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4 - HOFFNUNG UND BLUT


DIE ANGST BALLTE sich in ihrem Magen zu einem Knäuel zusammen, schwer und erdrückend.

Sie hörte Stimmen auf dem Gang, dann Schritte.

Die Tür wurde erneut geöffnet.

Obwohl sie nicht sehen konnte, wer eintrat, wusste sie es.
Doktor Johann List. Strucker hatte ihn beauftragt sie zu untersuchen— ihre Fähigkeiten, hatte er gesagt.
Ihr Herz sprang ihr vor Furcht beinahe aus der Brust, trommelte gegen ihre Rippen, hoffte dem zu entkommen, was ihr nun bevorstand. Denn obwohl sie keine Ahnung hatte was der Mann mit ihr vorhatte, sie hatte seine Augen gesehen. Purer Wahnsinn lag in ihnen, Besessenheit, Gier.
Was immer er vorhatte, es war nichts Gutes.

Als Dr. List in ihr Blickfeld trat, stellte er die braune Ledertasche krachend auf dem Tisch ab.

"Jetzt sind wir ganz für uns, kleine Valerija", sagte er zufrieden, "Ganz für uns."

Dann zückte er abermals sein Skalpell.

Sie zuckte zusammen, als die Klinge, noch immer rot von ihrem Blut, im Neonlicht aufblitzte.

Er lachte auf.

"Keine Sorge, das wird dir helfen", raunte er und starrte begierig auf ihren Körper hinab.
Er sagte es so ernst, dass sie befürchtete, dass er tatsächlich glaubte was er sagte.

"Wenn sie... Wenn sie das tun–", begann sie stockend. Der Atem blieb ihr in der Kehle stecken, als er sie minder interessiert musterte.

"Ja?", fragte er süffisant lächelnd.

Valerija hatte noch nie in ihrem Leben einen Menschen bedroht. Noch nie.
Bis jetzt.

"Sie werden bekommen, was sie verdienen", presste sie schwach hervor. Ihre Stimme bebte.
Sie wusste wie armselig das klang. Aber es war das Beste, was sie in ihrem Zustand hervorbringen konnte.

Dr. List lächelte. Er fuhr zärtlich über sein Skalpell: "Für die Wissenschaft, Prinzessin."

Stunden später war Valerija's Haut übersäht von Narben. Kleine, weiße, die sich silbrig über ihre Haut spannten, dicke, wulstige noch rot und frisch und blutig.
Manche schmerzen, manche spürte sie kaum noch.
Ihre Kehle brannte. Wenn sie es nicht besser wüsste, hätte sie vermutete, dass ihr auch dort jemand mit dem Skalpell alles aufgeschlitzt hätte.
Doch die Schmerzen kamen nicht vom Skalpell, nicht von den zahlreichen Waffen, mit denen der Arzt herumgedoktert hatte— die Schmerzen stammten von ihren rauen Schreien, die irgendwann einem kraftlosem Wimmern gewichen waren.

Ihre Kehle hatte sie sich blutig geschrien, aber da war niemand, der sie hätte hören können.

Wenn sie sich hätte bewegen können, dann hätte sie ihren Kopf beugen und die halb-geronnene, schmierige Blutlache unter ihrer Liege sehen können. Die zahlreichen, benutzten Spritzen, die leeren Ampullen und blutverschmierten Tücher, die von Stunden der Folter zeugten.
Immer wieder hatte der Arzt innegehalten bei seinen Forschungen, um sich die jeweilige Verletzung und die dazugehörige Heilungsdauer zu notieren.
Die zahlreichen Pausen hatten allerdings auch dazu geführt, dass sie nicht bewusstlos geworden war. Immer wenn der Schmerz sie zu übermannen drohte, hatte er abrupt nachgelassen.

Nach Stunden der Folter hatte man die Wunden, die noch nicht verheilt waren, desinfiziert und sie wieder in ihre Zelle geworfen.

Und da lag sie.
Nur eingehüllt in das blutdurchtränkte Krankenhaushemd. An der Grenze zur Bewusstlosigkeit.
Ob es letztendlich der Schlaf, die Erschöpfung oder doch die Besinnungslosigkeit sie holte, wusste sie nicht.
Das Einzige was sie wusste, war das sie dankbar war, sich in die vertrauten Hände der Leere begeben zu können.

