Und dann küsste er sie und in ihr explodierte ein Feuerwerk. Sie hätte es nie für möglich gehalten, aber nun war es wirklich so weit.

Es fühlte sich so an, als wären Stunden vergangen, und doch war die Zeit viel zu kurz, als sie sich voneinander trennten. Und es war ihnen völlig egal, dass fünfzig Leute sie anstarrten.

Als sie sich voneinander lösten, schaute sie sich im Raum um. 

Noch immer sprach keiner ein Wort und sie sah in weit aufgerissene Augenpaare.

Ginny sah Ron, erstarrt, und sie sah Dean, dessen Glas zur Hälfte zerbrochen auf dem Boden lag. 

Die Rothaarige sah Romilda Vane, vor der sie, wenn sie nicht so glücklich gewesen wäre, wohl eher weggelaufen wäre. Die Schwarzhaarige wirkte, als wolle sie ihr gleich irgendetwas nachwerfen.

Dann sah sie Hermines glückliches Gesichte neben ihr wieder Ron, der eine undefinierbare Geste machte und in Harrys Augen blickte.

Als Ginny sich umdrehte und ihn wieder ansah, erkannte sie, dass dieser aus Rons Geste etwas entziffert zu haben schien. 

Jetzt sah er ihr in die Augen und deutete, ohne nur ein Wort zu verlieren, zum Porträtloch.

Gemeinsam verließen sie den Gemeinschaftsraum und machten sich auf in Richtung Eingangsportal. 

Als sie den Weg entlang zum schwarzen See gingen und die Sonne ihnen in die Augen strahlte, fragte Ginny plötzlich: "Wie lange schon?"

"Ich denke ein bisschen schon Anfang des Schuljahrs, aber so richtig gemerkt, hab ich es erst Weihnachten", antwortete er kurz zögernd.

"Wieso hast du nicht schon früher was gesagt?", wollte sie wissen.

Harry dachte kurz nach, dann antwortete er: "Ich hab mich nicht getraut, du weißt ja wie ich bin. Vor allem wegen Ron..."

"Ach, lass Ron Ron sein, er kann sowieso nichts dagegen machen."

Die beiden grinsten. 

"Weißt du", sagte Ginny dann, "Ich mochte dich schon so lang, aber ich war immer Rons dumme, kleine Schwester... was ich so gemacht habe als ich elf war, hat es auch nicht besser gemacht", sie dachte an das Gedicht und wurde rot, "jetzt bin ich 15 wieso jetzt auf einmal?" 

"Erstens: du warst nie dumm! Und zweitens: Ich glaube es liegt daran, dass wir uns viel besser kennengelernt haben in letzter Zeit. Aber sicher weiß ich, dass ich dich mag Ginny, sehr sogar!"

Die Sonne strahlte hell auf sie herab während sie ihren Weg um den See fortsetzten. Sie schwiegen eine Zeit, beide in Gedanken. 

"Weißt du", begann Harry nochmal, "ich hab mitgekriegt das da irgendwas ist, als wir Zaubertränke hatten... der Amortentia hat nach deinem Parfüm gerochen!"

"Echt?", sie schien überrascht, berührt und unendlich froh. 

"Ja, echt!", antwortete er mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Keiner der beiden wusste wie sie ihr Gespräch fortsetzen sollten. Ginny griff nach Harrys Hand und er drückte sie, sobald ihre in seiner lag. 

"Wie lief eigentlich das Quidditch-Spiel? Ich hab nicht viel mitbekommen unten in den Kerkern bei Snape!", fragte Harry. 

Sie grinste: "Naja, irgendwie hast du dir das auch selbst zuzuschreiben..."

"Ey!... Also wie hast du das gewonnen?" 

"Ich? Das waren wir alle!"

"Ja, aber du hast doch den Schnatz gefangen!"

"Gut. Ich bin da so geflogen... kein Wind also kein Widerstand... dann kam da Cho Chang," bei dem Namen breitete sich ein Wutgefühl in ihrem Bauch aus, "sie ist mir fast reingeflogen, irgendwas war mit ihr los... auf jeden Fall bin ich dann einfach mal rumgeflogen, am liebsten hätt ich mir den Quaffel genommen und wäre selber geflogen und hätte ihn durch die Ringe geworfen, damit endlich mal was passiert! Die haben ihr bestes gegeben! Am Ende hab ich den Schnatz dann gefunden, er war da in einer Ecke des Spielfeldes. Ich bin da hin und hab ihn fast gepackt, da ist er wieder weg, aber dann kam Cho Chang um die Ecke, sie hat ihn nur knapp verfehlt, doch dann kam der Schnatz auf mich zu und ich hab ihn gefangen!"

