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Kapitel 29

Endlich war der Tag gekommen, an dem wir nach Portland flogen. Da Alice und ich vor Aufregung nicht schlafen konnten, hatten wir die halbe Nacht schnulzige Filme angeschaut. Schlaftrunken schleppten wir uns heute Morgen um 5:00 Uhr mit unserem Gepäck zur Bushaltestelle, an der wir nun warteten.

Die wenigen Stunden Schlaf sah man uns dementsprechend an. Tiefe Schatten lagen unter unseren Augen, die uns immer wieder zufielen. Es war stockdunkel, als der Bus Richtung Lincoln Airport vor uns zum Stehen kam. Das grelle Licht blendete mich und ich kniff meine Augen fest zusammen. Die Türen öffneten sich und wir stiegen mit gähnenden Mündern ein. Das Gepäck legten wir auf die Plätze vor uns.

Ich lehnte meinen Kopf zurück und schloss die Augen. Alice neben mir fing an, leise zu schnarchen, was mir ein kleines Lächeln entlockte. Sie war nur mir zuliebe mit dem Bus mitgefahren. Eigentlich wäre sie mit ihrem Auto gefahren, doch sie wusste, dass ich seit dem Unfall in kein Auto mehr stieg. Für mich war Autofahren keine Option gewesen, auch wenn es bedeutete, früher aufstehen zu müssen, um mit dem Bus zu fahren. Alice unterstützte mich auf ihre Weise und das mochte ich so an ihr.

Als der Bus losfuhr, entspannte ich mich augenblicklich. Die Müdigkeit drohte mich zu übermannen, doch im nächsten Moment wurde ich an der Schulter angetippt. Ich schreckte nach oben und riss die Augen auf. Alice schlief tief und fest. Ihr Mund war weit geöffnet.

Daraufhin drehte ich mich zu der Person hinter mir um. Jace strahlte mir putzmunter mit seinem altbekannten Zahnpastalächeln entgegen.

Doch dieses Mal fühlte ich keine Leere in mir. Dieses Mal war es nicht Evans Gesicht, das mir entgegen strahlte, sondern das von Jace. Er war zu einem Freund geworden, den ich nicht mehr missen wollte. Jace war nicht Evan. Und endlich konnte ich es akzeptieren.

,,Na Schlafmütze, ausgeschlafen?'', neckte er mich. Ich verzog missmutig meine Mundwinkel.

,,Wie kann man so früh am Morgen schon so gut drauf sein?'', fragte ich mürrisch und fuhr mir übers Gesicht.

,,Na hör mal. Immerhin fliegen wir nach Oregon. Ich verstehe nicht, wie ihr nicht aufgeregt sein könnt.'' Wie ein hubbeliger, kleiner Junge rutschte er in seinem Sitz umher, während seine Augen förmlich strahlten.

,,Aber es ist noch dunkel'', sagte ich gähnend und zeigte angestrengt nach draußen. Jace' Lachen erfüllte daraufhin den Innenraum des Busses.

Alice schreckte nach oben und blickte sich mit schweren Lidern um. Als sie Jace entdeckte, verfinsterte sich ihre Miene.

,,Jace, halt die Klappe. Manche Menschen wollen hier schlafen'', motzte sie.

Gerade als sie ihre Augen wieder geschlossen hatte, sagte sie zu Jace: ,,Wenn du schon so munter bist, dann mach dich nützlich und weck uns, wenn wir da sind.''

,,Aye Aye, Ma'am'', erwiderte Jace glucksend. Alice nickte zufrieden und legte ihren Kopf an meine Schulter. Ich kuschelte mich zu ihr und schlief kurz darauf rein.

***

Nachdem uns Jace mit einem lauten Weckerklingeln geweckt hatte, stiegen wir kraftlos aus dem Bus. Alice warf Jace immer wieder wütende Blicke zu, doch dieser grinste nur breit zurück. Als er den Wecker direkt an unser Ohr gehalten hatte und wir somit unsanft geweckt wurden, musste ich Alice davon abhalten, auf Jace loszugehen, während er sich kugelte vor Lachen.

Ein eiskalter Wind preschte mir entgegen, als ich nach draußen trat. Die Kälte kroch durch meine Venen und ich zog fröstelnd den Winterparka enger um mich. Die Müdigkeit verschlimmerte die Situation, sodass ich anfing, heftig zu zittern. Meine Zähne klapperten unkontrolliert aufeinander, während ich eilig auf die Eingangshalle des Airports zusteuerte. Während Alice und Jace bequem mit ihren Koffern neben mir herliefen, schleppte ich unter maximaler Kraftanstrengung meine vollbepackte Reisetasche.

,,Hey Aza, soll ich deine Reisetasche tragen und du nimmst meinen Koffer? So wäre es einfacher für dich'', bot er mir an.

,,Achtung, Jacy-Boy! Nicht, dass du auf deiner Schleimspur ausrutschst'', unterbrach Alice ihn schnippisch. Sie war wohl noch immer sauer wegen der Weckeraktion.

,,Oh, das wäre wirklich nett von dir'', nahm ich das Angebot dankend an und reichte ihm meine Reisetasche.

Danach wandte ich mich zu Alice und flüsterte ihr ins Ohr.