Süße, verlogene Hoffnung. Die Hoffnung riss sie aus dem Schlaf, pumpte durch ihre Adern wie pures Adrenalin. Obwohl sie instinktiv die Augen aufgerissen hatte, konnte sie nichts sehen. Wie immer. Alles war wie immer. Nein- nicht alles. Irgendetwas war anders. Sie wusste nicht, was es war. Sie wusste nicht warum sie aufgewacht war.
Es war alles wie immer.
Dunkel. Still. Kalt. So kalt.

Obwohl jede Bewegung ihre Zellen förmlich zum Bersten brachten, stemmte sie sich hoch. Als sie eine halbwegs sitzende Position erreicht hatte, lehnte sie sich gegen den nasskalten Stein.
Dann lauschte sie in die Stille.

Doch es war kein Geräusch, dass ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Es war ein leichtes Vibrieren, dass vom Steinboden auf sie übersprang.
Nur für wenige Sekunden, aber doch lange genug, sodass sie es bemerken konnte.
Augenblicklich war sie hellwach, jeder Schmerz, jeder Tropfen Müdigkeit, der bis dahin noch in ihren Adern floss, verschwunden.

Da war etwas. Etwas Neues. Etwas Anderes. Sie hatte ihre Zelle in den letzten Tagen und Wochen zur Genüge kennengelernt.

Sie war sich sicher, dass etwas nicht stimmte.

Was wäre, wenn...?

Sie wünschte sich so sehr hoffen zu können. Nur einen Moment wünschte sie sich von der lieblichen Hoffnung kosten zu können... Doch es gab keine Hoffnung.
Nach dem was man mit ihr getan hatte, wusste sie, dass Hoffnung etwas für Kinder war. Etwas, dass sie vor den Monstern im Kleiderschrank beschützte. Hoffnung war für Menschen, die der Realität nicht in die Augen sehen konnten.
Seit Wochen harrte sie aus in ihrer dunklen Zelle. Sie war in den Augen der sokovianischen Regierung sicherlich schon tot. So wie all die anderen Verschwundenen.
Zu hoffen war vergebens. Zu hoffen war naiv. 

Dann ertönte ein Knall. In ihren Ohren klingelte es. Wieder schwappte die Hoffnung in ihr auf, wie eine Welle. Ihr stockte der Atem. Die Welle zog sie mit sich. Und dann gab es kein Zurück mehr.
Die Hoffnung hatte sie verschlungen.

Mit letzter Kraft robbte sie zu der Tür hinüber. Presste ihr Ohr gegen die kalte Oberfläche. Lauschte in die verschluckende Stille.

Dann schrie sie. Zwang ihre raue Kehle dazu, Töne zu produzieren. Wieder und wieder schrie sie um Hilfe. Die Schreie verhallten im Nichts. Sie suchte nach etwas, das die süße Hoffnung auf ihrer Zunge nähren würde.

Doch da war nichts.

Nichts.

Und dann, ganz langsam, sickerte die Hoffnung aus Valerija hinaus. Verließ sie, so wie der Lebensgeist einen Toten. So wie Wellen sich zurückzogen, im Rhythmus des Meeres, so verließ Valerija die Hoffnung.
Und dann war sie wieder allein.

Stumme Tränen rannen ihr über die Wange. Sie umklammerte ihre Knie und kauerte sich auf dem dreckigen Boden zusammen.

Niemand würde sie holen. Niemand.

Mit einem letzten Aufflackern erlosch die Hoffnung. Und dieses Mal war es endgültig.

Als sie beinahe wieder in die Schwärze ihrer Gedanken abgedriftet war, öffnete sich die Tür ihrer Zelle.

Der Lichtstrahl erfasste sie. Panisch riss sie die Augen auf und schloss sie gleich wieder. Das helle Licht war nach all den Stunden in der Dunkelheit ungewohnt und schmerzte in ihren Augen. Blind robbte sie von der Tür zurück, gegen die Wand. Sie würden ihr wieder Schmerzen zufügen. Wieder die Haut aufschneiden und warten bis sie sich von selbst zusammengeflickt hatte.
Ein zweites Mal konnte sie das nicht überleben. Ein zweites Mal wollte sie es nicht überleben.