"Wow!", erklärte Harry. "Das hast du toll gemacht!"

 "Naja, du hast uns trainiert, ohne dein Training hätten wir das alle nicht geschafft!"

"Doch, doch! Lass uns zurück gehen, die anderen, und vor allem Ron, fragen sich sicher wo wir sind!", grinste er. 

Und so machten sie sich händchenhaltend auf den Weg zurück ins Schloss, sie redeten über die diesjährigen Quidditch-Spiele und regten sich fürchterlich über Zacharias Smith auf. 

Als sie oben, beim Schloss, angekommen waren, wurden sie schon von einer kleinen Gruppe von Schülern erwartet. Da waren Ron und Hermine, aber auch Dean Thomas und Romilda Vane. 

"Was machen die denn da?", flüsterte Ginny Harry zu. 

"Ich habe keine Ahnung, ich hoffe wir werden sie los!", erwiderte Harry. 

Sie liefen also zum Schloss hinauf, wo Hermine sich gerade umgedreht, und Dean und Romilda erblickte hatte. Nun sahen die beiden, wie sie begann mit ihnen zu diskutieren. 

Schließlich musste Ron sie zurückhalten, damit sie nicht vollkommen durchdrehte und es gleich Tote gab. 

Als sie dann endlich oben ankamen und den Streit mitverfolgen und auch hören konnten, erhob Ginny das Wort: "Könnt ihr jetzt endlich mal aufhören zu streiten!? Das ist ja unerhört! Wie kleine Kinder!" 

 Sie sprach das aus was alle dachten. 

"Aber niemand kann uns verbieten hier oben zu stehen!", schrie Romilda Vane sie mit, von Eifersucht eingenommener Stimme, an. 

"Das kann für euch doch gar nicht so wichtig sein, hier oben zu stehen!", Harry tat den Unwissenden um sie nicht noch mehr zu verärgern.

Ginny beschloss es ihm gleich zu tun und sagte übertrieben unwissend: "Dann könnt ihr ja gehen, ich meine hier gibt es doch nichts interessantes."

Ihre Stimme hatte eine Endgültigkeit und auch der Blick den sie Dean zuwarf, sollte ihm sagen, er solle verschwinden. 

Also zogen sie, wenn auch etwas widerwillig, ab. 

"Und was bedeutet das jetzt?", fragte Ron. 

Sie erwarteten ein Gewitter. Nein, nicht vom Himmel. Die Rothaarige erwartete das Unwetter von ihrem Bruder als sie sagte: "Das bedeutet, dass Harry und ich zusammen sind!" 

Harry war bereit den Kopf einzuziehen, doch das Donnerwetter blieb aus. Ron sagte einfach nur: "Gut." 

"Gut?", fragten alle anderen. 

"Die Hauptsache ist doch, dass Ginny endlich nicht mehr mit Dean zusammen ist! Ich dulde es, solange ihr nicht in aller Öffentlichkeit und vor allen Leuten rumknutscht!" 

"Komm Harry, wir gehen jetzt in die Große Halle und knutschen vor aller Welt rum!", sagte Ginny sarkastisch. 

Hermine lachte und als sie Rons erschrockenen Gesichtsausdruck sah, wurde ihr Lachen nur noch lauter. Bis sie die Hand hob und Rons Arm tätschelte. 

Dieses Mal küsste Ginny Harry und es fühlte sich an wie beim ersten Mal im Gemeinschaftsraum. 

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Ich weiß, dass ist nicht wirklich das beste was ich je geschrieben habe, aber gut. 

Ich habe mit diesem Oneshot gekämpft... naja, jetzt ist er ja endlich fertig. 

Die Handlung spielt nach ihrem ersten Kuss im Gemeinschaftsraum, weil ich mir dachte, dass nie erzählt wurde, worüber sie eigentlich bei ihren Spaziergängen geredet haben. 

Den Oneshot hat sich Freudentraene_M gewünscht und darüber bin ich sehr froh, weil ich eh einen Hinny-Oneshot schreiben wollte. 

Bis irgendwann, 

Mina