,,Und du bist ganz ruhig. Die Hälfte der Teile, die sich in dieser Tasche befinden, gehören dir, also würde ich lieber ganz still sein.''

Mit einem aufgesetzten Lächeln schaute sie mich aus zusammengekniffenen Augen an und hakte sich bei Jace unter. ,,Du bist wirklich ein wahrer Gentleman'', erwiderte sie mit einem Hauch von Sarkasmus und zwinkerte ihm zu.

Nach wenigen Minuten betraten wir die Eingangshalle des Flughafens. Es war mittlerweile 7:30 Uhr, das heißt, wir waren eine halbe Stunde zu früh da. Wir gesellten uns zu den anderen Studenten und meldeten uns bei unseren Betreuern an. Insgesamt waren wir 60 Studenten, die nach Oregon fliegen durften. Die meisten von ihnen müssten schätzungsweise bereits anwesend sein.

Der Airport in Lincoln war im Vergleich zu anderen Flughäfen eher klein. Trotzdem herrschte um diese Uhrzeit bereits reger Betrieb.

Wir suchten uns einen freien Platz und stellten unser Gepäck neben uns ab. Mein Blick fiel auf den großen knalllila Koffer von Alice. Nie im Leben schaffte es dieser Koffer durch die Gepäckkontrolle. Schon gestern Abend hatte ich Alice geraten weniger einzupacken, da wir nur maximal 20 Kilogramm mitnehmen durften, doch sie sagte nur, dass es alles eine Frage der Perspektive sei. Was sie sich dabei dachte, erschien mir noch immer schleierhaft.

,,Alice, bist du sicher, dass du damit durch die Gepäckkontrolle kommst?'', fragte ich mit hochgezogener Augenbraue.

,,Klar, ich bin schon mit schwererem Gepäck durchgekommen. Und falls doch ein, zwei Kilo zu viel sein sollten, muss ich eben noch ein paar Klamotten zu Jace in den Koffer packen.''

,,Ach jetzt bin ich wieder gut genug für dich oder was?'', erwiderte Jace gespielt empört. Dabei schlug er sich dramatisch mit der Hand gegen die Brust und schaute Alice aus großen Augen an.

,,Treib es nicht zu weit, Jacy-Boy. Mein Maß an Geduld ist sehr begrenzt und du bist schon wieder kurz davor, den Bogen zu überspannen'', zischte sie. Jace hob abwehrend die Hände und grinste sie verschmitzt an.

,,Du weißt schon, dass wir nur eine Woche in Oregon sind, oder? Was hast du denn da alles drinnen?'', unterbrach er Alice und zeigte auf ihren Koffer.

,,Nur Lebensnotwendiges!'', erwiderte sie schnippisch.

Jace warf mir einen fragenden Blick zu, doch ich schüttelte kaum merklich mit dem Kopf. Ganz sensibles Thema.

,,Lass mal sehen.'' Schon griff Jace eilig nach dem Koffer und öffnete den Reisverschluss.

,,Nein! Nicht anfassen. Ich bring dich um'', schrie sie ihn an und sprang auf seinen Rücken. Von der plötzlichen Last überrumpelt fiel dieser gemeinsam mit der tobenden Alice nach vorn. Ich schüttelte mit dem Kopf. Es brachte nichts, sich einzumischen, da musste Jace allein durch.

Während die beiden sich weiter zankten, ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen. In der Mitte der Eingangshalle hing ein großes rotes Modellflugzeug. Das letzte Mal war ich mit meinen Eltern und meinem Bruder hier gewesen, als wir nach New York geflogen sind. Evan hatte sich die ganze Zeit über meine Flugangst lustig gemacht. Aber im Endeffekt hatte er doch meine Hand beim Start gehalten.

Insgeheim wusste ich, dass er ebenfalls ein wenig Angst vorm Fliegen gehabt hatte, es jedoch nicht zugeben wollte. Das rote Propellerflugzeug erinnerte mich an den Tag, als wir auf einem privaten Flugplatz waren und Evan unbedingt mit diesem Gefährt mitfliegen wollte. Ich habe ihn damals für seinen Todesmut bewundert, doch als er aus dem Flugzeug gestiegen war, hatte er mehr als grün um die Nase ausgesehen.

Die Stimme eines Betreuers riss mich aus meinen Gedanken. ,, In zehn Minuten finden wir uns alle vor dem Gepäckschalter wieder. Es fehlen momentan noch zwei Studenten, doch ich hoffe, dass sie jeden Moment eintreffen werden.''

Alice und Jace hatten sich in der Zwischenzeit wieder beruhigt. Alice blies sich gerade eine zerzauste Haarsträhne aus dem Gesicht, während sie Jace wütend anfunkelte. Dieser hob angriffslustig die Augenbraue.

,,Stopp ihr beiden. Ihr könnt euch zerfetzen, wenn ich nicht in der Mitte stehe, okay?'', warnte ich die beiden.

Plötzlich hörte ich, wie Alice scharf die Luft einzog. Daraufhin richtete sie sich auf und wandte sich Richtung Haupteingang. ,,Das kann doch jetzt nicht wahr sein'', murmelte sie.

Mit gerunzelter Stirn folgte ich ihrem Blick und erstarrte. Meine Atmung beschleunigte sich und ich wandte schnell den Blick ab. Bitte nicht.

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