Vergeblich versuchte sie in das Licht zu blinzeln, doch sie erkannte nur die große Statur eines Mannes, die sich gegen das Licht abzeichnete. Wimmernd presste sie sich gegen die Steinwand, doch da war nichts wohin sie fliehen konnte.

„Ich werde dir nicht weh tun." Die tiefe Stimme war nicht die von Petrow. Nicht die des anderen Wächters.
Und er sprach Englisch. Das war kein Wächter.

„Wir sind hier um zu helfen", sagte der Unbekannte behutsam, „Niemand wird dir mehr Schaden zufügen können."

Valerija blinzelte gegen das Licht, durch ihre tränenverschwommene Sicht. Langsam sickerte die Erkenntnis zu ihr hindurch. Das war kein Wächter.
Der Mann vor der Tür war auf die Knie gegangen. Gegen das Licht konnte sie ihn nur schwer erkennen.
Er hob eine Hand und zog sich einen Helm vom Kopf.
Er legte den Helm sorgfältig neben sich auf den Boden, dann streckte er ihr die Hand entgegen.

Unwillkürlich zuckte sie zurück. Falle, schoss es ihr durch den Kopf. Das war eine Falle.

"Oh— es— tut mir leid. Ich halte etwas Abstand, in Ordnung?", fragte er mit gedämpfter Stimme.

Sie nickte, die Kehle zugeschnürt vor blanker Angst.

War das hier real?

Er rückte ein Stück von der Tür ab. Jetzt wo er sich von ihr entfernte, fiel ihm das Neonlicht in das Gesicht. Blondes Haar, meerblaue Augen und ein kantiges Kinn. 

„Ich werde dir nicht weh tun", wiederholte der Mann mit sanfter Stimme. „Ich bin von S.H.I.E.L.D. Wir haben diese Hydra-Basis eingenommen. Dir kann niemand mehr weh tun. Es sind alle... fort."

S.H.I.E.L.D, Hydra— das Alles waren Fremdwörter für sie. Tränen brannten in ihren Augen. Eine Mischung aus Frust über ihre eigene Unwissenheit und Erleichterung, darüber, dass es endlich ein Ende gefunden hatte, bahnte sich einen Weg an die Oberfläche. Angespannt blinzelte sie die Tränen in ihren Augen weg.
Sie wusste, dass man Menschen nicht nach ihrem Aussehen beurteilen sollte— doch sie konnte einfach nicht anders als diesem Mann zu vertrauen.
Er wirkte von Grund auf gut.

"Willst du hier rauskommen? Mit mir?", fragte er und wieder streckte er Valerija seine Hand entgegen.

Ein unausgesprochenes Versprechen hing in der Luft zwischen ihnen.

Sie zögerte. Sie wollte seine Hand nicht nehmen. So vertrauensvoll er auch wirkte— die letzten Wochen hatten sie gelehrt, niemandem zu vertrauen.

Sie ignorierte seine Hand und kroch stattdessen ohne seine Hilfe aus ihrer Zelle.

Falls ihr Anblick, voller Blut und Narben, ihn erschütterte, ließ er sich nichts anmerken.

„Kannst du alleine laufen?", fragte er nur vorsichtig.

Valerija nickte, obwohl sie nicht wusste, ob ihre Beine sie noch tragen würden.

„Gut", sagte er, „Dann bringe ich dich mal zum Jet."

Seine Worte sagten ihr nichts. Aber es war ihr egal. Sie war zu müde um zu hinterfragen, welchen Jet er meinte und wo dieser sie hinbringen würde. Hauptsache weg von hier. Von den Knien kämpfte sie sich auf die Beine. Am ganzen Leib zitternd blieb sie stehen. Tausende flackernde Punkte tanzten vor ihren Augen, ihr Kopf wurde schwer, verschluckendes Schwarz drängte sich in ihr Blickfeld.

Das Letzte war sie sah, war das besorgte Gesicht ihres Gegenübers.

Dann wurde alles schwarz.

New Chapter! Was soll man sagen, so wie es aussieht, wendet sich jetzt das Blatt für Valerija- hoffentlich zumindest. Ich hoffe, dass es euch gefallen hat!
Falls ja, freue ich mich über ein Vote oder ein Kommentar- und falls nicht, freue ich mich über konstruktive Kritik!

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