinnen. Ich bin einfach nicht sein Typ.“
„Du suchst Ausreden, Mika. Aber da kann ich nachhelfen.“, sagt sie und zerrt mich schon mit zu ihrem Kleiderschrank. Keine Ahnung was sie da vor hat, schließlich bin ich ein ganzes Stück größer als sie, aber sie jetzt von ihrem Vorhaben abzuhalten funktioniert nicht. Es dauert nicht lange, da zeigt sie mir Jeanshosen, bauchfreie Tops und sogar kurze Röcke. Alles Sachen die ich für kein Geld der Welt anziehen würde. „Probiere die Sachen doch wenigstens an. Charles würde es super süß finden.“
„Und ich würde mich verkleiden und das möchte ich schon mal gar nicht. Das ist nicht mein Stil. Und außerdem wäre es für Charles eh besser wir würden nur Freunde sein. Wenn überhaupt.“, versuche ich mich weiter aus dieser Situation zu retten, aber Carla lässt mich nicht so einfach gehen. „Was wäre denn so schlimm daran, wenn er dich wirklich gut finden würde? Mal abgesehen von den ganzen Klischees?“
„Wie gesagt, erstens würde ich mich mit diesem Stil verkleiden. Er würde mich vielleicht mögen oder gar lieben lernen, aber eben nur die verkleidete Variante. Und ich möchte einfach nicht, dass er dann irgendwelche dämlichen Kommentare von eifersüchtigen Fangirls oder Fanboys bekommt.“
„Hast du Angst, dass er sie bekommt? Oder du? Immerhin kann es ihm egal sein wer auf ihn steht, wenn er dich hat.“, grinst Carla und weiß genau, dass sie in dem Moment gewonnen hat.
„Du tust ja so als würde es schon feststehen, dass er auf mich steht. Aber da muss ich dich enttäuschen, er sagt mir ja nicht mal „Hallo“ wenn er mich sieht, sondern rennt weg.“, verschränke ich die Arme vor der Brust. Doch das lässt Carla nicht kalt. „Er hat dich zusammen mit Max gesehen. Vielleicht war er einfach eifersüchtig?“
Schnell schüttle ich den Kopf. Niemals wäre Charles eifersüchtig. Er kennt mich nicht und ich habe lediglich mit Max gesprochen, nachdem er mich umgerannt hat. Aber spätestens jetzt werde ich das Gefühlt definitiv nicht mehr los, dass Carla und Arthur da ein wenig nachhelfen wollen, was Annäherung angeht. Also gebe ich mich lieber geschlagen, damit ich in meinem Urlaub hier nicht dauernd mit Carla diskutieren muss.
„Okay, ja ich finde Charles echt toll, süß und herzlich. Was ich so über ihn höre. Und die Vorstellung seine…mit ihm zusammen zu sein, ist schon sehr schön, aber…“
„Nichts aber!“, unterbricht mich Carla, „Du hast es zugegeben und fertig. Das bedeutet fünf Wochen Doppeldates. Und wenn es dich beruhigt auch ohne Verkleidung, so wie du es nennst. Also fangen wir gleich damit und verabreden uns heute Abend alle vier zum Bowling.“
Und schon hat sie ihr Handy geschnappt um Arthur anzurufen. Grinsend erzählt sie ihm von ihrem Vorhaben und auch Arthur scheint Feuer und Flamme für dieses „Projekt“ zu sein. Anscheinend haben sie das schon länger vor, es klingt alles irgendwie durchdacht, was schon wieder süß, aber gleichzeitig auch gruselig ist.
Aber so sehr sie auch geplant haben, eine Sache haben sie nicht bedacht. Eine Sache über mich, von der sie auch noch gar nichts wissen und eigentlich nicht wissen sollen.
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